die kette der Fehler war noch länger....

Geschrieben von schlumpf am 09. August 2006 16:53:12:

Als Antwort auf: Was können wir aus dem Untergang der Titanic für unsere Zeit lernen ? geschrieben von Bonnie am 09. August 2006 14:39:33:

hallo Bonnie....

es gab noch mehr Fehler, und die waren haarsträubend, aber alles war nur in der Gesamtheit tödlich:


DIe Titanic hatte einen doppelten Boden, der sie bei Grundberührung schützen sollte, aber niemand hatte daran gedacht sie seitlich unter Wasser mit einer doppelten Haut auszurüsten.


Der Ausguck, der Eiswache im Krähennäst halten sollte, hatte kein Fernglas (ist auch bei Seegang nicht zu gebrauchen, aber es war spiegelglatte See).


Die Titanic behielt ihre Marschfahrt trotz Eiswarnungen von geschätzt 16-18 Knoten bei. Frachter, die damals 7-10 Knoten fuhren, hatten wegen Eis gestoppt.


Als der Eisberg gemeldet wurde, gab der Wachoffizier den Befehl Hartruder zu legen und die Maschine zu stoppen. Ein fataler Fehler: Dem Schiff fehlte dann der Druck auf dem Ruder, um rasch auf neuen Kurs zu gehen (hätte das noch geklappt)
oder er hätte die Maschinen stoppen müssen, die Titanic wäre bei einer frontalen Kollision unbegrenzt schwimmfähig geblieben. So wurde das Schiff seitlich wie eine Kecksdose aufgeschlitzt.


Hölzerne Rettungsboote (andere gab es nicht) wurden damals immer halbleer herabgefiert, denn man hatte Angst, sie würden unter Last der Menschen zerbrechen. Nur hatte niemand den Matrosen gesagt, dass die Titanic Rettungsboote hatte, die dafür konstruiert
waren, voll besetzt herabgefiert zu werden.


Die Raketen die als Zeichen der Not abgefeuert wurden wurden auf einem anderen Schiff als Amusement für die Passagiere gedeutet. Niemand befand es für nötig, den Funker zu wecken.....


Und – das Desaster in Komplexivität der Ursachen ist ein gutes Beispiel für eine Katastrophe, die sich aus einer Summe von fatalen Fehlern zusammensetzt.

Antworten: