Geht es dem Winkler an den Kragen? / Tageskommentar 30.3.

Geschrieben von Klaahsicht am 01. April 2007 02:07:05:

Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat sich in nur fünf Monaten nach Auswertung meiner Rechner (die ebenfalls fünf Monate gedauert hat) dazu entschlossen, Anklage zu erheben. Inkriminiert wird dabei dieser Artikel. Da bis jetzt weder ein Urteil noch eine einstweilige Verfügung vorliegen, gebe ich Ihnen hiermit die Möglichkeit, sich selbst zu informieren. Sollte das Gericht irgendwann einmal wirklich entscheiden, daß es sich um Volksverhetzung handelt, nehme ich diesen Artikel selbstverständlich vom Netz.

>>Ich hoffe inbrünstig für Sie, daß bald der Tag kommen wird, an dem niemand mehr das Gefängnis fürchten muß wegen eines Deliktes, bei dem es um nicht mehr geht als um das gesprochene oder geschriebene Wort.<<

US-Präsident Ronald Reagan im Juni 1988 zu den Menschen im "Reich des Bösen"

Welcher Geist hier in Deutschland mittlerweile herrscht, entnehme man diesem Artikel in SPIEGEL online, den ich hier als abschreckendes Beispiel aufführe und von dessen Inhalt ich mich explizit distanziere. Wenn es der SPIEGEL nötig hat, sich als Kampfblatt der Meinungs- und Propaganda-Maschinerie zu institutionalisieren, dann ist es diese Zeitschrift nicht mehr wert, daß noch irgendjemand an die SPIEGEL-Affäre von 1962 erinnert.

Da wird angeführt, daß 48% der Deutschen die USA für gefährlicher halten als den Iran - und nur 31% das umgekehrt sähen. Nach meinen Geschichtskenntnissen haben weder Persien noch der Iran in den letzten 2.000 Jahren andere Länder überfallen oder sich in fremde Kriege eingemischt, die USA in den letzten 200 Jahren jedoch ununterbrochen. Weder Persien noch der Iran sind eine Atommacht, sie haben auch niemals eine Atombombe auf eine wehrlose Stadt abgeworfen - ganz im Gegensatz zu den USA.

Mangelnde Geschichtskenntnisse sind wir von SPIEGEL-Redakteuren durchaus gewohnt. Im Blatt wird nicht nur Kaiser Wilhelm II. als Einfaltspinsel tituliert, er soll sogar ganz allein den ersten Weltkrieg begonnen haben. Kein Wort von der Triple-Entente, von russischen und französischen Mobilmachungen, keine Fakten, sonden nur Propaganda, einseitige Darstellungen zum Zweck der Manipulation der Leserschaft.

Im Internet werden ganz charmant gleich alle Deutschen zu Einfaltsspinseln erklärt, die alles glauben, was die jeweiligen Regierungen ihnen vorlügen. Dabei wird mit dem groben Pinsel gezeichnet, Details würden ja nur die gute Absicht behindern. Natürlich werden nur die bösen Pläne der schlimmen Diktatoren angeführt, als böse Beispiele. Das "Germany must perish" der Amerikaner, der Morgenthau-Plan und andere wunderbare Vorhaben werden nicht aufgeführt. Vermutlich deshalb, weil die Amerikaner sie nur im Ansatz ausgeführt haben, im Gegensatz zu den Diktatoren, die man mit wesentlich mehr Gewalt an der Umsetzung gehindert hat, als sie selbst jemals hätten anwenden können.

Als Krönung fordert dieser Claus Christian Malzahn eine neue Runde Re-Education, also nicht mehr als eine allgemeine Gehirnwäsche, damit wir alle künftig wissen, was wir frei sind, meinen zu dürfen. Kritische Dialoge sind nicht erwünscht, nicht einmal Kritik. Laut SPIEGEL haben wir alles hinzunehmen und abzunicken und gefälligst auch gut zu finden, was die Amerikaner weltweit anrichten. Also Ja und Hurra zur Invasion in Afghanistan, Ja und Hurra zur Invasion im Irak und natürlich Ja und Hurra zur baldigen Invasion in den Iran.

Aber, wer braucht dann noch den SPIEGEL? Was wir zu meinen haben, entnehmen wir dann preiswerter und tagesaktuell der BILD. Und Herr Malzahn wird Abteilungsleiter im Bundesministerium für Amerikaverklärung und Propaganda.



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