Re: Ganz einfach: Wer den Wind sät...

Geschrieben von BossCube am 03. März 2004 00:08:29:

Als Antwort auf: Ganz einfach: Wer den Wind sät... geschrieben von Discoverer am 02. März 2004 10:43:04:

Danke für den guten Beitrag, Discover. Was Du ansprichst, teile ich voll und ganz. Es ist bei uns immer die Rede von Menschenrechtsverletzungen in Rußland, Eingriffen in die Persönlichkeitsrechte, Kritik am Umgang mit den Oligarchen, Kriminalität etc.

Es wundert mich nicht, daß die Russen das immer mehr als Anmaßung des Westens und als Beleidigung empfinden. Mir würde es auch so gehen und an Stelle von Putin würde ich sagen: Kehrt vor eurer Türe und schert euch zum Teufel.

Rußland hat schon immer anders funktioniert, d.h. stark zentralistisch mit autoritärem "Herrscher". Wer die Russen kennt, der weiß auch, daß es so am besten funktioniert (wenn man es natürlich nicht mißbraucht wie Stalin!). Rußland ist keine westliche Demokratie, wird es nicht und es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen. Gerade unsere Kakokratie sinkt immer mehr ins Absurde ab. Die soll für irgendwas noch Vorbild sein?

Was hat denn Putin wirklich getan, was den Westen erzürnt? Er hat Oligarchen entmachtet, die sich betrügerisch in den Besitz von großen Teilen des ehemaligen Volksvermögens gebracht hatten. Er hat richtig gehandelt. Zufälligerweise ware besagte Oligarchen Juden, was wieder die vorhandenen Vorurteile bestätigt hat. Sofort kommen unsere pawlowschen Hunde aus ihren Löchern und bellen wieder - aus Prinzip, nicht für Recht und Wahrheit. Mit welchem Recht erdreisten sich unsere "Politiker", für dieses kriminelle Gesindel Partei zu ergreifen?! Es ist ein bodenloser Skandal und wird von Rußland zurecht zurückgewiesen. Auch hier widert es immer breitere Kreise nur noch an.

Putin hat sich auch "erdreistet", das weitere Heranrücken der NATO an Rußland zu kritisieren und hat immer wieder vor den Konsequenzen gewarnt. Er hat es geschehen lassen, daß sich schon heute Amis in ehemaligen Sowjetrepubliken eingenistet haben und langfristige Pachverträge schließen! Auch hier hat er mit seiner Kritik Recht! Nur eine Macht erdreistet sich heute, sich auf der ganzen Welt breitzumachen und seine Wirtsstaaten als Vasallen zu behandeln - Amerika. Rußland hätte von den ehemaligen Warschauer-Pakt-Ländern wenigstens Neutralität erwartet, wobei es dem Westen schon weitgehend entgegengekommen war. Irgendwann ist einfach der Bogen überspannt und ich habe den Eindruck, daß es hier und in USA gewisse Kreise darauf anlegen. Das Gemüt des russischen Bären ist sehr ambivalent. Man kann mit ihm bestens auskommen und er ist sehr gutmütig und zuverlässig. Wenn er hintergangen wird, schlägt er erbarmungslos zu. Wir Deutsche haben mit den Russen mehr gemeinsam als viele denken. Gerade deshalb wäre es für uns extrem wichtig, die Beziehungen zu Rußland ganz oben auf der Prioritätenliste zu haben. Es gibt keinen Politiker von Format, der den Mut dazu hätte. Wir kranken am Vasallentum unserer vom "Freunde" eingesetzten Politiker und das kann unser Verhängnis werden.

Gruß

B.


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