Die_Prophezeiung_der_Koenigin_Michalda_von_Saba,der_XIII-- Übersetzung Teil1
Geschrieben von Fred Feuerstein am 09. Oktober 2006 21:13:46:
Als Antwort auf: Volltreffer: Komplette Faksimile der Sibylle von Prag (1868) !!! Zusammenfassung geschrieben von Fred Feuerstein am 09. Oktober 2006 21:10:42:
Erster Teil (Text 01 - 32)
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M i c h a l d a, die Königin von Saba, unter den Sibyllen oder Wahrsagerinnen die dreizehnte, welche zur Zeit des Königs S a l o in o n nach Jerusalem gekommen, um Seine Weisheit zu hören, sagte ihm vieles über zukünftige Dinge, und S a l o m o n ließ es
aufzeichnen und aufbewahren.
Nach dem Tode unseres Heilandes brachten es andächtige Pilger aus Jerusalem nach England, und da wurde es im Jahre 383 aus dem Hebräischen in's Englische übersetzt und dann auch in andere Sprachen übertragen.
Zur Zeit des Tarquinius Briscus, des siebenten und letzten römischen Königs, brachte nach Rom diese Prophezeihung ein schon altes, unbekanntes Weib, die S i b y l l e Rumana, und hatte neun Bücher, und bot sie dem Könige zum Kaufe an und sagte4
ihm, daß in diesen Büchern der Rat der Weisheit Gottes enthalten sei und auch die Prophezeiung über zukünftige Dinge; wenn es ihm angenehm ist, möge er sie kaufen für eine gewisse Summe Geldes.
Der König aber wollte die verlangte Summe Geldes nicht geben und da verbrannte das Weib vor seinen Augen von den neun Büchern drei Bücher. Und den folgenden Tag fragte sie wieder den König, ob er die übrigen sechs Bücher für den früheren Preis abkaufen wolle? Da dachte der König bei sich, es wäre doch nicht schicksam, daß er für die sechs Bücher ebensoviel geben sollte, wie für alle neun Bücher.
Da wurde das Weib böse und verbrannte wieder drei von den Büchern, die übrigen drei aber wollte sie dennoch nicht anders geben Als was sie für alle neun verlangte, der Konig nahm ihr für die geforderte Summe, für die er alle neun Bücher geben sollte, die drei Bücher ab, und das Weib ging sodann vom König weg und war nicht mehr zu sehen.
Als der König dann die Bücher geöffnet und in denselben gelesen hatte, fand er darinnen alle zukünftigen Dinge der Römer beschrieben; er ließ allsogleich die Alte überall suchen, sie war aber nicht mehr zu finden.5
Anfang dieser Prophezeiung
Die Königin von Saba, mit ihrem wahren Namen M i c h a l d a, war voll Weisheit und hörte viel von der Weisheit des Königs S a l o m o n; sie nahm sich daher vor, nach Jerusalem zu reisen, um ihn zu sehen und hören. Sie begab sich daher mit einem zahlreichen Gefolge und vielen Schätzen versehen auf den Weg aus ihrem Königreiche, sie reiste durch das Mohrenland und durch Ägypten und durch die Gegend des Roten Meeres, durch die Wüste Arabiens, und kam endlich nach vielen Mühseligkeiten in Jerusalem an, um den weisen S a l o m o n sehen und hören zu können.
Als sie zu ihm gekommen, wurde sie von ihm mit großen Ehren empfangen; das geschah, 978 Jahre vor der Geburt Christi, und wie auch viele Schriften bewiesen, war sie aus dem Königreiche und der Stadt Saba genannt, aus dem Mohrenlande, zweihundertundvierzig Meilen von der Stadt Jerusalem entfernt, auf der Westseite in Afrika.
Was Josefus Flavius in seinen Büchern erwähnt, das findet sich auch in der6
jüdischen Bibel und in der Kosmographie, daß nämlich in jenem Lande durch viele Jahrhunderte Königinnen regierten und nicht Könige. Das finden wir in der Apostelgeschichte, daß nämlich der Heilige Philipp auf seiner Reise in fremde Länder einen Diener der Königin der Mohren getauft hatte und dann mit ihm in das Mohrenland sich begab und dort die Lehre Christi predigte. Daraus kann man ersehen, daß in jenem Lande Königinnen noch zu jener Zeit regierten Als der Heilige Philipp dort war. Auch aus anderen Büchern ersieht man. daß Sibylla, die Königin von Saba, wirklich in Jerusalem beim König S a l o m o n war um ihm zukünftige Dinge vorherzusagen, so wie sie hier aufgezeichnet sind,
und daß alles, was Sie damals gesprochen, vom König S a l o m o n aufgeschrieben und aufbewahrt worden ist. Im Jahr 147 nach Christi Geburt ist diese Vorhersagung unter andern Schriften gefunden worden und kam dann unter die Menschen, wie es Johann Teller bezeuget.Als daher diese S i b y l l e in die Nähe von Jerusalem angekommen war, so stieg sie aus ihrem Wagen barfuß, denn sie hatte erkannt, daß der Boden heilig wa, auf dem es sich nicht geziemt beschuht zu gehen, wie es Moses in seinen Büchern, nach welchen Sie sich richtete, erwähnte, denn Sie war der Schrift wohl kundig. Sie ging
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also barfuß, bis sie zu dem Bache Zedron unter dem Oelberge kam, wo ein Baum querlag, über den man über den Bach zu gehen pflegte; sie aber, Als sie zu demselben kam, kniete allsogleich nieder und küßte das Holz und ging auf einer anderen Stelle über den Bach hinüber.
Und Als sie am Fuße des Kalvarienberges angelangt war, fiel sie auf die Erde nieder, breitete die Hände aus und blieb so voll drei Stunden liegen. Als sie dann aufgestanden war, sah sie sich nach allen Seiten um und sagte weinend: „Gegrüßet seiest du heiliger Ort, heilig bist du und heilig bleibest du bis ans Ende der Welt".
Nachdem sie so gesprochen, begab sie sich erst dann nach Jerusalem zu dem König S a l o m o n, und wurde dort von ihm mit großen Ehren aufgenommen. Sie fragte den König über mancherlei Dinge, er antwortete ehrsam und gab für auf alles nur kurze, aber weise und hinreichende Antworten und Belehrung, woraus sie sofort erkannte, daß seine Weisheit Weit größer ist, Als jenes weit und breit über ihn verbreitete Gerücht und Lob, welches bis zu ihren Ohren gelangte. Daher war sie voll Verwunderung, Als Sie die Höhe und die Größe seines Reiches auch seine weise Regierung sah, worauf sie sagte: „O König, wer von den Bewohnern des Landes wollte Gott nicht lieben und8
preisen, daß er Dich, einen so ausgezeichneten König, zu der Höhe Deines Königreiches auserkoren!“
Darauf neigte Sie sich vor ihm demütig und übergab ihm die Schätze, welche Sie für ihn zum Geschenke mitgebracht hatte, so 120 Zentner Gold und außerdem auch viele Edelsteine und andere Sachen von hohem Werte, das alles in solcher Menge, daß es nicht einmal zu berechnen ist. Ja S a l o m o n wunderte sich über ihre wohlfeilen Reden, nahm die Geschenke an und verschaffte ihr eine Wohnung, wie es einer Königin geziemt.
Über diese Königin steht geschrieben, daß Sie eine große Verehrerin Gottes war, daß Sie unter anderen Vorhersagungen dem König S a l o m o n auch das offenbarte, daß derjenige, durch dessen Tod das jüdische Königreich zugrunde gehen wird, auf dem Holze des Kreuzes ausgebreitet sein werde. Und das Holz fand man in einem Teiche, Als Jesus Christus seine Leiden erdulden sollte, und die Juden haben aus demselben das Kreuz gemacht, an dem Jesus ausgebreitet gestorben ist.
Diese S i b y l l e war nicht dem sinnlichen Vergnügen und Verlangen geneigt, sondern widmete sich der Wissenschaft und Erlernung von Künsten ehrsam und tugendhaft. Aus den Sternen erkannte Sie zukünftige Dinge, und dieses ist auch dem König S a l o m o n9
zu Ohren gekommen. Er fragte sie, was sie von ihm zu verlangen gekommen wäre?
Sie gab zur Antwort und sagte: „Großer und ruhmgekrönter König Israels! Ich bin deswegen hierher gekommen, um Deine Weisheit, mit der Dich Gott so reichlich ausgerüstet, zu hören."
Und sie sprachen lange miteinander, sehr viele Tage, und S i b y l l e blieb neun Monate in Jerusalem und redete während dieser Zeit oft und lange mit S a l o m o n. Als der König erkannte, daß S i b y l l e mit dem Geiste der Weisheit erfüllt sei und oft über Zukünftige Dinge redet, da sagte er eines Tages zu ihr, sie möge ihm doch einige von den zukünftigen Dingen bekannt machen.
Und sie antwortete: „König, Du bist berühmt und Dein Name ist groß; wisse denn, daß nach Deinem Tode das Königreich Israel in zwei Teile geteilt, daß Dein Volk gottlos und den Königen ungehorsam sein wird, und daß Sie von Gott sich abwenden werden; dafür kommt über sie die Rache Gottes und die Heiden von allen Seiten, und die Feinde werden zwei Könige Deines Volkes gefangen nehmen und werden ihnen die Augen ausstechen und Sie samt ihrem Volke in ein fremdes Land abführen, wo diese bis zu ihrem Tode in Gefangenschaft verbleiben.
„Das alles läßt Gott über die gottlosen Könige und ihr Volk kommen, weil sie seine
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Gebote unbeachtet ließen. Und da werden in das heilige, gelobte Land Fremdlinge einziehen, welche fremde Götter mit sich bringen und viel Böses tun werden, so daß sie und Deine Glaubensgenossen zu allerletzt nicht wissen werden, was sie nur glauben sollen! Ihre Lasterhaftigkeit wird bis hinauf zu Gott reichen, so daß er hierauf nicht länger wird mehr zuschauen können, sondern unter solche Menschen wird Löwen schicken, welche viele von ihnen zerreißen werden; ja erst bis erst bis dieses geschehen sein wird, werden sich einige wieder zu Gott bekehren, und mit lauter Stimme zu ihm um Hilfe und Gnade rufen. Da wird Gott seine Propheten senden und die werden die Ankunft des Messias dem Volke verkünden und vieles Gute dem Volke vorhersagen, das Volk nach dem mosaischen Gesetze belehren, ihr sündhaftes Leben strafen und sie aus dem Schlamme der Sünde und des Lasters ziehen. Es wird aber ohne Erfolg sein, denn solche Lehren und Vorhersagungen wird das Volk nicht achten, so daß die Rache des Herrn über sie kommen und Gott der Herr die Könige und ihr Volk in alle Welt zersplittern wird, so daß kein König von Israel, kein König von Juda bis an's Ende der Welt sein werde, und der Glanz und Ruhm Jerusalems wird auf viele Jahre aufhören, der von Dir erbaute Tempel wird samt der satt zerstört werden. Nach vielen
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Jahren aber, Als das Volk Israel abermals zu Gott um Hilfe und Erbarmen rufen wird, erhöret sie der Herr und sie kehren abermals nach Jerusalem zurück, so daß sie den Tempel und die Stadt wieder aufbauen werden, aber nicht in solcher Pracht, Als er von Dir, großer König, geschehen; und das deswegen, weil sie keinen eigenen König haben, sondern unter der Herrschaft der Römer sein werden. Auf diese Art wird der Tempel nicht von ihnen, sondern von den Heiden erbaut werden."
„Wisse, o großer König, daß der Boden um Jerusalem herum heilig ist denn auf demselben wird ja der Messias herumwandeln, welcher die Menschen von der Erbsünde und aus den Ketten und Banden Luzifers erlösen wird, und derselbe wird in der Nähe von Jerusalem geboren und wird große Wunder wirken, aber von seinen Landsleuten verkannt und nicht anerkannt und für sein Tun und Wirken, ja für Lehre zu dem schmachvollsten Tode auf betn Kreuze verurteilt werden. Wisse, o König, über jenem Bache liegt ein liegt ein Holzstamm, aus diesem Holze wird der Messias das Kreuz haben und wird auf demselben sterben. Nach seinem Tode werden viele Städte und Orte heilig genannt, so auch viele Gärten, denn es werden in ihnen große Werke des Herrn geschehen. So ist auch der Kalvarienberg heilig, denn auf demselben wird der Messias
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Gott dem Herrn seinen Geist übergeben. Selig werden diejenigen Menschen sein, welche zu jener Zeit leben und glauben werden, was in jenen Tagen geschieht, und zwar damals, Als der Messias mit dem Tode ringen wird; sowie auch diejenigen, welche die Lehre des Messias annehmen und befolgen werden. Viele werden dafür zwar gemartert werden und den gewaltigen Tod für den Namen des Messias erleiden müssen, dafür sie aber die Krone des Ruhmes und der Seligkeit erhalten. zu jener Zeit möchte ich mir wünschen zu leben und das alles zu sehen, was in Jerusalem geschehen wird, denn es werden große Dinge des Herrn geschehen so daß solche seit der Erschaffung der Welt noch nicht geschehen sind, und zwar
jene gar großen Dinge, welche beim sterben Messias sich ereignen werden; denn zu der
Zeit wird sich die Sonne verfinstern und der Mond wird kein Licht von sich geben, Selbst die Felsen werden bersten Und gar viele Leiber werden aus ihren Gräbern auferstehen.
Da fragte sie S a l o m o n und sagte: „wird denn damals der jüngste Tag bei dem Tode des Messias werden, daß die Leiber der Verstorbenen auferstehen werden?"
Und S i b y l l e antwortete: „zu der Zeit wird der jüngste Tag nicht werden, sondern bloß viele Leiber von den Toten auferstehen,13
nämlich diejenigen, denen Gott versprochen, daß er den Messias auf die Welt senden werde, so wie er es versprochen dem Abraham und andern heiligen Vätern, welche in der Dunkelheit verharren; die werden von den Toten auferstehen und werden mit dem Messias zu den Toren der Hölle gehen, wo Messias diejenigen, die in der Finsternis verweilen müssen, erlösen und den Teufel auf viele Jahre anschmieden und ihm die Macht nehmen wird. Und nachdem das geschehen, so wird er die heiligen Väter siegreich aus der Vorhölle führen zu dem Throne seines Ruhmes, allwo sie dann die dann die Freude und Seligkeit bis in Ewigkeit genießen werden. Aber nach dem martervollen Tode des Messias wird über Jerusalem die Rache Gottes kommen, so daß die Stadt zugrunde gehen wird, und auch deine heiligen Gefäße, welche du in den Tempel gegeben hast, sie werden nach Rom kommen und daselbst bleiben bis an`s Ende der Welt; denn Rom wird die Säule des Messias genannt und Jerusalem kommt unter die Macht der Heiden. Die Heiden werden die heiligen Orte in Frieden bewahren, besser Als das Volk Israel und das Volk Juda, denn sie werden daran glauben, daß der Messias ein großer Prophet war, welcher von Gott auf die Erde gesand worden ist und darum werden sie sein Grab und die übrigen heiligen Orte in Ehren halten. Die Lehre des Messias wird
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in der ganzen, weiten Welt verbreitet werden, und viele Könige werden dieselbe annehmen und Sie für eine große Heiligkeit halten und sie auch verteidigen. Andere aber werden wieder gegen diesen Glauben sein und denselben möglichst auszurotten trachten; Gott, der Messias, wird es aber nicht zulassen, daß seine Glaubenslehre untergehen sollte, und so wird sie bis an das Ende der Welt aufrechterhalten; und selig werden diejenigen sein, welche dieselbe in ihrem Herzen treu bewahren werden !“
Und da fragte S a l o m o n weiter: „Ja wie lange es noch dauern werde, bis der verheißene Messias geboren, und wie es den Menschen dann ergehen wird, bevor der jüngste Tag kommt?"
Sie gab ihm zur Antwort: „Nach der Eingebung meines Geistes erfolgt die Geburt des verheißenen Messias nach mehr Als fünftausend Jahren, denn im sechsten Jahrtausend sollte er geboren werden und sterben, unter der Römerherrschaft, weil zu der Zeit Jerusalem in den Händen der Römer sein wird. — Was den jüngsten Tag anbelangt, o König! da werden große Veränderungen in der ganzen Wett geschehen, bevor der jüngste Tag ankommt, und es wird viele Kaiser und viele Könige geben, deren Namen ich jetzt nicht auszusprechen weiß. Das werde ich Dir aber offenbaren, daß die
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Stadt Gottes Jerusalem und andere heilige Orte unter der Herrschaft eines heidnischen Kaisers stehen und durch eine lange Reihe von Jahren in seiner Macht verbleiben werden, bis er sich zu zwei Tausend Jahre nach dem Tode des Messias ändern wird; da kommt nun ein König aus dem Abendlande, erobert alle heiligen Orte und bringt die Heiden zum wahren Glauben. Unter diesem König kommen alle Schätze, welche von der Erschaffung der Welt verborgen waren, an`s Tageslicht, und dieses wird die ganze Ursache sein, daß nach dem Tode dieses Königs die Menschen wieder zu dem lasterhaften Lebenswandel zurückkehren, den wahren Glauben verlassen und den Glauben der falschen Propheten annehmen und so den Zorn Gottes auf sich laden werden. Da wird Gott der Herr aber zwei seiner auserwählten Männer, die er bewahret um den Glauben des Antichrist zu Schanden zu machen, von dem Throne seiner Herrlichkeit schicken, damit sie die Zeugen des wahren Glaubens des Messias werden, und das wird Henoch und Elias sein. Die werden das Volk wieder zum wahren Glauben bekehren, so daß es einen Schafstall und einen Hirten geben wird, da wird es sich zum jüngsten Tage zuneigen. Ja Als Vorboten des jüngsten wird es viele Zeichen am Himmel und auf der erde geben, und auf diese Zeichen kommt erst der Messias zu Gericht
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und wird einem jeden nach seinen Werken vergelten, wird die Gerechten von den Ungerechten absondern, die Bösen in den ewigen Abgrund verdammen und die Guten in sein Reich aufnehmen, welches für sie seit der Erschaffung der Welt bereitet ist."
Da endete die S i b y l l e ihre Rede für den ersten Tag und begab sich von S a l o m o n in ihre Wohnung. Als sie weggegangen war, dachte S a l o m o n über alle diese Reden nach und ließ sie von seinem Schreiber aufzeichnen und bewahrte das so Aufgezeichnete sorgfältig auf und war begierig, von der S i b y l l e noch etwas mehr zu erfahren. Deswegen ersuchte er Sie den andern Tag, sie möge ihn besuchen.Der Anfang des zweiten Buches
Und so geschah es auch, daß S i b y l l e den andern Tag zu König S a l o m o n kam, und daß er sie ersuchte, sie möge ihm doch sagen, was mit den fremden Ländern geschehen werde, ehe der jüngste Tag kommt?
S i b y l l e antwortete: „Lebe, o König, noch lange Jahre, denn unter deiner Regierung wird es dem Volke gut gehen. Als aber Tarquenius Priscus, der siebente und wohl letzte König seines Namens, regieren wird, da werden im Umfange seiner Regierung die Menschen gottesfürchtig und heilig17
leben, dann werden sie aber von Gott ablassen, und so wird eine eine Zeit kommen, in welcher Rom von den Feinden umzingelt und geplündert sein wird, weil es wird den Glauben des Messias annehmen, so daß das Oberhaupt dieses Glaubens in Rom wohnen wird. Dessentwegen werden gegen diese Stadt die Könige aus dem Abendlande aufstehen und jeder von ihnen wird zum römischen Kaiser wollen gewählt werden, und da wird Rom öfters feindlich bedrängt werden und dadurch gar vielen Schaden erleiden; und alles das wegen des Messias Glauben."
„von der Geburt des Messias werden zwölfhundert Jahre verfließen, da werden viele Könige aufstehen, so daß durch viele Jahre kein Friede in Europa sein wird, denn einer wird den anderen um sein Land bringen wollen, und wird es auch tun, und so wird es nicht nur in Europa, sondern in allen Weltteilen gehen; jeder wird nur darnach streben, daß er ein mächtiger Kaiser oder aber ein großer König werde. Die Mißgunst wird überhaupt überall, so wie unter den Großen als auch unter den Niedrigen herrschen, so daß einer dem andern nicht gönnen wird, und wenn einer etwas haben wird, so wird der andere gleich schon trachten, Wie er ihn um dasselbe bringen konnte; und so werden Neid und Haß, Wollust und viele andere Laster überall herrschen und die Welt erfüllen, so daß Gott seine gütige
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Hand schließen wird und nicht regnen läßt wegen der Sünden und Lasterhaftigkeit, welche zu der Zeit unter den Menschen vorherrschend sein werden. Was aber die andern Weltteile betrifft, die werden durch ein gar großes Erdbeben und durch Meeresstürme einen großen Schaden erleiden, und auch von großen Feuersbrünsten heimgesucht werden, sogar große Strecken Landes werden versinken. Die Menschen werden sehen, daß es die Strafe Gottes ist, und sie werden sich dennoch nicht bessern, ja im Gegenteil immer mehr und mehr sündigen und an der Lasterhaftigkeit Vergnügen finden."
Darauf fragte S a l o m o n : „Wie es damals auf der Erde gehen werde, bis sich diejenigen, welche den Messias anerkennen werden (die Christen), vermehren und zu großer Anzahl anwachsen werden?"
Und S i b y l l e antwortete: „Dann werden die Christen die Kaiser und Könige einsehen und über die Juden herrschen, und die Juden werden an der Zahl klein sein und ihre Macht wird ihnen genommen, so daß sie den Christen untertan werden. Die Christen zu der Zeit werden aber voll Trug und Untugend werden, so daß einer den anderen nicht ehren, einer den anderen nichts Gutes gönnen und weder Wort noch Treue halten wird. Und 1409 Jahre nach der Geburt des Messias werden auch Zeichen am Himmel
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zu sehen sein, nämlich ein Stern mit einem großen, feurigen Schweif, worauf es vier Jahre nacheinander unter der Christenheit viel Betrug und Lüge, Diebstähle, Morde, Feuersbrünste, Kriege zu Wasser und zu Lande geben wird, und auch viele Wunder und Zeichen zu sehen sind. Sodann wird es durch einundsechzig. Jahre in der Christenheit gar schlimm und übel zugehen, so daß weder Ehr noch Schamgefühl bei ihnen vorhanden sein wird, sondern jede Schande und Unruhe für Ehre und Tugend gehalten wird. So wird es nicht nur bei den Niedrigen, sondern gar noch Ärger bei den Großen gehen; die Vorgesetzten werden die Untergebenen unterdrücken, Tugend wird keine Belobung, das Laster keine Strafe finden die Ungerechtigkeit wird die Oberhand haben und überall für schnöden Gewinn unterstützt werden. Es wird der Vater gegen den Sohn, der Sohn gegen den Vater, der Bruder gegen den Bruder, der Geistliche gegen die Weltlichen, der Weltliche gegen den Geistlichen in seinem tollen Übermut, in seiner gottlosen Hoffart endlich aufstehen, und wer mächtiger sein wird, der, der wird den Schwächeren unterdrücken und nach Willkür über ihn herrschen. Das römische reich wird von Jahr zu Jahr so sehr entehrt, zerstückelt, verwüstet und verarmt sein, daß es niemand wird verwalten und regieren wollen; und
unter den Christen wird eine große Not,20
Treulosigkeit und Falschheit herrschen, so daß ein jeder, der mit gutem Herzen daran denken wird, selber darüber betrübt sein muß. Die Christen werden ihren Gott mit falschem Eid und falschen Schwüren martern, da sie bei seinen Wunden, seinem Leiden und bei allen seinen Gliedern schwören werden, so daß es schrecklich anzuhören sein wird. Eben darum, weil sie so ein lasterhaftes Leben führen werden, wird Gott, der allmächtige Herr, viele Warnungen an sie ergehen lassen, viele Strafen, Mühseligkeiten und Leiden durch unerhörte Krankheiten und Leibesschmerzen, durch die Verkürzung ihres Lebens, durch die vier Elemente durch stürmisches Wetter. Blitz- und Hagelschlag, große und schreckliche Überschwemmungen. So daß sie große Schaden erleiden werden, Not, Elend und große Sterblichkeit unter ihnen herrschen wird, und auch viele Schlachten geliefert werden. Der Bauer wird seinen Pflug und der Handwerker seine Arbeit verlassen, sie werden nach dem Blute ihrer Mitchristen dürsten und verlassen deswegen freiwillig Gut und Gewerbe, Weib und Kind, werden verstockt und boshaft sein, so daß sie sich selbst nicht kennen und auch nicht von der Lasterhaftigkeit ablassen werden. Sie werden je weiter, nur ärger, nur desto ärger, ganz von teuflischem Stolz, Willkür und Prunksucht besessen sein, sie werden im Unflate ihrer zügellosen Leidenschaften, des Hasses, des21
Geizes und Neides, nur wie blindlings herumwaten, daß es schrecklich sein wird ihr ruchloses Treiben nur von weitem anzusehen. Der allgemeine Gewinn wird gänzlich vernichtet sein, jeder wird nur seinem eigenen Gewinne toll nachjagen, trotzdem daß sein Gewissen dagegen furchtbar streiten wird. In der Kleidung werden sie veränderlich fern und mit derselben vielen Aufwand treiben; die einen werden kurze, die andern aber weite Kleider tragen, diese von so mannigfacher Farbe und so zugeschnitten, daß sie sich selbst darüber verwundern werden. Die Geistlichkeit, das Wort Gottes, die guten Werke, alle heilsamen Ermahnungen, Belehrungen und Gebete werden sie verachten und sich nicht nach ihnen, sondern nach ihrem Willen richten wollen; Falschheit und Trug wird sich unter ihnen vermehren, es wird keinen Glauben, keine Treue mehr unter ihnen auf der Erde geben; der Mund wird reden und das Herz anders fühlen, man wird mehr aus Liebe zum Gelde, als aus Bruderliebe und nach Gerechtigkeit richten und urteilen. Das Gewicht wird verfälscht, das Maß verkleinert und die Elle verkürzt werden. Der Weiber, Jungfrauen und Witwenstand wird in Unordnung, und
eitlem Stolze wachsen und in der Kleidung im Benehmen, im Scherzen und in allem
Tun und Wirken so unverschämt sich ver-
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halten, daß einer von dem andern nicht anerkannt und geehrt sein wird; die Mönche verlassen ihre Klöster und werden zum weltlichen Stande eilen und mithin sich vom Gehorsam gegen ihre Vorgesetzten zurückziehen, sie werden im Gottesdienste lau und faul sein, einer wird den andern hassen und verleumden. Da wird Gott zur Warnung viele Zeichen vom Himmel auf die Erde schicken, daß sich die Menschen bessern sollen; sie werden es aber nicht tun, sondern in ihrer Hartnäckigkeit verharren, so wie es P h a r a o n, der König von Ägypten tat, als sein Herz sich erweichen sollte zur zur Erleichterung des Volkes Israel. Darum wird Gott der Herr große Strafen auf die Erde schicken und wird einen teil der Menschen auf der erde vernichten; das wird er wegen ihrer Gottlosigkeit tun, weil sie an Gott, den wahren Messias, nicht glauben wollten und ihn entehrten. Als die Monarchen diese Strafe Gottes sehen werden, dann werden sie erst ein friedliches und gottesfürchtiges Leben zu führen anfangen; da wird ihnen Gott der Herr seinen Segen, Frieden und Glück auf der erde geben, und da wird die Liebe wieder unter den Menschen ihre volle Kraft und Gültigkeit erhalten.“
Und als sie so gesprochen, da fragte S a l o m o n, wie es sein werde, daß der dritte Teil der Menschen zugrunde gehen und auf welche Art es geschehen werde? Ob
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sie auf dem Weg des natürlichen Todes aus dieser Welt kommen werden?
Die S i b y l l e antwortete ihm: „Mächtiger König, wann diese Dinge geschehen werden, das werden wir nicht erleben, weder Du noch ich, denn es wird erst viele Jahre nach dem Tode des Messias geschehen, die Zeit weiß ich nicht näher anzugeben, wohl aber die Zeichen, welche vor dieser Zeit geschehen werden; aber wie diese Zeichen geschehen, dann wird es nicht mehr lange dauern zu jener Zeit, wo das Erwähnte vor sich gehen wird. Ich will sie Dir auch aufzählen: das erste Zeichen wird sein, daß die Menschen ihren mannigfachen Erwerb und Nahrung mehr unter der Erde Als auf der Erde suchen werden, so daß sie gegen dreihundert Klafter tief und noch tiefer unter der Erde graben und verschiedene Erze dort suchen und finden, auch Farben und Oele, und vielerlei andere Sachen erzeugt werden, daß es nicht auszusprechen sein wird; das wird das erste Zeichen zu jener Zeit sein.
„Das zweite Zeichen wird sein, sobald die Menschen einen großen Handel aus einem Lande ins andere treiben, dabei aber große Unterschleife und großen Betrug verüben werden, so daß einer auf den andern nicht achten wird, selbst wenn er ihn gar um sein ganzes Vermögen bringen sollte!“
„Das dritte Zeichen wird sein, sobald die Falschheit wie ein Feuerfunke überall unter24
den Menschen lodert und die Nächstenliebe Zugrunde gehen wird, so daß die Menschen mehr die Lüge als die Wahrheit lieben und das Herz mehr den irdischen Schätzen und dem Gelde anstatt Gott zuwenden, sowie die Hände kurz zum Geben und lang zum Nehmen haben werden, so daß dadurch weder väterliche noch kindliche, weder brüderliche noch freundschaftliche Liebe in den Herzen der Menschen wohnen wird."
„Das vierte Zeichen wird das größte sein: in dem römischen Kaiserreiche wird eine gar große Veränderung vor sich gehen, sowohl in den geistlichen als in den weltlichen Werken, welche der Welt so sonderbar und äußerst ungewöhnlich vorkommen werden."
„Das fünfte Zeichen wird sein, wenn in Europa ein Mann, welcher aus keinem königlichen Stamme entsprossen, sich hoch emporschwingen wird. Zu seiner Zeit werden in Europa sonderbare Dinge geschehen, er bemächtigt sich im Auslande eines Königreiches, dessen König einen schimpflichen Tod wird erleiden müssen, ja diese Mann wird selbst herrschen ohne Königsthrone; zur Zeit seiner Herrschaft wird in manchen Ländern vieles Elend sein, ein großes Blutvergießen wird geschehen und viele Länder werden zugrunde gerichtet werden. Dieser Mann wird sich auch des Thrones des Messias bemächtigen, ja zuletzt wird er auch mit dem
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römischen Kaiser einen großen Kriegführen, und es wird ihm die Krone des Ruhmes zuteil werden. Ferner bemächtigt er sich sehr vieler Länder und diese werden ihm müssen den Tribut zahlen, denn er wird die von den Propheten vorhergesagte Strafe und Zuchtrute Gottes sein. Aber auch ihn wird die Strafe Gottes erreichen, so daß er durch feinen Hochmut alles, was ihm durch die Hand Gottes zuteil wurde, wieder verlieren wird. Unter seiner Regierung wird solche Zwietracht unter den Völkern entstehen, wie sie seit der Erschaffung der Welt noch nie dagewesen war. Zu jener Zeit werden in vielen Ländern fast alle Sprachen zu hören sein, von welchen mancher Inländer sein Leben lang noch nichts gehört hatte. Manches Kind, welches zu der Zeit von seinen Eltern in die Welt gehen wird, kehrt mit gar vielerlei Sprachen ausgerüstet nach Hause zurück. Und mancher wird in ferne Länder reisen und wird dort zugrunde gehen, so daß er seine Eltern und Freunde auf dieser Welt nicht mehr sehen wird. Es werden aber auch große Kriege unter den Völkern entstehen und die Arten der Kriegswaffen werden so mannigfach, sonderbar und groß sein. daß es nicht auszusprechen ist Ich wünsche Dir, o König, daß Du es sehen möchtest, denn da wird es eiserne Männer geben, welche so fest wie ein Felsen stehen werden! Ich wünsche es nicht zu sehen, denn mich26
schaudert es, wenn ich nur daran denke, wie furchtbar das Menschenblut zu jener Zeit vergossen wird. Die Richter werden in jener Zeit mehr als weise sein wollen, so daß du, wenn Du zu der Zeit leben möchtest, mit Deiner Weisheit bei ihnen nicht ausreichen würdest, denn sie werden spitzfindig, aber nicht weise sein! Es wird nämlich Männer geben, eben die werden das Volk richten, aber sie werden lauter Lügner sein, werden von der Gerechtigkeit sprechen, dieselbe immer auf der Zunge haben, sobald aber jemand mit einem andern einen Zwist haben und mit ihm über etwas einen Rechtsstreit führen wird, so muß er dem Richter die Hälfte davon geben, oder noch mehr, oder vielleicht das Ganze, denn es wird so gerechte Richter geben, welche dort, wo nichts zu nehmen sein wird, ja gar nicht richten werden. Solche Männer werden sich überall auf den Aemtern einnisten und mächtig werden, sie tun dem Volke vom Rechte reden, ihm das Recht und Gerechtigkeit vorspiegeln, selbst werden sie aber die größten Wucherer sein. Jener mächtige Mann von dem ich gesprochen habe, wird auch viel daran Schuld haben, und schon darum, weil durch ihn viel Unordnung in vielen Ländern geschieht. Er wird auch trachten, daß es nur einen Kaiser auf der erde gebe, so wie es auch nur einen Gott im Himmel gibt, und siehe! Da hebt Gott der Herr seine mächtige Hand auf,27
und jener Mann sinkt mit einemmale von der Höhe seines Glanzes. Zu dieser Zeit wird es auch viele geizige Priester geben, welche, wenn sie wo etwas bei den Leuten sehen, es auch schon für sich werden haben wollen! Sie werden Wucher treiben, weltliche Güter kaufen, sehr unbarmherzig und ungerecht in ihrem Stande sein; sogar einige von ihnen werden stolz und hoffärtig sein, ja andere werden in der Liebe des weiblichen Geschlechtes ihr Vergnügen suchen; aber als das Volk sehen wird, daß die Geistlichen nicht nach dem Willen und den Geboten Gottes leben, daß die Obrigkeit gegen ihre Untergebenen unbarmherzig ist, daß die Richter nicht nach der Gerechtigkeit, sondern nach der Bestechung richten, da wird das Volk von Gott und seinen Geboten abtreten und wird Böses tun und so den Zorn und die Rache Gottes auf sich laden, so daß Gott die Sinne der Menschen verwirren wird und die Menschen werden einer den andern nicht verstehen, sie werden aus einer Arbeit zwei, aus den Feldern Wege machen u. dgl. m., so wie es bei dem Baue des Babylonischen Turmes war. Zu dieser Zeit kommt auch die Aufzeichnung und Zählung des Volkes, damit man wisse, wie viele Menschen in jedem Weltteile sich vorfinden, was aber zu Deiner Zeit, o König, nicht ist und nicht sein wird. Es wird mit der Zeit auch ein großer Krieg entstehen, welcher lange dauern wird, und28
in diesem Kriege werden viele Völker vom Aufgang und Untergang der Sonne zusammenkommen, und da wird es ein großes Blutvergießen geben und so viele Menschen werden zugrunde gehen. Die Abendländer werden darunter aber noch mehr leiden als die Morgenländer, denn sie werden gar lange zeit durch Krieg zu Wasser und zu Lande bedrängt, weil sie von allen Seiten wie vom Hagelwetter umringt werden, und sehr viele Menschen in diesen Kriegen zu grunde gehen. Da wird ein mächtiger König seine eigene Tochter zum Opfer bringen, um dem Kriege ein Ende zu machen, es wird aber vergebens sein, denn der krieg wird auf der einen Seite aufhören und auf der anderen Seite desto härter anfangen, so daß in drei Weltteilen auf einmal Krieg geführt wird. Alles das wird Gott der Herr zulassen und den Königen ihre Sinne verwirren. So daß sie beständig in Unfrieden leben werden, und das alles wird wegen Unzucht und Ehebruch, wegen allzu großer Hoffart und allzugroßem Luxus der Menschen geschehen, ja deshalb weil sie vom wahren Glauben ablassen und einen falschen annehmen werden.
Zu der Zeit wird einer den anderen nicht kennen, sondern glauben, er sei der Kleidung nach ein Ausländer, denn es werden auf der Welt gar sonderbare, vom Teufel erfundene Moden entstehen, welche in jedem Stande, bei den Großen wie den Niederen, zu29
sehen Sein werden, so daß sich einer über den andern erheben wird, ja einer wird in der Kleidung den Ausländern und seinem Vorgesetzten gleich sein wollen. Selbst die Vorgesetzten und Obrigkeiten werden dieses alles sehen und doch wird niemand von ihnen trachten, es zu Verhindern, weil Sie Selbst die größte Ursache dieser Eitelkeit sein werden." „Daher, Als Gott der Herr alles dieses eitle Treiben der Menschen sehen und ihre Gottlosigkeit und Lasterhaftigkeit nicht länger wird ertragen können, schickt er seinen Engel von seinem Throne mit einer Posaune, welche mit furchtbarer Löwenstimme ertönt: da wird eine verheerende Pest entstehen, so daß der dritte Teil der Menschen zugrunde gehen wird. Dann erst hören die blutigen Kriege auf und ein himmlischer Friede wird seine sanften Fittiche über die Erde ausbreiten. Bevor aber der jüngste Tag kommt, werden die Menschen sich wieder ganz verändern und gottlos werden, die letzten Dinge ärger sein als die ersten; ja es wird auf der Welt so schändlich wie in Sodoma und Gomorrha gesündigt, so daß Gott, um die schmachvolle Brut des ruchlosen Antichrist zu unterdrücken, seine Auserwählten aus dem Paradiese auf die Weit schicken wird, damit diese die Menschen wieder in dem wahren Glauben unterrichten. Und sobald die Menschen wieder zu ihrem Gott bekehrt sein werden, so kommt über sie der jüngste Tag, ein Tag des
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Schreckens für alle Geschöpfe, an dem die Menschen aus der Erde, aus dem Wasser, aus dem Feuer, ja sogar aus der größten Meerestiefe, und auch diejenigen, welche von Walfischen verschlungen worden sind, auferstehen, und ein jeder wird seine Belohnung und Strafe, je nachdem er sie verdient, von Gott erhalten."
Hierauf fragte S a l o m o n: „wird denn der Jüngste Tag so furchtbar und schrecklich für die Menschheit sein?"
Und die S i b y l l e antwortete: „Ach, furchtbar und schrecklich wird er für diejenigen sein, welche mit der Schuld der Sünden belastet sein werden; mein innigster Wunsch war aber daß ich Dir, o König, sowie der ganzen Welt als Lügnerin bleiben möchte, als daß es so geschehe wie es mir mein hellsehender Geist zuflüstert; wehe aber denjenigen, die da wandelten auf dem unrechten Wege, denn sie werden nach ihren Werken belohnt werden, aber ihr Lohn wird furchtbar sein.“
Nun aber mahnte mich die Stimme meines Geistes und läßt nicht zu, mit Dir, großer König, noch länger zu reden- darum, gute Nacht!“
So endete die S i b y l l e ihre Rede für den zweiten Tag und begab sie sich von S a l o m o n allsogleich in ihre Wohnung.31
als sie weggegangen war, ließ S a l o m o n wieder alles von Wort zu Wort aufschreiben und aufbewahren.
Der Anfang des dritten Buches
Als die S i b y l l e den dritten Tag zum König S a l o m o n gekommen war und sie wieder von zukünftigen Dingen zu Sprechen angefangen hatten, da sagte sie zuerst zu ihm: „König, rufe Deinen Schreiber her, damit er meine Reden aufschreibe, welche ich Dir jetzt über die 3ukunft vorbringen werde; diese Bücher sollen dann bis an das Ende der Welt aufbewahrt werden, daß sie von vielen geprüft werden, ob man in ihnen eine Lüge finde."
Da ließ S a l o m o n seinen Schreiber kommen, gerade als die Sonne aus den Bergen emporgestiegen, und er setzte sich mit S i b y l l e gegen den Sonnenaufgang; da erglühte Sibyllens Antlitz wie Feuer,
S a l o m o n erschrak und sagte zu ihr,: O Königin sag, was soll das bedeuten, daß Dein Antlitz der Sonne ähnlich ist? Denn mir wird Angst und Bange, wenn ich Dich ansehe!“
S i b y l l e antwortete: „Viele Dinges König, habe ich Dir geoffenbaret, ich werde Dir aber noch viel mehr offenbaren, denn32
der Geist des Herrn hat mir ein Zeichen gebracht, damit ich Dir alles, was auf dieser Welt noch kommen wird, verkündige, und zwar über die Völker, über die Könige, die Mächte, über die Länder, über die Kriege und die Sünden der Menschheit, vorzüglich aber über die Länder und Völker, welche noch nicht auf der Welt sind, sondern erst kommen und mächtig auf der Erde herrschen werden, denn es wird Menschen geben so stark wie die Löwen und die werden sich vorzüglich gegen das vierte Jahrhundert nach dem Tode des Messias bemerkbar machen, denn jene Zeit wird einem jeden Menschen sonderbar vorkommen. Ich werde jetzt von solchen Menschen sprechen, welche noch nicht auf der Welt sind, die aber kommen werden." Dann fing Sie weiter zu reden an und sagte: Gott der Herr hat Dich o König, mit Weisheit erfüllt, so daß es vor Dir und nach Dir keinen gibt und keinen geben wird, der Dir gleich wäre. Zähle nun die Kaiser- und Königreiche auf der ganzen Welt, die es gibt zusammen und rechne neun Kaiser und sechsundfünfzig Könige dazu, und siehe: so viele wird es noch auf der Welt geben, welche neue Länder haben werden. Wisse denn, daß, wenn tausend Jahre nach der Geburt des Messias zu Ende sich neigen, die Menschen sich damals so vermehrt haben werden. Daß einer wegen dem andern nicht leben werden können, so daß sich deswegen
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- Re: Die_Prophezeiung_der_Koenigin_Michalda_von_Saba,der_XIII-- Übersetzung Teil1 Odin 10.10.2006 14:07 (3)
- Re: Die_Prophezeiung_der_Koenigin_Michala...an Odin BBouvier 10.10.2006 20:33 (0)
- Re: Die_Prophezeiung_der_Koenigin_Michalda_von_Saba,der_XIII-- Übersetzung Teil1 BBouvier 10.10.2006 20:02 (0)
- Re: Arbeitsteilung, Wegebau Fred Feuerstein 10.10.2006 18:17 (0)
- Kleiner Kommentar Odin 10.10.2006 12:25 (0)