Re: Das System heute und ´danach´

Geschrieben von Starfire am 17. Juli 2006 10:24:32:

Als Antwort auf: Re: Das System heute und ´danach´ geschrieben von Bonifatius am 16. Juli 2006 23:55:06:

bitte, von mir aus. Ich habe ja gar nichts dagegen. Aber muss man ihm wirklich "eine Chance geben"? Ist es denn nicht alleine lebensfähig? Muss es unterstützt werden, damit es leben kann?

Solange das Patriarchat auf Machtstrukturen basiert, die die weibliche Welt unterdrücken - sehr wohl. Ich muß wohl nicht an die krassen Ausformungen der islamischen Scharia erinnern, in der eine vergewaltigte Frau als Ehebrecherin zu Tode gesteinigt werden darf, während der Täter ungestraft davon kommt. In den Industriestaaten wird zwar viel von Gleichberechtigung gesprochen, aber tatsächlich ist davon relativ wenig zu sehen.

Das mag sein. Das Patriachat hat dann also ein Überleben mit Problemen gesichert. Nur, das Matriachat hat seinen Gesellschaften gar kein Überleben gesichert - bis auf ganz wenige Nischen ist es verschwunden

Das ist ein Denkfehler - meiner Meinung nach. Das patriarchale wurde überbetont und ist zu reinen Macht/Gewaltstrukturen verkommen. Es ist deswegen verschwunden, weil die kriegerische Seite, die friedlichere Seite ausgemerzt hat.

Siehst du dir den Beitrag von Detlef mal an? Da würde mich deine Ansicht interessieren.

Auch hier sehe ich ein paar Denkfehler. Auch bei einfachen Jägern und Sammlern musste der Stamm gegen wilde Tiere verteidigt werden. Die Wissenschaftler gehen immer mehr davon aus, daß Frauen an der Jagd und Verteidigung genauso beteiligt waren, wie die Männer und daß die Männer genauso "Handarbeiten" wie flechten, weben, sammeln betrieben haben, wie die Frauen.

Wir stecken mit unseren Köpfen viel zu sehr in den festgefahrenen Strukturen fest um uns daraus zu lösen.

Für die Völkerwanderungszeit gibt es vermehrt Theorien/Hinweise, daß die nichtsesshaften Jäger/Sammler auf ihren Zügen über die sesshaften Bauern/Hirtenvölker hergefallen sind und daß die Jäger/Sammler-Völker eher patriarchal organisiert waren (wenn auch die Rolle der Frau sehr stark war) und die der sesshaften Völker eher matriarchale Strukturen aufwiesen. Allerdings nicht in der starken dualistischen Form, wie das hier offensichtlich im Forum aufgefasst wird, sondern eher mit wesentlich feineren Polaritäten und vielen Zwischenstufen.

Meiner Meinung nach wird es einen Ausgleich geben zur jahrtausendelang überbetonten patriarchalen Herrschaftsform. Noch wehrt sich diese Denkweise, die unser aller Leben stark prägt. Mit etwas Glück wird es sich in der Mitte einpendeln - so wie es sein sollte.

lg
SF

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