Re: Erster Einwurf von der Seitenlinie

Geschrieben von IT Oma am 02. Mai 2006 20:16:56:

Als Antwort auf: Re: Erster Einwurf von der Seitenlinie geschrieben von BBouvier am 02. Mai 2006 12:19:47:

Hallo BB,


>Die Passauer sind zu diesem Zeitpunkt
>noch ganz unbesorgt und ahnungslos.
>Die wissen noch nicht einmal von der
>US-Kriegserklärung an die Russen.

DAS eben glaub ich nicht. Ich denke, die Passauer sind keineswegs ahnungslos, denn vorher gab es ERSTENS eine Friedenskonferenz (und die gibt's ja nur bei Konflikten), UND es gab einen Mord an einem Hochgestellten, UND es gab eine Kriegserklärung der Amerikaner an die Russen.
So blöd können die Passauer gar nicht sein, daß sie da noch völlig unbesorgt und ahnungslos wären.

>Halten die Truppen am anderen Donauufer
>für eigene, die da eine ganz alltägliche Übung
>durchführen......

Ich denke eher, sie halten die Truppen am anderen Donauufer für eigene, weil es eben schon eine Weile Konzentrationen und Manöver unserer eigenen Truppen um Passau herum gibt - eben wegen der Konfliktlage (siehe oben). Der Waldviertler sagt (soweit ich mich erinnere) ja auch, daß in der Tschechoslowakei schon lange Russen stehen, wenn der Überfall erfolgt.

Folgendes Szenario halte ich für denkbar:
Schon länger gab es Ärger mit den Russen in der Ecke Südpolen, östliche Tschechoslowakei und Ukraine. (Zu einem Konflikt in Südpolen gibt es ja auch eine Schau, weiß aber jetzt aus dem Kopf nicht, von wem.) Ein schwelender, immer wieder aufflackernder Konflikt, gerade unterhalb der Grenze zum Krieg. Das ist der Grund für die Friedenskonferenz in Budapest. Nur geht die eben schief wegen des Mordes und der Reaktion der Amerikaner darauf. Alles hält den Atem an: nehmen die Russen den Fehdehandschuh auf? Zweieinhalb bis drei Tage lang lassen die Russen Europa und Amerika im Ungewissen darüber. Gut möglich, daß sie sogar ihre Truppen ein wenig aus dem bisherigen Konfliktgebiet abziehen, so daß die Passauer am Samstag abend um acht noch in den Fernsehnachrichten hören, daß die Russen angesichts der amerikanischen Kriegserklärung wohl den Schwanz einziehen. Woran die Passauer nicht denken (und das Fernsehen auch nicht): Die russischen Truppen sind zwar verschwunden, aber nach Südpolen bzw. Schlesien (Breslau, Kattowitz, Krakau) und/oder nach Preßburg (Bratislava), und von dort ist es ein Katzensprung nach Wien, Linz, Prag und Dresden. (Wie gesagt, nur ein Szenario!)
Daher also die Überraschung am Sonntagmorgen.

>Wenn(!) seit 3 Tagen bereits Krieg wäre,
>dann sähe es in ganz Europa GANZ anders aus!
>Und die Passauer hätten sich längst verkrochen
>oder davon gemacht, denn zu diesem Zeitpunkt
>stehen die Russen ja schon in der Tschechei.

Klar, die Russen stehen in der Tschechei, und zwar schon seit einiger Zeit (sagt z.B. der Waldviertler). Das regt eben niemanden mehr auf! Und wenn sie als Reaktion auf die Kriegserklärung NICHT mehr in der Tschechei stehen, sondern z.B. in Pressburg, Breslau und Krakau, dann kommt das Otto Normalbürger wie ein Sieg vor - schließlich stehen sie dann weiter weg als vorher. Und niemand außer den wenigen Strategen wird dabei denken: Das sind die Sprungbretter für den Angriff.

Liebe Grüße
ITOma :-)

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