RE: Doch Grund für uneingeschränkte Unfreiheit

Geschrieben von Fred Feuerstein am 01. März 2004 23:13:32:

Als Antwort auf: Kein Grund für uneingeschränkte Unfreiheit geschrieben von Elias Erdmann am 01. März 2004 19:22:02:

>Hallo Elias,

Habe ich mir doch gedacht, daß du immer noch eifrig hier mitliest :-)


>Die „uneingeschränkte Unfreiheit“ wäre nur dann als Hypothese notwendig, wenn wir eine „uneingeschränkte Vorhersagbarkeit“ hätten. Wenn aber die Vorhersagbarkeit „Freiheiten“ zulässt und wenn manche Vorhersagen auch gar nicht eintreffen, dann gibt es absolut keinen Grund, von einer „uneingeschränkt Unfreiheit“ auszugehen.
>Wenn es eine absolut sichere, eindeutige und lückenlose Vorhersage über die Zukunft gäbe, die sich bislang immer hundertprozentig bewahrheitet hätte, dann müssten wir uns Gedanken machen, ob es tatsächlich eine „uneingeschränkte Unfreiheit“ gibt. Aber eine solche Quelle gibt es nicht und damit fehlt die Grundlage für alle weiterführenden Spekulationen.

Es gibt mehrere Quellen, die bisher fehlerlos (exclusive Datumsangaben, aber das weißt du ja) sich bewahrheitet haben.

Lied der Linde.
Wo ist da ein Fehler zu finden, ich kann ihn nicht erkennen.

Stormberger:
Ich besitze das Buch "Starnberger, Stormberger, Sturmberger, Propheten und Prophezeiungen im Bayrische Wald" von Dr. Reinhard Haller (1965).
Darin geht er dieser Figur recht umfassend auf den Grund. Er kommt zum Schluß, daß Mühlhiasl und Stormberger wahrscheinlich ein und die selbe Person waren.
Das ist im Grunde nicht so wichtig, bedeutender sind die im Buch abgedruckten Faksimile der ersten Handschriften. Die erste noch vorhandene Handschrift stammt aus dem Jahr 1766 und wird als Bodenmaier Handschrift bezeichnet.
Die zweite Faksimile ist die später niedergeschriebe Tittlinger Handschrift, welche viel bekannter ist. Durch Untersuchungen wird sie ca. auf 1840 datiert.
Wenn du darin einen Fehler findest: ich lerne gerne dazu.

Die Rillschen Feldpostbriefe:
Sind in ihrem Detailreichtum unübertroffen, die Authentizität steht ja außer Frage. Da ein ein, zwei Fehler darin auftauchen (exclusive Datumsangaben) vermute ich, daß der Andreas Rill da ein, zwei Sachen durcheinandergebracht hat, was aber aufgrund der Detailfülle, welche absolut korrekt geschildert werden, immer noch erstaunlich ist. Wenn mir jemand die Zukunft der nächsten 100 Jahre sagt bin ich überzeugt, daß ich deutlich mehr Fehler einbauen würde. Du wirst das vllt. etwas anders sehen, aber für mich ist der interviewte Kriegsgefangene jemand, der die Zukunft en detail kannte.

Zu guter Letzt: Altmeister Nostradamus.
Das wir seinen Code noch nicht geknackt haben, liegt an uns Stümpern, nicht an ihm. Wenn man seine beiden Briefe liest, welche unverschlüsselt die Zukunft schildern, erkennt man leicht, daß Nostradamus die Zukunft ebenfalls en detail gekannt haben mußte.

>Für die Erklärung der tatsächlichen Trefferquote bei Prophezeiungen reicht es vollkommen aus, wenn wir davon ausgehen dass in den „Zukunftsvisionen“ Pläne, Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten und Gefahren visualisiert werden.

Da kannst du nichts anderes wie ein Veto von mir erwarten.
Somit wären Multi-Zukünfte möglich, was, wie ich schon in mehreren Postings dargelegt habe mit der über 90% Übereinstimmung ALLER Seher in allen Zeiten logisch nicht übereinstimmt.

>Ich gehe übrigens durchaus davon aus, dass es in uns eine Instanz gibt, die deutlich weiter plant, als es unserem Tagesbewusstsein bewusst ist und die auch unsere Wege lenkt.
>> Die Bibel legt sich fest: Es gibt keinen freien Willen, Gott kennt die Zukunft,
>> die Zukunft ist somit determiniert und zumindest für Gott vorhersehbar:
>> Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht
>> schon wüßtest. Psalm 139
>Eine so weitreichende Interpretation kann man von diesem einen Satz ganz sicher nicht ableiten.

Nun, es ist eine einfache Schlußfolgerung, wenn jemand (egal ob Gott , oder ein Mensch) die Zukunft en detail kennt, muß sie festgelgt sein. Andererseits gäbe es ein Paradoxon.


>Ich sehe bislang keinen Hinweis, dass Menschen die tatsächliche Zukunft sehen können. Es gibt absolut überhaupt keine Notwendigkeit für eine so weitreichende Spekulation. Für die bisherigen „prophetischen“ Treffer reicht es als Erklärung vollkommen aus, wenn wir davon ausgehen, dass manche Menschen eine potentielle oder eine geplante Zukunft erkennen können.

Auf ein neues: veto.
Die meisten Seher wurden von ihren Zeitgenossen verlacht, ob dieser spinnerten geweissagten Dinge. Erst als sich das vorausgesagt nach und nach bewahrheitete, wurde der Seher langsam ernst genommen. BBouvier hat dazu schon einiges hier gepostet. Die Zukunft war in den wenigsten Fällen zu Zeiten der Seher schon zu erkennen.

>Wir können statt dessen versuchen, verantwortungsbewusst zu handeln, mit dem Ziel, eine erstrebenswerte Zukunft herbei zu führen.
>Wir können uns keine Zukunft beliebig raussuchen. Aber wir können die Zukunft durch unser Handeln in gewissen Grenzen beeinflussen.

Das sehe ich leider etwas anders. Auch mir widerstrebt es zu glauben/zu wissen, daß unser Handeln vllt. zu 99% festgelegt ist.
Nehmen wir das alte Beispiel:
Ein Seher sagt dir unaufgefordert, daß du in naher Zukunft einen schrecklichen Autounfall erleben wirst.
Als intelligenter Mensch hast du dann nat. zwei Möglichkeiten:
1. Du glaubst ihm nicht, und fährst munter weiter mit deinem Auto
2. Du glaubst ihm, verkaufst dein Auto und schwörst dir NIEMALS mehr in deinem Leben in einem Auto zu fahren, egal was für Umstände eintreten.

Ich gebe dir Brief und Siegel (WENN der Seher präkognitive Fähigkeiten besitzt), der Unfall passiert in beiden Fällen !

mit freundlichen Grüßen
Fred


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