Niedergang des Abendlandes

Geschrieben von franke43 am 21. April 2004 14:28:02:

Als Antwort auf: Re: Textzitat aus der englischen Seite zu finsteren Zeiten geschrieben von WesenheitX am 21. April 2004 14:04:06:

Hallo

Mit Oswald Spengler und den Autoren der englischen Seite im Rücken würde ich
diagnostizieren, dass unsere westliche Welt sich in einer sich beschleunigenden
Abwärtsspirale befindet, die inzwischen auch die USA erfasst hat - und damit die
derzeit (noch) von vielen anerkannte globale "Ordnungsmacht". Wir können alle
täglich die Zeichen des Verfalls beobachten - und auch die pessimistische und
defaitistische Grundstimmung, die zu solchen Zeiten und zu den in solchen
Zeitabschnitten gefangenen Zeitgenossen (= uns) gehört. Dahingegen scheint
die islamische Welt Morgenluft zu wittern. Wir sollten uns niemals einbilden,
dass die "Geschichte" überwunden sei und die allumfassende Glückseligkeit der
einen friedlichen Menschheit nunmehr unmittelbar bevorstehe. Im Gegenteil: ich
würde jeden, der von einer Spitzenposition aus genau dies verkündet, für einen
glaubwürdigen Kandidaten für die Rolle des "Antichristen" halten. Die Zerfalls-
prozesse, die Ihr in Deutschland wahrnehmt, finden in ähnlicher Form überall
in den "reichen" westlichen "Demokratien" statt, nur nicht in jedem Fall genau
synchron. Die USa hinkt (noch) etwas hinterher, befindet sich also noch näher
an ihrer "Blütezeit", an der wir bisher am Rand teilhaben durften und der wir
den bisherigen Wohlstand zumindest teilweise verdanken. Aber genau wie die
Römer der Spätzeit über den Verlust der "Virtus" der frühen Republik jammerten,
ohne zu ihr zurückzufinden, wird es den USA und uns jetzt gehen. Kein direkter
Weg führt uns unmittelbar und ohne Bruch und Einschnitt zur früheren Tugend
zurück. Bald werden andere aus anderen Kulturkreisen Oberwasser haben und
bestimmen, wie und wo es weitergeht.

Gruss

Franke


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