Ganz normaler Vorgang :-)

Geschrieben von Schiller am 25. März 2004 15:06:54:

Als Antwort auf: apokalyptischer Zeitraffer geschrieben von Desperado am 25. März 2004 03:12:11:

Die subjektive Wahrnehmung ist schon ein eigenartiges Phänomen, man meint in der Tat, dass die Zeit schneller abzulaufen scheint - obwohl sie es de fakto nicht tut und nicht tun kann, ansonsten würden zahllose technische Systeme weltweit zusammenbrechen --> man denke z.B. nur auf die Navigation auf hoher See oder z.B. einfach an den eigenen Computer:
der "Motor" bzw. "Taktgeber" für die Rechenleistung ist zeitgesteuert.

Würde sich die "Zeit" als Takt verändern, d.h. "schneller werden" , müsste für jegliche Echtzeit-Rechenprozesse neu justiert werden.

Doch warum hat man z.B. als 40 jährige/r das Gefühl, die Zeit würde plötzlich an einem geradezu "vorbeifliegen", während man z.B. als 7-jähriges Kind dieses Gefühl nicht hatte (wie lange hatte man doch zu warten bis endlich wieder Weihnachten war) ?

(Natürlich haben manchmal auch Teenager schon das Gefühl einer rasenden Zeit ---> aber wartet mal bis ihr 40 seid... ;-)

Nun gut, warum aber ist das so ?

Wenn wir einfach einmal eine Lebenserwartung von durchschnittlich 70 Jahren annehmen, dann hat das 7-jährige Kind 10% der Lebenserwartung bereits gelebt und noch 90% vor sich.
Das Lebensjahr vom 7. zum 8. Lebensjahr entspricht nun 14,28% des bereits gelebten Lebens.

Der 40 jährige hingegen hat bereits 57,14% seines Lebens gelebt und noch 42,86% vor sich.
Das Lebensjahr vom 4o. zum 41. Lebensjahr entspricht demzufolge lediglich 2,5 % seines bereits gelebten Gesamtlebens und macht nur rund 17% des "Jahresgefühls" eines 7-jährigen aus.

Also macht, je älter man wird, ein einziges Jahr, gemessen an der bereits "absolvierten" und damit (retrospektiv) überschaubaren Lebenszeit einen stets geringer werden Anteil aus, was dazu führen kann, das man das subjetive Gefühl einer "kürzer werdenden Zeit" hat.


Also, keine Panik, alles wird gut :-)


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