Hitlers Vater: Bei Maser nachlesen

Geschrieben von Bern8 am 03. Januar 2007 16:47:26:

Als Antwort auf: Re: offtopic: Adolf ist wieder Schuld, aus dem freien Land Iran geschrieben von Georg am 03. Januar 2007 13:32:55:

Hallo Georg,

das ist ja schon starker Tobak, den Du hier mitteilst. Ich will den so nicht unbedingt teilen, da hier in den Zitaten z. B. Vater und Großvater Hitlers bunt verwechselt werden.

>Dass vor etwa 100 Jahren jemand seine jüdische Herkunft als Makel empfand,
>bzw. sich damit recht kritisch auseinandersetzte
>war damals ein durchaus vorkommendes Phänomen.
>Das heißt, antisemitische Vorurteile wurden (teils sogar) von Menschen jüdischer Herkunft und Kultur selbst in einer für die heutige Zeit recht befremdliche Art und Weise thematisiert.
>Es gibt über diese Thematik sogar ein Bühnenwerk aus der damaligen Zeit,
>von einem wahrscheinlich jüdischen Autor.

Punkt 1: Teile ich. Gibt so die Geschichte einer antisemitischen Demonstration, wo die Leute mit Schildern "Die Juden sind unser Unglück" marschieren, und ganz zum Schluss noch ein paar Juden selber mit den Schildern "Wir sind unser Unglück" hintendrein.


>2)
>Dass der Nationalsozialismus vom Zionismus abgekupfert haben könnte,
>und Teile seine Inhalte im Bezug auf das Deutschtum angewandt hatte,
>wurde schon öfters unterstellt.
>Will darüber nicht spekulieren.

Ich auch nicht. Jedoch ist die grundsätzliche Motivation des Nationalsozialismus erst mal eine revisionistisch-nationalistische; der Antisemitismus entsprach bis 1938 in etwa der Grundstimmung der Gesellschaft und vieler sonstiger Vereine, sonst nichts weiter erst mal; die bis dahin getroffenen Maßnahmen wurden von weiten Teilen der Bevölkerung begrüßt, auch hinein in die linke Arbeiterschaft. Die Eskalation kam dann mit der Reichsprogromnacht, dann brachen die Dämme.


>Re: jüdischer Rabbiner weißt nach, JPII war jüdischer Herkunft

Und wenn schon. Im Vorkriegs-Polen waren knapp 1/3 der Bevölkerung zumindest in der Großvätergeneration Jüdischstämmig, das hatte nichts weiter auf sich. Es wurde untereinander geheiratet und bunt konvertiert, so dass sich die Grenzen fließend verwischten.


".
>Aber auch Hitler war jüdischer Herkunft und die war stärker ausgeprägt als bei JPII. Hitlers Mutter stammte aus einer Ehe von einem Paar, das gemeinsam in die katholische Kirche konvertierte, also waren die Eltern von Hitlers Mutter noch als Juden geboren. Es geht aber noch weiter:
>Wer war Hitlers Vater?

Diese Behauptungen stützen sich in erster Linie auf Aussagen von Reichsinnenminister Frank in der Nürnberger Haft. Da dieser da dem Wahnsinn nahe extrem religiös wurde, plauderte er mehrere solcher Dinger, die deswegen nicht wahrer werden. Dies wurde auch von Himmler untersucht (der wollte den Führer erpressen) jedoch ohne Ergebnis; die Suche nach einem Juden "Frankenberger", bei dem Anna Maria Schickelgruber Dienst tat, verlief ergebnislos. Nach Maser ist der Vater Hitlers erst mal erwiesener Maßen Alois Hitler, k.u.k. Zollbeamter. Dies ist soweit unstrittig. Der Großvater väterlicherseits Johann Nepomuk Hüttler bekannte sich kurz vor seinem Ableben zu seinem Sohn Alois Schicklgruber, der daraufhin den Namen in Hitler umänderte (Orthographie war damals noch nicht so streng).
Dieser Johann Nepomuk Hüttler war gleichzeitig aber auch Urgroßvater mütterlicherseits, weshalb die Ehe von Alois Hitler mit Klara Pölzl einer Sondergenehmigung der kath. Kirche bedurfte.
Nach dem Krieg wurde von der russischen Besatzung aufgrund der äußerlichen Ähnlichkeit ein Teil der Verwandten Hitlers deportiert. Die Richtigkeit der Verwandschaftsthese findet ihre Fortsetzung in der tragischen Beziehung zu Geli Raubal, der Tochter seiner Halbschwester.

>... als Postkartenmaler jüdischer Herkunft und in München polizeilich bekannte Schwuchtel eindeutige Identitätsprobleme gehabt hatte.

Typische Ansammlung der beliebtesten Vorurteile. Hitlers Homosexualität ist ebenso ins Reich der Fabel zu verweisen; weshalb er u. a. schlussendlich die Schwul-Geprägte SA dann zugunsten der puristischen SS fallen liess. Alle Versuche, diese Homosexualität nachzuweisen, scheiterten, selbst erwiesene Schwule bezeugten gleichzeitig ihre Bewunderung für Hitler, jedoch gaben auch zu erkennen, dass er keiner von "ihnen" war.

Im Prinzip sind diese Themen Vergangenheit und für die Zukunft eher ohne Belang.

Schöne Grüße


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