Verschwörung vierten Grades (warum Verschwörungen nicht funktionieren)

Geschrieben von Micha aus dem Süden am 22. Juli 2006 12:48:01:

Als Antwort auf: die tripoide verschwoerung gegen verschwoerungen... (n/t) geschrieben von detlef am 22. Juli 2006 11:36:04:

Melde mich hiermit ebenfalls an beim Club der Anti-Verschwörungs-Verschwörungs-Verschwörungs-Verschwörer (denn eine doppelte Verneinung ist keine Bejahung nicht).

Die Hauptargumente gegen Verschwörungen:

1) Die Welt ist viel zu komplex, um sie durch Verschwörungen zentral steuern zu können.
2) Verschwörern haftet das Moment des Verschwörerischen an. Also würde sich innerhalb einer großen, wichtigen, mächtigen Verschwörung eine Verschwörung zum Austricksen anderer Verschwörer bilden - und im Nu eine Gegenverschwörung ... und der Krieg der Verschwörungsverschwörer gegen die Verschwörer dritten Grades hätte schnell zur Folge, dass es mit den "Geheimnissen" der "Geheimgesellschaften" vorbei ist. Es ist die gleiche Geschichte wie bei allen anderen Mafias ... selbst wenn ,man ihnen nicht beikommt, GEHEIM sind sie nicht, weil sich die Protagonisten gegenseitig austriucksen wollen.
3) Es würde Aussteiger geben (Betrogene, Verworfene, Getäuschte, Enttäuschte...) die quatschen würden und Leute ans Messer liefern, mit denen sie eine Rechnung offen haben.
4) Verschwörungstheorien werden kritik-immun konstruiert, d.h. sie sind rationaler Argumentation nicht mehr zugänglich. Und damit auf der gleichen Ebene anzusiedeln, wie schwangere Jungfrauen, unfehlbare Päpste und Propheten, die über das Wasser schreiten.

Einen schönen Samstag uns allen und noch ein paar schöne Jahre, bevor uns die Auswirkungen des islamistisch-westlichen "Endkampfes" (der früher oder später einsetzen wird) für eine Zeit in den Abgrund reißen.

Micha

PS: Es gibt ein "Danach". Bislang hat jeder Weltkrieg das bis jeweils dato verrottete politische System in Deutschland abgeräumt und Platz für Besseres geschaffen. Das würde ich sogar für den Kalten Krieg und den Untergang der DDR behaupten wollen - ohne dabei hier wieder ein Fass aufmachen zu wollen.
Ich finde viel spannender über das "Danach" nachzudenken - wie kann Deutschland dann "funktionieren"?



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