Re: Ganz einfach: Wer den Wind sät...

Geschrieben von Discoverer am 03. März 2004 23:07:42:

Als Antwort auf: Re: Ganz einfach: Wer den Wind sät... geschrieben von BossCube am 03. März 2004 00:08:29:

Hallo B.C.,

danke für die Blumen..:-) und das Kompliment geht retour; endlich mal jemand der die Lage in Rußland ebenfalls richtig einschätzt !

Und noch´n Gedicht, ganz im Sinne der Prophezeiungen. Der folgende Absatz entsatmmt meinem Einstiegsbeitrag von vor etwa 2 Jahren. Einzig die Rolle der Chodorkowskys und Konsorten hatte ich damals nicht mit aufgenommen. Es ging damals um den möglichen überraschenden Einmarsch russischer Truppen nach Westeuropa und vor allem um den Grund. Ich habe bereits damals einen wirtschaftlichen Hintergrund vermutet:

Zitat:

"6.(...)Eine Besetzung der wichtigen Ölregion wären daher für Russland eine
unglaubliche Provokation und hätten überdies den Nachteil, daß der Westen
Förderquoten und Preise diktieren kann. Erschwerend kommt hinzu, daß momentan
in 2 südlichen Staaten der ehemaligen Sowjetunion ( im Rahmen des Anti-Terror- Kampfes ) bereits amerikanische Truppen stationiert sind. Eine Situation,
welche vor wenigen Jahren noch undenkbar war! Wie aber könnte man nun einen
Angriff gegen die Nato - deren Verbündeter im Kampf gegen den Terror man
angeblich ist – nun vor der eigenen Bevölkerung bzw. der Weltöffentlichkeit
legitimieren ? In diesem Zusammenhang sehe ich die Irlmaier-Gesichte „Zwei
Männer bringen einen dritten Hochgestellten um. Sie sind von anderen Leuten
bezahlt worden“ und „Der dritte Mord ist geschehen. Dann ist Krieg“
folgendermaßen: die drei getöteten Personen sind für mich nicht zwingend
Personen aus dem Westen, sondern eher hochrangige Vertreter Russlands bzw.
für Russland sehr wichtige Ausländer. Wer diese Morde verübt, ist zunächst
zweitrangig. Wichtiger in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, daß man wie
zu Zeiten des Kalten Krieges sowohl in diesen Morden, als auch in der
vorangegangenen Vereinnahmung wichtiger Rohstoffquellen eine amerikanische
resp. westliche Provokation sieht, welche propagandistisch
ausgeschlachtet werden kann. Ein Präventivschlag zum Schutz vitaler
russischer Interessen und als Schutz vor weiteren Demütigungen ( denen sich
Russland ja scheinbar - und leider nicht immer zu unrecht - ständig
ausgesetzt sieht ), ist dann der russischen Öffentlichkeit als durchaus
legitimes Mittel zu verkaufen. Sinnigerweise hätte Russland ja nicht ganz
unrecht damit, denn so wie die jetzige amerikanische Regierung rücksichtslos,
egoistisch und in ignoranter Weise weltweit gegen alles und jeden vorgeht,
der nicht „auf Linie“ der Bush-Administration ist, liefern die USA ja
geradezu den Vorwand für eine verstärkte Aufrüstung. Ich hoffe wirklich, Amis
und Russen sind bei den Verhandlungen um Förderquoten und Durchleitungen
durch die Pipelines des Nahen und Mittleren Ostens nicht zu kniepig! Sollte
man sich hier nicht einigen können, wäre dies ein erstklassiger Grund aus dem
gemeinsamen Kampf gegen den Terror auszuscheiden; aus Freunden/Partnern
werden so ganz schnell Gegner ! Eine Situation, welche aus meiner Sicht – von
beiden Seiten -sehr leicht provoziert werden kann…Daher sehe ich hier vor
allem den in den Prophezeiungen erwähnten Angriff auf die Südflanke der Nato
vor einem äußerst realen Hintergrund ! Denn ein Angriff etwa auf die Türkei,
würde wichtige Aufmarschgebiete und Nachschublinien im Krieg gegen Irak
beeinträchtigen, sowie Truppen binden. Quasi „ideal“, wäre es wenn zusätzlich
ein in engem zeitlichen Zusammenhang stehender Krieg gegen Israel unter
Beteiligung Syriens, Libanons, Jordaniens und Ägyptens ausbräche. Denn
aufgrund der historischen Verbundenheit Israels und der USA würden letztere
nicht zögern, militärischen Beistand zu leisten, was wiederum bedeuten würde,
daß die USA ( und in diesem Zusammenhang auch die sie unterstützende Nato )
sich plötzlich in einem Mehrfrontenkrieg im Irak, in Israel und der Türkei
wiederfinden würden. Militärisch betrachtet wäre dies gelinde gesagt sub-
optimal. Daß ein solcher Nahostkrieg gezielt initiiert bzw. provoziert wird,
ist aufgrund der ohnehin latenten Kriegsgefahr und der wachsenden Abneigung
der Muslime gegen Israel und alles westliche, nur noch eine Frage der Zeit.

7. Unabhängig davon, ob die von L. H. DeGard beschriebene, Langzeitstrategie
der Russen zur Auslösung eines „Weltoktobers“ in Verbindung mit der
folgenden Implementierung einer kommunistischen Regierungsform in Europa nun
vorhanden ist oder nicht: der AUSLÖSER für den Krieg wird - wie so häufig -
mal wieder einen wirtschaftlichen Hintergrund haben.

8. Da vor ein paar Jahren alle unabhängigen TV-Sender darunter auch „NTW“
geschlossen wurden, wird der russischen Öffentlichkeit ohnehin ganz wie
in „alten Tagen“ nur das vorgesetzt, was sie hören und sehen soll, denn nur
ein kleiner Teil der russischen Bevölkerung kann ausländische Sender
empfangen um sich ein einigermaßen umfassendes Bild zu machen. Ideale
Vorraussetzungen also für eine umfassende Desinformation der eigenen
Bevölkerung sowie ein anschließender Krieg gegen die Nato. Und wie sieht
es „informationstechnisch“ bei uns im Westen aus ? Auch nicht viel besser,
oder habt ihr den Eindruck, daß uns unsere Politiker und die Medien alles
erzählen, was wirklich wichtig ist ???"

Soweit das Zitat aus meinem damaligen Beitrag. Und nach den Entwicklungen der letzten Jahre ist Putin m. E. auf jeden Fall ein heißer Aspirant auf die Rolle des dritten Hochgestellten. Denn er hat sich mit ebenfalls ziemlich mächtigen Leuten - den Oligarchen - angelegt. Und nicht Putin sondern die internationale, neokonservative Finanzmafia und ihre willigen und partizipierenden Helfershelfer wie Weltbank, WTO und IWF und die von ihr vorangetriebene Globalisierung mit ihrer grenzenlosen Gier nach immer mehr Geld und Einfluß ist die eigentliche Gefahr für uns alle und der Auslöser der Dinge, deren Beginn wir gerade erleben. Ist es nicht gelinde gesagt merkwürdig, dass ausgerechnet ein Herr Köhler seines Zeichens Chef des IWF als neuer deutscher Bundespräsident propagiert wird ? Aus meiner Sicht haben die von den Sehern geschauten Ereignisse schon begonnen; sanft und leise, ganz stickum und von hinten herum.


Gruß

Discoverer


>Danke für den guten Beitrag, Discover. Was Du ansprichst, teile ich voll und ganz. Es ist bei uns immer die Rede von Menschenrechtsverletzungen in Rußland, Eingriffen in die Persönlichkeitsrechte, Kritik am Umgang mit den Oligarchen, Kriminalität etc.
>Es wundert mich nicht, daß die Russen das immer mehr als Anmaßung des Westens und als Beleidigung empfinden. Mir würde es auch so gehen und an Stelle von Putin würde ich sagen: Kehrt vor eurer Türe und schert euch zum Teufel.
>Rußland hat schon immer anders funktioniert, d.h. stark zentralistisch mit autoritärem "Herrscher". Wer die Russen kennt, der weiß auch, daß es so am besten funktioniert (wenn man es natürlich nicht mißbraucht wie Stalin!). Rußland ist keine westliche Demokratie, wird es nicht und es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen. Gerade unsere Kakokratie sinkt immer mehr ins Absurde ab. Die soll für irgendwas noch Vorbild sein?
>Was hat denn Putin wirklich getan, was den Westen erzürnt? Er hat Oligarchen entmachtet, die sich betrügerisch in den Besitz von großen Teilen des ehemaligen Volksvermögens gebracht hatten. Er hat richtig gehandelt. Zufälligerweise ware besagte Oligarchen Juden, was wieder die vorhandenen Vorurteile bestätigt hat. Sofort kommen unsere pawlowschen Hunde aus ihren Löchern und bellen wieder - aus Prinzip, nicht für Recht und Wahrheit. Mit welchem Recht erdreisten sich unsere "Politiker", für dieses kriminelle Gesindel Partei zu ergreifen?! Es ist ein bodenloser Skandal und wird von Rußland zurecht zurückgewiesen. Auch hier widert es immer breitere Kreise nur noch an.
>Putin hat sich auch "erdreistet", das weitere Heranrücken der NATO an Rußland zu kritisieren und hat immer wieder vor den Konsequenzen gewarnt. Er hat es geschehen lassen, daß sich schon heute Amis in ehemaligen Sowjetrepubliken eingenistet haben und langfristige Pachverträge schließen! Auch hier hat er mit seiner Kritik Recht! Nur eine Macht erdreistet sich heute, sich auf der ganzen Welt breitzumachen und seine Wirtsstaaten als Vasallen zu behandeln - Amerika. Rußland hätte von den ehemaligen Warschauer-Pakt-Ländern wenigstens Neutralität erwartet, wobei es dem Westen schon weitgehend entgegengekommen war. Irgendwann ist einfach der Bogen überspannt und ich habe den Eindruck, daß es hier und in USA gewisse Kreise darauf anlegen. Das Gemüt des russischen Bären ist sehr ambivalent. Man kann mit ihm bestens auskommen und er ist sehr gutmütig und zuverlässig. Wenn er hintergangen wird, schlägt er erbarmungslos zu. Wir Deutsche haben mit den Russen mehr gemeinsam als viele denken. Gerade deshalb wäre es für uns extrem wichtig, die Beziehungen zu Rußland ganz oben auf der Prioritätenliste zu haben. Es gibt keinen Politiker von Format, der den Mut dazu hätte. Wir kranken am Vasallentum unserer vom "Freunde" eingesetzten Politiker und das kann unser Verhängnis werden.
>Gruß
>B.



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