Bogenbau...

Geschrieben von Jazzy Al am 29. April 2006 16:05:12:

Als Antwort auf: So, nun ist es soweit, ... geschrieben von Wizard am 28. April 2006 18:10:26:

Das stimmt mich ein wenig nostalgisch.

Ich habe mich durch den Pfeilbauthreat an meine Kindheit erinnert. Ich habe mir damals zwar die Pfeile im Spielwarenladen kaufen lassen, und nicht selbst gemacht, aber ich war mit meinen selbstgebauten Bögen eigentlich immer sehr zufrieden.

Ich hatte Anfangs (Nach dem Plastik-Spielzeug) einen Langen Holzbogen den ich von irgendwem abgestaubt hatte. Dieser war nicht schlecht aber zu unflexibel, und man konnte eher eine Parabel schiessen, als den Pfeil gerade ins Ziel zu bringen.
Irgendwann hatte mir dann mein Großvater beigebracht wie man aus einem alten Regenschirm oder Sonnenschirm und einer Rolle Kordel einen Bogen baut.
Die "Speichen" des Regenschirms wurden gebündelt, in der Mitte dicker wie an den Enden, und dann fest mit der Schnur umwickelt. In der Mitte wurde nochmals Schnur gewickelt, um einen etwas dickeren Griff zu erzeugen. Dieser Griff wurde dann mit Weißleim getränkt und trocknen lassen.
Die Speichen eines Sonnenschirms sind dicker Daraus lässt sich ein besserer Bogen bauen.

Mir fällt erst heute auf wie Notfalltauglich so eine Konstruktion ist. Er wäre im Notfall mit einem Sonnenschirm, Regenschirm, und ein wenig Wäscheleine aus einem Garten schnell herzustellen. So ein teil kann natürlich nicht mit einem High-Tech Compound Bogen mithalten aber er ist besser wie Nix.

Welche Bögen verwendet ihr?


>... hier wie angedroht die Fotos zu meinem Beitrag vom 08. April 2006 01:06:08 "Pfeilbau für Dummis"
>
>Der Pfeil wurde wie beschrieben aus einer Haselnussrute gefertigt und hat nach Fertigstellung eine Gesamtlänge von 83 cm und einen Durchmesser von 7 mm. Bei der Herstellung wurde keine Maschine oder Vorrichtung verwendet.
>
>Die Nock mit Wicklung. Die Nock wurde mit Schlüsselfeilen hergestellt.
>
>Die Befiederung mit Wicklung. Die Befiederung ist samt Wicklung 11,5 cm lang und besteht aus Taube / Taube / Krähe. Der dunkle Fleck auf dem Schaft ist ein kleines Astauge.
>
>Die Spitze mit Wicklung. Die Spitze ist 4 cm lang, 3 cm breit, 1 mm dick und besteht aus geglühtem VA (rostfreier Stahl) und hat einen 2 cm langen Schaft (nicht sichtbar, da unter der Wicklung). Die Spitze wurde mit einer Laubsäge aus einem Blechrest herausgesägt, gefeilt, vorgeschliffen, geglüht, in den Schaft(spalt) eingeleimt und mit Wicklung versehen. Nach dem Trocknen des Leims wurde sie auf die Entgültige Schärfe geschliffen.
>Verwendete Materialien und Werkzeuge:
>Haselnussrute ......... Pfeilschaft
>Federn ..................... Befiederung (Taube / Taube / Krähe)
>Leinengarn .............. Wicklung (rot / grün)
>VA Blech ................. Spitze
>Leim ......................... Ponal (blau)
>Lack ......................... Holzlack (klar)
>Schmirgelpapier ..... verschiedene Körnungen
>Astschere ................. zum Abschneiden der Rute
>Schnitzmesser ......... für die verschiedenen Arbeiten
>Hobel ........................ kleines Modell um den Schaft auf die gewünschte Dicke zu bekommen
>Laubsäge ................. zum Aussägen der Spitze
>Schlüsselfeilen ......... für Nock und Spitze
>Spiritusbrenner ........ zum Glühen der Spitze
>Viel Spaß beim Nachbau :-))
>MfG
>Wizard


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