Re: Selbstwahrnehmung unter dem Imperator

Geschrieben von HotelNoir am 28. August 2006 14:38:47:

Als Antwort auf: Re: Selbstwahrnehmung unter dem Imperator geschrieben von BBouvier am 28. August 2006 13:24:07:

>1)
>Alles hat jedoch eine Kehrseite, wie Georg bereits
>festgestellt hat:
>Wenn Jemand in eine Schicht hineingeboren wird
>und er bleibt statistisch dort, gibt das
>auch ein Gefühl der Sicherheit und der Zufriedenheit.

***Hängt das nicht auch ein wenig von der Schicht ab?

Oder würdest Du wirklich sagen, dass all die herrschenden Vorstellungen von Armut (z.B. nicht über den 30igsten hinauskommen), Knecht- und Leibeigenschaft, Hungerleiden, Rechtlosigkeit etc. Erfindungen opportunistischer Neuzeitler sind? War die Stabilität dieser Gesellschaften nicht oft davon abhängig wie überlegen die Soldaten der breiten Bevölkerung waren?

Und war nicht gerade aufgrund der Willkür, der die breite Bevölkerung ihren Herren ausgeliefert war, Sicherheit ein Fremdwort?

>Während jetzt (charakterabhängig natürlich)
>Jeder meint, er komme zu kurz, weil "Andere"
>immer noch mehr "HABEN".

***Ja, und wohl noch viel grundsätzlicher stürzen fehlende Definitionsvorgaben die Menschen natürlich in Identitätskrisen und macht sie anfälliger für Manipulation und Konsumrausch.

>Und der moderne Zivilisationsmensch definiert sich ja über
>"Haben" und nicht über das "Sein".
>Insofern ist diese Sache vielleicht doch ambivalent.(?)

***Sicher, es wäre ja auch möglich, ich wäre in den alten Strukturen einfach ein glücklicher Bauer geworden. Allerdings sehe ich durch meine Form von Existenz einfach grundsätzlich mehr Entwicklungschancen, bzw. Vergöttlichungs- oder Übermenschpotential.

>2)
>Ist es durchaus vorstellbar, dass später einmal
>Künfige mit Abscheu auf "uns" zurückblicken.
>Und auf die Basis unserer Sebstdefinition:
>=> "Die Stellung des Menschen in der Gesellschaft
>bemisst sich nach der Grösse des verwursteten Abfallhaufens,
>den er in der Lage gewesen war, öffentlich zu produzieren."

***Ich hoffe sogar, dass das so sein wird. Der Menschenverstand hat sich wohl noch nie derart verabschiedet wie heute. Aber ich bleibe optimistisch und bezeichne das als "Geburtswehen". :)

Grüsse HotelNoir



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