Aus zeitgenössisch (aktuellem) Anlass

Geschrieben von Suchender am 20. Juli 2007 12:48:43:

Mehr muß wohl nicht zur jüngsten deutschen Vergangenheit gesagt werden:

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Doch es mußte noch manch andere Lektion nachfolgen, bis der als Mitglied der „Bekennenden Kirche“ in den Stauffenberg-Aufstand verwickelte Eugen Gerstenmaier, Bundestagspräsident 1954-1969, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einräumte: "Was wir im deutschen Widerstand während des ganzen Krieges nicht wirklich begreifen wollten, haben wir nachträglich vollends gelernt: daß der Krieg schließlich nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland geführt wurde. Das Scheitern aller unserer Verständigungsversuche aus dem Widerstand (...) war deshalb kein Zufall. Es war ein Verhängnis, dem wir vor und nach dem Attentat machtlos gegenüberstanden“.

Nicht wenige Briten haben Gerstenmaiers Sicht in unverstellter Offenheit selbst bestätigt, allen voran die „Balance of Power“-Fraktion um Churchill und Vansittart. Als im Sommer 1989 die deutsche Wiedervereinigung „drohte“, kommentierte das die liberale Wochenzeitung "Sunday Correspondent" mit den Worten: "Wir müssen jetzt ehrlich über die deutsche Frage sein, so unbequem sie auch für die Deutschen, für unsere internationalen Partner und uns selbst sein mag. ..Die Frage bleibt in der Essenz die gleiche. Nicht wie wir es verhindern, daß deutsche Panzer über die Oder oder Marne rollen, sondern wie Europa mit einem Volk fertig wird, dessen Zahl, Talent und Effizienz es zu unserer regionalen Supermacht werden läßt. Wir sind 1939 nicht in den Krieg gezogen, um Deutschland vor Hitler oder die Juden vor Auschwitz oder den Kontinent vor dem Faschismus zu retten. Wie 1914 sind wir für den nicht weniger edlen Grund in den Krieg eingetreten, daß wir eine deutsche Vorherrschaft in Europa nicht akzeptieren konnten!"

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Dies läßt erkennen, daß Hitler schon von Anfang an wußte, daß er Mittel zum obengenannten Zweck war und dies dadurch durchaus glaubhaft ist.

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