Prophezeiung aus dem 19.Jhr über Europa und den Antichrist

Geschrieben von quink am 29. April 2004 03:04:32:

Der Zufall half mir mal wieder. Ich habe einen Reisebericht (etwa von 1922) eines Dr.phil F. Sättler gefunden, geboren am 7.3.1884 in Brüx (Böhmen), gestorben nach 1942. Ein Textabschnitt paßt hier vielleicht gut hin, behandelt wird ein Gespräch zwischen Sättler und einem arabischen (indisch? tibetanisch?) Geistlichen (oder wie man die auch immer nennt), der Arya Manas genannt wird. Auszug aus dem Bericht:

"Die großartige Veränderung, diese letzte gewaltige
Revolution, wird sich in ganz anderer Weise abspielen. Sie
wird bereits Jahrzehnte vor jenem Zeitpunkte einsetzen und
sich durch mehrere Jahrhunderte darüber hinaus erstrecken.
Ja, sie hat eigentlich bereits begonnen und dem Kundigen
können die ,Zeichen der Zeit', welche sie charakterisieren,
nicht verborgen sein. über große Krieg hat auf der Erde
Verhältnisse geschaffen, die unmöglich von Dauer sein
können, die den Keim zu neuen, gewalligen Ereignissen in
sich tragen. Die nächsten Jahrzehnte werden nun eine
Hänfling solcher Ereignisse mit sich bringen: neue,
kleinere Kriege und Einzelrevolutionen, die trotzdem die
Völker von Grund aus aufrühren und gegen das Ende des 20.
Jahrhunderts zur Bildung eines Riesenreiches in Europa
führen werden."

"Ein Riesenreich in Europa?" unterbrach ich ihn hier
neugierig. "Und welches Volk wird das herrschende sein?
Welche Staatsform? Republik oder Monarchie?"

"Das letztere," erwiderte Arya Manas, meine erste Frage
geflissentlich überhörend. "Ein solches Reich kann nur eine
Monarchie sein."

"Und wer ist der Monarch? Welchem Volke, welcher Dynastie
wird er entstammen?" beharrte ich.

"Sein Name wird sein: Weltfriede," lautete die
geheimnisvolle Auskunft und sein Reich wird sich vom
Ural bis zu den Säulen des Herkules erstrecken. Das Volk,
dem er angehört, ist eines, das heute, von der Höhe seiner
Weltmachtstellung gestürzt, in schwerem innern Siechtum
darniederliegt, und seine Dynastie eine fast ausgerottete,
grausam zu Boden getretene. Mehr kann und darf ich dir
aber, mein Freund, zur Stunde darüber nicht offenbaren.
Wenn du erst gelernt haben wirst, in den Sternen zu lesen,
dann wird sich dir auch dieses Geheimnis von selber
enthüllen."

Ich suchte, so gut ich es vermochte, meine Enttäuschung zu
verbergen. Was hätte ich in jenem Augenblick darum gegeben,
nur einen Zipfel des Schleiers lüften und mich über das
Schicksal meines eigenen Volkes unterrichten zu dürfen!
Heute, wo ich dies niederschreibe, ist meine Neugier längst
befriedigt. Ich habe inzwischen gelernt in den Sternen zu
lesen,'deren goldleuchtende Himmelsschrift nimmer trügt,
aber wenn nun der geneigte Leser dieselben Fragen an mich
richtet, mit denen ich damals Arya Manas bestürmte, so bin
ich gezwungen, ihm dieselbe Antwort darauf zu erteilen: zur
Stunde darf darüber noch nichts geoffenbart werden !

"Was ich dir aber nicht vorzuenthalten brauche," fuhr mein
edler Freund nach einer Pause des Schweigens fort, ist die
Art und Weise, wie jenes Riesenreich an der Pforte des
neuen Zeitalters zustande kommen wird.

"Wie anders," warf ich ein, als wie alle großen Reiche
bisher? Durch grausame Kriege, Menschenmord und
Blutvergießen."

Aber Arya Manas lächelte.

"Das wäre ein schlimmer Weg zu einem Friedensreich.
Freilich, gänzlich ohne Krieg, gänzlich ohne Blutvergießen
wird es dabei auch nicht ablaufen, aber die Hauptwaffe wird
diesmal doch eine ganz andere sein. Nicht großkalibrige und
weittragende Geschütze, nicht Feuer und giftige Gase, nicht
Panzerkreuzer, Unterseeboote, Flugzeuge und lenkbare
Luftschiffe werden in diesem Falle den Ausschlag geben,
sondern der Esel Philipps von Mazedonien."

Ich hatte die Anspielung augenblicklich erfaßt. Denjenigen
meiner Leser aber, die in der Geschichte weniger bewandert
sind, diene zur Aufklärung, daß jener König von Mazedonien,
der Vater Alexanders des Großen, einmal den Allsspruch
getan, ein mit Gold beladener Esel vermöge die höchsten
Festungsmauern zu übersteigen.

"Jawohl," fuhr Arya Manas fort, "der mit Gold beladene Esel
des Königs Philipp. Dieser wird sich, wenn auch nicht als
der beste General, so doch als der beste Diplomat
erweisen."

"Aber mich dünkt," wandte ich ein, "da müßte es sich schon,
um im Bilde zu bleiben, nicht nur um einen goldbeladenen
Esel, überhaupt nicht um Esel, sondern womöglich um eine
ganze, lange, goldbeladene Kamel- oder, noch besser,
Elefantenkarawane handeln. Denn heute kommt es nicht mehr,
wie zu Philipps Zeiten, darauf an, nur ein paar Städte
durch Bestechung zu gewinnen, sondern große und zum Teil
selbst reiche Staaten..."

"Halt, nein!" fiel hier Arya Manas wieder ein; "nicht
Staaten, sondern Staatsmänner! Staaten sind bloße Begriffe,
aber Staatsmänner sind Menschen, und Menschen sind für Gold
immer zu haben. Der Preis spielt dabei keine Rolle."

Ich warf ihm einen ungläubigen Blick zu.

"Und ist euch, die ihr in den Sternen zu lesen versteht, der Tag der
Geburt des Friedensfürsten bekannt?"

"Das Geburtsdatum ist der 7. Mai 1986. Jetzt schon eine
Verbindung mit jener Herrscherfamilie zu suchen, wäre daher
verfrüht."


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