Re: Nachtrag, weil ich schon mal dabei bin : Zurechtrückung

Geschrieben von BAldur am 10. Dezember 2006 01:48:51:

Als Antwort auf: Re: Franz Kugelbeer, der Vorarlberger Seher (1922) geschrieben von BAldur am 10. Dezember 2006 01:26:59:

Hallo, nochmal,

ich nehme an, daß in Vorarlberg noch heute an die 70-80% der Einwohner sich als Katholiken bezeichnen.

Ich vergleiche die Gegend mit dem Herkunftsgebiet meiner Mutter (Niederbayern-Bäderdreieck), weil das genauso ländlich und genauso schwarz war/ist.

Und was Niederbayern betrifft, so habe ich da durch Gespräche, Verwandtschaft und geerbte Unterlagen einen gewissen Einblick.

Im Jahre 1922 gab es eine heute nicht mehr nachvollziehbare Armut. Die einzigen, die etwas mehr besaßen als die anderen, waren die Honoratioren, also der Arzt, der Apotheker, der Kaufmann, und zuvorderst die Geistlichkeit.

In der öffentlichen Wahrnehmung hatten die Geistlichen und Gläubigen das Sagen, sonst war ja niemand da, Ketzer oder Ungläubige gabs nicht. In den Schulen wurden die Kinder durch Religionsterror tyrannisiert, wie man sich das heute nicht mehr vorstellen kann. Ein geistig zurückgebliebener Nachbarsjunge beklagte sich fortlaufend, daß er jetzt wieder das SCHEISS JESUKINDL aufsagen müssen, weil er da immer, wenn er patzte, und das tat er, heisse Ohren bekam, Kopfnüsse, und andere Verletzungen an Körper und Seele.

Das, was im Jahre 1922 in Niederbayern und Vorarlberg stattfand, entspricht der Religionspolizei oder Taliban der extremistischen islamischen Staaten heutiger Prägung.

Das war Indoktrination von Anfang bis Ende. Terror. Psychische und sonstige Mißbrauchshandlungen.

Woher ich das weiß ? Ein Pfarrer war Familienmitglied, ich weiß Bescheid.

Noch heute hat die Kirche dort eine Stellung, wie sie sie andernorts längst verloren hat. Jetzt kann man sich fragen, was hat das mit dem Ausgangsbeitrag zu tun.

Klipp und klar : die einzigen, die sich 1922 schriftlich überliefern konnten, waren klerikal seit frühester Kindheit indoktrinierte und entsprechend verkrüppelte Personen. Denn andere Gebildete gab es nicht. Die gesamte öffentliche Meinung und Berichterstattung war katholisch geprägt.

Wenn nur Katholiken Aussagewert haben, was sind dann ihre Aussagen wert ??? Außer inhaltsleerem katholischen Mainstream ?

Die Angst(mache ?) vor dem natürlichen Feind der Don Camillos, den Peppones nämlich, ist naheliegend, hat aber mit der Wahrheit nicht unbedingt mehr zu tun, als wenn das sauertöpfige Merkel in Berlin vor den pöhsen Sozis warnt, mit denen sie koaliert. Und, Pack schlägt sich, Pack verträgt sich, umgekehrt.

Von Sehertum sollte man erst dann sprechen, wenn Lorber irgendetwas vorhergesagt hätte, das mittlerweile zweifelsfrei eingetreten ist - gab es irgendwas davon ? Mir ist nichts bekannt, außer dem üblichen Gequatsche.

Irlmaier hat wenigstens nachweislich Wasser gefunden und das Schicksal von Personen aufgeklärt, er hat Beweise geliefert - wo sind die, was Lorber betrifft ?

Vielleicht regt mich die Sache deswegen so auf, weil ich vorhin gerade wieder einmal durch Lochau gefahren bin, wie so oft. Und weil ich etliche angestammte Vorarlberger kenne. Und Exekutivbeamte. Und und und.

Sogar, daß der Ortspfarrer (nicht der aus Lochau) für nicht ganz sauber im Oberstübchen angesehen wird.

Ich kann es nicht mehr hören, es tut mir leid.

Beste Grüße vom Baldur



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