Re: Die 7 fetten Jahre und die 7 mageren Jahre

Geschrieben von Bonifatius am 05. Juni 2006 22:47:54:

Als Antwort auf: Die Nummer ist in Ägypten schon mal gelaufen geschrieben von Typhoid Mary am 05. Juni 2006 21:00:26:

Liebe Typhoid Mary,

eine interessante Sichtweise, was Joseph angeht. Ich möchte allerdings doch etwas widersprechen.

>Sagt sich der bornierte Wirtschaftsliberale: Die Ägypter sind nur zu faul zum Arbeiten und sollen mal für sich selber sorgen oder sich eben in die Leibeigenschaft verkaufen. Daß die Ägypter vielleicht sehr wohl für sich selber Vorsorge getroffen hätten, wenn sie nur 10% Steuern hätten zahlen müssen, übersieht der bornierte Wirtschaftsliberale. Und daß Joseph seine eigene Sippschaft von den von den Ägyptern entrichteten Steuern in Saus und Braus leben läßt, übersieht der bornierte Wirtschaftsliberale auch.

Die Priester waren übrigens nicht Josephs Sippschaft. Denn Jospeh war weder Priester noch Ägypter.

Dein Punkt klingt zwar schön:

>Daß die Ägypter vielleicht sehr wohl für sich selber Vorsorge getroffen hätten, wenn sie nur 10% Steuern hätten zahlen müssen, übersieht der bornierte Wirtschaftsliberale.

aber er stimmt nicht. Denn vorher hatten sie weniger (nichts??) bezahlt. Denn die 20% waren ja eine neue Idee. Aber hatten sie Vorräte angelegt? Leider nein. Auch dem Pharao war das erst nicht wichtig. Er verdiente gut und wollte davon gut leben. Wie auch die Menschen im Land, die sich in der Vergangenheit keine Vorräte zugelegt hatten. Aber dann kam der prophetische Traum.

Es stimmt, der Pharao hatte einen Vorteil dadurch, dass er (auf diese Art) für alle gesorgt hat. Aber hätte er nicht auf die Prophetie gehört, dann wären alle verhundert.

Wenn du sagst, sie konnten nicht auf die Prophetie hören und sparen, weil ihnen nichts mehr blieb, dann rechne doch mal: Du sagst damit, dass gute Ernte minus 20% das Lebensminimum war (d.h., es konnte nichts gespart werden). 7 Jahre 20% der guten Ernte, das sind dann 140%, also 1,4 Jahresernten. Und davon konnte das Volk dann 7 Jahre leben.

Wieso hungerte das Volk bereits im ersten Jahr? Warum musste es im zweiten Jahr noch mehr verkaufen, um überleben zu können? Denke daran, der Vorrat des Pharao waren nur 1,4 Jahresernten. Die Ernte in den 7 fetten Jahren muss also riesig gewesen sein. So riesig, dass die 1,4 Jahresernte dann für 7 Jahre gereicht haben. Und daraus schließe ich, dass das Volk hätte sparen können und Lager aufbauen. In den 7 fetten Jahren mit dem Minimun leben, dass dann auch in den mageren Jahren gereicht hat. Das hätte das Volk tun können, wenn es gewollt hätte. Oder wenn es der Prophetie geglaubt hätte. Haben sie aber nicht. Der Pharao war schlauer.

Gruß in die Runde

B.




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