Alois Irlmaier

Aus Schauungen, Visionen & Prophezeiungen

Conrad Adlmaier – Blick in die Zukunft, 1. Auflage von 1950[1]

„Was wir hier an Voraussagen Irlmeiers bringen, ist authentisch, d. h. der Verfasser tritt für die Wahrheit und den Inhalt der Prophezeiung ein. Ob sie in Erfüllung gehen, wird die Zukunft lehren.

[…]
Ueber Nacht gehts los

Bekannt ist der Ausspruch Irlmeiers, daß die Zukunft für unser Vaterland keineswegs rosig herschaut. Als ich ihn fragte: ‚Wie gehts weiter mit uns?‘ wurde er sehr ernst. ‚Nix Schöns kann i Dir net sagen‘, meinte er, Nur ungern beschrieb er sein Gesicht, aber so plastisch, als rolle alles vor seine Augen ab. Hören wir:

Drei Heereszüge

‚Zuerst wird der dritte Hochgestellte umgebracht (Ghandi und Graf Bernadotte fielen bereits Mordanschlägen zum Opfer). Dann gehts über Nacht los. Es geht in drei großen Linien westwärts. (Er zeichnete auf ein Blatt Papier drei Pfeile.) Der unterste Heerwurm kommt über den Wald daher (deckt sich mit der Prophezeiung des Mühlhiasl!), zieht sich dann aber nordwestlich der Donau, um in gleicher Richtung wie die zwei anderen Heeressäulen dem Rhein zuzustreben. Es geht sehr rasch.‘ Das Hauptquartier beschrieb Irlmeier haargenau, nannte sogar den Namen und zeichnete den ungefähren Punkt auf. Er sagte: ‚Dort ist eine Kirche, in der der Altar nicht nach Osten, sondern nach Norden zeigt.‘

Atombomben aufs Hauptquartier

Dann steigen so viel Tauben (Flieger) aus dem Sand (Afrika?) auf, daß ich sie nicht zählen kann. Die fliegen über uns weg, brauchst aber koa Angst haben, bei uns werfens nix runter. Aber dort, wo’s Hauptquartier ist, schmeißens des schwarze Kastl runter, na is alles hin. Dann fliegens nach Norden. In der Mitte steht ein Fleck, da lebt gar nix mehr, koa Mensch, koa Viech, koa Gras. Sie fliegen ganz nauf, wo die dritte Heeresmasse reinkommen is, und schneiden alles ab. Dann werns alle umbracht, hoam kommt koaner mehr von de drei Heereszüge. Da seh ich aber oan daherfliegen von Osten, der schmeißt was in das große Wasser, na geschieht was Merkwürdiges. Da hebt sich das Wasser wie ein einziges Stück turmhoch und fällt wieder runter, dann werd alles überschwemmt. Es gibt ein Erdbeben und de groß Insel werd zur Hälfte untergehen. Die ganz Sach werd net lang dauern, i siech drei Strich – drei Tag, drei Wochen, drei Monat, i woaß net genau, aber lang dauerts net!‘

Da kimmt keiner her

Als ich sagte, ‚O mei, Irlmeier, da is gfehlt, wenn de Rotjankerl kommen, die schneiden uns alle die Gurgel ab‘, da meinte er beruhigend: ‚Da brauchst gar koa Angst haben, Dir passiert gar nix, überhaupts wir da herinnen, vom Watzmann bis zum Wendelstoa, uns gschieht nichts, weil uns d’ Mutter Gottes von Altötting schützt, da kimmt keiner her, das ist wahr, das darfst mir glauben, was ich Dir sag, das woaß i ganz gwiß. Aber wo anderscht, da schaugts schiach aus, das mag i Dir gar net erzählen.‘

Nach der Katastrophe

....und wird drei Könige krönen,

den ungarischen, den österreichischen und den bayerischen


Und dann fuhr er fort: ‚Die große Stadt mit dem hohen eisernen Turm steht im Feuer. Aber das haben die eigenen Leut anzündt, net die, die vom Osten hermarschiert sind. Und die Stadt wird dem Erdboden gleichgemacht, das siech i ganz genau. Und in Italien gehts bös her. Da bringen’s viel Leut um und der Papst kommt ihnen aus, aber viel Geistliche wern umbracht, viele Kirchen stürzen ein.

Dann aber kommt der Papst wieder zurück und er wird noch drei Könige krönen, den ungarischen, den österreichischen und den bayrischen. Der is ganz alt und hat schneeweiße Haar, er hat d’ Lederhosen an und is unter de Leut wia seinesgleichen. Zuerst ist noch Hungersnot, aber dann kommen auf der Donau so viel Lebensmittel herauf, daß alle satt werden. Die überschüssigen Leute ziehen jetzt dorthin, wo die Wüste entstanden ist, und jeder kann siedeln, wo er will, und Land haben, soviel er anbauen kann. Da werden die Leut wenig und der Krämer steht vor der Tür und sagt: Kaufts mir was ab, sonst geh i drauf! Und d’ Würst hängen übers Teller naus, so viel gibts.

Drüben im Osten gehts wild her, da raufen die Leut und’s Kreuz kommt wieder in Ehren.‘

Geheimnisvoll sagte der Irlmeier: ‚Am Himmel kommt ein Zeichen, der Gekreuzigte mit den Wundmalen, und alle werden es sehen.‘

Auch von einem Klimawechsel sprach er, daß es bei uns wärmer würde (vielleicht durch ein Hereinfluten der Golfstrom-Gewässer infolge Atomexplosion im Aermelkanal), sogar Wein werde bei uns gebaut und Südfrüchte. Nach der Katastrophe wird eine lange, glückliche Zeit kommen. Wers erlebt, dem gehts gut, der kann sich glücklich preisen.
[…]

‚Es seids ja ganz erstklassige Schwarzhändler‘! – ‚Laß den schlechten Kerl laufen!‘ – 1950 ein fruchtbares Jahr ‚Die Münchner brauchen keine Angst zu haben‘

[…]

Wie es im Jahre 1950 wird, und später

Irlmeier sagte über das Jahr 1950 folgendes voraus, was wir hier absichtlich niederschreiben, weil dann jeder selbst sehen kann, ob seine Voraussagungen eintreffen oder nicht.

Der Januar ist einmal so warm, daß die Mucken tanzen.

Der Februar bringt Kälte, so daß die Bräuer ihre Eiskeller füllen können.

Der März aber wird so, daß die Bauern Habern bauen. Das Jahr wird sehr fruchtbar werden. Im Herbst werden die Bauern den Butter auf den Markt bringen, aber das Geld wird noch rarer sein wie jetzt und sie müssen ihren Butter wieder heimtragen. Zu essen gibts genug, es kann sein, daß wir schon in eine Zeit hinein kommen, daß bei uns überhaupt kein richtiger Winter mehr kommt. Ich sehe in späterer Zeit Weinberge und Südfrüchte bei uns wachsen, ob ihr es glaubt oder nicht.

Einmal werden in den Städten Unruhen ausbrechen, dann wird gestohlen und geplündert. Die Städter ziehen aufs Land und wollen den Bauern das Vieh nehmen, dann muß sich der Bauer fest auf sein Sach setzen, sonst stehlen sie ihm das Hemd unterm A... weg. Aber die böse Zeit geht schnell vorbei. Und hernach kommt eine schöne Zeit.

Drei große Städte gehen unter

Neuerdings bestätigte Irlmeier für drei große Städte ein düsteres Schicksal. ‚Die eine Stadt geht im Wasser unter, die zweite große Stadt steht kirchturmtief im Meer, die dritte aber fällt zusammen.‘ Er kennt auch die Namen, die aber aus triftigen Gründen hier nicht genannt werden dürfen. Der Hellseher schilderte auch soziale Unruhen in einem Land ‚über dem Wasser‘, schwere Kämpfe im Westen, die zu einer Feuersbrunst in der Hauptstadt führen.

Die schwarzen Kastl

Im Verlauf eines Gespräches beschrieb Irlmeier die ‚schwarzen Kastl‘ und deutete die Größe etwa mit 25x25 cm an. ‚Des san Teufelsbrocken‘, meinte er. ‚Wenn sie explodieren, dann entsteht ein gelber und grüner Staub oder Rauch, was drunter kommt, ist dahin, obs Mensch, Tier oder Pflanze ist. Die Menschen werden ganz schwarz und das Fleisch fällt ihnen von den Knochen, so scharf ist das Gift.‘

Drei feurige Zungen

‚Von K. aus fliegen die Feuerzungen unermeßlich weit nach Nordwesten, nach Westen und nach Süden. Ich sehe sie wie Kometenschweife. Wir haben aber nichts zu fürchten. Nur einmal geht eine Zunge zu kurz und dann brennt eine kleine Stadt ab, die ist aber nördlich vom Saurüssel.‘

Die Münchener brauchen auch keine Angst haben, unruhig wirds schon sein, aber es passiert nicht viel. Und schnell gehts vorüber.

Glauben tuns mir viele nicht, ich weiß es auch nicht, was der Herrgott tut, aber was ich sehe, das darf ich sagen, ohne daß ich ein Prophet sein will. Schließlich stehn wir alle in Gottes Hand. Aber wer ans Kreuz nicht glaubt, den wirds zermalmen.‘“

Conrad Adlmaier – Blick in die Zukunft, 2. Auflage von 1955[2]

Die kommende Zeit

Bekanntlich hat sich die Voraussage Irlmaiers über den Dritten Weltkrieg in bezug auf das Jahr 1950 nicht erfüllt. Eine Erklärung Irlmaiers besagt, daß er die Zahl, die er gesehen hat, selbst ausdeutete, daß aber auch durch die Fürbitte der Jungfrau Maria das Unheil abgewendet wurde. Als der Hellseher mehrmals eindringlich gefragt wurde, ob denn das Gesicht dieser zukünftigen Ereignisse verschwunden sei, teilte er mit, dies sei keineswegs der Fall. Im Gegenteil sehe er die Gesichte immer deutlicher herankommen. Aber das erste Zeichen sei eine Mordtat an einem ‚Hochgestellten‘ südöstlich von uns.

Ueber Nacht geht es los

Wenn dieser dritte politische Mord (Gandhi und Graf Bernadotte die ersten zwei) geschehen ist, dann beginnt es. Ueber Nacht geht es an, dann kommen sie daher, ganz schwarz über den Wald herein. So schnell kommen sie, daß die Bauern am Wirtstisch beieinandersitzen, da schauen die fremden Soldaten schon bei den Türen und Fenstern herein. Weg kommt nicht leicht mehr einer, aber es geht alles so schnell vorüber, daß man es nicht glaubt.

Drei Stoßkeile

Die Zeit ist nahe. Drei Stoßkeile sehe ich heranfluten. Der untere Heerwurm kommt über den Wald daher, zieht sich dann aber nordwestlich der Donau hinauf. Die Linie ist etwa Prag, Bayerwald und Nordwesten. Das blaue Wasser (Donau) ist die südliche Grenze. Der zweite Stoßkeil geht von Ost nach West über Sachsen, der dritte von Nordosten nach Südwesten. Jetzt sehe ich die Erde wie eine Kugel vor mir, auf der die Linien der Flugzeuge hervortreten, die nunmehr wie Schwärme von weißen Tauben aus dem Sand auffliegen.

Der Todesgürtel

Der Russe rennt in seinen drei Keilen dahin, sie halten sich nirgends auf, Tag und Nacht rennen sie bis ans Ruhrgebiet, wo die vielen Oefen und Kamine stehen. Aber dann kommen die weißen Tauben und es regnet auf einmal ganz gelb vom Himmel herunter. Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch, kein Vieh, kein Baum, kein Gras, das wird welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht und kann ich nicht sagen. Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht, stirbt. Von Prag gehts hinauf bis ans große Wasser an eine Bucht. In diesem Strich ist alles hin. Dort, wo es angeht, ist eine Stadt ein Steinhaufen. Den Namen der Stadt darf ich nicht sagen. Nach dem sehe ich, daß niemand mehr darüber kann. Die herent sind, können nicht mehr zurück, die Drentern (Drüberen) können nicht mehr herüber. Dann bricht bei den Herentern alles zusammen (bei den eingedrungenen Heeressäulen. D. V.). Zurück kommt keiner mehr.
Welche Jahreszeit es ist? Trüb, regnerisch und Schnee durcheinander. Vielleicht Tauwetter. Die Berge haben oben Schnee, aber herunten ist es aper (herbstliches Land?). Gelb schaut es her. Ich sehe vorher ein Erdbeben. Der Koreakrieg ist aus (diese Aussage stammt vom 7. Dezember 1952. D. V.)

Wie lang dauerts?

Das kann ich nicht genau sagen. Ich sehe eine Zahl vor mir, das ist ein Dreier. Ich weiß aber nicht, sind es drei Tage oder drei Wochen oder Monate, ich kann es nicht sagen. Unsere jungen Leute müssen noch einrücken, Freiwillige werden noch in die Kämpfe verwickelt, die andern müssen fort zur Besatzung und werden drei Sommer dort bleiben, bis sie wieder heimkommen. Dann ist Frieden und ich sehe die Weihnachtsbäume brennen. Aufs Hauptquartier schmeißens was runter, eine Kirche sehe ich auf einem Berg, der Altar schaut nach Norden, die Kirche sehe ich brennen. Aber über das blaue Wasser kommens nicht herüber. Da breitet die liebe Frau von Altötting den Mantel aus über den ‚Saurüssel‘ (volkstümliche Bezeichnung Südost-Bayerns. D. V.). Da kommt keiner her. Aber die Städter gehen aufs Land zu den Bauern und holen das Vieh aus dem Stall bei denen, die keine Bauern sind und keine Händ zur Arbeit haben.

Der Verlauf der Katastrophe in anderen Ländern

Drei Städte sehe ich untergehen, die eine im Süden versinkt im Schlamm, die andere im Norden geht im Wasser unter, die dritte ist über dem Wasser. Die Stadt mit dem eisernen Turm geht im Feuer unter, aber nicht durch den Krieg. Die eigenen Leute zünden an, Revolution wird sein. Im Stiefelland geht es auch drunter und drüber, viele Geistliche werden grausam umgebracht, wenig werden übrigbleiben von denen, die nicht flüchten können. Ich sehe eine rote Masse und gelbe Gesichter sehe ich dazwischen und gegen Süden zu. Der Papst kommt ihnen aber aus und flüchtet im Pilgergewand übers Wasser oder ans Wasser. (Vergleiche die Weissagung des Malachias: Pastor et nauta = Hirte und Schiffer! D. V.) Dort nimmt er seinen Sitz auf kurze Zeit, kehrt aber wieder zurück, wenn die Ruhe wieder hergestellt ist.

Das Bergland wird von Norden und Süden ein wenig hineingezogen, im Osten des Landes aber ist Ruhe. Die Länder am Meer (Holland, Belgien, deutsche Küste, Dänemark) sind vom Wasser schwer gefährdet. Das Meer ist sehr unruhig, haushoch gehen die Wellen, schäumen tut es, als ob es unterirdisch kochte. Inseln verschwinden und das Klima ändert sich. Ein Teil der stolzen Insel versinkt, wenn das Ding ins Meer fällt, das der Flieger hineinschmeißt. Dann zieht sich das Wasser wie ein festes Stück und fällt wieder zurück. Was das ist, weiß ich nicht. Wann es kommt, weiß ich nicht. Der Krieg im Osten ist aus und der dritte Mord ist geschehen. Drei Neuner sehe ich, was das bedeutet, kann ich nicht sagen. Der dritte Neuner bringt den Frieden.

Während oder am Ende des Krieges sehe ich am Himmel das Zeichen, der Gekreuzigte mit den Wundmalen, und alle werden es sehen. Ich hab es schon dreimal gesehen, es kommt ganz gewiß.

Im Osten aber bricht ein grausiges Morden an, die Leute raufen untereinander. Dann kommt das Kreuz wieder zu Ehren.

Nach der Katastrophe

Wenn alles vorbei ist, da ist ein Teil der Bewohner dahin und die Leute sind wieder gottesfürchtig. Frieden wird es dann sein und eine gute Zeit. Eine Krone seh ich blitzen, ein Königreich, ein Kaiserreich wird entstehen. Einen alten Mann, an ‚hageren Greis‘ seh ich, der wird unser König sein. Der Papst, der sich kurze Zeit übers Wasser flüchten mußte, während die hohen Geistlichen scharenweise ‚schiach‘ umgebracht wurden, kehrt nach kurzer Zeit wieder zurück. Blumen blühen auf den Wiesen, da kommt er zurück. Wenn es herbsteln tut, sammeln sich die Leut in Frieden. Aber mehr Menschen sind tot als in den ersten zwei Weltkriegen zusammen. Zuerst ist noch eine Hungersnot, aber dann kommen so viel Lebensmittel herein, daß alle satt werden. Die landlosen Leut ziehen jetzt dahin, wo die Wüste entstanden ist, und jeder kann siedeln, wo er mag, und Land haben, soviel er anbauen kann. D’ Leut sind wenig und der Kramer steht vor der Tür und sagt: ‚Kaufts mir was ab, sonst geh i drauf.‘ Bei uns wird wieder Wein baut und Südfrüchte wachen, es ist viel wärmer als jetzt. Nach der großen Katastrophe wird eine lange, glückliche Zeit kommen. Wer’s erlebt, dem gehts gut, der kann sich glücklich preisen.“

Conrad Adlmaier – Blick in die Zukunft, 3. Auflage von 1961[3]

Vorausgesichte der Zukunft

Was hier niedergeschrieben ist, wurde bei vertraulichen Gesprächen stenografisch aufgezeichnet. Der Verfasser gibt alles genau so, wie es ihm von Alois Irlmaier seit dem Endes des Zweiten Weltkrieges gesagt wurde, ohne etwas wegzulassen noch hinzuzufügen. Es steht jedem Leser dieses Büchleins frei, zu glauben, was er will. In jedem Satz unterwirft sich der Verfasser dem Urteil der Kirche. Warum die dritte Auflage überhaupt geschrieben wurde, kann hier eindeutig festgelegt werden. Es war das Drängen und der dauernde Wunsch des Hellsehers von Freilassing, daß die dritte Auflage geschrieben und gedruckt wurde. Immer wieder vertröstete er seine Freunde, bis ihm der Tod die seltsam leuchtenden Augen schloß. Den zweiten Grund für die dritte Auflage des ‚Blick in die Zukunft‘ bildet die letzte Voraussage Irlmaiers über die wahrscheinlich kosmische Katastrophe der 72stündigen Nacht und ihre Begleiterscheinungen und die von ihm angeratenen Schutzmittel. Den dritten Grund sah der Verfasser für die Herausgabe der dritten Auflage darin, daß diese merkwürdigen Dinge um bayerische Hellseher der Prophezeiungen der Nachwelt erhalten bleiben. Es handelt sich dabei wirklich nicht um materielle Vorteile.

Der Preis der Schrift deckt absichtlich kaum die Selbstkosten. Man könnte leicht eine Sensation daraus machen, wie es leider die zahlreichen literarischen Diebe getan haben und wahrscheinlich weiter tun werden.

Was Irlmaier voraussah

Bekanntlich sagte der Brunnenmacher von Freilassing, daß nach dem Zweiten Weltkrieg der dritte kommen wird. Und zwar meinte er bestimmt im Jahre 1950. Als er darauf angesprochen wurde, daß er sich also geirrt habe, gab er dies ohne weiteres zu und gestand, daß er aus verschiedenen Vorzeichen die Zahl 1950 selbst errechnet hatte. Er meinte, durch das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel und durch die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau sei das bevorstehende Unheil abgewendet worden.

Als Irlmaier 1959, in seinen Todesjahr, gefragt wurde, ob er seine Voraussage von 1947 noch aufrecht erhalte, antwortete er: Es hat sich nicht das Geringste daran geändert. Nur weil es näher herangekommen ist, sehe ich es viel deutlicher. Und die zwei Männer, die den dritten ‚Hochgestellten‘ umbringen, sehe ich auch. Sie sind von anderen Leuten bezahlt worden. Der Mörder ist ein kleiner schwarzer Mann, der andere etwas größer mit heller Haarfarbe.

Ich denke, am Balkan wird es sein, kann es aber nicht genau sagen. Dem Krieg geht voraus ein fruchtbares Jahr mit viel Obst und Getreide. Nach der Ermordung des dritten geht es über Nacht los. Die Mörder kommen ihnen aus, aber dann staubt es. Ich sehe ganz deutlich drei Zahlen, zwei Achter und einen Neuner. Was das bedeutet. weiß ich nicht, eine Zeit kann ich nicht sagen.

Die drei Stoßkeile

Anfangen tut der vom Sonnenaufgang. Er kommt schnell daher. Die Bauern sitzen beim Kartenspielen im Wirtshaus, da schauen die fremden Soldaten bei den Fenstern und Türen herein. Ganz schwarz kommt eine Heersäule herein von Osten, es geht aber alles sehr schnell. Einen Dreier seh’ ich, weiß aber nicht, sind’s drei Tag oder drei Wochen. Von der Goldenen Stadt geht es aus. Der erste Wurm geht vom blauen Wasser nordwestlich bis an die Schweizer Grenz. Bis Regensburg steht keine Brücke mehr über die Donau, südlich vom blauen Wasser kommen sie nicht. Der zweite Stoß kommt über Sachsen westwärts gegen das Ruhrgebiet zu, genau wie der dritte Heerwurm, der von Nordosten westwärts geht über Berlin. Ich sehe die Erde wie eine Kugel vor mir, auf der nun die weißen Tauben heranfliegen, eine sehr große Zahl vom Sand herauf. Und dann regnet es einen gelben Staub in einer Linie. Die Goldene Stadt wird vernichtet, da fangt es an. Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zu der Stadt in der Bucht. Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen. sind schon tot. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Baum, kein Strauch, kein Vieh, kein Gras, das wird welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht und kann es nicht sagen. Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht stirbt. Dir herüben sind, können nicht hinüber und die drenteren können nicht herüber, dann bricht bei den Heersäulen herüben alles zusammen. Sie müssen alle nach Norden. Was sie bei sich haben, schmeißen sie alles weg. Zurück kommt keiner mehr.

Das Zeichen am Himmel

Bei diesem Geschehen sehe ich ein großes Kreuz am Himmel stehen und ein Erdbeben wird unter Blitz und Donner sein, daß alles erschrickt und die ganze Welt aufschreit: ‚Es gibt einen Gott!‘ Welche Jahreszeit wird es sein? Das kann ich nur aus den Zeichen ablesen. Auf den Gipfeln der Berge liegt Schnee. Es ist trüb und regnerisch und Schnee durcheinander (Herbst oder Frühjahr. D. V.). Herunten ist es aper. Gelb schaut es her. Der Krieg in Korea ist aus (diese Aussage ist noch von 1952, 7. Dezember. D. V.). Während des Krieges kommt die große Finsternis, die 72 Stunden dauert.

Die große Finsternis

In der letzten Unterredung mit Irlmaier, die im Frühjahr 1959 stattfand, sprach der Hellseher von diesem Phänomen ausführlich. Was er sagte, sei dem lieben Leser nicht verschwiegen. ‚Finster wird es werden an einem Tag unterm Krieg. Dann bricht ein Hagelschlag aus mit Blitz und Donner und ein Erdbeben schüttelt die Erde. Dann geh nicht hinaus aus dem Haus. Die Lichter brennen nicht, außer Kerzenlicht, der Strom (elektrisch) hört auf. Wer den Staub einschnauft, kriegt einen Krampf und stirbt. Mach die Fenster nicht auf, häng sie mit schwarzem Papier zu. Alle offenen Wasser werden giftig und alle offenen Speisen, die nicht in verschlossenen Dosen sind. Auch keine Speisen in Gläsern, die halten es nicht ab. Draußen geht der Staubtod um, es sterben sehr viele Menschen. Nach 72 Stunden ist alles wieder vorbei. Aber noch mal sage ich es: Geh nicht hinaus, schau nicht beim Fenster hinaus, Laß die geweihte Kerze oder den Wachsstock brennen und betet. Über Nacht sterben mehr Menschen als in den zwei Weltkriegen‘ (drastischer als diese Schauung Irlmaiers kann eine kosmische Katastrophe kaum geschildert werden. Übrigens steht der Hellseher von Freilassing nicht allein mit dieser düsteren Voraussage. Ob nicht der ‚Bankabräumer‘ des Mühlhiasl und die Andeutung im Lied von der Linde am Staffelstein auf dieselbe Prüfung der Menschheit hindeuten? D. V.).

Sonstiges um den dritten Weltkrieg

Aus der Fülle der mitgeteilten Gesichte seien noch einige Einzelheiten mitgeteilt. In Deutschland, berichtet Irlmaier, muß noch alles zum Militär, die jungen Leute werden noch Soldaten. Sie werden aber nicht mehr kämpfen müssen, sondern als Besatzer da bleiben oder verwendet werden. Durch eine Naturkatastrophe oder etwas ähnlichem ziehen die Russen plötzlich nach Norden. Um Köln entbrennt die letzte Schlacht. Nach dem Sieg wird ein Kaiser vom fliehenden Papst gekrönt und dann kommt der Friede.

Auf die Frage, was sollen die Leute tun, um die große Finsternis und den kosmischen Staub zu überstehen, antwortete der Seher: ‚Kauft ein paar verlötete Blechdosen mit Reis und Hülsenfrüchten. Brot und Mehl hält sich, Feuchtes verdirbt, wie Fleisch, außer in blechernen Konservendosen. Wasser aus der Leitung ist genießbar, nicht aber Milch. Recht viel Hunger werden die Leute so nicht haben, während der Katastrophe und Finsternis. Das Feuer wird brennen, aber macht während der 72 Stunden kein Fenster auf. Die Flüsse werden so wenig Wasser haben, daß man leicht durchgehen kann. Das Vieh fällt um, das Gras wird gelb und dürr, die toten Menschen werden ganz gelb und schwarz. Der Wind treibt die Todeswolken rasch nach Osten ab.

Wie lange es dauert mit dem Krieg? Ich sehe deutlich einen Dreier, aber ob es drei Tag, drei Wochen oder drei Monate sind, weiß ich nicht. Am Rhein sehe ich einen Halbmond, der alles verschlingen will. Die Hörner der Sichel wollen sich schließen. Was das bedeutet, weiß ich nicht.

In Italien und anderen Ländern

lm Stiefelland (Italien) bricht eine Revolution aus, ich glaube es ist ein Religionskrieg, weil sie alle Geistlichen umbringen. Ich sehe Priester mit weißen Haaren tot am Boden liegen. Hinter dem Papst ist ein blutiges Messer, aber ich glaub, er kommt ihnen im Pilgerkleid aus. Er flieht nach Südosten oder übers große Wasser, genau kann ich es nicht sehen. Hernach wird er die Krönung feiern. Wir müssen viel beten, daß die Greuel abgekürzt werden.

In Frankreich und Paris

Die Stadt mit dem eisernen Turm wird das Opfer der eigenen Leute. Sie zünden alles an, Revolution ist und wild gehts her. Die Inseln vor der Küste gehen unter, weil das Wasser ganz wild ist. Ich sehe große Löcher im Meer. die fallen dann wieder zu, wenn die riesigen großen Wellen zurückkommen. Die schöne Stadt am blauen Wasser versinkt fast ganz im Meer und im Schmutz und Sand, den das Meer hinauswirft. Drei Städte seh’ ich versinken gegen Süden, gegen Nordwesten und gegen Westen.

England

Die Voraussage für England ist nicht günstig. Schon frühere Seher haben erklärt. wenn England an Macht verliert, dann ist es ein sicheres Vorzeichen, daß das große Unglück naht. Wir wünschen den Engländern gewiß keine Katastrophe. Es ist aber kaum gut, wenn eine große englische Zeitung darüber spottet, daß London nach Schauungen Irlmaiers im Meer versinken soll. Die geologische Struktur der britannischen Inseln zeigt längst Unterspülungen, die vielleicht eine Einsturzmöglichkeit andeuten. Und hat das Empire nicht ungeheuer viel Macht verloren?

Die gelbe Macht von Osten

Irlmaier sah auch einen Einbruch von gelben Menschen über Alaska nach Kanada und die USA. Doch werden die Massen zurückgeschlagen. Dagegen behauptete Irlmaier, eine große Stadt werde durch Raketen-Geschosse vernichtet werden. Ob damit New York gemeint sei, diese Frage wolle er nicht beantworten und blieb sehr zurückhaltend.

Und Rußland

Da bricht eine Revolution aus und ein Bürgerkrieg. Die Leichen sind so viel, daß man sie nicht mehr wegbringen kann von den Straßen. Das russische Volk glaubt wieder an Christus und das Kreuz kommt wieder zu Ehren. Die Großen unter den Parteiführern bringen sich um und im Blut wird die lange Schuld abgewaschen. Ich sehe eine rote Masse, gemischt mit gelben Gesichtern, es ist ein allgemeiner Aufruhr und grausiges Morden. Dann singen sie das Osterlied und verbrennen Kerzen vor schwarzen Marienbildern. Durch das Gebet der Christenheit stirbt das Ungeheuer aus der Hölle, auch die jungen Leute glauben wieder auf die Fürbitte der Gottesmutter.

Nach der Katastrophe

Der dritte Mord ist geschehen und der Krieg ist aus. Wie lang es dauert, weiß ich nicht. Ich sehe drei Neuner, der dritte Neuner bringt den Frieden. Das Klima hat sich geändert, es ist alles wärmer geworden, auch bei uns, und Südfrüchte wachsen wie in Italien. Wenn alles vorbei ist, da ist ein Teil der Bewohner dahin und die Leute sind wieder gottesfürchtig. Die Gesetze, die den Kindern den Tod bringen, werden ungültig nach der Abräumung. Friede wird dann sein und eine gute Zeit. Drei Kronen seh’ ich blitzen und ein hagerer Greis wird unser König sein. Auch die uralte Krone im Süden kommt wieder zu Ehren (Ungarn?). Der Papst, der nicht lang flüchten mußte übers Wasser, kehrt zurück. Blumen blühen auf den Wiesen, da kommt er zurück und trauert um seine ermordeten Brüder.

Wenn’s herbsteln tut, sammeln sich die Völker wieder. Zuerst ist noch eine Hungersnot, aber dann kommen soviel Lebensmittel herein, daß wieder alle satt werden. Die landlosen Leute ziehen jetzt dahin, wo eine Wüste entstanden ist und jeder kann siedeln, wo er will und so viel anbauen, als er bewirtschaften kann. (Anmerkung des Verfassers). In Zusammenhang mit den Gesichten Irlmaiers darf darauf hingewiesen werden, daß zwei Sätze der bekannten Papstprophezeiung (pastor et nauta = Hirte und Seefahrer und die medietate lunae = von der Hälfte des Mondes) vielleicht einen Hinweis geben von der Flucht des Papstes über das Wasser und von einer kosmischen Katastrophe, die durch eine Atomexplosion ausgelöst wird.

Nach diesen Ereignissen kommt eine lange, glückliche Zeit. Wer es erlebt, darf sich glücklich preisen.“

Pater Norbert Backmund – Hellseher schauen die Zukunft, 1961[4]

Pater Backmund ergänzt einige Aussagen, die Conrad Adlmaier ihm mündlich mitteilte.

„Der untere Heerwurm kommt von Böhmen her über den Bayerischen Wald. Wohl in erster Linie auf der Straße Furth-Cham-Stallwang-Straubing, die über den Pilgramsberg geht, und auf der Mühlhiesl die ‚Roten‘ kommen sah. Über die Donau geht der Feind nicht, sondern biegt nach Nordwesten ab, im Naabtal in der Oberpfalz sieht Alois sein Hauptquartier. Die Stadt Landau an der Isar leidet schwer durch eine verirrte Bombe. Als Alois 1953 sich in einem Bayerwalddorf aufhielt, in der Nähe der erwähnten Einfallstraße, sagte er zu seinem Begleiter: ‚Mei, da geh ma glei wie da, da werds wiast zuageh, da siech i an Russen zu an jedn Fenster einischaung.‘ Der zweite Stoßkeil geht von Sachsen aus direkt nach Westen, der dritte von Nordosten nach Südosten [gemeint ist Südwesten]. Tag und Nacht rennen die Russen, unaufhaltsam, ihr Ziel ist das Ruhrgebiet. Aber dann sehe ich Schwärme von Flugzeugen von Süden her kommen (aus dem Sand), und es regnet auf einmal ganz gelb vom Himmel herunter. Eine klare Nacht wird sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot, sie sind ganz schwarz geworden. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch und kein Tier, die Pflanzen werden welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht. – Ich sehe einen langen Streifen von Süden nach Norden. Von Böhmen bis an die Ostsee. Wer darüber gehen will, stirbt. Nach dem sehe ich, daß niemand mehr über den Streifen kommt. Die ‚herent‘ sind, können nicht mehr zurück, die ‚drenteren‘ können nicht mehr herüber. Dann bricht den ‚Herenteren‘ – also bei den eingedrungenen Heersäulen – alles zusammen. Zurück kommt keiner mehr.“

„Südostbayern wird beschützt, da breitet die Liebe Frau von Altötting ihren Mantel darüber. Da kommt keiner her.“

„Alle Nahrungsmittel sind ungenießbar, nur Brot und Wasser kann man noch brauchen.“

Münchner Merkur vom 18. und 22./23. Oktober 1949[5][6]

„Großes Aufsehen hat er namentlich mit folgender Prophezeiung erregt, die in ganz Südostbayern zum Tagesgespräch wurde: ‚Es gibt wieder einen großen Krieg, wenn das Getreide reif ist. Das Jahr kann ich leider nicht sagen: Das ganze Gebiet östlich von Linz wird eine einzige Wüste werden, aber hier im Süden und Westen ist nichts zu befürchten. Dieser Krieg wird nur vier Monate dauern, aber der schrecklichste der Weltgeschichte sein. Budapest und Prag werden dabei vernichtet werden. In diesem Ringen werden Waffen zur Anwendung kommen, daß die Panzer noch weiterrollen, wenn die Männer, die in ihnen sitzen, schon tot sind...‘“

Bayerische Landeszeitung vom 22. Oktober 1949[7]

Anmerkung: Der Artikel war offenbar die Vorlage für den Artikel in der „Herzdame“ vom 18. März 1950.

„Ihr Inhalt? Er umfaßt – nach seiner Angabe – das große weltgeschichtliche Geschehen der nächsten Jahre und Jahrzehnte, und die lokalen Ereignisse unserer engeren Heimat. Sehr verblüffend – wenn auch in gänzlich anderen Formulierungen – ist die Parallele mit den Prophezeiungen des Mühl-Hiasl. Übereinstimmend mit ihm der urplötzlich hervortretende große Schrecken, der aber nicht lange anhalten soll. Und dann der wirklich große Friede, der die schwer geprüfte, aber nun gottesfürchtige Herde wieder unter einem guten Hirten vereint.
Zuvor aber sollen sich gewaltige und schreckliche, nur apokalyptisch zu nennende Dinge ereignen:

‚Nach dem dritt’n Mord wird’s gscheh’n.
So schnell...‘


Wenn wir recht gehört haben und verstanden haben, ist davon die Rede, daß blitzartig drei große Heeressäulen, deren Panzer man weithin mahlen und donnern hört, vom Osten bis zum Rhein vorstoßen, ohne überhaupt Widerstand zu finden. Aber:

‚Do fliagn de weiß’n Vögl auf,
Vom hoaßn Sand;
Sovui scho, daß das konnst net zähln...‘


Am Rhein soll dieser riesige Vormarsch gestoppt, der Angriff endgültig abgeschlagen, die drei großen Heeressäulen zur Gänze vernichtet werden. Wie lange dauert das?:

‚I sich drei Strich,
Drei Tog, drei Wocha:
Denn länger daurt’s net...‘


Genau also wie in der Mühl-Hiasl-Prophetie, in der es heißt: ‚Es dauert nicht lange; wer bei der Flucht vor diesem Schrecken zwei Brotlaibe bei sich hat und einen verliert, der braucht sich danach nicht zu bücken. Weil einer auch schon ausreicht.‘ So auch der Freilassinger Seher:

‚Und wost am Tisch steh host,
Dös glangt da scho...‘


Dann werden Dinge angedeutet, die uns an den bakteriologischen Krieg und das ‚Große Abräumen‘ des Mühl-Hiasl denken lassen:

‚Lauta Feuer is am Bod’n...‘

Ein Feuer? Ob das auch wirkliche Flammen sind, weiß der Hellseher nicht eindeutig zu sagen. Er ‚sieht‘ nur Feuer, aber er meint, daß das doch etwas anderes ist: – ein verheerendes Mittel, das kein menschliches und tierisches, ja selbst kein pflanzliches Wesen mehr dort Leben läßt, wo dieses ‚Feuer‘ hingefallen und aufgegangen ist.
Und weiter:

‚I sich a Stodt mit viele, viele Häuser
Und mit an groß’n Turm.
Dös werd Paris wohl sei,
Dö brennt und werd’ dann nimmt sei...‘


Auf die Frage, wie das möglich sein könnte, da ja am Rhein der Ansturm vollkommen zusammenbricht, hören wir etwas von einer ‚inneren Sach‘, und können uns also zusammenreimen, daß hier die ‚Fünfte Kolonne‘ eine Revolution anzettelt, die einen grausamen und vernichtenden Bürgerkrieg zur Folge hat. Ähnliches weissagt unser Mann auch vom Süden: – von Italien! Sehr dunkel ist dann die Schilderung einer Katastrophe, der angeblich England ausgesetzt sei. Da ist von ‚Wasserfluten‘ die Rede, und wir tipen zwangsläufig auf Naturereignisse, die durch das vom Menschen entfesselte Atom ausgelöst werden. Friedlich, ja verführerisch die Bilder, die – nach der Katastrophe – für unsere engere Heimat gemalt werden. Hat schon während des großen Schreckens

‚Vom Untersberg zum Wendelstoa...‘

die Altöttinger Madonna ihren Schutzmantel gehalten, so sollen nachher überhaupt fast paradiesisch anmutende Zeiten ins Bayerland einziehen. Mit Gottesglauben und wahrer Ehrfurcht, mit echt christlicher Brüderlichkeit und Nächstenliebe. In diese sonnigen Bilder stiehlt sich sogar etwas vom Schlaraffenland ein, in dem die Bratwürste besonders dick und lang sein sollen...
Der Irlmaier kündet von diesen Dingen prophetischen Auges und mit dem Ton des Rhapsoden. Wir haben aber seine Gesichte nicht auf Platte oder Magnetband aufgenommen, und auch nicht mitstenographiert. Darum sind unsere wörtlichen Zitierungen nur eine freie Widergabe aus dem Gedächtnis, was wir hier mit Nachdruck feststellen wollen!“

Altbayrische Heimatpost vom November 1949[8][9][10]

„Es kommt noch viel Schweres über unser Land, aber nicht bloß das, über unsere ganze Welt. Ein dritter großer Krieg ist ziemlich sicher, aber ich weiß nicht, wann er kommt; aber das eine ist ganz gewiß, daß er nicht lange dauert. – Ich sehe einen Dreier… es können bloß drei Tage sein, es können auch drei Wochen sein, es können auch drei Monate sein. Aber länger dauert er gewiß nicht. Und das ist das Gute, daß er so geschwind vorbeigeht.“

„Das eine weiß ich ziemlich gewiß, wenn der Krieg kommt, nachher beißt es oben im Norden am meisten aus. Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her, das ist höher wie eine Haus, das überschwemmt die Ufer, und wen es erwischt, der kommt nicht mehr lebend davon. Es geht ganz geschwind, es dauert nicht lang. Und ich sehe weiter viele große Vögel; die einen kommen vom Osten her und die anderen vom Süden. Sie fliegen über uns weg. Und da, wo sie was fallen lassen, da wird es schlimm. Es sind bloß so kleine ‚Kästchen.‘ – aber sie sind recht gefährlich. Es scheint mir, daß da nicht mehr viel lebt, wo so ein Kästchen niederfällt. Aber da bei uns im Saurüssel, da passiert nichts. Wir haben Glück.“

„Drüben im Osten gibt es noch einen großen Umschwung. Das geht noch nicht so schnell, und es werden allerhand Kämpfe vorausgehen, aber es kommt. Wer einmal das Kreuz nicht mehr achtet, der hat verspielt. Und der Stalin will mit dem Kreuz nichts zu tun haben. Genauso ist es ja bei uns in Deutschland gewesen, wie die ‚Oberen‘ von unserem Herrgott gelassen haben, da ist Unglück auch schon geschehen. Wenn aber einmal das Kreuz wieder regiert, und es wird überall so regieren, dann wird alles wieder besser. Auch unser Vaterland sieht dann wieder bessere Zeiten. Aber zuerst muß das Schlimme überstanden sein, da ist nichts zu machen. Es wird noch eine große Hungersnot kommen, und die Leute werden betteln, auch solche, denen es heute recht gut geht. Über den Böhmerwald werden viele Leute kommen, die um Hilfe bitten.“

„Zum Schluß erzählte uns der Mann aus Freilassing noch, daß ‚in der glücklichen Zeit‘ in Bayern, namentlich im südlichen Teil ‚eine Temperatur herrschen werde, die so ist, wie in Italien. Wir werden Wein ernten können und sogar Feigen auch im Oberland, und die fleißigen Bauern werden es auf zwei Ernten bringen. Die Leute werden sich alle gut verstehen und man wird kaum mehr ein böses Wort hören.‘“

„Auf die Frage, wann denn das ‚große Aufwaschen‘ käme: ‚Wenn die Blätter sich färben. Es kann im Herbst sein, es kann im Frühling sein. Ich sehe etwas Weiß auf den Bäumen, aber das können Blüten sein und es kann der Schnee sein. Im Sommer ist es gewiß nicht. Aber ich sage euch noch mal, daß es nicht lange dauert. Und wer es übersteht, der ist fein heraus; denn es kommt hintennach eine glückliche, lange Zeit.‘“

Münchner Allgemeine vom 20. November 1949[11]

„Auch Weltgeschehnisse rollen gleichsam als Filmstreifen vor seinem Auge ab, deren vorläufiges Endstadium für Bayern eine Monarchie sein soll, deren König ein großer, alter Mann, in Lederhose, der frei, ohne Schutz und Bewachung, unter den Menschen umhergeht. Man habe dann sehr viel weniger Geld und Gesetze, es sei ein freieres, besseres Leben: ‚I siech den Heiligen Vater in einer Stadt am Strom, mit einer hohen Kirche, unseren König krönen.‘“

Abschrift aus einem unbekannten Kurier vom 12. Oktober 1945 (Datierung unsicher)[12][13][14]

„So groß die Not jetzt ist, so groß in 20 Jahren der Überfluß. Schmalz und Butter wird verderben, das Brot verworfen wie die Würste. Die Krämer stehen unter der Tür und rufen, kauft doch was ab.
Die Flüsse wird man aus ihren Betten nehmen, weil man ihre Kraft eine Zeitlang wird brauchen.
Man wird immer hochmütiger werden und dem Herrgott alle Ehre nehmen wollen. So wird man falsche Sterne unter den echten schieben. Die jungen Menschen werden fest ihre Herzen halten müssen, daß man sie ihnen nicht raubt um Geld.
Die Großen der Welt werden schnell wechseln. Ein heiliger Papst wird kurz über die Erde gehen. Man wird alle Ordnung durchbrechen wollen.
Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt.
Alles wird im Westen ungehorsam gegen Gott, die Bischöfe streiten untereinander und mit dem Papst. Der Klerus wird vielfach vor die Hunde gehen. Im Osten wird viel Märtyrerblut fließen und im Keller viel, viel gebetet, mancher kniet im Keller und betet, denn man für einen Glaubensfeind hält.
Prag wird viel mitzumachen haben, wie die Ungarn. Prag wird aber ganz verschwinden in Rauch und Flammen aufgehen.
Straßen werden gebaut und jeder Lehrling hat sein Auto. Das Benzin, halt das Öl wird aus der Erde gesaugt, so wird sie innen trocken und rissig. Ich sehe viele Erdbeben.
Der Teufel wird ganze Regierungen gründen.
Betet, haltet die Gebote, Gott ist nahe. An einem Tag wie jeder andere höre ich seinen Schritt...
Amerika wird ihre eigenen Präsidenten ermorden. Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren. Sittenlosigkeit, Verbrechen wird drüben als Originalität bezeichnet werden.
Ich sehe die Wolkenhäuser in sich zusammenstürzen. Amerika wird im Osten dauernd Kriege führen und nie mehr siegen. Gott hat sich abgewandt.
Rußlands Menschen, beten immer um Änderung, Beelzebub zieht nach China. Man wird alle Planeten besuchen um zu sagen, Gott wohnt nicht dort. Doch die Planeten spucken sie aus. Denn es sieht dort aus, wie auf der Welt, bevor Gott sie schuf.
Die Rotjacken kommen über Böhmen, nach Europa. In Westdeutschland. treffen drei Heereszüge aufeinander. Sie kommen in Abständen aus dem Osten. Dort steht dann Mann an Mann.
Zuerst wird die Stadt mit dem eisernen Turm sich selbst anzünden und Revolte mit der Jugend machen. Der Stunk geht um die Welt. Bei Aachen ist die größte Schlacht der Weltgeschichte. Der Boden in Westdeutschland wird durch eine Kraft 10 Meter tief verbrannt. Aus dem Sande der Wüste Afrikas steigen die großen Vögel auf mit Todeseiern ohne Männer.
Ein Räuberfürst im Süden wird gegen Rußland antreten und großen Schaden machen.
Die Mutter Gottes wird viel kommen und warnen. Seuchen werden sein, die niemand kennt und helfen kann.
In Asien, in Indien und Lateinamerika wird eine Hungersnot ohne Grenzen sein, die Menschen werden ausgerottet durch eine fremde Kraft.
Viele gute Führer werden ermordet bis zum Krieg, denn nur Gott gewinnt.
England wird für alles bestraft. Ich sehe ein großes schwarzes Kastl, da sitzt niemand drinnen, dann Feuer, dann Rauch und es war England.
Die Hungersnot wird schrecklich, aber nicht lang. Schauet, daß eure Fenster und Türen gut schließen, denn man kann seinen besten Freund nicht einlassen sonst geht der giftige Rauch und Atem herein. Die Toten werden haufenweise davon auf den Straßen liegen. Die Bauernhäuser leer sein und das Vieh brüllen, da es niemand tränkt. In einer eisigkalten Nacht wird Donner ertönen, dann schließt Tür und Fenster, es bleibt 3 Tage finster wie in der tiefsten Nacht, die Kräfte des Himmels werden erschüttert sein. Habe ein geweihtes Licht zur Hand. Alte und Todkranke werden ihre Gesundheit erlangen wenn sie Gott entsprachen, die anderen sterben. Jetzt ist alles von den Bomben hin, dann gegen das Ende zu, werden die neuen Häuser wie die Pilze aus der Erde schießen, aber alle werden sie leer, von jungen Teufeln die sie Kinder nennen wird es wimmeln. Gehet gerade den Weg, wenn Amerika...... dann konfisziert,“

Anmerkung zur zensierten Passage

Der Artikel wurde angeblich im Oktober 1945 verfaßt. Die Besatzungsmacht Amerika wollte vermutlich nichts Negatives, welches die zensierte Textstelle wohl enthielt, verbreitet wissen. Eine möglicherweise wichtige Information wurde hier entfernt.

Von einem Freund Bernhard Bouviers wurde die zensierte Textstelle angeblich überliefert. Der Freund behauptete, jemanden zu kennen, der bei dem besagten Kurier gearbeitet habe. Er wollte jedoch weder diesen Informanten preisgeben, noch den Namen des Kuriers. Es besteht also keinerlei Sicherheit über die Echtheit der Stelle. Sie lautet:

„Gehet gerade den Weg, wenn Amerika alles übernehmen will. […] Die Vier (Siegermächte) kommen nicht überein. Die USA werden ab 1920 innerhalb von 95 Jahren untergehen im Mahlstrom der Zeit. Es wird krachen.“

Herzdame vom 18. März 1950[15]

„Sehr verblüffend – wenn auch in gänzlich anderen Formulierungen – ist die Parallele mit den Prophezeiungen des Mühlhiasls. Übereinstimmend mit ihm der urplötzlich hervortretende große Schrecken, in dem ‚alle Menschen Freiwild sein werden.‘ Aber der ‚große Schrecken‘ wird nicht lange anhalten. Und dann der wirklich große Friede, der die schwergeprüfte, aber nun gottesfürchtige Herde wieder unter einem guten Hirten vereint. Zuvor aber sollten sicht gewaltige und schreckliche apokalyptische Dinge ereignen.
‚Nach dem dritten Mord wird es geschehen, so schnell…‘ Irlmeier spricht davon, daß blitzartig drei große Heeressäulen, deren Panzer man weithin mahlen und donnern hört, vom Osten bis zum Rhein vorstoßen, ohne überhaupt Widerstand zu finden. Aber: ‚Da fliegen die weißen Vögel auf, vom heißen Sand; so viele, daß du sie nicht kannst zählen…‘
Am Rhein aber soll dieser riesige Vormarsch gestoppt, der Angriff endgültig abgeschlagen, die drei großen Heeressäulen ganz vernichtet werden. Wie lange dauert das? ‚Ich sehe drei Striche. Drei Tage, drei Wochen? Denn länger dauert es nicht…‘“

„Dann werden Dinge angedeutet, die uns an den bakteriologischen Krieg, an das ‚große Abräumen‘ des Mühlhiasls denken lassen: ‚Lauter Feuer ist am Boden…‘ Ein Feuer? Ob das auch wirkliche Flammen sind, weiß der Hellseher nicht eindeutig zu sagen. Er ‚sieht‘ nur Feuer, aber er meint, daß das doch etwas anderes ist: ein verheerendes Mittel, das kein menschliches und tierisches, ja selbst kein pflanzliches Leben dort leben läßt, wo diese ‚Feuer‘ hingefallen und aufgegangen ist. Und weiter: ‚Ich sehe eine Stadt mit vielen Häusern und mit einem großen eisernen Turm. Das wird Paris wohl sein. Das brennt und wird dann nicht mehr sein…‘ Auf die Frage, wie das möglich sein könne, da ja am Rhein der Ansturm völlig zusammenbreche, hören wir etwas von einer ‚inneren Sache‘ und können uns also zusammenreimen, daß hier die ‚fünfte Kolonne‘ eine Revolution anzettelt, die einen grausamen und vernichtenden Bürgerkrieg zur Folge hat. Ähnliche weissagt unser Mann auch vom Süden: von Italien. In diesem Zusammenhang deutet er auch an, daß der Vatikan in Übersee Zuflucht finden wird.
Dunkel ist dann die Schilderung einer Katastrophe, der angeblich England ausgesetzt sei. Da ist von ‚Wasserfluten‘ die Rede, und wer will kann hier auf Naturereignisse tippen, die durch das entfesselte Atom ausgelöst werden. Der Irlmeier kündet von diesen Dingen prophetischen Auges und mit dem erhabenen Ton des Rhapsoden.
Auf die Frage: ‚Wann wird das geschehen?‘, antwortet der Seher: ‚Nach dem dritten Mord!‘ ‚Und wo geschieht das?‘ Wir vernehmen etwas, das uns eine balkanische Stadt vermuten läßt.“

Landshuter Zeitung vom 12. April 1950[16]

Angeblich wörtliches Zitat aus einem unveröffentlichten Manuskript eines gewissen „Franz Stockhammer“:

„Es wird gar struppig kommen. Vom Untersberg bis zum Wedelstein passiert gar nichts. Da, wo die Muttergottes von Altötting ihren Mantel breitet, wird keinem ein Haar gekrümmt. Ich sehe zwei große Rudel Flieger kommen, eines von Westen, das andere von Südwesten. Von Osten her da wimmelt es grad von lauter Raupen schier eine drückt die andere, so viele sind es. Die Leute in den Raupen drinnen sind alle tot, und doch, die Raupen fahren noch alle weiter, ganz allein, bis sie dann auf einmal bleiben halt stehen. Die Flieger werfen Dinger runter, die sind zwar gar nicht groß, doch hin ist alles, wohin die fallen. Kein Gewürm am Boden wird mehr leben, kein Gräschen wird mehr sein. Ich sehe die Menschen liegen, wie ihnen das Fleisch von den Knochen fällt. Ein Jahr kann niemand hin mehr dort, würden alle sterben. Von der Donau bis zur Nord- und Ostsee ist es ein Grausen. Viele Menschen sterben noch, nicht an Cholera, nein, nein. Wir nennen es halt den schwarzen Tod. Zwei große Rudel Menschen kommen noch über die Donau und retten sich bei uns, aber das dritte Rudel Menschen kommt nicht mehr rüber, ein Ring legt sich um sie. Von denen bleibt ja keiner mehr am Leben…
…Bei uns südlich der Donau leben dann so viele Menschen, daß es für keine Mehr reicht. Der Hunger treibt die Stadtleute hinaus auf das Land, die holen sich dort, was sie brauchen… gestohlen und geplündert wird gerade genug. Der Krieg, der dauert gar nicht lang, ich sehe ganz deutlich einen Dreier stehen. Ich weiß nicht, sind es drei Tage oder sind es drei Wochen. Ich kann es genau nicht sagen. Du kannst schon in Landshut bleiben, doch rate ich dir gar gut: mach drei Tage kein Fenster und keine Türe auf, dann überlebst du die schwere Zeit…
…Ein großer Mann wird plötzlich sterben und dann hört auf der Krieg… Ich sehe einen Haufen Soldaten ziehen vom Chiemgau her da rein nach Salzburg. Die Menschen sind ganz gelb, man glaubt, es sind Chinesen und doch sind es keine. Die bringen niemanden mehr um, nur stehlen, ja, stehlen tun sie schon, was sie halt brauchen für ihr Leben…
…Ein Staat im Westen kriegt die größte Revolution von allen Zeiten, zwei Drittel aller Menschen, die sind tot. Ich sehe eine Stadt dort mit einem eisernen Turm, die Stadt geht drauf, nicht aber durch den Krieg, nein, durch die eigenen Leute. Der Papst verläßt seine Stadt und geht nach Westen, dort wo eine große Kirche steht am großen Wasser und wenn er wieder zurück kommt sind von seinen Leuten nur sechs noch da, denn auch dort geht es drunter und drüber. Nach dem großen Krieg kommt das Massensterben und Hungersnot und dann kommen auch noch die Fluten. Ich sehe eine große Insel um England herum auch unter gehen. Ich kann nicht sagen, wie sie heißt, die Insel, aber sehen tue ich das gut.“

„Aber nachher kommt eine gute Zeit, ein anderes Klima kriegen wir auch. Keinen Winter wird es mehr geben bei uns und wachsen tut gerade genug. Viele Leute ziehen jetzt dann rüber über die Donau, dort oben da ist jetzt Platz, gerade genug, sie bauen sich Häuser wieder auf und Land haben sie gerade genug.“

„Bayern, Österreich und Ungarn werden eine Donaumonarchie, ich sehe den Monarchen stehen, dort hinten in der Ecke. Es ist ein alter, grauer und hagerer Mann, er wird vom Papst gekrönt, denn der kommt wieder zurück.“

„Ich sehe von unten her auf der Donau Dampfer ziehen, ganz schwarze Wolken steigen vom Kamin zum Himmel hinauf, die bringen Sachen gerade genug. Und die Bauern tragen volle Kraxen; die bringen Sachen in die Stadt, weil sie so viel haben und bringen es gar nicht los… Ich sehe die Bilder ganz deutlich vor mir, die bösen Zeiten werden bald kommen.“

„Ich kann nicht sagen genau die Zeit, auf einmal ist es halt da.“

„[…] Als Stockhammer auf Ersuchen des Barons N. N., eines Mitarbeiters jenes Strahlenforschers, dem Seher das Bild der Burg Trausnitz vorlegte, nahm Alisi das Bild mit großem Interesse in seine Hand und bestätigte in seinem Schauen, daß die Burg die schwere Zeit gut überstehe.“

Echo der Woche vom 12. Mai 1950[17]

„Schon im Monat Oktober des vergangenen Jahres hat der Freilassinger Brunnenbauer anläßlich der von uns durchgeführten Experimente über diese Dinge gesprochen. Damals allerdings waren es nicht drei Tage, Wochen oder Monate sondern sieben.
‚Wenn die Buche im Bayerischen Wald rotes Laub bekommt, dann geht’s los.‘ Er beschrieb den Ort, an dem der Baum steht, sehr genau, aber auf eine exakte Zeitbestimmung wollte er sich nicht einlassen. An einem Tag, so meinte er, würden die Russen bis in das Ruhrgebiet vorstoßen. Alles, was sich nördlich der Donau befände, käme ums Leben und nur, wer ein schnelles Fahrzeug besitze, könne sich noch über den Fluß retten, so unerwartet würde der Krieg hereinbrechen.
Der schon erwähnte dritte Mord sollte sich, nach Irlmaiers Überzeugung in Jugoslawien oder in der Tschechoslowakei ereignen, genau vermochte er es nicht zu sagen.“

Kleine Illustrierte von 1950[18][19][20]

„‚Die früheren Zeiten kommen nicht mehr. Für unser Vaterland sieht es in den nächsten Jahren nicht besonders gut aus. Es wird ein Krieg kommen, der ganz Europa erfaßt, aber nicht sehr lange dauert. In verschiedenen Teilen Deutschland und Österreichs erfolgen keine Zerstörungen, während andere Länder, wie zum Beispiel Italien und Frankreich arg verwüstet werden.‘
Nach dem Kriegsbeginn befragt, antwortet er:
‚Wenn noch ein dritter politischer Mord erfolgt, dann dauert es nicht mehr lange. Nach dem Krieg beginnt wieder eine schöne und ruhige Zeit. Die Menschen werden alles in Hülle und Fülle bekommen, werden aber auch wieder mehr zu Gott beten, wie früher.‘“

Liebfrauenkalender von 1951[21]

„Schließlich noch seine Ansichten bezüglich eines neuen Krieges, der nach ihm bestimmt kommt und in drei Heeressäulen sich durch Deutschland zieht. Es wird viel zerstört und nur der Marienwinkel zwischen Birkenstein – Altötting und Maria Plain soll verschont bleiben.“

Von Dr. Eckhart überliefertes Fragment[22]

„Irlmaier hat auch eine genaue Jahreszahl genannt, nämlich 1952. In diesem Jahr werde Krieg zwischen Amerika und Rußland sein und die Russen würden über Alaska nach Kanada eindringen.“

Sonderdruck aus der Kufsteiner Sonntagspost von Hans Burgstaller (frühe 50er Jahre)[23]

„Irlmeier ‚sieht‘, wie der nächste Krieg anfängt: wenn der ‚Hochgestellte‘ ermordet sind. Die ‚Eingeweihten‘ warten daher, nachdem zwei ‚hochgestellte‘ internationale Persönlichkeiten (Gandhi und Graf Bernadotte) bereits ermordet wurden, auf den dritten politischen Mord. Auch wenn nach Irlmeier vorher drei Städte untergehen: die erste Stadt soll überflutet werden, die zweite versinkt, die dritte wird zusammenstürzen. Dann wird am Himmel ‚das Zeichen des Gekreuzigten mit den Wundmalen‘ sichtbar, worauf der Krieg in der Nacht ausbrechen wird.“

„Irlmeier ‚sieht‘ schon jetzt viele Panzer in den Wäldern versteckt und viele Tausende von Flugzeugen auf verborgenen Flugplätzen in einer Wüste. Wenn der Krieg beginnt, stoßen drei Armeen von Osten nach dem Westen sehr schnell vor. Die Marschroute der südlichsten Armee, nordwestlich der Donau – berichtet er –, strebt wie die zwei nördlichen Armeen dem Rhein zu. Demnach würden sie von Osten über Straubing nach Bayern kommen.“

„Irlmeier will drei ‚Feuerzungen‘ gesehen haben, die von Kärnten (?) aus wie Kometen mit feurigem Schweif nach Westen, Nordwesten und Süden fliegen. Die Münchener brauchen sich aber nicht zu fürchten – versichert er –, denn obwohl eine der Feuerzungen einmal zu kurz gehen soll, wird nur eine kleine nördliche Stadt abbrennen. Es wird alles schnell gehen, die eindringenden Streitkräfte werden sehr rasch und ohne nennenswerten Widerstand nach Westen vordingen, und die ‚Roten‘ werden ihr Hauptquartier in einem Kloster mit rotem Dach errichten, dessen Kirche oder Kapelle mit dem Altar nach Norden zeigt. Am ersten Tage steigen viele ‚Tauben aus dem Sand auf‘, so viele, daß er sie gar nicht zählen konnte. (Warum Irlmeier als moderner Mensch mit einem Auto und zwei Sekretärinnen diese Orakelsprache anwendet, ist ein Rätsel). Die Tauben werden ein schwarzes Kästchen oder Paket über dem Hauptquartier der ‚Roten‘ abwerfen, und ‚dann ist alles hin‘. Es wird dort eine Stelle sichtbar sein, wo kein Gras mehr wächst und wo kein Mensch und kein Tier im weiten Umkreis mehr lebt. Tausende Tote ‚sieht‘ er dort liegen, sie sind schrecklich anzuschauen – ‚die Leichen sind schwarz und das Fleisch fällt ihnen von den Knochen.‘“

„Es werden nach Irlmeier an diesem ersten Tage des Krieges mehr Menschen sterben als in den beiden letzten Weltkriegen zusammen. Die Tauben schneiden den Rückzug der ‚Roten‘ ab, und von den drei Heereszügen kommt keiner mehr heim. ‚Die Pakete oder schwarzen Kastl‘ sollen etwa 25 Zentimeter hoch sein, und wenn sie explodieren, wird man riesige gelbgrüne Qualmwolken aufsteigen sehen. ‚Alles wird sterben, Mensch und Tier und Gewächs, sogar die Würmer tief in der Erde, so stark ist das Gift.‘ Plötzlich wird ein Flugzeug, aus dem Osten kommend, nach Westen fliegen und über dem ‚großen Wasser etwas fallen lassen‘. Darauf wird sich das Meer turmhoch erheben und eine enorme Sturzwelle – ein entsetzlich hoher Wasserwall – wird alles überschwemmen. Der größte Teil Englands sowie die meisten Länder an der Atlantik- und Nordseeküste werden von dieser Sturzflut, die sogar bis Berlin reicht, überschwemmt. Während England untergeht und nur noch die englischen Bergspitzen aus dem Wasser ragen, wird sich durch ein gleichzeitiges Erdbeben ein neues Land aus dem Ozean erheben. Dieses Land war schon früher einmal da... (Wir finden bei Irlmeier also nicht nur das sagenhafte ‚Atlantis‘, sondern auch die alte Prophezeiung des Engländers Merlin, der dem stolzen Albion ein gleiches Grab in den Wellen vorhersagte.)“

„Eine große Stadt – die Stadt mit eisernem Turm (Paris?) wird brennen, aber nicht, weil ‚die von Osten‘ das Feuer gelegt haben. Die Bewohner werden ihre eigene Stadt in Brand setzen und sie später dem Erdboden gleichmachen. Auch in Italien wird es schrecklich zugehen. Tausende werden ums Leben kommen, und der Papst wird aus Rom flüchten. Viele Priester sollen umgebracht, die Kirchen vernichtet und verwüstet werden. In Amerika werden ebenfalls große Brände und Unruhen sein, im Osten dagegen eine Revolution und Bürgerkriege, ‚bis das Kreuz und der christliche Glaube wieder zu Ehren gekommen sind‘.“

„Österreich geschieht nichts! Die Bewohner von Südbayern und Osterreich können – nach Irlmeier – jedoch beruhigt sein: ‚Vom Watzmann bis zum Wendelstein geschieht nichts, die Muttergottes in Altötting wird uns beschützen‘, so versichert der Prophet treuherzig. Die schreckliche Zeit wird übrigens nicht lange dauern; denn der Brunnenbauer ‚sieht‘ drei ‚Striche‘. Er weiß zwar nicht, was die Striche bedeuten sollen, drei Tage, drei Wochen oder drei Monate, aber ‚lange dauert es nicht!‘. Und obwohl nach der Katastrophe eine schreckliche Hungersnot herrschen wird, bricht die Sonne bald wieder durch. Der Papst kehrt zurück und wird nach dem Kriege drei Könige krönen: einen König von Ungarn, einen König von Österreich und einen König von Bayern. Der letztere wird ein Greis mit schneeweißem Haar sein, ein sehr freundlicher und liebenswürdiger Mensch, der Lederhosen trägt.“

„Das Klima wird wärmer, ja fast subtropisch werden – und Irlmeier ‚sieht‘ fremde, südländische Bäume und auch im Osten eine sehr üppige Vegetation. Aber das Gebiet wird fast menschenleer sein und die zurückkehrenden Flüchtlinge können sich Land nehmen, soviel sie wollen. Und wann dies alles geschieht? ‚Wenn der Kirchturm von Zwiesel einen blühenden Kirschbaum trägt‘, wenn die drei ‚Hochgestellten‘ ermordet und die drei Städte untergegangen sind.“

Artikel von Ernst Ladurner aus dem Jahr 1952[24]

„Die Leute meinen immer, daß alles so erden müßte, wie sie es wünschen. Ich aber sehe genau daß ein neuer Krieg über uns kommen wird. Zuerst bringen sie den Dritten um, auch einen Hochgestellten. Zwei haben sie schon ermordet. Da drüben muß er dran glauben, wo die Sonne aufgeht, und dann bricht es los über Nacht. Grausam wird der Krieg werden.“

„Drei große Heerszüge sehe ich in weiten Zangen bis zum Ruhrgebiet vorstoßen. Über dem großen Wasser da drüben, da kommt der Russe noch hin. Von der Tschechei hinauf nach Norden wird es menschenleer werden, dort wird es grün und gelb niedergehen, sogar das Gras sehe ich dort absterben. Kein Wurm, kein Strauch, kein Baum wird bleiben, alles werden sie vernichten, die großen weißen Tauben. Von den drei Heereszügen wird keiner mehr die Heimat sehen. Wir aber haben nicht zu befürchten, denn das Land zwischen Untersberg und Wendelstein wird beschützt bleiben vom heiligen Gnadenbild in Altötting.“

„Na, da braucht ihr eich da drüben im Allgäu und am Lech keine Sorgen machen. Euch tut es auch nicht viel, bloß große Mengen Flüchtlinge werden kommen und die eigenen Leute werden stehlen und plündern, daß es eine Schande sein wird.“

„Das kann ich genau sagen: Alle Leute, die um einen heiligen Ort herum wohnen, bleiben verschont, denen wird kein Haar gekrümmt, da sorgt der Himmel dafür. Sie haben mir erzählt, daß es da drüben im Pfaffenwinkel zwischen Lech und Ammer auch eine große Wallfahrtskirche gibt, wo die Leute zum gegeißelten Herrn beten. Dort geschieht gewiß nichts. Nur Flüchtlinge werden kommen…“

„Lang wird der Krieg nicht dauern, aber es wird trotzdem reichen. In eineinhalb Mondlängen werden die Leite den ersten Schrecken hinter sich haben.“

„Dann wird ein höheres Wesen die Bahn streichen und uns im Kriege helfen. Der Ami wird den anderen Herr und dann werden wir wieder freie Hand haben in unserem Heimatland. Goldene Zeiten werden wir kriegen. Drei Kronen sehe ich deutlich, die in Gottesfurcht regieren werden. Die Donaumonarchie werden wir bekommen. Ganz von vorne wird es wieder angehen und die Menschen werden wieder in Ehrfurcht und Gottvertrauen leben, so wie es sein soll.“

„Daß er darüber hinaus die feierliche Rückkehr des Papstes aus einem kriegsbedingten Asyl, die Vernichtung eines Hauptquartiers durch ‚ein gefährliches Kasterl‘, schreckliche Kämpfe in Italien, einen Wechsel unseres Klimas zu wärmeren Verhältnissen, die Erscheinung eines Kreuzes am Himmel und einen bayerischen König in Lederhosen, der, ‚ungeniert unter seine Leute geht‘, weissagt, braucht nur am Rande erwähnt werden.“

Martin Burbach in „Unsere Zukunft ist kein Geheimnis“, Erstausgabe der Zeitschrift „Okkult“ von 1970[25][26]

„Der dritte große Krieg kommt, wenn drei Hochgestellte ermordet worden sind.“

„Die Bayern sitzen beim Kartenspiel im Wirtshaus, da schauen die fremden Soldaten bei den Fenstern und Türen herein. Ganz schwarz kommt eine Heersäule herein von Osten. Es geht alles sehr schnell. Von der Goldenen Stadt (Prag) geht’s aus. Der erste Wurm geht vom blauen Wasser (Donau) nordwestlich bis an die Schweizer Grenze. Bei Regensburg steht keine Brücke mehr über dem Fluß, aber südlich vom blauen Wasser kommen sie nicht. Der zweite Stoß kommt über Sachsen westwärts gegen das Ruhrgebiet zu. Genau wie der dritte Heerwurm, der vom Nordwesten westwärts geht über Berlin. Es geht alles sehr rasch. Von der Donau bis zur Küste herrscht das Grauen. Zwei Flüchtlingszügen gelingt es noch, den Fluß zu überqueren, der dritte ist verloren und wird vom Feind eingekreist.“

„Oben am Rhein wird endgültig Schluß gemacht, von den drei Heerzügen wird kein Soldat mehr nach Hause kommen. Soviel Tote werden sein, wie nicht in den zwei großen Kriegen vorher zusammen gewesen sind.“

„Dann kommt ein einzelnes Flugzeug von Osten und wirft einen Gegenstand ins große Wasser – bei England. Da hebt sich das Wasser wie ein einziges Stück turmhoch und fällt wieder herunter. Es gibt ein Erdbeben, und alles wird überschwemmt, fast ganz England und die europäischen Küsten bis nach Berlin.“

Zeitzeuge Richard H. aus dem Archiv des IGPP[27][28][29]

„… Einige davon liegen jedoch als Notizen in Stichworten vor mir und sind die leider nur angedeutete Protokollniederschrift meiner Gespräche mit ihm. Um der urkundlichen Treue willen zähle ich sie so stichwortartig auf, wie sie auf meinem Notizzettel stehen: Kreuz im Norden, rot. Dieses oder nächstes Jahr? Marseille, London, New York (weißer Fleck!), Hamburg. Meer verändert seinen Lauf (bis Berlin?). Stadt des Goldes bis zum Meer ober [soll wohl ‚über‘ heißen] Berlin: Streifen der Vernichtung. Zunächst kannst gar net hin. Alles tot. Menschen verstecken sich in Strohgarben, Strohmandeln von der Getreideernte. Vor dem 3. Krieg Steuern, die niemand bezahlen kann. Schwarze Wolken steigen auf und verdunkeln alles. Nebel. Stadt des Goldes, Stadt der Trümmer. Russen am Rhein. Hat schon Hellseherinnen als russische Agenten entlarvt. Hatten aber Schweizer Staatsangehörigkeit. Soweit die Notizen. Der Todesstreifen von Prag bis Stettin (? – er darf die Stadt nicht nennen!) – beschäftigt ihn besonders, wenn ich die Wiederholung desselben aus der knappen Zeit unseres Beisammenseins ins Auge fasse.“

Alexander Gann: Zukunft des Abendlandes?[30]

„Schaut, daß ihr genug Zeitungspapier habt. Geht ins Haus und verstopft die Fenster und Türen mit Zeitungen und haltet euch Zeitungen vor das Gesicht. Geht nicht aus dem Haus. Tragt euch genug Lebensmittel heim, damit ihr etwas zu essen habt und nicht hinaus braucht. Es dauert nicht lange, bloß ein paar Tage. Ihr braucht euch dann keine Häuser und Autos zu kaufen, es gibt genug. Denn jeder wird zum anderen sagen: ‚He, lebst Du auch noch?‘“

„Wenn was kommt, bleibt nicht viel übrig. Aber der Rupertiwinkel [die Gegend um Freilassing; AG] bleibt verschont. Und man kann tagelang laufen, bis ein Mensch zum anderen kommt.“

„Rechts vom Rhein ist alles kaputt. Es wird eine furchtbare Sache werden.“

„Überhaupt sei es ‚um die Jahrhundertwende so schön warm, daß man am Högel (827 m hoher Berg bei Freilassing) Wein anbauen kann.‘“

Konstantin von Bayern: Nach der Sintflut[31]

„Was verbirgt uns die Zukunft? In dieser Zeit nach der Sintflut, als die Menschen nachts in ihren Betten stöhnten aus Angst vor dem Morgen, war der Boden bereitet für die Propheten. Keiner der neuen Propheten hatte einen Zulauf größerer als der Brunnengraber aus Freilassing, der Irrlmeier.
Als ich nach Freilassing, diesem Landflecken an der österreichisch-bayerischen Grenze kam, war Nacht, hing der volle Mond, gleich einer überreifen kalifornischen Orange, über der Kulisse des Untersbergs, dem sagenhaften Sitz des Kaisers Barbarossa, über dem Obersalzberg, dem Hitlerberg, dem geborstenen Olymp. Ich wandte den Blick zurück zur Erde.
Ich sah mich um in einer Küche. Ich hatte sie heimlich, über eine Hintertreppe betreten. Ich wollte meine Aufmerksamkeit durch nichts ablenken lassen von dem Mann auf der Bank am Tisch, den ausfindig zu machen mir viel Mühe und noch mehr Geduld gekostet hatte.
Ein Wort aus seinem Mund – einem schmalen, hartlippigen Mund – aufzuschnappen, warteten Menschen Nacht für Nacht vor seiner Baracke im Wald. Vergebens von Polizeistreifen aufgefordert, nach Hause zu gehen. Sie wichen keinen Fußbreit. Er mochte sich noch so lange versteckt halten, wie jetzt.
Wer war der Mann, der solche Anziehungskraft auf die Menschen ausübte? Zweifellos war er ein Phänomen. Er benötigte keine Wünschelrute um Wasser ausfindig zu machen. Die knochigen Finger seiner überraschend sensiblen Hand wirkten als Antennen. Wie er vor mir saß, in Lederhosen und Strickjacke, hätte er ebensogut Bauer oder Jäger sein können. In Wirklichkeit war er der Gejagte. Er war mit seiner außergewöhnlichen Eigenschaft, hellzusehen, geschlagen, wie von der Pest. Er litt unter seinen Gesichten, und er litt unter den Menschen, die ihn um Hilfe bedrängten. War es erlaubt, einem Mann sein Ende vorauszusagen, der voll von Tatendrang kam, oder hatte ein Irrlmeier wider besseres Wissen zu schweigen?
Der Prophet saß, an seiner Pfeife saugend. Seine Frau lehnte gegen den Herd und ihre Blicke gingen mißtrauisch zwischen dem Mann und mir hin und her, hin und her, hin und her. Irrlmeiers Vorgeschichte ist schnell erzählt.

Noch im Krieg ließ er seine Bekannten in Rosenheim, einer Stadt am Rand der Alpen, wissen, sie sollten an einem bestimmten Tag den Luftschutzkeller am Bahnhof meiden. Wenn sie bei Alarm von der Polizei gezwungen würden, diesen Keller aufzusuchen, so sollten sie sich an den Eingängen aufhalten, nicht in der angeblich sicheren Mitte.
An dem bestimmten Tag zerriß das Geheul der Sirenen die Mittagsruhe. Die Einheimischen, Irrlmeiers Warnung bedenkend, stauten sich an den Kellereingängen. Ein Trupp Soldaten auf Durchmarsch verlachten den Aberglauben, sie drängten nach der Mitte und wurden von einem Bombeneinschlag verschüttet, ehe sich die Leute an den Eingängen, die unverletzt geblieben waren, fassen konnten.
Von da an begannen die Mütter und die Bräute der vermißten Soldaten aus der ganzen Umgebung nach Freilassing zu pilgern. Sie hielten vergilbte Photos, Schnappschüsse vom letzten Urlaub, Familienbilder aus dem Album in Händen, deuteten dem Irrlmeier den Vermißten, fragten ihn: ‚Lebt er noch? Kommt er wieder?‘
Und Irrlmeier beging den Fehler, Mitleid zu zeigen. Er legte sich eine Hand vor die Augen und sagte: ‚Ich sehe…‘
Solche Praxis brachte ihn vor den Richter. Er übte ein Gewerbe ohne Gewerbeschein aus. Er galt vor dem Gesetz als ein Gaukler. Der Richter in Rosenheim, ein Herr Landgerichtsrat, wollte den Fall Irrlmeier raschestens erledigt wissen.
‚Ich muß Sie für einen Schwindler erklären‘, forderte er den Angeklagten vor überfülltem Saal heraus, ‚wenn Sie mir nicht an Ort und Stelle einen Beweis für Ihre hellsichtige Begabung liefern können.‘
‚Einen Beweis?‘ Irrlmeiers Augen weiteten sich merkwürdig.
‚Den kannst du haben!‘
Der Angeklagte stand auf. Er heftete seinen Finger auf den Richter, sagte: ‚Deine Frau zu Hause zieht gerade ihr bestes Kleid an. Ein rotes ist es. Sie empfängt einen Mann, den du nicht kennst. Sie bewirtet ihn mit Kuchen. Sie lacht…‘
‚Gerichtsdiener‘, unterbrach der Landgerichtsrat, ‚gehen Sie in meine Wohnung nachschauen.‘
Alle im Saal hielten den Atem an, als der Diener zurückkehrte. Er rang nach Luft, so schnell war er gelaufen. Stoßweise berichtete er: ‚So wie es der Herr Angeklagte gesagt hat, so ist es gewesen. Die Frau Landgerichtsrat hatte ein rotes Kleid an. Sie hielt einen Kuchen bereit. Sie läßt dem Herrn Landgerichtsrat ausrichten, ein Jugendfreund von ihr wäre überraschend zu Besuch gekommen.‘ Irrlmeier setzte seinen Hut auf und verließ den Saal. Niemand, der ihn daran gehindert hätte. Scheu wichen die Menschen vor ihm zurück. Der Richter hatte große Eile, ihn freizusprechen. Der Name des Hellsehers aus Freilassing kam in aller Mund.

Der Mann auf der Bank, ohne die Pfeife abzuheben, forderte mich jetzt auf, Platz zu nehmen. Kein Wort wurde zwischen uns gewechselt, als ob er mich erwartet hätte.
Die Frau am Herd schimpfte:
‚Prophezeit wird nichts!‘
‚Was für ein Mond heute Nacht‘, lenkte ich ab.
‚Prophezeit wird nichts!‘
Der Mann, der Irrlmeier, wandte den Kopf langsam zum Fenster. Ein kleines, bäuerliches, quadratisches Fenster zwischen geblümten Vorhängen. Auch er sah den Mond. Er nahm die Pfeife aus dem Mund, mit einer, wie mir schien, unendlich erstaunten Bewegung. Die Haut über seinen Backenknochen begann sich unnatürlich zu spannen. Der linke Ellenbogen, mit dem er sich auf der Tischplatte aufgestützt hatte, rutschte ihm unter die Kante. Der Kopf – solche Köpfe findet man in den barocken Kirchen der Alpenlandschaft geschnitzt – fiel ihm auf die Brust, ruhte auf dem gestickten Hosenträger.
‚Nein‘, rief die Frau am Herd. Sie streckte abwehrend beide Arme aus. ‚Nein!‘
Er hatte sich eine Hand vor die Augen gelegt. Die andere, hängende rechte Hand, öffnete unter fremdartigen Impulsen die Finger, schloß sie, öffnete sie wieder. Ich sah seine Brust sich heben und senken.
‚Jessas, jetzt hat’s ihn wieder derpackt!‘
Die Frau am Herd hatte geschrien. Ich wurde Zeuge einer Vision, die in unzusammenhängenden Worten gestammelt, an grausiger Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ.
‚Die Ähren‘, hörte ich Irrlmeier beschreiben, ‚Stehen hoch am Halm. Das Laub an den Bäumen beginnt sich schon zu bräunen. Da geschieht der dritte Mord.‘
‚Morde? An wem?‘
Seine Antwort kam, ohne daß er die merkwürdig eingesunkene Haltung verändert hatte, wie von tief hergeholt, oder wie aus weiter Feme gesprochen. Ich mußte mich zu ihm über den Tisch lehnen, um ‚Gandhi‘ zu verstehen, ‚Bernadotte‘.
‚Der Dritte?‘
‚Erkenn ich nicht.‘
Nach einer Pause:
‚Nach dem dritten Mord geht’s los!‘
Kein Zweifel, er sprach von Krieg. Schon wieder Krieg.
‚Das ganze Land zwischen Donau und Rhein ist in Rauch gehüllt. In drei gepanzerten Keilen greifen sie an, von Ost nach West, von Berlin bis zur böhmischen Senke. Sie spitzen sich zu auf Ruhr und Rhein. Jetzt, jetzt kommen die weißen Vögel vom heißen Sand.‘
Ich sah ihn die Hand von den Augen nehmen. Was für Augen. Augen, wie die eines Blinden, die um so schärfer nach innen sehen.
‚Sie kommen über die Alpen‘, sagte er. Er wandte den Kopf zur Wand, dahinter ich die Berge wußte.
‚Immer mehr.‘
Er hob den Kopf zur Decke, als ob dort der offene Himmel und Tag wäre. Er schaute aus, nach Norden.
‚Armes Böhmen. Armes Prag.‘
Er blickte in nordwestlicher Richtung.
‚Sie werfen etwas ab, schaut aus wie Pakete, gelbe Pakete. Wo die hinfallen, da gibt es kein Leben mehr. Die Menschen liegen tot zwischen den Vögeln, die vom Himmel gefallen sind, auf den Straßen und Plätzen zwischen Häusern, an denen keine Fensterscheibe gebrochen ist.‘
Warum sollte ich’s leugnen: Vor Beklemmung wagte ich kaum zu atmen. Weiterhörte ich ihn sagen:
‚Das Fleisch fällt den Toten schwarz vom Gerippe.‘
Die Stadt mit dem eisernen Turm, von der die Rede war, konnte nur Paris sein. Auch Paris brennt. Zwischen dem Kontinent und der Insel sieht Irrlmeier eine Wassersäule gegen Himmel schießen. Sie verbindet sich mit den Wolken zu einem rasenden, alles verdunkelnden Orkan. Der Regenvorhang reißt auf und:
‚Die große Stadt auf der Insel ist im Meer versunken. Vor der Küste des Kontinents liegt neues Land.‘
‚Rom‘, frage ich. Ich habe die Stadt immer geliebt. ‚Flieht der Papst?‘
Ich hätte diese Frage nicht stellen sollen. Irrlmeier schüttelte sich. Ich spürte förmlich, wie die Bilder, die ihn gefangen hielten, von ihm abbröckelten.
‚Alles verschwimmt mir‘, hörte ich ihn noch sagen, dann war das Leben in seine Augen zurückgekehrt. Ich lehnte mich zurück. Ich war bemüht, gleichgültig zu erscheinen, so wie wenn nichts gewesen wäre. Er sog an seiner Pfeife, die erkaltet war. Ich reichte ihm Feuer über den Tisch, meinte dazu:
‚Nun, wie lange soll der Zauber dauern? Drei Jahre?‘
‚Drei Monate‘, entgegnete er mir, ‚dürfte zu lange sein.‘
‚Ein Blitzkrieg‘, versuchte ich zu witzeln. Es war kein Witz, was Irrlmeier eben vorausgesehen hatte.
‚Wer auf der Flucht einen Laib Brot hat fallen lassen, sollte sich nicht damit aufhalten, ihn aufzuheben. So schnell wie’s kommt, geht es auch vorüber.‘
‚Flucht‘, wiederholte ich, ‚aber wohin?‘
‚In den Saurüssel‘, versicherte mir Irrlmeier.
Als ‚Saurüssel‘ umschrieb er mir ein Gebiet in den Alpen, zwischen Untersberg und Wendelstein gelegen, ‚dort breitet die Muttergottes von Altötting ihren schützenden Mantel aus.‘
Aus seiner Vision erwacht, wirkte Irrlmeier auf mich wie ein Bauer, der sich mit der gespreizten Sprache der Propheten zierte.
‚Laß uns einen trinken‘, sagte ich zu ihm.
Die Frau kam vom Herd uns einen Enzian einschenken. Sie verschüttete. War verwirrt.
Ich sah durch’s Fenster den Mond klein und silbern und allnächtlich geworden am Himmel stehen. Schließlich, auch ein Prophet kann sich irren. Hoffen wir es.
Mit Irrlmeier geschah, was kommen mußte. Seine Prophezeiungen wurden anderen zum Geschäfte. In den Zeitungen erschienen Annoncen wie:
‚Einfamilienhaus abzugeben für…‘, es folgte ein verrückt hoher Preis. Begründet mit dem Nachsatz in Klammem: ‚Weil in dem von Irrlmeier beschriebenen ‚Saurüssel‘ gelegen.‘
Ein Bestohlener wandte sich an den ‚Freilassinger‘ um Hilfe. Irrlmeier beschrieb den Dieb, das Versteck. Die Polizei beeilte sich nicht mit einer Haussuchung. Als sie schließlich dort erschien, fand sich das von Irrlmeier beschriebene Versteck leer. Der Verdächtige verklagte Irrlmeier wegen Verleumdung.
‚Das hast du von deinen Prophezeiungen‘, schimpfte ihn seine Frau.
Zuletzt geriet der Hellseher von Freilassing unter die Räder der Politik. Die Kommunisten hatten in einer Fabrik vergebens zum Streik gerufen. Wenn Karl Marx bei den Arbeitern nicht mehr zieht, dann eben Irrlmeier. Sie ließen Flugblätter verteilen, auf denen zu lesen stand: ‚Irrlmeier prophezeit Explosion im Werk für morgen.‘
Am nächsten Morgen erschien kein Arbeiter an seinem Platz. Sie warteten zu Hause bei vorsorglich geöffneten Fenstern, auf die Explosion.
Der Direktor brach bei Irrlmeier ein.
‚Sie Lügner‘, beschimpfte er den Ahnungslosen, ‚Arbeiter gegen mich aufhetzen ist alles, was sie können.‘
Die Kommunisten rieben sich die Hände vor Vergnügen. Irrlmeier erklärte: ‚Nie wieder sage ich ein Wort voraus, wenn die Welt in Trümmer ginge.‘
Er hat Wort gehalten.
Von den Geleisen auf dem Bahnhof von Freilassing barg man neulich die verstümmelte Leiche einer Frau. In ihrer verkrampften Faust fand sich ein Zettel mit dem Hinweis: ‚Weil Irrlmeier mich nicht erhören will.‘“

Adalbert Schönhammer – Dritter Weltkrieg und Zeitenwende, 1997[32]

„Mir ist die Aussage einer Frau bekannt, der in ihrer Jugend Irlmaier vorhersagte, sie werde einmal nach Neustadt an der Donau heiraten. Sie solle sich aber beim Einmarsch der Russen nach Freising absetzen, da Neustadt in Flammen aufgehen würde. Sie brauche aber keine Angst zu haben, er (Irlmaier) würde sie rechtzeitig warnen. Inzwischen wohnt ihr Bruder in Freising. Damit in Zusammenhang steht eine andere Vorhersage: Aus dem Osten würde ein Marschflugkörper ankommen, der die Ölraffinerien an der Donau zum Ziel habe; im Raum zwischen Ingolstadt und Abensberg gebe es kein Überleben.“

Irlmaiers Aussage an eine Hamburgerin[33]

„‚Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

daß Sie mir die Seherkraft des Herrn Irlmaier bestätigt haben, ist für mich eine echte Freude! Denn die meisten Menschen glauben an solche Begabungen nicht oder kaum. Deshalb ergänze ich meine Angaben, soweit sie für die Allgemeinheit vielleicht von Nutzen sein können, nach meinen Aufzeichnungen vor circa zwanzig Jahren. Möglicherweise können die Tochter und der Sohn des oben Genannten auch diese Aussagen noch erhärten. Man müßte bloß direkte Fragen zu dem von mir festgehaltenen Bericht stellen. Auch die damalige Sekretärin, jetzt in Salzburg lebend, wird sich zu erinnern wissen, denn sie war meistens dabei, wenn ich mit Herrn Irlmaier sprach.
Da ich 1956 nach Hamburg in zweiter Ehe heiratete (vorher hieß ich Eisenberg), hatte Irlmaier Bedenken bezüglich des Ortswechsels, denn er sagte mir immer: ‚Nach Hamburg kommt der Russ in einer halben Stunde.‘ (Er ging vielleicht von der damaligen ‚Zonengrenze‘ bei Lübeck aus. Anmerkung von Bekh.) Worauf ich ihn bat, mir doch einen Fluchtweg zu nennen. Dazu sagte er: ‚Bis der dritte Mord an einem Hochgestellten geschieht, mußt laufen!‘ (Ich bin Autofahrerin). ‚Nicht auf den Autobahnen, sondern rückwärts auf den Bundesstraßen; die Autobahnen sind alle verstopft. Der Russ kommt
a) die Ostmarkstraße Regensburg – Nürnberg – Stuttgart – Karlsruhe, ca. fünf Divisionen,
b) die Autobahn nach Frankfurt von Sachsen her, ca. fünfzehn Divisionen,
c) die Autobahn Berlin – Hannover – Hamburg (keine Angabe von Divisionen).
Du mußt gleich nach dem Mord schnellstens an den Rhein kommen, am linksrheinischen Ufer entlang die Straße nach Basel nehmen und nach Lindau über den Bodensee kommen. Nach Lindau kommt der Russe nicht, aber bis Freiburg, nicht weiter. Das mußt du in drei Tagen schaffen. Am vierten ist es schon zu spät.‘ An der Ostseeküste sieht er einen gelbsichtigen Heerwurm kommen. Aber zurück kommt keiner mehr in seine Heimat. Er nahm eine Landkarte von Deutschland, sah nicht dabei hin, als er sprach – ich weiß heute noch, daß ich erschrak –, denn er zog mit seinem Finger eine gerade Linie entlang des Rheins. ‚Bis daher kommt er, aber nach Frankreich nicht mehr…‘ Im Frankfurter Raum sah er das Hauptgeschehen sich entwickeln. In Berlin waren alle Wohnungen unangetastet und in den Fabriken alle Maschinen heil – aber er sah keinen einzigen Menschen.

Mit Gruß etc.‘

Weitere bis dahin unbekannte Aussagen Irlmaiers:

‚Eine weitere bisher unveröffentlichte Prophezeiung Irlmaiers besagt, daß im Laufe des kommenden Krieges das ganze Gebiet östlich von Linz (nördlich der Donau) eine einzige Wüste werden wird. Erst dann kommt – Immer nach Irlmaier – die Bekehrung Rußlands, Friede und eine fromme Zeit.‘
‚Um Landau herum ist angeblich‚ weitum alles gelb und vernichtet.‘“

Irlmaier zur Caritasschwester Maria Luise Bender[34][35]

„Was die Caritasschwester Maria Luise Bender von Alois Irlmaier, dem Hellseher aus Freilassung, in den 50-er Jahren erfuhr: Schwester Maria Luise absolvierte Autofahrstunden bei ihrem Fahrlehrer, der im Nachbarhaus von Alois Irlmaier wohnte. Eines Abends kam Irlmaier auf sie zu mit den Worten: ‚Mädchen, du erlebst die große Umwälzung, die kommen wird!‘ Irlmaier sprach alle mit ‚Du‘ an, obschon die heute 89-jährige Schwester damals um die 50 war. Er sagte:
1. Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie!
2. Dann folgt ein Glaubensabfall wie noch nie zuvor.
3. Darauf eine Sittenverderbnis wie noch nie.
4. Alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land.
5. Es herrscht eine große Inflation. Das Geld verliert mehr und mehr an Wert.
6. Bald darauf folgt die Revolution.
7. Dann überfallen die Russen über Nacht den Westen.
Bei anderer Gelegenheit sagte er, das werde geschehen, wenn die feindlichen Kriegsschiffe im Mittelmeer aufkreuzen.
In seinem Todesjahr 1959 wurde Irlmaier gefragt, ob denn seine Voraussagen noch immer gültig wären. Darauf erwiderte er: ‚Ich sehe die Ereignisse heute noch deutlicher, da sie näher sind‘ und ergänzte: ‚Ich sehe ganz deutlich zwei Achter und einen Neuner. Was das bedeutet, weiß ich nicht.‘ Zur Invasion der Russen, vor der Fatima eindringlich warnte, daß sie noch in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts erfolge, wenn die Menschen nicht zu den Geboten Gottes zurückkehrten, sagte Irlmaier: ‚Wenn der Dritte ermordet wird, geht es über Nacht los! Ich denke, im Balkan wird es sein!‘“

Zeitzeuge „Gärtner“ nach Bouvier[36]

„Irlmaier war seinerzeit bei der Familie G. am Chiemsee häufiger Gast. Der damals junge G. berichtet, Irlmaier habe gesagt, es gebe ‚vorher’ ein weltweites Erdbeben. Betroffen seien vor allem die USA. Bei uns wären die Beben am stärksten entlang des Rheingrabens. ‚Hier’ (also in Bayern) seien die Beben aber auch zu spüren. Während des russischen Feldzuges gäbe es noch immer Nachbeben, und zwar in solcher Stärke, daß sowohl die Angriffs- als auch die Verteidigungsoperationen darunter litten.“

„Bei seinen Eltern konnte der bereits o. a. Herr G. folgende Aussagen von Irlmaier hören:
‚Es geht los mit einem Krieg im Nahen Osten.‘
‚Die Einflußsphären und Interessengebiete der USA und Rußlands stoßen aneinander: Es gibt bereits kleinere Gefechte.‘
‚Friedenskonferenz USA/Rußland in Budapest.‘
‚Der amerikanische Präsident wird ermordet, daraufhin erklärt der Vizepräsident Rußland sofort den Krieg. Praktisch zur gleichen Stunde schon rollen auf der Autobahn bei Passau ungeheure Mengen russischer Panzer nach Westen. Die Einwohner von Passau sind erstarrt vor Überraschung und Entsetzen.‘
‚Im Süden fliehen die Österreicher auf beiden Spuren der Autobahn von Salzburg Richtung München zu Zehntausenden in heller Flucht.‘
‚Die Russen schieben mit ihren Panzern auf der Autobahn westlich Passau Fluchtfahrzeuge aus dem Weg und fahren großer Geschwindigkeit Richtung Rhein.‘
‚Nach drei bis vier Tagen setzt der Westwind ein und westliche Flugzeuge werfen zwischen Salzburg und Ostsee in einem Streifen soviel ‚gelben Staub‘ ab, daß es darunter finster wird. In Wien überlebt niemand.‘
‚Die Reste der Bundeswehr – völlig überrascht und überrumpelt – fliehen, man wirft die Waffen weg, läßt in Panik LKWs und die paar einsatzbereiten Panzer stehen.‘
‚Von einem U-Boot aus wird Denver eingeäschert.‘
‚Russen landen in Alaska.‘
‚Am Himmel steht ein zweiter Mond.‘
‚Drei Tage Finsternis. In Norddeutschland überlebt niemand.‘
‚Keine massive Hungersnot nach dem Krieg, denn viele haben gar nicht überlebt.‘“

Zeitzeuge „Gärtner“ nach Leo Degard[26]

„Für die Zeit, zu der sich seine Prophezeiungen erfüllen, sah er auf den Feldern moderne Maschinen, unter denen er sich damals nichts vorstellen konnte und merkwürdige ‚Kasteln’, etwa 1,5 Meter groß und glänzend, welche ein halbes oder dreiviertel Jahr lang auf den Feldern standen, vermutlich sind das die seit einigen Jahren üblichen kunststoffverpackten Strohballen.“

„In den USA kommt es zu Aufständen.“

„Im Nahosten gibt’s zeitgleich viele Kriege.“

„Alois Irlmaier sagte [zum Kriegsjahr], es sei ‚in einem Jahr, in dem der Winter kein richtiger Winter war.‘“

„Die Russen dringen über Norwegen. aber auch über Finnland, Schweden, die baltischen Staaten und Polen auf Westeuropa ein.“

„‚Es kommt aufgrund eines Blitzangriffs russischer Einheiten in Belgrad ganz kurzfristig zu einer Konferenz in Budapest. Dabei wird ein Hochgestellter ermordet, wahrscheinlich erstochen.‘ Der Zeuge, von dem diese Aussage überliefert wurde und der Irlmaier gut gekannt hat, meint heute, daß es sich beim ‚Hochgestellten‘ um einen jugendlich anmutenden amerikanischen Präsidenten handelt.“

„Der Hochgestellte wird von den Russen ermordet. Daraufhin erklärt sein Nachfolger den Russen schlichtweg offiziell den Krieg. Doch die Amerikaner sind völlig verblüfft, daß die Russen schon um 3. Tag danach angreifen. Sie dachten, daß die Russen noch eine Zeitlang brauchen, bis sie mobil machen und angreifen. Aber das wird nicht lange dauern, die Russen sind wie aus dem Erdboden hervorgezaubert wie die Schwammerl im August. Gleich nach der Konferenz von Budapest kommen die Leute in Passau aus dem Dom und stellen fest, daß auf der anderen (österreichischen) Seite Panzer sind. Zuerst meinen sie, das sei eine Übung einheimischer Panzer; bis sie feststellen, daß es Russen sind. Da sind sie ganz entsetzt und merken, jetzt ist alles verloren.“

„Gleich nach der Konferenz von Budapest kommen die Leute in Passau aus dem Dom und stellen fest, daß auf der anderen Seite Panzer sind. Zuerst meinen sie, das sei eine Übung einheimischer Panzer; bis sie feststellen, daß es Russen sind. Da sind sie ganz entsetzt und merken, jetzt ist alles verloren. (…) Nachdem die Russen in Ost-Österreich eingedrungen sind, fliehen die Österreicher auf der A8 Salzburg-München, und zwar in einer so dichten Weise, daß die Autobahn auf beiden Seiten von Flüchtlingen Richtung Westen verstopft ist. (…) Wären sie doch nur dort geblieben, wo sie waren, es kommt nicht besser; es kommt eher schlimmer für sie.“

„‚Die Russen stehen bereits am 1. Tag des Angriffs am Rhein.‘ Es seien schon vorher sehr viele Agenten hier, die Chaos auslösen.“

„An einem Tag, so meinte er, würden die Russen bis in das Ruhrgebiet vorstoßen, und sie erreichten auch den Atlantik im Norden, eventuell in Höhe der Rheinmündung.“

„‚Die Russen versuchen über Alaska nach Nordamerika einzudringen, und auch Westeuropa ist über Norwegen extrem gefährdet. Keine Atombombe fällt auf Irlmaiers nähere Heimat, aber mindestens zwei amerikanische Städte, darunter Quebec und Detroit, werden durch große Atomexplosionen vernichtet, mittels Raketen, die von Unterseebooten kommen.‘ Irlmaier sprach hier Mitte der 1950er Jahre ausdrücklich von einem Nuklearangriff mittels U-Booten. Das erste U-Boot, das Atomraketen abfeuern konnte, wurde jedoch erst 1960 in Dienst gestellt.“

„In der Nordsee kommt es zu einer riesigen Flutwelle. Die Niederlande, Hamburg, Südengland samt London gehen unter. Schottland bleibt als Insel zurück.“

„Eine wenig bekannte Aussage von Alois Irlmaier belegt, daß auch er Gesichte von einschlagenden Himmelskörpern hatte. Er sagte, gegen Kriegsende komme der ‚Erde Riß‘. Der Zeitzeuge, von dem diese Aussage überliefert ist, glaubt heute, das sei der gigantische Einschlag von Kometenteilen nordöstlich von Prag, es könne aber auch beim ehemaligen Dreiländerdreieck DDR/BRD/Tschechoslowakei sein.“

Zeitzeugin Frau „G.“ nach Stephan Berndt

Stephan Berndt am 2. Februar 2012[37]

„Heute habe ich eine Dame telefonisch interviewt, die 1947 geboren wurde und deren Familie am damaligen Wohnort in Piding bei Bad Reichenhall zwischen 1954 und 1957 etwa ein Dutzend Mal von Alois Irlmaier besucht wurde. Nach Ihren Aussagen hat Irlmaier zahlreiche bisher in der Literatur bekannte Aussagen bestätigt (Glaubensabfall vor dem Krieg, frühes Frühjahr im Kriegsjahr, Krieg beginnt in Nahen Osten, nach dem Krieg wird es in Bayern so warm, daß in Piding Orangen und Zitronen wachsen). Manche der Irlmaier-Aussagen hat die Dame selbst gehört – Irlmaier also persönlich gesehen – manches aber auch von ihren Eltern erfahren, nachdem diese sich mit Irlmaier unterhalten hatten.
Irlmaier habe gesagt, die Leute hätten irgendwann ein ‚Papperdeckel das man in' Zuban-Schachtel steckt. Damit wird bezahlt.‘
‚Papperdeckel‘ ist klar – das ist ein Pappdeckel, also eine Art Bierdeckel. Als ich die Dame fragte, was mit ‚Zuban-Schachtel‘ gemeint sei, meinte sie sinngemäß: ‚Ja eben eine Zigarrenschachtel.‘ … Das kam mir etwas zu groß vor, also bin ich ins Internet und habe nach ‚Zuban-Schachtel‘ gesucht. Ergebnis: Zuban war eine Münchener Zigarettenfabrik (Königlich Bayerischer Hoflieferant, 1928 von Konkurrenz Neuerburg aufgekauft, später von Reemtsma aufgekauft), die Filter-Zigaretten, filterlose Zigaretten (ca. 20 pro Packung) und Zigarillos (u. a. 10 pro Packung) herstellte. Soweit ist also erst einmal unklar, welche Schachtelgröße Irlmaier tatsächlich meinte. Eine normale Zigarettenschachtel bzw. normale Packungsgröße kommt aber schon mal definitiv auch in Frage.

Weiter soll Irlmaier gesagt haben, die ‚Leute sprechen in’ Zuban-Schachtel nei – mit dem spuins aa.‘ Demnach scheint es naheliegender, daß Irlmaier nicht Zigarillo-Kästen gemeint hat, sondern tatsächlich Zigarette-Packungen, bzw. entsprechende Packungsgrößen. Mobiltelefone eher länglichen Formats, wie es sie überwiegend Ende der Neunziger Jahre gab, kämen also nicht in Frage. Für neuere Handys (Smart-Phones) spricht auch, daß die Menschen damit ‚spielen‘, womit Irlmaier natürlich jegliche Nutzung gemeint haben könnte, die über das reine Telefonieren hinausgeht: Je mehr und bessere Zusatzfunktionen sie haben, desto mehr wird damit ‚gespielt‘.
Tatsächlich hat die Firma Zuban Zigarettentabak der Sorte ‚Sultan‘ in einer Blechdose auf den Markt gebracht, die zudem auch noch schwarz war – und so von Größe, Proportion (Länge, Breite, Höhe), Material (hart, nicht Pappe) und Kantenform (abgerundet), einem Mobiltelefon entsprach bzw. entspricht.

Zuban3.jpg

Kurzum: Irlmaier scheint sich auf Mobiltelefon-Modelle seit ca. 2000 zu beziehen. Das ist wohl in etwa auch der Zeitraum, ab dem Kreditkartenzahlung auch in vielen kleinen Geschäften seinen Einzug hielt.

Vorkriegszeit: Man solle viel beten, und immer ein Licht aufstellen (wohl im Fenster)! Die Dame läßt sich seitdem immer zu Maria-Lichtmeß Kerzen weihen.
Vor dem Kriege solle es eine Einheitswährung geben.
Der Krieg soll in einem Jahr mit einem frühen Frühjahr ausbrechen, und zwar, wenn die Bauern schon im März (Heu) mähen! … Da das im Widerspruch zu dem steht, was ich aus der Literatur kenne, habe ich ein paar Tage später nachgefragt, und die Dame sagte, das wisse sie hundertprozentig genau, und sie sei dabeigewesen! … Die Sache ließe sich ‚wohlwollend‘ dahingehend geradebiegen, daß die Bauern Ende März das Gras mähen.

Kriegsbeginn: In diesem Fall muß ich etwas weiter ausholen: Im ersten Gespräch (von zweien) sagte mir die Dame, Irlmaier habe (sinngemäß) gesagt: Der große Krieg beginnt, wenn im Nahen Osten alles drunter und drüber geht.
Nach einer Weile wurde ich dann skeptisch und habe noch einmal nachgefragt. Nun sagte die Dame, Irlmaier habe gesagt: Im Nahen Osten um Israel herum sei es unruhig und kriegerisch, Israel wird bedrängt. … Auf der anderen Seite vom Mittelmeer (von Italien aus gesehen) Unruhen, die von Land zu Land schwappen. Das kommt dann bald auch zu uns.

Kriegsende: Bei Kriegsende sollen die (auf dem Rückzug befindlichen) Feinde auch Piding heimsuchen (liegt unmittelbar an der Autobahn A8 München-Salzburg), jedoch keinen mehr umbringen (also nur noch plündern). […] Von diesen Feinden – so Irlmaier laut der Dame – käme keiner mehr heim.

Dreitägige Finsternis: Während der Dreitägigen Finsternis soll man draußen Stimmen hören. … Das ist zugegebenermaßen nicht neu und von anderen Quellen und Sehern bekannt. Neu ist jedoch, daß es laut Irlmaier bekannte Stimmen sein sollen.

Nach der dreitägigen Finsternis: Die Dame sprach davon, daß Irlmaier hinsichtlich der Opferzahlen kein Blatt vor den Mund nahm – so daß auch die diesbezüglichen Angaben aus der Literatur bestätigt sind. Dann sagte sie, daß nach der 3TF ‚das Licht‘ anders sei – von der Temperatur und dem Gefühl her. Auch das Grün sei irgendwie grüner. So wie die Dame mir das beschrieb, war offenbar Irlmaier selbst begeistert von dem, was er da sah.

Schlußwort zu der Zeugin: Die Dame war insgesamt unkompliziert, hat mit keiner Silbe die Möglichkeit angesprochen – oder nachgefragt, ob das veröffentlicht wird, hat mich aus eigener Initiative angerufen, als ihr noch etwas einfiel und wirkte auf mich dankbar, daß sie das (noch) mitteilen kann. … Allerdings hatte sie sich an meinen Verlag gewandt. Dort hat sie aber nur mitgeteilt, daß sie Irlmaier kannte, und erzählt, daß sie es auch gesehen hat, wie Irlmaier durch bloßes Hand über ein Sieb halten, verhindern konnte, daß das Wasser aus dem Sieb abfließt. Das Phänomen – offenbar konnte Irlmaier die Oberflächenspannung des Wasser erhöhen – erwähnte schon W. J. Bekh in seiner 1990er Irlmaier-Biographie (Seite 99). Die Dame hat mich also nicht mit irgendwelchen weltpolitischen Irlmaier-Voraussagen geködert.
Ihren Angaben wuchs sie in einer abgelegenen Siedlung auf, die noch Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kein Strom und fließend Wasser hatte. Diese Reizarmut im Gegensatz zur heutigen Reizüberflutung) spricht für eine überdurchschnittliche Erinnerungsgenauigkeit.
Ich denke ich habe sie so befragt, und gebe das hier so wieder, daß die Fehlerquelle Erinnerungsverzerrungen weitestgehend ausgeschlossen sind. Als Indizien für die Glaubwürdigkeit hervorhebenswert ist für mich die Sache mit der Zuban-Schachtel, Plünderungen in Piding, das Erklingen bekannter Stimmer zur dreitägigen Finsternis und die Analogie zum ‚Stunk geht um die Welt‘ aus dem Kuriertext. […]“

Stephan Berndt am 6. April 2012[38]

„Ich habe nun besagte Irlmaierzeugin Frau G. aufgesucht, mich mit ihr 1,5 Stunden unterhalten, das gesamte Gespräch auf Tonträger, und 3 Minuten auf Video aufgezeichnet.

Glaubwürdigkeit der Zeugin Frau G.: Es steht für mich außer Frage, daß diese Frau Alois Irlmaier persönlich erlebt hat – wenn nicht, so verfügt diese Hausfrau ‚normaler‘ Bildung über eine hervorragende Schauspielerausbildung und hat selbst intensive Irlmaierstudien betrieben … was kompletter Blödsinn wäre.
Ihre Aussagen über Irlmaier bezieht sie primär aus 3 Quellen:
1. persönliches Erleben Irlmaiers als etwa achtjähriges Kind
2. Erzählungen ihrer Eltern aus dieser Zeit, als sie in der Schule war (Irlmaier kreuzte offenbar oft vormittags auf)
3. Aufzeichnungen ihrer Mutter, die diese anfertigte während Irlmaier sprach! Diese Aufzeichnungen sind leider bei einem Wohnungsbrand im Jahre 1996 vernichtet worden. Frau G. hat darin aber zuletzt 1988/1989 gelesen und seinerzeit auch mit ihrer Mutter darüber gesprochen. … Somit hätten wir eine akzeptable Erklärung dafür, warum sie etliches nach so langer Zeit noch so gut erinnert. Zu ihrer Mutter – das am Rande – hatte sie ein sehr innigliches, freundschaftliches Verhältnis … so Frau G.

Ihre persönlichen Eindrücke von Irlmaier: Ich frage: ‚Was sagen Sie den Leuten, die das nicht glauben können?‘ (‚Zubanschachtel‘, Irlmaiers angeblich hochpräzisen Vorausschauungen, usw.)
Sie lacht: ‚Ja, das haben wir schon heut’ früh g’habt. Heut’ ist a Gast ab’greist, und dann ham wir halt über Sie g’sprochen, und über ihr Buch. Der ist aus Berlin g’wesen, und dann hab ich ihm halt erzählt, wie ich den Irlmaier kenneng’lernt hat, also als Kind, daß mich der so fasziniert hat, und was meistens halt faszinierend war, daß sich auch die Voraussagen a von unserer Familie … daß das immer eingetroffen ist. Und dann hat eben der Mann g’sagt: ‚Das kann ich gar nit glauben, daß’ das gibt.‘ Weil er ist dafür zu realistisch, er ist so realistisch, und … Was will ich da sagen? … Dasselbe wie der Irlmaier: ‚Wenn’s des nit glaubst, dann glaubst es halt nit. Du siegst nachher scho, wenn’s d auf Schnauze fällst.‘ (lacht) ... Berlin geht total kaputt ...‘
Zum Geldabholen mit ‚Pappdeckel‘: ‚Da warn’ wir sogar mal beieinander g’setzt beim Haus. Und dann … wenn er so g’schaut hat (seitlich zur Seite), dann war er wieder weg. ... (ging er in eine Art Trance)
Zur Zubanschachtel und ob Irlmaier bei ihnen geraucht habe: (Sie antwortet auf meine Frage impulsiv) ‚Na, der hat nicht geraucht. Der hat nicht geraucht (Die Familie war strikt Nicht-raucher! Offenbar hat Irlmaier nur dort nicht geraucht.), der hat das bloß als Beispiel herg’nommen, daß des die Größe vom Telefon hat. Ich hab’ des alles nachgelesen bei der Mama. Ich tät das a nicht mehr wissen. Aber das hat Mama halt auf’gschrieben g’habt. Das war so 88/89. … Also mir raits nur, daß i nit mehr g’lesen hab. Da ist echt noch mehr drin g’standen. Das tut mir echt leid … hätte ich’s besser gehütet.
Da (‚Zubanschachtel‘ oder I-Pad) hat er immer so g’macht. (Sie macht eine wischende Handbewegung, wie man es auf Touchscreens macht. Ich frage nach. Sie antwortet impulsiv) Jaaaa. Da ist er so g’sitzt, da hat er geschaut, (sie bestätigt noch einmal die Handbewegung … demnach war sie doch dabei! … und Irlmaier hat gesagt:) ‚Da ham sie so a schwarzes Kastl.‘ – Man verzeihe der Dame, daß sie letzte Einzelheiten etwas durcheinander brachte.
‚Ja mei, und dann beim Wasser. Sie sollten die Händ’ gesehen haben, wie dies alles dunkel geworden ist, als wenn das Blut g’stockt hat, so richtig dick is des g’wordn. … Der hat koa nix braucht. Der hat bloß so (gesagt): ‚Da is’! Da!‘ … (verdeutlicht Armhaltung) und dann is alles (die Adern) ganz dunkel g’worn.‘
‚Der hat so ganz hell … der hat so tolle Augen g’habt, ganz faszinierende Augen. Und die san dann so irgendwie türkis, so meerblau, anders blau geworden. Die Farbe von seinen Augen hat sich total geändert. (Bei den Visionen!) Und dann hat er gesagt (zu der zukünftigen Sonne): ‚Wenn ich so in die Sonne schaue, die kann man direkt anschauen, die ist soooo mmmild und soooo hellll.‘ (Das betont sie alles sehr gefühlvoll, als ob Irlmaier selbst davon beeindruckt war.)‘
‚Also das mit dem Seier (Küchensieb) war ja a a Schau. Da nimmt er a Seier, nimmts so, hält die Hand drauf, geht so hoch, und das Wasser bleibt wie ein Tropfen in seiner Hand drin. Und der Seier ist da unten. Faszinierend war des. … Und halt dann a die blauen Hände, immer mit de Adern. Bei dem hat man genau g’sehen, wie die Adern laufen, und das war wie wenn das Blut darinnen gestockt, ganz dunkel.‘
‚Also es war schon echt faszinierend mit dem Irlmaier. Der hat unsere ganze Zeit vorausgesehen. Alles, wie’s jetzt kommt. … Wenn man dem in die Augen g’schaut hat, wenn man dem ins Gesicht g’schaut hat, so etwas gutmütiges, vertrauensvoll, so richtig liab war der Mensch.‘

Antichrist: ‚Ein böser Mann, ganz (betont) a böser Mann reißt die Herrschaft an sich … weltweit … und die 888 das sind die Tage, wo der finstere Mann, also wo die Welt noch mehr in die Dunkelheit gestoßen werd … wo der Mann die Herrschaft hat.‘
‚Drum (wegen der Sachen aus der Apokalypse) hat er gesagt: ‚Erzählt’s nicht. Behalt’s für euch.‘ Mama hat es ja in seinem Beisein geschrieben. Dann haben sie es mit der Offenbarung in der Bibel verglichen … Und dann hat er gesagt: ‚Aber des tuts bloß niamanden erzählen.‘ Meine Eltern haben a g’wußt, daß er als verrückt hingestellt wird, und zu der Zeit hat er sowieso mit niamand mehr g’redt – zu niamandem (betont das niamanden) mehr was g’sagt.‘
‚Und dann hat er a gesagt, von dene Leit, die ausschaun wie die Herndl (Hörner) aufhabn’, in der Kirche die Hörner aufhaben, also die … dabei sind das doch die Bischofsmützen, wenn man die so von der Seitn sieht, schaut das aus wie Hörner. Die sind a mit dem schwarzen Mann.‘
‚Und dann hat er hat auch gesagt: ‚Wir haben einmal überhaupt kein Geld mehr. … Und dann ist es so, wenn der finstere Mann die Regierung hat, dann kriegt a jeder a Nummer, und dann braucht er a koa Geld mehr, weil dann wird durch die Nummer das Geld abgebucht.‘‘
‚Das Letzte, was ich bei ihr (Mutters Heft) gelesen hab … das war dann 1988/1989 … da haben wir noch drüber g’red über den Irlmaier, und da hat sie mir eben wieder ihr Heft’l g’zeigt. Und da hat sie immer Anmerkungen gemacht, was der Irlmaier gesagt hat, und was in der Offenbarung (des Johannes) g’standen is. … Da haben sie (Mutter und Irlmaier) drüber geredet. … Schade, da sind Sachen drin gestanden ...‘

Naher Osten und Israel: Aus Gründen der Political Correctness fasse ich hier nur zusammen: Israel würde Krieg mit seinen Nachbarn haben, und die Nachbarn würden irgendwann die Oberhand bekommen, was den Israelis gar nicht gut bekäme. Enden soll das damit, daß viele oder der größte Teil der Juden zum Christentum übertreten, bzw. katholisch werden. … Auch das findet sich in wenigstens einer anderen katholischen (?) Prophezeiung wieder.

Frau G. über andere Autoren und Journalisten: ‚Aber der (W. J. Bekh) hat ja nicht so richtig Wahres g’schrieben. … Aber was Irlmaier immer g’sagt hat, daß die, wenn er eanen was erzählt hat, daß sie dann ganz verdreht schreiben. Daß sie es gar nicht richtig … weil sie’s ihm einfach nit glauben. Aber i versteh des nit, warum die (anderen Autoren) des nit a g’wusst haben, das hat er ja normalerweise allen erzählt. ‚Bloß des von der Bibel‘, hat er gesagt, ‚sagts bloß nicht weiter, weil die erklären mich ja sowieso schön für blöd.‘ Drum haben wir a nie mit jemandem ...‘

Sonstige Aussagen: ‚Daß mit der offenen Grenze hat er auch gesagt. … Mein Vater hat gesagt – da war ich in der ersten oder zweiten Klasse – mein Vater war so weitdenkend, da hat er gesagt: ‚Das Dirndl muß nachher sowieso Französisch lernen, und andere Sprachen.‘ Dann hat der Irlmaier gesagt: ‚Das ist ganz gut, weil dann eh keine Grenzen mehr san.‘ Wenn i mal das Alter hab, wo man Sprachen lernt, gibt’s keine Grenzen mehr … also zu der Zeit. … Aber das stimmt nicht, das ist später kemman. Denn da war i scho verheiratet.‘
‚Das war genauso wie mit den Russen, da hat er a g’meint, die kommen gleich. Und da hat mei Vater g’sagt: ‚Wir haben jetzt erst einen Krieg gehabt. Laß die Russen erst einmal g’scheit schnaufen, laß uns schnaufen ...‘
Aber der Irlmaier hat a g’sagt, daß wenn man viel betet – daß das alles mit dem Schöpfer zusammenhängt – wenn man viel betet, kann ma vui aufheben, was eigentlich bevorsteht. Und nach’m Irlmaier hätt’ das alles schon viel früher sein müssen.‘
Ich erzähle vom Bayerischen Rundfunk und daß die Journalistin nicht Irlmaiers 1949er Voraussage vom ‚Umschwung‘ in Osteuropa glauben wollte bzw. nicht überprüfte. Da fällt sie mir ins Wort: ‚Ja genau, des hat er a g’sagt. An des kann i mi a no erinnern. … Genau, des hat er a g’sagt.‘
Ich zitiere aus ihrem Brief vom 10. Februar: ‚Von den Soldaten kommt keiner mehr heim, auch die nicht, die uns zur Hilfe kommen.‘ … Dann frage ich: ‚Wer soll das sein?‘‘
Frau G.: ‚Keine Ahnung. Es müssen mit Schlitzaugen irgend jemand sein. Wir vermuten Chinesen … also haben wir damals gesagt. … Er hat auch gesagt, die Chinesen kaufen bei uns alles auf, und die lassen sich das nicht nehmen – oder so quasi kaputtmachen.‘ (Ich frage nach, ob Irlmaier das wirklich gesagt hat. Sie wiederholt ihre Aussage.)“

Zeitzeuge aus Berchtesgaden nach Stephan Berndt[37]

„Im Sommer 2011 habe ich einen alten Mann in Berchtesgaden interviewt (Audio-Protokoll), dessen Familie mit Alois Irlmaier befreundet war. Dieser Mann sagte mir, Irlmaier habe gesagt, wenn am Watzmann (Berg bei Berchtesgaden) ein bestimmter Schneefleck nicht mehr zu sehen sei, dann stünde die große Finsternis bevor.
Der Mann hatte von seinem Grundstück aus freien Blick auf den Watzmann, etwa so wie auf dem [ersten] Bild. Dort sieht man zwischen den beiden großen Bergspitzen eine kleinere Spitze, die früher – wie auf dem Bild zu erkennen – wenigstens im Frühsommer noch im Schnee lag. Mein Interviewpartner meinte die größere rechte Schneefläche. Von seinem Grundstück aber war kein Schnee mehr zu sehen!... Wie es der Zufall nun wollte, hatte ich für den nächsten Tag eine Watzmann-Tour geplant, und bin der Sache auf den Grund gegangen.
Am 10. Oktober 2011 ergab sich folgendes Bild [zweites Bild]: Auch noch auf dem Watzmann selbst, ist praktisch kein Schnee mehr zu sehen. … Das bedeutet aber nun nicht, daß 2012 gleich die Finsternis käme – aber wir hätten einen weiteren Beleg für Irlmaiers Vorausschau des Klimawandels anhand in seiner Umgebung beobachteter Phänomene!“

Zeitzeuge aus Siegsdorf nach Stephan Berndt[37]

„Im Sommer 2011 habe ich in Siegsdorf bei Traunstein/Obb. einen Mann interviewt, dessen Familie früher Kontakt hatte zu Irlmaier (Irlmaier wohnte bis Ende der 20er Jahre in Siegsdorf). 1948 soll man Irlmaier bei der Einführung der D-Mark gefragt haben, wie es mit dem neuen Geld werde. Irlmaier soll sinngemäß gesagt haben: ‚Das neue Geld ist OK, aber vor dem, was danach kommt, müßt ihr euch in Acht nehmen.‘

Zeitzeuge „Pollinger“ nach Stephan Berndt[37]

„Irlmaierzeuge Alfred Pollinger (Deckname), geboren 1930, wohnt etwa 20 Kilometer südlich von München. Der Zeuge hat nach eigenen Angaben Irlmaier von 1950 bis 1959 gekannt, und etwa 30 bis 40 mal in Freilassing besucht. Irlmaier war auch einmal bei ihm zu Besuch. Das heißt, sämtliche Erinnerungen an Irlmaier stammen aus der Erwachsenenzeit des Zeugen, und es sind nicht irgendwelche Verständnisproblem zu befürchten, die gelegentlich bei Zeugen im Kindes- oder Jugendlichenalter auftauchen. Ich habe den Mann zwei Stunden lang interviewt, und das Gespräch auf Tonband aufgenommen (Filmaufnahmen existieren auch.). In dem Gespräche ergaben sich mehrere Indizien dafür, dass der Mann über Insiderwissen verfügte, und Irlmaier tatsächlich gut gekannt hat (Stichwort Adenauer, Buchela und Felber, siehe unten). Die genauer Personendaten dieses Mannes gebe ich nur weiter, wenn jemand ein ein echtes wissenschaftliches Interesse nachweist, und ich mich persönlich unter vier Augen von seiner Motivation überzeugen kann. Der Mann kannte meine bisherige Irlmaierbiographie noch nicht, wohl aber andere Bücher/Schriften über Irlmaier. Seine Erinnerung war, was die betreffende Zeit betrifft, sehr gut und detailliert. Hin und wieder habe ich sicherheitshalber nachgefragt, ob er seine persönliche Erinnerung an Irlmaier wiedergibt, oder sich auf gedruckte Veröffentlichungen beziehe.

Einem Bauern, einem Bekannten von Alfred Pollinger, wurde im Sommer 1950 eine halbe Sau gestohlen. Er hatte das Tier zuvor geschlachtet. Da er kein Fahrzeug hatte, fragte er Alfred Pollinger, ob er ihn nach Freilassing zur Irlmaier fahre, weil der rausfinden könne, wer die halbe Sau gestohlen hat.
[Der Fall konnte von Irlmaier gelöst werden. Diese Geschichte sowie Berichte über Irlmaiers Kontakte zu Besatzern und Bundeskanzler Adenauer werden hier ausgespart, da sie keine Informationen über Zukünftiges liefern. Für weiteres siehe Stephan Berndts Internetseite.]

Politisch haben wir ihn scho befragt. … Wann der nächste Krieg kommt, und wo der o’ geht. Da hat er gesagt: ‚Die Leid solln vui beten, sollen keine Lumpereien treiben,‘ … er war sogar mal do g’wesen, hat mi besucht (ca. 20 km südl. von München), aber i war nit da, i war in der Arbeit, meine Frau war da. Hat sich das Haus a’gschaut und alles ..., hat er g’sagt: ‚Im nächsten Kriag brauchts nit davo laufa. ... (das bezieht sich nur auf das Gebiet südlich von München) Aaaaber … für drei Wochen müssts Lebensmittel und Wasser beinander haben. Drei Wochen dauert der Saustall (Anarchie ab Kriegsbeginn im Großraum München, vermutlich auch andernorts). … Und drei Tag’ is Finsternis.‘ Fenster soll man voll mache’ … mit schwarzem Papier ...‘ (Pollinger erzählt dann, wie er sich grade vor vier Tagen von einem Baustoffhändler eine schwarze Dachfolie besorgt hat, und diese für die Fenster zuschneiden will.

‚Hab ihn dann mal gefragt, wann und wo (Kriegsausbruch/Krieg) ist des?‘ … (Antwort Irlmaier:) ‚Oh gehen toats bei den Juden und die Araber, da geht’s oh. – Aber erst wenn’s den dritten Friedenskämpfer um’bracht ham.‘
Fragt Pollinger den Irlmaier: ‚Wer ist der dritte Friedenskämpfer? Wer ist der Erste?‘ … Sagt der Irlmaier: ‚Das ist der … Graf Folke Bernadotte.‘
‚Und der Zweite?‘ ‚I woas nit, der Mahatma, der Gandhi?‘
Anmerkung: So wie der Zeuge es beschrieb und betonte, wusste Irlmaier es selbst nicht, und Gandhi (und womöglich Graf Bernadotte auch), waren möglicherweise nur Deutungen Irlmaiers! […] Auf jeden Fall deutet sich hier die Möglichkeit an, dass Irlmaier in Fällen, in denen er sich nicht sicher war, sich an Deutungen anderer orientierte.
Pollinger dann weiter: ‚Der Papst, der muß a no abhauen. Der Papst in Rom, der muss abhauen, der geht nach Frankreich. In Italien gibt’s ja a gewaltige Revolution. In Russland gibt’s a Revolution.”
Dann habe ich (Berndt) ausdrücklich nachgefragt, ob Irlmaier ihm die letzten Aussagen persönlich erzählt hat, oder ob er das aus der Literatur hat. Antwort: Nein, das habe er von Irlmaier persönlich.
‚... o geht es da drunten. (Naher Osten) Da drüben (~nördl. der Donau), das dauert drei Wochen (Habe ich noch mal nachgefragt, sagt er: die drei Wochen beziehen sich auf den Krieg), und die Russen … ein Heerwurm kommt unten rei, über Griechenland, der andere kommt nach Mitteldeutschland, der andere kommt nach Norddeutschland. Der geht oben rüber, kummt nauf bis Hamburg, ziagt sich dann runter bis Westfalen. Da draußen ist dann die letzte Schlacht. Und die verliert der Russe. Weil … in Afrika steigen Vögel auf, keine Flugzeuge (!) – da steigen Vögel auf, hat er g’sagt! Schwärme von Vögel. Ganze Schwärme, so dass das Firmament verdunkelt."
Anmerkung: Sehr interessant. Pollinger kam ganz von sich aus auf das Thema Gelber Strich, und bestätigt damit meine Hypothese mit den Drohnen. Irlmaiers ‚Vögel‘ wäre demnach keine ‚naive Umschreibung‘ von Flugzeugen, sondern ein bewusst gewählter Terminus, der ausdrücken soll, dass es eben keine üblichen Flugzeuge sind, – Flugmaschinen, die sich grundsätzlich von allen bisher bekannten Flugzeugen unterscheiden.
Pollinger weiter: ‚Und die schmeißen so gelbe Kastl ab. Er hat nit g’sagt ‚Bomben‘ – sondern die schmeißen so gelbe Kastl ab. Die werden von die Amerikaner losgelassen, da drüben.‘ Ich frage nach, ob Irlmaier das mit den Amis gesagt hat, er bestätigt.
‚Und die fliegen da rauf, und der Strich, wo die da rüber fliegen, und die gelben Kastl abwerfen, da erstirbt alles Leben. Die Panzer fahren noch. Da sind die Leut schon tot drinnen, hat er g’sagt. Und die wo von drüber herkommen – die Heersäulen – die werden durch den Strich gebremst. Und die wo durchkommen, die sterben sowieso. Und die herüben san (also westlich des Strichs), kommt keiner mehr zurück. Und die letzte Schlacht ist da bei Düsseldorf. (Ich frage nach wegen Düsseldorf – er bestätigt: ‚Das hat Irlmaier gesagt.‘) … München passiert nit vui. Aber Straubing existiert nicht mehr. Bis zur Donau kommen die Russen runter.‘
Ich frage wegen München nach: Auch das soll ihm Irlmaier persönlich gesagt haben. Dass sie sich über München unterhalten haben, ist äußerst wahrscheinlich, da Pollinger vor den Toren Münchens lebt, und Irlmaier auch von plündernden Städtern gesprochen hat.
‚Passieren tut nix bei uns (ca. 20 km südl. von München). München kriagt a Bisserl was ab, aber wir (außerhalb Münchens) kriagn narrisch viel Leut’ her. Flüchtlinge (von nördlich der Donau?).‘Dann unterhalte ich mich mit Pollinger über eher private ‚Nebensächlichkeiten‘ – da fängt er plötzlich wieder an:
‚Aber des hat er ja öfter g’sagt: O geh’ tuts da drüben bei die Juden und bei die Araber, da geht’s los. … Tu ja nicht naus gehen, wenn’s losgeht (Kriegsausbruch). Die drei Wochen dearfst nit naus gehn aus dem Haus. Wenn sie rein wollen – hat er g’sagt, – die wollen nur stehlen, da schiaßts naus.‘
Ich frage nach – und er bestätigt 3 Wochen Plünderungen. ‚Die Bauern, hat er g’sagt, … die (Plünderer) holens Viech vom Stall raus, und wenn sich der Bauer wehrt, dann erschlagen sie ihn. Die Städter (natürlich auch insbesondere die Münchener!) kemman raus, die san rücksichtslos, … Und in die Berg’ brauchts nit nei gehe, hat er g’sagt, da verhungert man. Ihr habts ja nix dabei, hat er g’sagt.‘
Das war ein spezieller Rat für die Leute in seiner Gegend. Anders formuliert: Eine überhastete Flucht in die Berge von dort bringt nichts, weil man Lebensmittel für drei Wochen mitnehmen müsste, und womöglich auf dem Wege in die Berge schon ausgeplündert wird.
‚Wenn’ los geht, lasst die Badewanne glei’ mit Wasser voll laufen, nehmts Eimer … alles mit Wasser voll. Weil da habts drei Wochen keine Gelegenheit mehr, dass ihr Wasser bekommt, (weil) der Strom ausfällt. Gibt’s koa Wasser mehr.‘

Dann frage ich, ob er einen gewissen ‚Felbinger‘ kennt. Da korrigiert er mich sofort und sagt, dass der Felber hieß, und dass der Irlmaiers Chauffeur war … was stimmt. Das war ein weiteres gewichtiges Indiz, dass Pollinger Irlmaier und dessen Umfeld gut kannte! Pollinger selbst war über einen Schwager mit der Familie Felber (Prien am Chiemsee) verwandt.
Weiter beschreibt er, wie er Irlmaier mal im Auto gefahren hat, und Irlmaier kerzengerade da saß. Diese Sitzhaltung Irlmaiers findet sich auch in der Literatur bzw. einem frühen Presseartikel. Irlmaier selbst konnte zwar selbst Auto fahren, aber wenn er über eine Wasserader fuhr – so Pollinger – bestand die Gefahr, dass er von der Straße abkam und der Wasserader nachfuhr. […] Irlmaier – so Pollinger – kommentierte das Problem: ‚I trau mi nit.‘
‚Vier Wochen bevor er gestorben ist, war ich noch mal dort bei ihm. Und da hab i ihn g’fragt, auch wieder politisch, wegen dem nächsten Krieg, und da hat er wieder das Gleiche g’sagt, sagt er: ‚Für drei Wochen musst’ Lebensmittel dabei haben, sperr zua, lass niemand nei, und wenn einer nei wui, dann schiaßt naus.‘ Hab ich g’sagt: ‚Kannst doch nit einfach auf die Leut schhiaßn.‘ Sagt er: ‚In dem Fall gibt’s kein Gesetz mehr. Das san drei Wochen gesetzeslose Zeit. Da heißt es: Wer kann überleben, und wer nit.‘
Meine persönliche Vermutung – die mir erst später kam: Irlmaier hat womöglich gesehen, dass man ganz konkret bei Pollinger versucht, einzudringen. Warum sonst es noch einmal vor dem Tode erwähnen...?
‚‚Aber danach,‘ hat er g’sagt, ‚wenn die Gaudi (Krieg und dreitägige Finsternis) rum ist, dann kannst du dir ein Haus suchen, weil keine Leut’ mehr da san. Gibt’s Häuser und Bauernhöfe genug … die ausgestorben san. Wenn du dann die Arbeit da wuist, kannst du dir einen Bauerhof suchen.

Quellen

  1. Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft, 1. Auflage. Traunstein 1950.
  2. Datei:Adlmaier, Conrad (1955) - Blick in die Zukunft.pdf
  3. Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft, 3. Auflage. Traunstein 1961.
  4. Backmund, P. Norbert: Hellseher schauen in die Zukunft. Windberg 1961.
  5. Der Hellseher von Freilassing. In: Münchner Merkur, Nr. 140, 18. Oktober 1949.
  6. Frank, Herbert: Der Nostradamus von Freilassing. In: Münchner Merkur, Nr. 144/145, 22./23. Oktober 1949.
  7. Pfl., M.: Der Mühl-Hiasl lebt! / Alois Irlmaier – Brunnenbauer, Hellseher und Prophet. In: Bayerische Landeszeitung, Nr. 41 vom 22. Oktober 1949, S. 7.
  8. Er spürt das Wasser und sieht die Zukunft, Teil 1. In: Altbayrische Heimatpost, Nr. 45 vom 6. November 1949.
  9. Er spürt das Wasser und sieht die Zukunft, Teil 2. In: Altbayrische Heimatpost, Nr. 46 vom 13. November 1949.
  10. Er spürt das Wasser und sieht die Zukunft, Teil 3. In: Altbayrische Heimatpost, Nr. 47 vom 20. November 1949.
  11. Reck-Malleczewen, Juliane: Der Brunnenmacher und Hellseher von Freilassing. In: Bayerische Heimat, Beilage der bayerischen Wochenzeitung ‚Münchner Allgemeine‘, Nr. 47 vom 20. November 1949.
  12. Prophezeiungen v. Irlmayr, aus Itzling, Brunnenmacher. In: [unbekannter] Kurier, 12. Oktober 1945. (Datierung unsicher)
  13. https://schauungen.de/archive/forum53379/messages/20208.htm
  14. https://schauungen.de/archive/forum53379/messages/125618.htm
  15. Atombomben auf Nord- und Westdeutschland. In: Herzdame, 18. März 1950.
  16. Es wird gar struppig komma. In: Landshuter Zeitung, 12. April 1950.
  17. Was Seher Irlmeier wirklich kann. In: Echo der Woche, 12. Mai 1950.
  18. Der bedeutendste Hellseher unserer Zeit? In: Die kleine Illustrierte, 1950.
  19. Hellseher klärt Mord auf. In: Die kleine Illustrierte, 1950.
  20. Das Urteil im Mordprozeß. In: Die kleine Illustrierte, 1950.
  21. Irlmaier... Der Hellseher von Freilassing. In: Liebfrauenkalender, 1951.
  22. Dr. Eckhart (Hrsg. Blaschke, Wilhelm): Übereinstimmende Hellgesichte zur Weltenwende. Wels o. J. (ca. 1951).
  23. Hans Burgstaller: Dieser Mann prophezeit den Krieg. Sonderdruck aus der Sonntagspost Kufstein. Frühe 50er Jahre.
  24. Ladurner, Ernst: Tatsachenberichte um Alois Irlmaier. In: Titel unbekannt. Verlag Ernst G. Wagner, Prem über Schongau.
  25. Burbach, Martin: Unsere Zukunft ist kein Geheimnis, Grenzbereiche der Wissenschaft. Okkult Nr. 1, 1. Jhrg.
  26. 26,0 26,1 DeGard, Leo H.: Armageddon. Rottenburg 2003.
  27. Richard H. am 24. 6. 1976. In: Archiv des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.: E/23/Prophezeiungen (1976-1982).
  28. https://schauungen.de/archive/zforum/z-forum.info/index_9921.php
  29. http://www.alois-irlmaier.de/Neue%20Recherchen.htm
  30. Gann, Alexander: Zukunft des Abendlandes. 1986.
  31. von Bayern, Konstantin: Nach der Sintflut. München 1986.
  32. Schönhammer, Adalbert: Dritter Weltkrieg und Zeitenwende. Frankfurt 1997.
  33. Bekh, Wolfgang Johannes: Alois Irlmaier, der Brunnenbauer von Freilassing. 1998.
  34. http://www.etika.com/d90a30et/90a48.htm
  35. Stocker, Josef: Reinigung der Erde, 7. Auflage. 1992.
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  37. 37,0 37,1 37,2 37,3 http://www.alois-irlmaier.de/Neue%20Recherchen.htm
  38. http://das-neue-zukunftsforum.info/index.php/topic,6514

Sonstiges

  1. Der Spiegel, Ausgabe 39/1948 vom 25. 09. 1948, Seite 27.
  2. Rätsel um Alois Irlmaier. In: Oberbayerisches Volksblatt, Nr. 121, 13. Oktober 1949, S. 8.
  3. Der Hellseher von Freilassing. In: Traunsteiner Nachrichten, Nr. 12, 27. September 1949, S. 4.
  4. Irlmaier über den nächsten Krieg. In: Traunsteiner Nachrichten, Nr. 41, 3. Dezember 1949, S. 9.
  5. Irlmaier: Nach der Katastrophe. In: Traunsteiner Nachrichten, Nr. 44, 10. Dezember 1949, S. 9.
  6. Brief Irlmaiers an die Süddeutsche Zeitung vom 21. April 1950. In: Bekh, Wolfgang Johannes: Alois Irlmaier, der Brunnenbauer von Freilassing. 1998.
  7. Aussagen über Kriegsbeginn/Ermordung eines Hochgestellten in chronologischer Reihenfolge
  8. Pseudo-Irlmaiertext eines Priesters bei Salzburg
  9. Irlmaier im Stimmungsbericht der US-Besatzung nach Ausbruch des Koreakrieges / Rumors in West Germany following the Korean Outbreak (31 July 1950). In: The Hicog Surveys, Volume 1. S. 503-512.