Re: Das System heute und ´danach´

Geschrieben von Starfire am 16. Juli 2006 21:25:47:

Als Antwort auf: Re: Das System heute und ´danach´ geschrieben von Bonifatius am 16. Juli 2006 18:51:14:

die letzten 2.000 Jahre der Geschichte sind die bekanntesten. Mit übelsten Wirren. Die wir mehr oder weniger gut überstanden haben. Okay, gut vielleicht nicht. Aber doch überstanden.

Du kannst den Zeitraum aber nicht nur auf lächerliche 2.000 Jahre beschränken, wenn der eigentliche Kulturzeitraum weit über 120.000 Jahre ist - nur weil die letzten 2000 Jahre besser dokumentiert scheinen. Woran lagen denn die übelsten Wirren? Ich bin durchaus bereit, viel davon an der Unfähigkeit des patriarchalischen Systems festzumachen.

Was weiß man den wirklich von dieser Zeit? Interpretieren wir da nicht etwas rein? Wie wir es sehen (wollen)?

Was interpretieren wir in die letzten 2.000 Jahre rein? Meine Freundin studiert Ur- und Frühgeschichte, klassische Archäologie und Indogermanistik. Auch das, was wir über die letzten 2.000 Jahre wissen ist oft in höchstem Maße spekulativ - zumindest aber Theorien. Die Zeiten sind vorbei und wir können sie nur sehr unzureichend von unserem heutigen Standpunkt aus beurteilen.

Okay, wenn dir die letzten 2.000 Jahre zu wenig erscheinen. Die Schrift gibt es seit gut 5.000 / knapp 6.000 Jahren. Da kann man dann einigermaßen nachlesen, was es gab. Zumindest aus Sicht der Herrschenden. Also über die Art der Herrschaft.
Und warum wurde das Matriachat abgelöst? War es nicht erfolgreich genug? (erfolgreich jetzt nicht wertend gemeint). Und wenn Matriachat die Probleme besser lösen kann: Warum hat es sich nicht wieder durchgesetzt?

Weil Männer leichter Minderwertigkeitskomplexe kriegen als Frauen? Weil Männer lieber kämpfen statt zu denken? Weil der männliche Verstand zwar zielgerichtet sein kann, aber oft unflexibel ist? Weil bei einem Mann der Willen zur Macht ausgeprägter ist als bei Frauen?

Für frühere Zeiten wird gerne ein Matriarchat angenommen. Aber nur als logische Schlußfolgerung. Beweisen kann man das - zugegebenerweise - kaum. Tatsache ist aus historischer Sicht, daß diejenigen, die die Kriege anfangen, in fast allen Fällen Männer sind. Also sollte man dem Matriarchat mal eine Chance geben. Es gibt ja noch matriarchale Gesellschaften und aus denen können die Forscher erkennen, daß es in solchen Gesellschaften sehr viel friedlicher und konfliktärmer zugeht, als in den gut erforschten patriarchalen Strukturen.

lg
SF

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