Re: das ist das Problem: Autoritätsgläubigkeit

Geschrieben von Johannes am 11. März 2004 01:10:58:

Als Antwort auf: das ist das Problem: Autoritätsgläubigkeit geschrieben von offthspc am 11. März 2004 00:44:53:

> Moral würde ich durch eine Kombination aus Gruppendynamik (z.B. Militär) und
> Scheinmoral (wir sind die Guten..) ersetzen.


Hallo,

das Problem ist für mich die seltsame Verwendung des Begriffs durch HN.

Moral ist nach allgemeiner Auffassung die Lehre vom richtigen Handeln. Aber oft entscheidet man sich gegen das moralische Handeln, weil es zu unbequem ist und einem Schwierigkeiten bringt.

Wie heißt es so treffend: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral".

Bei Moral geht es also um das eigentlich richtige Handeln, nicht um das teils falsche Handeln in der Praxis.

HotelNoir vetritt nun in vielen Beiträgen die (für mich) seltsame These, gerade der Versuch, Richtig und Falsch zu unterscheiden (bzw. anzunehmen, es könne eine Handlung besser sein als die andere), würde zu Problemen führen.

Ich sehe es genau umgekehrt, siehe "Erst kommt das Fressen, dann die Moral". Natürlich ist es die Frage, wie wir moralisches Handeln erreichen können, denn die Probleme sehe ich ja selbst.

Nur, wenn jetzt HN in der Diskussion das unmoralische Handeln der Teilnehmer als Moral darstellt, dann wird es schwierig, denn der Zirkelschluß stimmt nicht mehr. Jeder wird zustimmen, das Verhalten der Leute sei falsch gewesen (unmoralisch, unethisch).

Und wenn wir dieses unmoralische Verhalten nun als Moral bezeichnen, dann wird jeder mit den gleichen Worten das Gegenteil meinen. Wir stimmen uns dann scheinbar zu, aber eben doch nicht. Und da wollte ich doch lieber etwas der Sprachverwirrung vorbeugen, damit wir am Ende wenigstens noch wissen, um was wir streiten. Wir sind uns einig, daß wir uns uneinig sind. ;-) Oder vielleicht doch nicht?

Gruß

Johannes


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