Re: die kette der Fehler war noch länger....

Geschrieben von Bonnie am 09. August 2006 22:12:52:

Als Antwort auf: die kette der Fehler war noch länger.... geschrieben von schlumpf am 09. August 2006 16:53:12:

Hallo Schlumpf,
danke für die Ergänzungen :-) Ist eine interessante Geschichte, oder ?
Das mit dem Fernglas stimmt.
Aber die Titanic fuhr nicht zu schnell, am Tag zuvor war sie schneller gewesen. Wahrscheinlich hätte sie stoppen müssen wie der Frachter California, der ja nur 30 km vom Unglücksort entfernt war. Aber wie oft war es trotz Eisbergwarnungen gut gegangen ? Ich schätze, oft ! Der Kapitän war sehr erfahren, die Jungfernfahrt der Titanic sollte seine letzte Fahrt sein, er stand kurz vor der Pensionierung. (Es war seine letzte Fahrt..)
Die Titanic wurde ja nicht aufgeschlitzt, das hat man mit dem Fund des Wracks feststellen könen. Sie hatte den Eisberg gerammt und die Nieten sind aufgesprungen. Pfusch am Bau, sag ich da..
Es stimmt, daß die Besatzung völlig ungeübt war mit der Handhabung der Rettungsboote.

Ja, es war eine Summe von Fehlern, aber andererseits war es in vielen Fällen vorher ja gut gegangen.

Einen habe ich noch : Die Geretteten wurden am nächsten Morgen von der Carpathia aufgenommen und dort ärztlich versorgt. Viele hatten erfrorene Füße und Beine. Der Arzt riet zur Amputation. Einer der Betroffenen weigerte sich, sich die Füße / Unterschenkel amputieren zu lassen und bewegte stattdessen alle 2 Stunden seine Gliedmaßen. Er behielt nicht nur seine Beine, sondern gewann später auch noch Tennisturniere damit :-)

Daraus lernt man: Wenn man auf den Arzt hört, trägt man evtl. und unnötig nicht wieder gut zu machende körperliche Schädigungen davon !

Liebe Grüsse, Bonnie

Einen habe ich noch !! Einer der Passagiere im Wasser hielt sich im eiskalten Wasser 2 Stunden am Leben im Gegensatz zu den anderen, die innerhalb von 20 Minuten erfroren. Was hatte er anders gemacht ? Er hatte sich mit mehreren Whiskies Mut angetrunken. :-)


>hallo Bonnie....
>es gab noch mehr Fehler, und die waren haarsträubend, aber alles war nur in der Gesamtheit tödlich:
>
>DIe Titanic hatte einen doppelten Boden, der sie bei Grundberührung schützen sollte, aber niemand hatte daran gedacht sie seitlich unter Wasser mit einer doppelten Haut auszurüsten.
>
>Der Ausguck, der Eiswache im Krähennäst halten sollte, hatte kein Fernglas (ist auch bei Seegang nicht zu gebrauchen, aber es war spiegelglatte See).
>
>Die Titanic behielt ihre Marschfahrt trotz Eiswarnungen von geschätzt 16-18 Knoten bei. Frachter, die damals 7-10 Knoten fuhren, hatten wegen Eis gestoppt.
>
>Als der Eisberg gemeldet wurde, gab der Wachoffizier den Befehl Hartruder zu legen und die Maschine zu stoppen. Ein fataler Fehler: Dem Schiff fehlte dann der Druck auf dem Ruder, um rasch auf neuen Kurs zu gehen (hätte das noch geklappt)
>oder er hätte die Maschinen stoppen müssen, die Titanic wäre bei einer frontalen Kollision unbegrenzt schwimmfähig geblieben. So wurde das Schiff seitlich wie eine Kecksdose aufgeschlitzt.
>
>Hölzerne Rettungsboote (andere gab es nicht) wurden damals immer halbleer herabgefiert, denn man hatte Angst, sie würden unter Last der Menschen zerbrechen. Nur hatte niemand den Matrosen gesagt, dass die Titanic Rettungsboote hatte, die dafür konstruiert
>waren, voll besetzt herabgefiert zu werden.
>
>Die Raketen die als Zeichen der Not abgefeuert wurden wurden auf einem anderen Schiff als Amusement für die Passagiere gedeutet. Niemand befand es für nötig, den Funker zu wecken.....
>
>Und – das Desaster in Komplexivität der Ursachen ist ein gutes Beispiel für eine Katastrophe, die sich aus einer Summe von fatalen Fehlern zusammensetzt.


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