Re: Selbstwahrnehmung unter dem Imperator
Geschrieben von BBouvier am 28. August 2006 09:05:07:
Als Antwort auf: Re: Selbstwahrnehmung unter dem Imperator geschrieben von HotelNoir am 28. August 2006 08:07:51:
Hallo, HotelNoir!"
>Hallo BB,
>ist Dein Bild nicht etwas überzogen? Gerade die Definition über den Stand sollte doch früher (auch) ausdrücken wie wohlhabend jemand war.Das meinte man, weil durch die gewohnte
Schablone beurteilt:
Im hintersten Preussen sassen bitterarme Junker
auf ihren Höfen und verkehreten mit dem
König von Du-auf-Du.
Und im späten 19. Jahrhundert gab es Multimillonäre,
die wären "nirgendwo" einzuladen gewesen.>>Auf ganz alten Grabsteinen hier in Bayern
>>kann man häufig beispielsweise lesen:
>>"Hier ruht in Gott
>>Maria Ranftauer
>>>Hausbesitzersgattin"
>>Womit sie sich als einer Schicht/Klasse(!)
>>zugehörig ausweisen möchte.
>>Vor der Französischen Revolution hätte ein Europäer,
>>nach Definition seiner selbst
>>gefragt, nämlich vorzüglich beispielsweise erwidert:
>>"Ich bin Katholik, Leineweber", oder:
>>"Ich bin Calvinist, Ratsherr". (=> ein Stand)
>>Vielleicht noch mit dem Nachsatz:
>>"Piemonteser/Sarde/Holländer".
>>Aber mehr der Sprache/des Wohnsitzes wegen.
>>Erst die frz. Revolution macht die Nation
>>zum Götzen, über die man sich, ihr als angehörig
>>fühlend, definiert:
>>"Ich bin Däne!"
>>"Ich aber Bayer!">Na gut, aber das Prinzip ist dasselbe geblieben - die Definition über >die "Stammeszugehörigkeit" wobei die früher einfach unveränderlich war und heute >zumindest teilweise veränderbar. Wenn ich denke, dass ich - hätten sich die Zeiten nicht >geändert - einfacher Bauer oder Handwerker geworden wäre, weil mein Stand nichts anderes zugelassen hätte,...
Genau:
Der "Stand" definierte!:-)>bin ich doch recht froh, lebe ich in einer Zeit, in der ich das tun kann, was auch >wirklich meinen Fähigkeiten entspricht.
Durchaus.
Ich habe ja auch nur beschrieben.>>Seit dem Ende der Europäischen National-Kriege
>>(=> 1945)
>>herrscht und beherrscht nun auch
>>(wie schon immer in den USA)
>>nur noch das Geld das Leben des Menschen.
>>Und der definiert sich über sein Geld:
>>=> "Mein Nachbar ist Golfspieler,
>>und ich habe einen Schwimminkpuhl."
>Ich kenne eigentlich keinen Menschen, der von seinem Geld oder seiner Habe erzählt, wenn man ihn fragt, wer er ist. Nationalität oder Region (im näheren Kulturkreis) und der Beruf stehtn immer noch an erster Stelle. Der Unterschied zu früher sehe ich eher darin, dass arm zu sein heute wohl eine grössere Schande ist als früher, wobei andererseits ein >Armer heute wohl trotzdem mehr persönliche Rechte hat.>stehn immer noch an erster Stelle...>
Ja.
Bei Denen, die sich Reste "alten Denkens" bewahrt haben.Gruss,
BB
>>(Siehe auch den Werbefleck bis vor kurzem
>>im Fernsehen:
>>"Mein Haus, mein Pferd, mein Auto, mein Park, meine Jacht!"
>>(<= das bin ICH!)
>>Und bei Verlust des Aktienpaketes ist er dann ein reines Nichts...
>>Nach dem Kollaps des internationalen "Geldes", das sich die
>>Parteien dingbar gemacht hat, und das als alleiniger
>>Maßstab aller Bewertungen gegolten hatte, dürfte diese
>>Definition hinfällig geworden sein.
>Ich denke, es werden immer mehr Definitionen hinfällig. Die Gesellschaft individualisiert sich und ich bin froh darum, trotz aller damit verbundenen (vorübergehenden?) Übel.
>>Definition unter dem Imperator möglicherweise:
>>"Ich bin Bürger des Imperiums und
>>dem Imperator treu ergeben."(?)
>>Wie in der Spätblüte Roms?
>>BB
>Hoffentlich irgendwann: "Ich bin Bürger der Erde und ihr treu ergeben".
>Grüsse HotelNoir
Antworten:
- Re: Selbstwahrnehmung unter dem Imperator HotelNoir 28.08.2006 13:05 (4)
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