Re: Stillen

Geschrieben von Udo am 17. Juni 2006 13:24:54:

Als Antwort auf: Stillen geschrieben von eingeschickt am 17. Juni 2006 06:20:57:

Hallo Tanja !

Stillen ist der Normalfall !
Nicht stillen ist der ,,Notfall".

Gruß Udo.


> Hallo,
>es ist ja bekannt, daß Kinder bis etwa 4 Jahre, oft noch länger, Milch
>brauchen um zu gedeihen und sich gesund zu entwickeln.
>Deshalb sollte man sich als Mutter, die ihr Baby bald auf Flaschenmilch
>umstellen möchte, mal überlegen, wo sie diese im Katastrophenfall
>herbekommen wird. Es wird mit Sicherheit keine Pulvermilch mehr geben.
>Und ob für alle genug Kühe da sind um die Kinder täglich zu versorgen,
>ist zu bezweifeln.
>Wie soll man also an die Milch für das Zwei- Drei- oder Vierjährige
>kommen. Eine Lösung wäre, wenn man nach dem Abstillen dafür sorgt, daß
>der Milchfluß nicht ganz zum Versiegen kommt. Etwa indem man das Kind
>noch gelegentlich mal trinken läßt, oder abpumpt. Es muß ja nicht viel
>sein. Hauptsache, der Milchfluß versiegt nicht ganz. Im Bedarfsfall kann
>man die Menge ganz schnell wieder steigern, indem man einfach öfter
>pumpt oder stillt.
>Falls man das machen möchte, wäre die Anschaffung einer guten Milchpumpe
>eine gute Idee. Mit Handbetrieb natürlich. Elektrische könnten
>unbrauchbar werden und sind etwas unhandlich auf der Flucht...
>Die Pumpen von Avent oder Medela sind gut geeignet ( auch hier bekomme
>ich keine Prozente). Dann kann man auch regelmäßig pumpen für das Kind.
>Ist ja verständlich, wenn man ein lang abgestilltes Dreijähriges nicht
>plötzlich wieder an die Brust nehmen möchte, zumal sie bis dahin die
>Saugtechnik meist wieder verlernt haben.
>Allerdings ist es auch okay, wenn man einfach weiter stillt, bis das
>Kind nicht mehr mag, auch wenn es schon größer ist. Das tun mehr Mütter
>als man denkt ( genau wie viel mehr Mütter ihre Babys mit ins Bett
>nehmen als sie es zugeben, hab da mal von 50% gelesen). Man traut sich
>bloß nicht darüber zu reden, weil das Stillen von über Einjährigen ein
>Tabuthema ist und außerdem schambesetzt. Da hat die
>Babynahrungsindustrie gute Arbeit geleistet. Sie haben es geschafft uns
>einzuimpfen, daß die natürliche Stillzeit ein halbes Jahr beträgt. Und
>danach stellt man eben genau so natürlich auf Kunstmilch um. Dabei ist
>die durchschnittliche Stilldauer weltweit 4 Jahre.
>Okay, ich habe Detlef versprochen, daß ich nicht ideologisch werde.
>Zurück zum Praktischen: Meiner Meinung nach ist es die einfachste und
>natürlichste Weise, für die Milch, die das Kind braucht, zu sorgen,
>indem man den Milchfluß in Gang hält. Viele meinen ja, daß plötzlich die
>Milch weg bleiben könnte. Ganz viele Mütter erzählen, sie hätten das
>erlebt. Das ist meist ein Trugschluß. Es kann passieren, daß durch
>hormonelle, psychische oder ernährungsbedingte Einflüsse die Milchmenge
>abnimmt. Aber man kann es durch häufigeres Anlegen und durch Aufheben
>der o.g. Einflüsse wieder regulieren.
>Man kann, falls man doch abgestillt hat, auch "relaktieren", also auch
>Jahre später den Milchfluß wieder in Gang bringen. Wenn man immer und
>immmer wieder anlegt, dann produziert die Brust auch wieder Milch. Ist
>allerdings ein sehr mühsamer, lang dauernder und von unterschiedlichem
>Erfolg gekrönter Vorgang.
>Daß das ganze nicht allzu abwegig und übertrieben ist, zeigt ein
>Beispiel, daß ich in dem Buch "Primal mothering in a modern world" von
>Hygeia Halfmoon gelesen habe.
>Die Autorin wohnt in Hawaii und dort war mal ein ganz schreckliches
>Unwetter. Alle sind in eine höher gelegte Kirche geflüchtet. In der
>folgenden Nacht haben wohl die Flaschenbabys auf den Armen ihrer Mütter
>geschrien, während die gestillten Babys ruhig geschlafen haben. Die
>Autorin hat wohl überlegt, ob sie anbieten soll, andere Kinder zu
>stillen, hat das dann aber wieder verworfen.
>Stillen ist im Notfall einfach praktisch und man hat eine Sorge weniger.
>Gruß,
>Tanja


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