Re: Bhagavad-gita / Bibel

Geschrieben von Bonifatius am 10. August 2006 15:18:44:

Bonifatius am 10. August 2006 15:18:44:

Als Antwort auf: Re: Tempelberg geschrieben von Vedanta am 10. August 2006 13:54:10:

>Unter anderem deshalb bleibe ich auch der Bhagavad-gita treu. Davon gibt es zwar ebenfalls einige unterschiedliche Auslegungen (z.B. die von Bhaktivedanta Swami), aber der Urtext (Sanskrit) wurde im Laufe der Jahrtausende nie verändert und wird auch heute von niemandem angezweifelt! ;-)

Lieber Vedanta,

der Smiley dahinter ist gut. ;-)

Genauso behaupten das auch die Moslems von ihrem Buch.

Nur an die Bibel, die viel besser überliefert ist, an die legen einige andere Maßstäbe an.

Aus Wikipedia über die Bhagavad-gita:

Das heißt also: Kein einheitlicher Text, sondern verschiedene Autoren. Die Texte wurden zusammengestellt, also einige aufgenommen, andere wieder weggelassen (würde dir das Wort "zensiert" gefallen?). Und aus dem ungewissen Datum schließe ich, dass keine kompletten Urtexte überliefert sind, die man sicher datieren könnte.

Du siehst, wie man da die Texte zerpflücken könnte? Sei es nun der mögliche Machtkampf, der über die Zusammenstellung entschieden hat, sei es eine zweifelhafte Datierung. Trotzdem, und das ist mir für die Diskussion wichtig: Die Bhagavad-gita hat sich als ein Text herauskristallisiert, obwohl er von unterschiedlichen Autoren aus verschiedenen Jahrhunderten stammt. Ein "heiliger Text" (egal welcher Religion) fällt nicht gedruckt vom Himmel, sondern entsteht durch Menschen, auf menschliche Weise. Wenn ich mich nun auf die Schwäche der Menschen konzentriere statt auf das, was der dahinter stehende Geist mit/durch/trotz/wegen dieser Menschen dennoch erreicht hat, dann entgeht mir die entscheidende Bedeutung. Denn so ein Werk ist mehr als die Summe der einzelnen Texte, da stecken ein Geist und eine Aussage dahinter, die ich nur erkennen kann, wenn ich mich auf das Gesamtwerk einlasse.

Gruß in die Runde

B.

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