Re: Supermarkt - die Zukunft hat begonnen? - JiT

Geschrieben von Funktionsdelta am 06. August 2006 17:28:30:

Als Antwort auf: Re: Supermarkt - die Zukunft hat begonnen? geschrieben von Saurier61 am 06. August 2006 16:49:23:

Das sollte man meines Erachtens nicht zu tiefschürfend interpretieren wollen.

Ware im Lager ist totes Kapital. Je geringer meine Lagerbestände sind, desto geringer ist mein Kapitaleinsatz, desto höher die Kapitalrendite.

Für den Einzelhandel ist das goldene Zeitalter noch längst nicht wieder angebrochen, das sieht man, wenn man sich mal die Preise für Grundnahrungsmittel ansieht (die Preise für Zucker, Mehl, ... sind in allen gr0ßen Märkten einer Region identisch, da besteht überhaupt kein Raum, auch nur einen Cent aufzuschlagen). Also sind die Märkte, wenn sie schon ihre Preise nicht erhöhen können, gezwungen, die Kosten zu senken. Personaltechnisch sind da aber viele am Ende der Fahnenstange angelangt (okay, bald kommen die automatischen Kassen per RFID, aber macht das jetzt bitte niicht zum Thema).
Bleibt noch das tote Kapital im Lager.

Wenn ich (als Einzelhändler) es, zusammen mit meinen Partnern (den Herstellern) schaffe, eine saubere Logistikkette aufzubauen, dann können mir Logistikdienstleister die Ware zeitgerecht dann zustellen (ggf. sogar schon vorkommissioniert), wenn ich sie benötige. Dann geht Neuware nicht erst ins Lager sondern sofort in die Regale (einmal weniger angepackt, noch frischer (statt 5 Jahre MHD, 5Jahre + 1 Woche ;-) ) und eben nicht kapitalbindend im Lager (das ich zudem verkleinern und ggf. zu verkaufsfläche machen kann).
(JiT -> Just in Time)
Die Hersteller produzieren wie gehabt weiter (denn der Bedarf an sich ändert sich ja nicht) und liefern ab Werk an den Logistiker aus, der in seinem Hochregallager die Waren verschiedener Hersteller für verschiedene Abnehmer vorhält.

Interessanter würde es erst dann, wenn die Hersteller ihre Produktion steigern würden, ohne dass es ein mehr an Abnahme durch die Verbraucher gäbe...

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