Re: Zeit und schauungen
Geschrieben von detlef am 13. Dezember 2009 12:24:25:
Als Antwort auf: Re: Zeit geschrieben von Franz Liszt am 13. Dezember 2009 11:12:48:
>Hallo ihr beiden.
>Dazu fällt mir ein - "Die Gegenwart dauert 3 Sekunden".
>Unsere Wahrnehmung der Realität wird vom Gehirn/Bewusstsein zusammengebastelt. Mit einer Verzögerung von bis zu 3 ekunden nehmen wir dann etwas wahr, das schon geschehen ist, aber meist in der richtigen Reihenfolge.
>Die Wahrnehmung umfasst aber wesentlich mehr. 90 Prozent steigen nicht ins Bewusstsein, können aber trotzdem nachweislich Reaktionsn auslösen. Dies erklärt Detlefs Erlebnis. Manche Gedanken laufen dann nachweislich über 10x (100x?) schneller. Wir bekommen bewusst nur noch das Ergebnis mit.
>Wieder was für die Schublade "Gibt's nicht - geht nicht". :P
>Gruß franz_liszt
moin,die frage ist nur, wo diese drei sekunden angesiedelt sind. (um auch auf mica's uberlegungen zur "zeitqualitaet" einzugehen)
meine ad-hoc these, die zeit koenne vertikal einen anderen "zeitwert" haben als horizontal, mal beiseite schiebend:wenn ein seher etwas sieht, gibt es zwei moeglichkeiten.
er sieht raeumlich entferntes, oder zeitlich entferntes.
bei raeumlich entferntem gesehenen tauchen weniger fragen auf.
der seher "sieht" halt einfach ueber eine telepatische verbindung zu jemandem, der beim geschehen anwesend ist.
telepatie ist inzwischen nachgewiesen, bleibt der einzige moegliche streitpunkt, ob es wirklich menschen gibt, die telepatische verbindungen machen koennen, die stark genug sind fuer die uebertragung detailierter bilder.bei zeitlicher entfernung zwischen seher und geschautem, wird es kontroverser.
existieren gegenwart (die vollen drei sekunden) und zukunft (besser wohl "zukuenfte") paralell nebeneinander?
dann kann man schauungen bequem als telepatie erklaeren, wie oben.
womit ich dann aber ein problem haette, waer die ueberlegung, dass ich nicht einmalig waere, sondern ein duplikat (multikat??) von vielen, die gleichzeitig in verschiedenen gegenwarten ihre drei sekunden leben.toller gedanke. alles existiert nebeneinander, statt nacheinander. es gibt unmassen von uni- und multiversen, die alle nebeneinander existieren.
jedes fuer sich die vollen drei sekunden der gegenwart.
irre! alles existiert drei sekunden lang. - paralell zu allem anderen. = alles existiert nur lausige drei sekunden lang!!öhem... da such ich mir doch lieber ein anderes denkmodell.
so variabel ich die zeit nun in der vertikalen empfinde, gehen wir mal von zeitlicher abfolge aus.
also, ein seher hat eine schau. sagen wir mal, er sieht sich, wie er am naechsten tag ueberfallen wird, und jemand ihm seine rote windjacke raubt.
logischerweise wird er am naechsten tag nicht seine rote jacke anziehen, sondern seine blaue.
er wird aber doch ueberfallen. der raeuber nimmt ihm seine blaue jacke.
der logik gehorchend kann er also einen tag vorher nicht gesehen haben, dass ihm die rote jacke geklaut wird. weil das ja nicht in der zukunft passiert.
er muesste also gesehen haben, dass ihm die blaue jacke geklaut wird.
öh, ja, aber wenn er das sieht, zieht er die rote jacke an.... usw. usw. usw...
(es gibt eine ganze reihe gute SF-romane, die dieses paradox auswaiden.)wir wissen aber von eingetroffenen schauungen.
ich persoenlich habe den verdacht, dass eine halbwegs vernuenftige erklaerung zum wesen der schauungen uns alle wesentlich weiterbringen koennte, als die klaerung, ob nun irgendwelche ereignisse von impakten oder von raketen ausgeloest werden. (kleiner seitenhieb, den ich mir nicht verkneifen konnte)
meine erfahrung mit schauungen ist, dass sie im allgemeinen dinge zeigen, die in der zukunft passieren (nicht nur passieren koennen)
die einzige, nennenswerte, mir bekannte ausnahme ist die strassenbahnstecherei. die ist aber eine schauung ueber ein rein persoenliches kleinerlebnis.
(einer sieht, wie er in einer strassenbahn abgestochen wird. - als er spaeter in einer strassenbahn seinen "gesehenen" moerder erkennt, verhaelt er selber sich anders, und ueberlebt - wie oben in rote jacke/blaue jacke)
dazu faellt mir nur eine moeglichkeit ein: je mehr menschen in der zukunft an einem geschehen beteiligt sein werden, um so unabaenderlicher ist der ablauf des geschauten.
die frage ist, warum?
die zusatzfrage waere dann natuerlich, wenn ein geschautes "gross-"ereignis an und fuer sich unabaenderlich sein sollte, kann der einzelne mit dem vorauswissen darum, den einfluss dieses zukuenftigen ereignisses auf sich, durch vorherige handlungen veraendern?ich wuerde mich freuen, wenn sich moeglichst viele von euch dazu gedanken machen, und diese uns anderen mitteilen.
gruss,detlef
Antworten:
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