Re: Verdrängung?

Geschrieben von trace trace am 01. April 2010 12:47:34:

Als Antwort auf: Verdrängung? geschrieben von BBouvier am 31. März 2010 00:36:47:

><"Die Wahrscheinlichkeit der seherischen Wahrnehmung
>von eigenem wie auch kollektiv Verdrängtem dürfte folglich die größte sein,
>denn nur VERDRÄNGTES ist Bedrohung.">
>- Die alten frz. Schauungen über den "Kaiser" und ihre Begeisterung verdrängt...was?
>Welche "Bedrohung"?
>- Rill (Feldpostbriefe) verdrängt mit der Niederlage
>der Russen in (seiner damals) fernsten Zukunft...was?
>- Nostradamus verdrängt mit seinen Versen über
>Napoleon...was?...Napoleon bedroht ihn?
>- alle möglichen Frommen verdrängen mit Schauungen über den Sieg
>der Christenheit und ihrem Jubel...was??
>- der Bayer Irlmaier verdrängt mit dem Brande von Paris...was?
>Inwiefern sollte Irlmaier denn da "bedroht" sein?
>=>
>Auf dass er es "verdränge", indem er etwas sieht, das ganz woanders ist
>und ihn doch überhaupt nicht tangiert?!
>- was "verdrängt" Detlef wohl, der sich sieht, nachdem er
>den Tsunami glücklich (!)
>überlebt hat?
>neee...das haut so nicht hin...
>
>Gruss,
>BB


Na so was, BB, was ist los? Solch "plattfüßige" Argumentation kenne ich ja gar nicht von Dir oder ist mir zumindest bisher nicht aufgefallen.

Du pickst relativ nebensächliche Details aus einem Beitrag, die offensichtlich auch noch missverstanden wurden, und statt nachzufragen, verbeisst Du Dich wie ein Terrier und argumentierst ziemlich fragwürdig. Man könnte geneigt sein, sich über den Grund Gedanken zu machen.

Ja, der zitierte Satz mag von mir für's gewöhnliche Volk missverständlich ausgedrückt sein, das mit dem (zumindest seit Freud unscharf definierten) Begriff "Verdrängtes" gerne die Variante des Vergessens von realen Geschehnissen gleichsetzt - das scheint sich im Sprachgebrauch eingebürgert zu haben. Das (gewollte oder ungewollte) Wiederauftauchen vergessener Realität kann schwerlich Präkognition sein, sicher aber Stoff für Albträume liefern.

Um keinen Diskussions-Nebenschauplatz über den Unterschied von Verdrängung und Vergessen anzuleiern, hier ein Kurzzitat:

"Neben der Verdrängung müssen die Phänomene des einfachen Vergessens (Gedächtnis), des willkürlichen "Abschaltens" und verschiedene Formen der Hemmung (Lernpsychologie) unterschieden werden. Auf die Existenz des Verdrängungsphänomens kann nicht zwingend aus der Beobachtung unterschiedlicher Erinnerungsleistungen bezüglich negativer oder positiver Erfahrungen geschlossen werden."

Um es auf einen Nenner zu bringen: Das eigentliche Verdrängte ist Ungeschehenes, nicht Anwesendes, das was unter Umständen hätte sein sollen - so jedenfalls wollte ich das verstanden wissen. Ich machte aus einem Seher damit keinen Verdränger! Wenn sich der Sinn des zitierten Satzes nicht erschlossen hat oder auch immer noch nicht erschließt, so tut es mir zwar leid, aber ich bestehe auch nicht unbedingt darauf. Dann mag gelten: "to whom it may concern"...

Dass das ganze Sammelsurium der "großen" Schauungen einen ausgesprochen bedrohlichen Charakter hat, wirst Du doch nicht ernsthaft in Abrede stellen wollen? Die aufgezählten Beispiele könnten zynisch oder zumindest wie ein Witz klingen, sind sie doch eher eine Art nachgereichtes Trostpflaster für die wenigen Überlebenden der angekündigten Desaster. Stirbt es sich dann leichter oder macht das Prinzip Hoffnung das Überleben - egal in welchen unsäglichen Umständen - einfacher?

Gruß
trace

P.S.: verspätete Antwort wegen Internet-Ausfall

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