Pseudo-Methodius

Aus Schauungen, Visionen & Prophezeiungen

Deutsche Übersetzung der syrischen Urfassung (ca. 690 n. Chr.)[1]

„Durch Gott, den Herrn des Alls, schreiben wir die vom seligen Mar Methodius, Bischof und Märtyrer, verfaßte Rede über die Abfolge der Könige und das Ende der Zeiten. Dieser Selige bat Gott darum, daß er über die Generationen und die Königreiche Bescheid wisse, wie sie von Adam bis zum heutigen Tage aufeinander folgten. Und der Herr sandte eine von seinen Mächten zu ihm zum Gebirge Sinğär, und er zeigte ihm alle Generationen und Königreiche, eines nach dem anderen.

I – Das erste Millenium

Wir wollen nun am Anfang unserer Erörterung die Einsichtsvollen über (folgendes) unterrichten: Als Adam und Eva aus dem Paradies auszogen, waren sie beide jungfräulich. Und dreißig Jahre nach ihrem Auszug aus dem Paradies erkannte Adam Eva, sein Weib. Sie wurde schwanger und gebar Kain, den Erstgeborenen Adams, zusammen mit Qĕlīmä, seiner Schwester. Und nach abermals dreißig Jahren wurde sie schwanger und gebar Abel und Lĕbüdä, seine Schwester, zusammen mit ihm.
Und im hundertdreißigsten Jahre des Lebens Adams tötete Kain Abel, seinen Bruder, und Adam und Eva trauerten um seine Ermordung hundert Jahre. Und im zweihundertdreißigsten Jahre jenes ersten Millenniums wurde Seth der Schöne geboren, ein riesiger Mann gleich Adam. Und im fünfhundertsten Jahre jenes ersten Millenniums begannen die Söhne Kains mit den Frauen ihrer Brüder Unzucht zu treiben.
Und als Adam (das) hörte, mißfiel es ihm sehr. Und im sechshundertsten Jahre jenes ersten Millenniums empörten sich die Frauen gegen ihre Männer im Lager der Kainiten und wurden Huren. Und schamlos traten die Männer zu ihnen ein und trieben öffentlich Unzucht mit ihnen.
Und im achthundertsten Jahre des Lebens Adams wuchsen die Sittenlosigkeit und die Unzucht unter den Kainiten.
Und es starb Adam im neunhundertdreißigsten Jahre jenes ersten Millenniums. Und sofort trennten sich die Familie der Sethiden und deren Generationen von den Söhnen des Mörders. Und Seth führte alle Generationen seiner Söhne und der Söhne seiner Söhne mit sich zu den Gipfeln der Berge des Paradieses hinauf. Und Kain und alle seine Generationen blieben unten in der Ebene, wo er Abel, seinen Bruder, getötet hatte. Und im vierzigsten Jahre Jareds endete das erste Millennium.

II – Das zweite Millenium und die Sintflut

Und im dreihundertsiebzigsten Jahre Jareds, im dreihundertdreißigsten (Jahre) des zweiten Millenniums, waren diese Handwerker der Sünde, die Söhne des Frevels waren, im Lager der Söhne Kains: Jubal und Tubalkain, die Söhne Lamechs, des Blinden, der Kain getötet hatte. Und Satan kam hinein und wohnte in ihnen, und sie konstruierten und machten alle Arten von Musik(instrumenten), Zithern und Flöten.
Und im fünfhundertsten Jahre des zweiten Millenniums gerieten die Männer und Frauen in den Lagern der Söhne Kains in Raserei. Und die Frauen liefen öffentlich den Männern nach, und gleichwie Stuten, die in einer wilden Herde sind, so rasten die Frauen in der Sittenlosigkeit der Unzucht, die Männer zusammen mit den Frauen.
Und im siebenhundertsten Jahre Jareds, im zweiten Millennium, kämpfte Satan mit den Söhnen Seths durch die Unzucht der Töchter Kains. Und er stürzte und warf nieder die Riesen der Söhne Seths. Und am Ende jenes zweiten Millenniums kam die Sintflut, und es wurde jenes Werk von zwei Millennien in einer Stunde vernichtet.

III – Das dritte Millenium

Und im sechshundertzwölften Jahre des Lebens Noahs, im zwölften (Jahre) der Ära, jenes dritten Millenniums, nachdem Noah aus der Arche ausgezogen war, bauten die Söhne Noahs Bauten in diesem außen liegenden Lande, und sie nannten die Stadt Tĕmänön nach dem Namen der acht Seelen, die übriggeblieben waren in der Welt.
Und im siebenhundertsten Jahre des Lebens Noahs und (im) hundertsten Jahre des dritten Millenniums wurde dem Noah ein Sohn geboren, ein Mann ihm gleich (und) nach seinem Bilde, und er nannte ihn Yöntön. Und im dreihundertsten Jahre des dritten Millenniums gab Noah dem Yöntön, seinem Sohn, Gaben und sandte ihn nach Osten.
Und nach dem Tode Noahs, im siebenhundertneunzigsten Jahre des dritten Millenniums, stiegen die Söhne Noahs von Osten hinauf und bauten sich einen Turm in der Ebene von Sinear. Und dort wurden ihre Sprachen verwirrt, und sie wurden über die ganze Erde verstreut.
Und Yöntön, der Sohn Noahs, stieg hinab nach Osten bis zum Meer, das ‚Feuer der Sonne‘ genannt wird, aus dem die Sonne aufgeht im Osten, und dort war sein Wohnsitz.
Dieser Yöntön empfing Offenbarungen der Weisheit von Gott, und er begann als erster, sich der Dinge des Sternenlaufes zu bedienen. Und zu diesem stieg Nimrod herab, und er unterwies ihn in aller Weisheit, und von ihm empfing er Mandate, um König zu sein. Dieser Nimrod, der Riese, nun war von den Söhnen Sems und er war der erste König auf Erden.
Und im siebenhundertneunzigsten Jahre des dritten Millenniums wurde Babel gebaut und es herrschte darin Nimrod. Und danach machten sich die Söhne Hams einen König von ihren Volksgenossen und sie nannten ihn Papīnös. Und im siebenhundertneunundneunzigsten Jahre des dritten Millenniums, im dritten Jahre des Königtums Nimrods, sandte er mächtige Männer von den Söhnen Japhets, weise Menschen und fähige Handwerksleute aus, und sie stiegen herab nach Osten zu Yöntön, dem Sohn Noahs, und bauten ihm eine schöne Stadt und sie nannten sie Yöntön.
Und es gab Frieden zwischen dem Königreich Yöntöns und dem Königreich Nimrods bis zum heutigen Tage. Und zwischen dem Königreich Nimrods, des Sohnes Sems, und dem Königreich des Papīnös, des Sohnes Hams, gab es keinen Frieden, weil in den Tagen Nimrods die Söhne Japhets und die Söhne Hams miteinander Krieg führten.
Es schrieb Yöntön, der Sohn Noahs, an Nimrod, den Riesen (folgendes): ‚Das Königreich der Söhne Japhets wird das Königreich der Söhne Hams vernichten‘ Diese zwei Königreiche waren von Anfang auf der Erde. Und darauf nahmen alle Königreiche der Völker einen Anfang.

IV – Das vierte Millenium

Und nach dem Königtum Nimrods, als das dritte Millennium geendet war im vierundsiebzigsten Jahre des Reu, das ist das neununddreißigste Jahr jenes vierten Millenniums, führten die beiden Königreiche Krieg miteinander. Und es überwältigte das Königreich des Hauses Nimrods das Königreich der Ägypter. Und das Königreich der Babyionier stammte aus der Nachkommenschaft des Nimrod, des Riesen, bis zu Küzmazī. Dieser nahm sich eine Frau von den Generationen des Ham.
Als Küzmazī starb, nahm sich Azrī, sein Sohn, seine Mutter zur Frau, und es wurde ihm aus ihr Hörösdī geboren. Dieser versammelte sich viele Heere und zog hinauf gegen das Königreich der Söhne Hams. Und er eroberte und verwüstete und verbrannte durch Feuer alle Gebiete des Westens.
Und im zweiten Jahre des Königtums des Közdrös, des Sohnes des Hörösī, versammelten sich die Söhne Hams und sie stiegen hinab nach Osten, um Krieg zu führen mit Közdrös, dem König von Babel. Und sie waren dreihundertzwanzigtausend Fußknechte an der Zahl, die nur Stäbe trugen.
Und als Közdrös von ihnen hörte, lachte er und ließ sie hinabsteigen und bis zum Tigris kommen. Und dort sandte er gegen sie ein Heer von Reitem und kräftigen Kriegern, die Elefanten ritten. Und er stieg hinauf gegen sie und vernichtete sie. Und noch nicht einer von ihnen blieb übrig. Und nicht wieder sind die Söhne Hams zum Kampf hinabgestiegen. Und von da an kämpften die Könige miteinander.

V – Das fünfte Millenium, die Söhne Ismaels

Und als jenes vierte Millennium geendet war, das ist das fünfundzwanzigste Jahr des Āhör, in jenem ersten Jahre, in dem das fünfte Millennium begann, stieg Šamšasnakar, König des Ostens, aus den Generationen des Yöntön, des Sohnes Noahs, herab und verwüstete vom Euphrat bis zum Adröygan siebenundsechzig Städte und alle Gebiete in deren Umgehungen.
Und er zog in die drei Königreiche der Inder ein und verwüstete und eroberte und verbrannte durch Feuer und zog aus in die Wüste von Saba und verwüstete das Lager der Söhne Ismaels, des Sohnes der Hagar, der Ägypterin, der Magd der Sara, der Frau des Abraham.
Und sie flohen alle aus der Wüste von Yatreb und zogen in die Kulturwelt ein und führten Krieg mit den Königen der Völker. Und sie verwüsteten und eroberten und unterwarfen die Königreiche der Völker. Und das ganze Land der Verheißung kam unter ihre Herrschaft.
Und die Erde wurde voll von ihnen und ihren Lagern wie (von) Heuschrecken. Und sie gingen nackt, und sie aßen Fleisch aus Fleischschalen und tranken Blut von Tieren mit Milch.
Und als die Söhne Ismaels die ganze Erde erobert und unterworfen und die Städte und die Dörfer verwüstet und sich aller Inseln der Völker bemächtigt hatten und in hölzernen Fahrzeugen über die Wellen des Meeres flogen, stiegen sie zu den Gebieten des Westens hinauf bis zu dem großen Rom und Illyrien und Gagatnös und Thessalonich und dem großen Lüzä oberhalb von Rom.
Und als sie die Erde sechzig Jahre in Besitz hatten und darauf taten, was sie wollten, nach achteinhalb (Jahr)wochen, als sie alle Königreiche der Völker überwältigt hatten, da rasten und tobten sie in ihrer prahlerischen Überheblichkeit. Und es waren ihnen Knechte die Könige der Hethiter und die Könige der Hewiter und die Könige der Amoriter und die Könige der Jebusiter und die Könige der Girgasiter und die Könige der Kanaaniter und die Könige der Ammoniter und die Könige der Philister.
Und es waren in jener Zeit diese Führer, vier Tyrannen, Söhne der Araberin Müyä: Oreb und Seeb und Sebach und Zalmunna.
Diese kämpften mit den Söhnen Israels. Und als Gott für sie durch Mose und Aaron Erlösung von der Sklaverei der Ägypter bewirkt hatte, und als sie in das Land der Ruhe hineingegangen waren und sie dem Joch einer zweiten Sklaverei unterworfen wurden durch die Kasteiung der Söhne Ismaels, die Midianiter genannt wurden, und als Gott die schwere Unterdrückung sah, mit der sie sie bedrängten, bewirkte er für sie Erlösung durch Gideon.
Und dieser vernichtete sie und ihre Führer und vertrieb sie und warf sie aus der Kulturwelt hinaus in die Wüste von Yatreb.
Und die, die von ihnen übrigblieben, schlossen einen Friedensvertrag mit den Söhnen Israels. Und es zogen neun Stämme in diese äußere Wüste hinaus. Aber in Zukunft werden sie wieder hinausziehen und die Erde verwüsten und über sie herrschen und die Länder und die Furten und die Eingänge der Kulturwelt, von Ägypten bis Küš und vom Euphrat bis Indien und vom Tigris bis zum Meer, das ‚Feuer der Sonne‘ genannt wird, und zum Königreich des Yöntön, des Sohnes Noahs, und vom Norden bis Rom und Illyrien und Gagatnös und Thessalonich und bis zum großen Meer des Pontos, ergreifen, weil ihr Joch zur Unterwerfung aller Völker zweimalig ist.
Und es gibt kein Volk oder Königreich unter dem Himmel, mit dem sie kämpfen, das sie nicht überwältigen werden, zehn Jahrwochen lang. Und danach werden auch sie überwältigt werden vom Königreich der Römer und ihm unterworfen sein, weil das (Königreich) alle Königreiche der Völker überwältigen wird und nicht überwältigt werden kann durch eines von ihnen, weil das (Königreich) jene unbesiegbare Waffe trägt, die alles besiegt.

VI – Die Könige Babels

Und betrachtet von hier an genau die Abfolge der Königreiche und sogleich wird euch die Wahrheit deutlich, und sie zeigt sich euch offen und ohne Irrtum.
Von Nimrod, dem Riesen bis Hörazdeq herrschten die Riesen des Hauses Nimrods, die das Königreich Babels innehatten. Und von Hörazdeq bis Sīsan, dem Alten, aus Adärbīgan herrschten die Perser. Und von Sīsan bis Pīrüzdeq herrschten die aus Seleukia und Ktesiphon. Und von Pīrüzdeq bis Sanherib waren die Könige aus Babel.
Und nachdem Sanherib sich Yaqnat, eine kurdische (Frau), (zur Frau) genommen hatte, wurden ihm aus ihr Adrammelech und Sarezer und Asarhaddon geboren. Und diese beiden Söhne töteten ihren Vater. Und sie flohen ins Land der Kurden.
Und es herrschte Asarhaddon, sein Sohn, in Babel an Stelle des Sanherib, seines Vaters. Und nach ihm (herrschte) Nebukadnezar. Und er war aus einem lydischen Vater und aus einer Mutter, (die) die Königin von Saba (war).
Und als Sanherib auszog, um Krieg zu führen mit dem König der Inder, ging er bis Saba und verwüstete dort viele Gebiete. Und er zog mit ihm hinaus als sein Sohn und er wurde Haupt der Kämmerer. Und wegen seiner Weisheit und Tapferkeit wurde ihm das Königreich Babels gegeben.
Und er nahm sich eine Frau aus Medien, Hörazdī, eine Mederin. Und nach dem Tode des Nebukadnezar und des Belsazer, seines Sohnes, herrschte Darius, der Meder, der Sohn der Hörazdī, der Mederin. Und Darius nahm sich zur Frau Röd, eine Perserin, aus der Cyrus, der Perser, geboren wurde.

VII – Untergang der Königreiche

Höre jetzt, wie die Königreiche überwältigt wurden, das eine von dem anderen. Das der Babylonier wurde von dem der Meder überwältigt, und das der Meder von dem der Perser. Und das der Babylonier überwältigte das der Küšiten und das von Saba und Seba und die Königreiche der Völker vom Meer bis zum Euphrat außer dem Königreich des Hauses Davids. Und das des Hauses Davids überwältigte das Königreich Babels durch Nebukadnezar. Dieses überwältigte die Hebräer und die Ägypter.
Und Darius, der Meder, überwältigte die Inder und die Libyer. Und Cyrus, der Perser, überwältigte die Thraker und bewirkte Erlösung für die Söhne Israels.

VIII – Alexander sperrt Gog und Magog in Asien ein

Höre jetzt über diese vier Königreiche, wie sie miteinander vereinigt wurden: das der Küšiten mit dem der Makedonier, und das der Makedonier mit dem der Griechen, und das der Griechen mit dem der Römer. Diese waren die vier Winde des Himmels, die Daniel sah, die das große Meer in heftige Bewegung setzten.
Philippus, der Vater des Königs der Könige Alexander, war Makedonier. Und Philippus nun nahm sich zur Frau Küšyat, die Tochter des Pīl, des Königs der Küšiten. Und aus ihr wurde Alexander, der König der Griechen geboren.
Dieser baute das große Alexandrien und herrschte in ihm zwölf Jahre. Dieser stieg nach Osten hinab und tötete Darius, den Meder, und eroberte viele Gebiete und Städte. Und er zog umher auf der Erde und stieg nach Osten hinab und ging bis zum Meer, das ‚Feuer der Sonne‘ genannt wird, und sah dort die unreinen und häßlichen Völker, die die Söhne des Japhet sind.
Und als er sah, welche Unreinheit sie machten, (nämlich) daß sie das Gewürm der Erde aßen, Schlangen und Skorpione, Mäuse und Hunde und Katzen und Tiere und tote und unreine Körper und Fehlgeburten des Viehs zusammen mit unreinen Nachgeburten und toten Körpern der Tiere, und (daß sie) ihre Toten nicht einhüllten und begruben, und die Leibesfrüchte, die die Frauen abtrieben, wie eine Delikatesse aßen, und als Alexander ihre Unreinheit und ihren Gestank sah, rief er, damit sie nicht zu diesem heiligen Land hinaufsteigen und es verunreinigen würden, Gott zu Hilfe. Und er befahl sie zu sammeln, sie und ihre Frauen und ihre Kinder und alle ihre Lager.
Und er führte sie aus dem Osten hinaus und führte sie hinein und schloß sie ein in die Grenzgebiete des Nordens innerhalb des Einganges, der das Tor der Welt im Norden ist. Und es gibt keinen anderen Eingang und Ausgang in den Grenzgebieten der Welt von Ost bis West.
Und Alexander betete kläglich zu Gott, und Gott erhörte ihn. Und Gott befahl diesen beiden großen Bergen, die ‚Söhne des Nordens‘ genannt werden, und es näherte sich der eine dem anderen bis auf nur zwölf Ellen.
Und er machte ein Tor aus Erz und bestrich es an der Innenseite und an der Außenseite mit tāsaqtīs, damit sie, wenn sie Eisen zu ihm bringen würden, um es zu öffnen, es nicht in Bewegung setzen könnten und (damit) es, wenn sie es mit Feuer schmelzen wollten, das Feuer, das zu ihm gebracht wurde, löschen würde, weil die Natur der tāsaqtīs weder vor Eisen noch vor der Tätigkeit der Dämonen bebt, und auch Feuer nichts zu verbrennen vermag, wenn es zu ihr gebracht wird, weil sich diese unreinen Völker, die innerhalb dieses (Tores) eingeschlossen sind, jeder Bosheit der Magie bedienten. Und durch diese beiden mächtigen Dinge machte er jede Tätigkeit von ihnen zunichte, damit nicht das (Tor) durch Eisen oder durch die Tätigkeit der Dämonen vor ihnen geöffnet werden könnte und sie hinausziehen und die Menschen vernichten und die Erde verunreinigen könnten.
Aber am Ende der Zeiten, gemäß dem Wort des Propheten Hesekiel, der über sie prophezeite und sagte: ‚Am Ende der Zeiten werden an den Grenzgebieten der Welt Gog und Magog hinausziehen ins Land Israel‘. Und diese sind die Völker, die Alexander im Norden einschloß: Gog und Magog und Näwäl und Agīg und Aškenaz und Dīpar und Pütäyē und Lübäyē und Hünäyē und Parzäyē und Deqläyē und Tebläyē und Darmatäyē und Kükabäyē und Amzartanäyē und Garmīda und Menschenfresser, die ‚Hundemenschen‘ genannt werden, und Tarqäyē und Alanäyē und Pīsīläyē und Dašäyē und Saltaräyē. Diese zweiundzwanzig Königreiche sind innerhalb der Tore des Nordens eingeschlossen.

IX – Byzanz, das Königreich der Griechen (Römer) mit der Macht Gottes

Und als Alexander, der erste König der Griechen, starb, weil er keine Frau genommen hatte und keine Kinder hatte, herrschten nach ihm diese vier Generale von ihm. Und Küšyat, die Mutter des Alexander, kehrte zurück in das Haus ihres Vaters, nach Küš.
Und Büz, der König, der Byzantium, die königliche Residenz im Meer, baute, sandte Germanicus, seinen General zu Pīl, dem König der Küšiten, und schloß mit ihm einen Friedensvertrag. Und er schrieb ihm bezüglich Küšyat, der Mutter des Alexander, sie zur Frau zu nehmen und sie zur Königin zu machen. Und als Pīl , der König der Küšiten, die Briefe von Germamcus, dem General des Büz, des Königs der Griechen, empfing, als er die Geschenke und Ehrengaben, die er ihm sandte, sah, da erfreute er sich sehr. Und sogleich nahm auch er, Pīl, (Geschenke) aus den königlichen Schätzen der Küšiten und auch Küšyat, seine Tochter mit sich und stieg hinauf nach Byzantium zu König Büz zusammen mit dreißigtausend Küšiten. Und er wurde vom König Büz jenseits des Meeres in Chalkedon freudig empfangen. Und er gab seinen Truppen Geschenke. Und er ging in Byzantium hinein und gab ihm große Ehrengaben und Geschenke, wie es einem König geziemt.
Und Büz, der König der Griechen, nahm Küšyat, die Tochter des Pīl, des Königs der Küšiten (zur Frau). Und es wurde ihm aus ihr eine Tochter geboren, und er nannte sie Byzantia, nach dem Namen der Stadt, die er gebaut hatte. Und Byzantia nahm Romulus, der König der Römer, zur Frau. Und weil sie schön war: liebte er sie sehr. Und weil er ein argloser Mann war und es in ihm keine Hinterlist gab, selbst nicht ein wenig, setzte er vertraglich fest, daß Byzantia Rom zum Geschenk gegeben werde als Byzantias Mitgift. Und als das bekannt wurde unter den Magnaten des Königs, entstand darober eine große Aufregung.
Und es wurden Romulus drei Söhne geboren von Byzantia, der Tochter des Büz, des Königs von Byzantium, die geboren war aus Küšyat, der Mutter des Königs Alexander: Romulus und Urbanus und Claudius.
Und es herrschte Romulus in Rom anstelle seines Vaters Romulus. Und Urbanus herrschte in Byzantium, der Stadt seiner Mutter. Und Claudius herrschte in Alexandrien, der Stadt des Alexander.
Und es erhielt die Nachkommenschaft der Küšyat, der Tochter des Pīl, des Königs der Küšiten, das Königreich der Makedonier und der Römer und der Griechen, aufgrund der Nachkommenschaft der Küšyat, der Tochter des Pīl für immer, weil das Königreich der Griechen, das von der Nachkommenschaft der Küšiten ist, die Macht Gott übergeben wird am Ende der Zeiten. Als nun der selige David mit dem Auge des Geistes Gottes schaute und sah, daß das Königreich der Griechen von Küšyat, der Tochter des Pīl, des Königs der Küšiten, abstammen sollte, prophezeite und sagte er: ‚Küš wird die Macht Gott übergeben‘, d. h. das Königreich der Griechen, das von Küšyat, der Küšiterin, abstammte. Aber viele Brüder von der Geistlichkeit waren der Ansicht, daß der selige David dieses Wort in bezug auf das Königreich der Küšiten sprach, und die das dachten, haben sich geirrt.
Denn in bezug auf das Königreich der Griechen, das von der Nachkommenschaft der Küšyat ist, und das das besitzen wird, was in der Mitte der Erde errichtet wurde, das ist das heilige Kreuz, in bezug auf dieses (Königreich) nun sprach der selige David: ‚Küš wird die Macht Gott übergeben‘. Denn es gibt kein Volk oder Königreich unter dem Himmel, das das Königreich der Christen überwältigen kann, solange es seine Zuflucht nimmt zum lebenspendenden Kreuz, das eingepflanzt wurde in der Mitte der Erde und in seiner Macht festhält Höhe und Tiefe und Länge und Breite. Sogar die Riegel der Scheol, die die Tyrannen des Heidentums sind, werden dieses Königreich der Christen nicht überwältigen können, gemäß dem wahren Wort unseres Erlösers, das er zu Sirnon sprach; denn welche Macht oder welches Königreich oder welches Volk unter dem Himmel hat eine so riesige und gewaltige Macht, daß es die Macht des heiligen Kreuzes überwältigen kann, zu dem das Königreich der Griechen, das ist das der Römer, seine Zuflucht nimmt?

X – Byzanz als Aufhalter der Endzeit

Der selige Paulus schrieb den Thessalonichern im zweiten Brief, indem er sie ermahnte: ‚Lasset euch nicht erschrecken durch übereilte und falsche Gerüchte: ‚Siehe, der Tag unseres Herrn ist gekommen!‘; denn solange dieses Königreich, das seine Zuflucht nimmt zum Kreuz, in der Mitte steht, wird der Sohn des Verderbens nicht offenbart werden‘.
Denn das, was in der Mitte ist, ist das Priestertum und das Königtum und das heilige Kreuz. Und das Königreich der Christen wird alle Königreiche der Erde überwältigen und durch das (Königreich) wird jede Herrschaft und jede Macht aufgelöst werden und zu Ende gehen.
Und alle Völker werden mit ihm kämpfen und von ihm besiegt werden und durch es zu Ende gehen. Und es wird auf der ganzen Erde nicht eine Herrschaft und nicht eine Macht übrigbleiben, wenn der Sohn des Verderbens offenbart wird, außer dem Königreich der Griechen, und das (Königreich) wird die Macht Gott übergeben entsprechend dem Wort des Apostels, der sprach: ‚Wenn jede Herrschaft und jede Macht aufgelöst ist, dann wird er, der Sohn das Königreich der Christen Gott, dem Vater, übergeben‘.
Denn die Könige vieler Völker haben gekämpft mit dem Königreich der Riesen, aber nicht konnten sie es besiegen. Sogar nicht das Königreich, das Ägypten überwältigte und die einunddreißig Könige der Völker und die zwei Fürsten der Königreiche der Amoriter, Sihon und Og, und alle Tyrannen der Philister tötete, konnte das Königreich Babels vernichten. Und das Königreich der Römer, das das der Griechen ist, hat das Königreich der Hebräer überwältigt und hat es mit der Wurzel ausgerottet. Und es blieb in ihm kein Rest übrig, selbst kein Wurzelsproß, um wieder aufzusprießen und Früchte zu erzeugen, weil es schon durch Vespasianus und Titus, seinen Sohn, vollzogen wurde, durch die das Königreich der Hebräer ausgerottet wurde. Und ihr Königreich war sofort verwüstet, (so wie) Daniel das von ihm prophezeite: ‚Nachdem der Messias getötet wird, wird die heilige Stadt verwüstet werden‘. Nachdem nun die Babyionier das Königreich der Hebräer überwältigt hatten, in dem diese ausgezeichneten Gaben waren: das Priestertum und das Prophetenturn und das Königtum, und nachdem Vespasianus die heilige Stadt zerstört und geplündert hatte, wurde keine von diesen Gaben (mehr) in einem von ihren Stämmen gefunden. Und wurde auch nicht das Königreich der Ägypter, das das der Makedonier ist, durch das (Königreich), das das der Römer ist, vernichtet? Und es hat dieses Königreich der Römer doch (auch) das Königreich Babels und Persiens und der Provinz der Griechen überwältigt? Und dieses wird doch alle Königreiche auf der Erde überwältigen?
Nach tausend Jahren wurde das Königreich der Hebräer ausgerottet, und das der Ägypter wurde nach dreitausend Jahren und das der Babyionier wurde nach viertausend Jahren ausgerottet. Nachdem nun das Königreich der Makedonier, das das der Ägypter ist, ausgerottet wurde, kämpfte mit dem Königreich der Römer das Königreich der Barbaren, d. h. das der Türken und der Avaren.
Und nachdem das Königreich Persiens ausgerottet wurde, kämpften an seiner Stelle mit den Römern die Söhne Ismaels, des Sohnes der Hagar, die Daniel den ‚Arm des Südens‘ nannte. Denn sie werden mit ihm kämpfen zehn Jahrwochen lang, weil die Zeit des Endes gekommen ist und es keinen Zeitraum dazwischen gibt.

XI – Das siebte Millenium, Wiederkehr der Söhne Ismaels

Denn in diesem letzten Millennium, das das siebente ist, in ihm wird das Königreich der Perser ausgerottet werden und in ihm werden die Söhne Ismaels aus der Wüste von Yatreb ziehen und kommen und sich alle dort in Gaba’öt Rämtä versammeln.
Und dort wird sich erfüllen das Wort unseres Herrn, das sagt: ‚Sie gleichen den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels, und er ruft sie und sagt: Versammelt euch und kommt, weil ich ein großes Schlachtopfer für euch schlachte, eßt das Fleisch der Fetten und trinkt das Blut der Helden‘.
Denn in Gaba’öt werden die Fetten des Königreichs der Griechen niedergemetzelt werden. So wie sie die Fetten der Hebräer und der Perser niedergemetzelt haben, so werden auch sie in Gaba’öt von Ismael, dem Wildesel der Wüste, niedergemetzelt werden, weil er in Wut und Zorn wird gesandt werden gegen die ganze Erde, gegen die Menschen und gegen die Tiere und gegen das Vieh und gegen die Bäume und gegen die Pflanzen.
Und es ist eine Kasteiung, in der es kein Erbarmen gibt. Und diese vier bösen Führer werden vor sie gesandt werden gegen die ganze Erde: Zerstörung und Zerstörer und Vernichtung und Vernichter.
Denn er sagte durch Mose zu den Söhnen Israels: ‚Nicht weil der Herr, euer Gott, euch liebt, führt er euch ins Land der Völker hinein, um es zu erben, sondern wegen der Ungerechtigkeit seiner Einwohner‘. Auch diesen Söhnen Ismaels erlaubte Gott, hineinzugehen und sich des Königreichs der Christen zu bemächtigen, nicht weil er sie liebt, sondern wegen der Ungerechtigkeit und der Sünde, die durch die Christen begangen werden, solche, die nie begangen wurden in einem der früheren Geschlechter, daß (nämlich) die Männer sich hüllten in die wollüstigen Kleider der Huren und sich schmückten wie Jungfrauen und öffentlich in den Straßen der Städte standen und schamlos rasten in Betrunkenheit und Wollust und geschlechtlich miteinander verkehrten. Auch die Huren standen öffentlich in den Straßen, und ein Mann ging hinein und trieb Unzucht und ging hinaus und es kam sein Sohn und er verunreinigte sich mit derselben (Frau), und Brüder und Väter und Söhne, alle zusammen verunreinigten sich mit einer Frau. Und darum sprach der Apostel Paulus: ‚Ihre Männer haben verlassen den natürlichen Verkehr mit den Weibern und sind aneinander in Lust entbrannt, und haben Mann mit Mann Schande getrieben. Desgleichen haben auch die Frauen den natürlichen Verkehr mit den Männem verlassen und sich unnatürlich benommen. Darum haben sie den Lohn der Bestrafung, der sich ziemte für ihre Verirrung, an sich selbst empfangen, die Frauen zusammen mit den Männem‘.
Darum wird Gott sie der Unreinheit der Barbaren überliefern damit die Männer durch die Kasteiung der Bedrängnisse gequält werden und ihre Frauen von den Söhnen der Unreinheit verunreinigt werden. Ich aber schaute und sah diese vier Führer der Kasteiung: Vernichtung und Vernichter und Zerstörung und Zerstörer. Und als sie die Erde losten, wurde das Land Persien der Vernichtung gegeben, um es zu vernichten, und seine Einwohner der Gefangenschaft und dem Morden der Vernichtung.
Sizilien (wurde gegeben) dem Schwert der Vernichtung und seine Einwohner der Gefangenschaft und dem Morden. Syrien (wurde gegeben) der Zerstörung und dem Schwert und seine Einwohner der Gefangenschaft und dem Morden.
Hellas (wurde gegeben) dem Schwert der Verntchtung und ihre Einwohner der Gefangenschaft und dem Morden. Das Land der Römer (wurde gegeben) dem Schwert und seine Einwohner der Flucht und der Plünderung und der Gefangenschaft. Und die Inseln des Meeres (wurden gegeben) dem Schwert und ihre Einwohner der Gefangenschaft der Zerstörung.
Ägypten und Syrien und den Gebieten des Ostens wird das Joch des Tributs und der Steuer auferlegt werden und die Einwohner Ägyptens und diejenigen, die in Syrien wohnen, werden in großer Bedrängnis sein, sieben Mal (größer) als die Bedrängnis der Gefangenen.
Und es wird das Land der Verheißung gefüllt werden mit Menschen aus den vier Himmelsgegenden, wie Heuschrecken, die versammelt werden durch den Wirbelsturm. Und es wird in ihm die Bedrängnis der Hungersnot und der Pest sein. Und es werden diese Vernichter stark werden, und ihr Horn wird erhöht werden, und sie werden (auf) Hochmut reiten und sich mit Stolz bekleiden bis zur Zeit des Zorns. Und sie werden die Eingänge des Nordens und die Wege des Ostens und die Fahrwege des Meeres in Besitz nehmen. Und den Menschen und dem Vieh und den Tieren und den Vögeln wird das Joch ihrer Sklaverei auferlegt werden. Und die Wasser der Meere werden ihnen unterworfen sein.
Und die Einöden, die ihrer Bebauer entbehren, werden ihnen gehören. Und sie werden sich die Berge aneignen. Und auch die Fische im Meer und die Bäume in den Wäldern und die Pflanzen mit den Früchten und der Staub der Erde mit ihren Steinen und ihren Ernten werden ihnen gehören. Und der Handel der Händler und der Ackerbau der Bauer und die Habe der Reichen und die Gaben der Heiligen aus Gold und Silber und Erz und Eisen und die Kleider und alle Prachtstücke und Schmuckstücke und Speisen und Delikatessen und alle Begehrlichkeiten und Genüsse werden ihnen gehören. Und sie werden so überheblich werden in Wut und Hochmut, daß sie sogar Tribut verlangen werden von den Toten, die im Staub ruhen, und Kopfsteuer nehmen von den Waisen und von den Witwen und von den Heiligen.
Und sie werden sich der Armen nicht erbarmen rund den Unterdrückten nicht beistehen. Und sie werden das Greisenalter demütigen und den Geist der Gequälten betrüben. Und sie werden kein Mitleid haben mit den Kranken und sich der Schwachen nicht erbarmen, sondern die Weisen verlachen und die Gesetzgeber verspotten und die Gebildeten verhöhnen. Und es wird ein Schleier des Schweigens über alle Menschen ausgebreitet werden, und es werden alle Bewohner der Erde in Betäubung und Schwindel dasitzen. Und es werden ihre Weisheit und ihre Ausbildung nur von ihnen selbst sein. Und der Kleine wird wie ein Großer betrachtet werden und der Verächtliche wie ein Ehrwürdiger. Und ihre Worte werden wie mit Schwertern schneiden, und es wird niemanden geben, der die von ihnen beigebrachten Argumente ändern kann.
Und es wird ihr Reiseweg von Meer zu Meer sein, und vom Osten bis zum Westen, und vom Norden bis zur Wüste von Yatreb. Und es wird ein Weg der Bedrängnis genannt werden, und es werden auf ihm reisen alte Männer und alte Frauen und Reiche und Arme, während sie hungern und dürsten und durch Fesseln gequält werden so sehr, daß sie die Toten seligpreisen werden.
Denn dies ist die Kasteiung, von der der Apostel sprach: ‚Wenn nicht zuerst die Kasteiung kommt, und darauf der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, offenbart wird‘. Und nicht nur gegen die Menschen wird diese Kasteiung gesandt werden, sondern auch gegen alles, was auf der ganzen Erde ist: gegen die Männer und gegen die Frauen und gegen die Kinder und gegen die Tiere und gegen das Vieh und gegen die Vögel. Und es werden alle Menschen durch jene Kasteiung gequält werden, sie und ihre Frauen und ihre Söhne und ihre Töchter und ihr Vieh und die schwachen Greise und die Kranken zusammen mit den Starken und die Armen zusammen mit den Reichen und die Weisen zusammen mit den Toren. Weil Gott Ismael, ihren Vater, einen ‚Wildesel in der Wüste‘ nannte, darum werden die Wildesel der Wüste und die Gazellen und alle Tiere der Wüste und (die) in der Kulturwelt von ihnen gequält werden. Und es werden die Menschen verfolgt werden, und es werden die Tiere und das Vieh sterben, und es werden die Bäume des Waldes umgehauen und die Schönheit und die Zierde der Berge vernichtet werden, und es werden die reichen Städte verwüstet werden, und es werden die Gegenden verlassen sein aus Mangel an Durchreisenden, und es wird die Erde mit Blut verunreinigt werden, und es werden die Ernten von ihr weggenommen werden. Denn nicht sind diese barbarischen Tyrannen Menschen, sondern sie sind Söhne der Wüste, und auf Verwüstung werden sie sich richten. Und sie sind Vernichter, und zur Vernichtung werden sie gesandt werden. Und sie sind Zerstörung, und um alles zu zerstören, werden sie ausziehen. Und sie sind Unreine, und die Unreinheit werden sie lieben. Und zur Zeit ihres Ausganges aus der Wüste werden sie die schwangeren Frauen aufreißen und die Säuglinge den Armen ihrer Mütter entreißen und wie unreine Tiere an die Felsen schlagen.
Und die Priester und Diener werden sie im Heiligtum abschlachten und auch werden sie mit ihren Frauen und mit den gefangenen Frauen im Heiligtum schlafen. Und sie werden die heiligen Gewänder zu ihrer Kleidung und der ihrer Söhne machen, und sie werden (sie) ausbreiten auf ihren Pferden und in ihren Betten auf ihnen Unreinheit treiben. Und ihr Vieh werden sie binden an die Urnen der Märtyrer und an die Grabstätten der Heiligen. Und sie sind Rebellen und Mörder und Blutvergießer und Vemichter. Und sie sind ein Ofen der Prüfung für alle Christen.

XII – Abfall vom Glauben in der Endzeit

Denn der selige Apostel sprach: ‚Nicht alle, die von Israel (sind), sind Israel‘ Und auch nicht alle, die Christen genannt werden, sind Christen. Denn nur siebentausend sind von den Söhnen Israels übriggeblieben in den Tagen des Propheten Elia, die Gott, den Herrn, verehrten, und ganz Israel wurde durch sie gerettet.
So auch werden in der Zeit der Kasteiung dieser Tyrannen nur ganz wenige übrigbleiben, die perfekte und vollkommene Christen sind, wie unser Erlöser uns zeigt im heiligen Evangelium, indem er sagt: ‚Wenn der Sohn des Menschen kommen wird, wird er dann noch Glauben finden auf der Erde?‘ Siehe, auch diese Vollkommenen in Zeichen werden den Mut verlieren in jenen Tagen.
Und eine Menge derjenigen, die Söhne der Kirche waren, werden den wahren Glauben der Christen und das heilige Kreuz und die glorreichen Sakramente verleugnen. Und ohne Zwang und Foltern und Schläge werden sie Christus verleugnen und sich auf die Seite der Ungläubigen stellen.
Und darum verkündigte der Apostel vorher über sie: ‚In den letzten Zeiten werden die Menschen von dem Glauben abfallen und den unreinen Geistern und der Lehre der Dämonen nachlaufen.
Und sie werden Rebellen und Verleumder und Prahler und Hasser der Tugenden und Verräter und Grausame sein‘.
Und alle, die falsch und schwach im Glauben sind, werden durch jene Kasteiung geprüft und erkannt werden, und sie werden sich von der Gemeinschaft der Christen aus freiem Willen abtrennen, weil die Zeit selbst sie dazu auffordert, den Irrgeistern nachzulaufen. Denn Demütige und Sanftmütige und Freundliche und Ruhige und Zuverlässige und Edle und Weise und Ausgezeichnete werden nicht gesucht werden in jener Zeit.
Sondern es werden anstelle dieser gesucht werden Aufgeblasene und Hochmütige und Prahler und Lügner und Verleumder und Ankläger und Aufwiegler und Liederliche und Erbarmungslose und Räuber und Plünderer und Grausame und Unausgebildete und Dummköpfe und jene, die ohne Verstand und Gottesfurcht sind, und jene, die ihre Eltern verspotten, und jene, die die heiligen Sakramente lästern und Christus verleugnen, und ungebildete Menschen, in denen es keine Weisheit Gottes gibt.
Diese nun werden die Diener jener Zeit sein, und ihre Iügnerischen Worte werden geglaubt werden, und auf alles, was ihnen von ihnen gesagt wird, werden sie hören. Und die Zuverlässigen und die Kleriker und die Weisen und die Guten werden in ihren Augen verachtet und wie Mist sein.

XIII – Christenverfolgung, Erretterkönig, christliches Friedensreich, Befreiung Gogs und Magogs

Denn es werden die Menschen in der Kasteiung der Söhne Ismaels sein, und sie werden sosehr in Bedrängnis geraten, daß sie die Hoffnung auf ihr Leben aufgeben werden. Und es wird die Ehre von den Priestern abgenommen werden, und es werden der Gottesdienst und das lebenspendende Opfer aufhören in der Kirche, und es werden die Priester wie das Volk werden in jener Zeit.
Und in jener zehnten (Jahr)woche, in der das Maß ihres Sieges wird vollendet werden, wird die Bedrängnis zu einer doppelten Kasteiung gegen die Menschen und gegen das Vieh und gegen die Tiere. Und es wird eine große Hungersnot herrschen, und es werden viele Menschen sterben, und es werden ihre Leichen wie Dreck auf die Straßen geworfen werden, aus Mangel an einem, der (sie) begräbt. Und an einem von diesen Tagen werden die Plagen des Zorns gegen die Menschen gesandt werden, zwei oder drei an einem Tag.
Und es wird ein Mensch am Abend schlafen gehen und am Morgen aufstehen und draußen vor seiner Tür zwei oder drei Unterdrücker finden, die Tribut und Geld fordern. Und es wird der ganze Geldverkehr schwinden und verschwinden von der Erde, und es werden die Menschen in jener Zeit ihre erzenen und eisernen (Gegenstände) und ihre Leichentücher verkaufen.
Und in jener zehnten (Jahr)woche, wenn alles erschöpft ist, werden sie ihre Söhne und ihre Töchter für Geld den Heiden geben. Aus welchem anderen Grunde wird Gott seinen Blick von der Hilfe der Gläubigen abwenden, so daß sie diese Bedrängnisse erleiden werden, als nur, damit sie geprüft werden, und die Gläubigen von den Ungläubigen getrennt werden, und das wertlose Unkraut von dem auserlesenen Weizen, weil jene Zeit ein Ofen der Prüfung ist?
Und Gott wird geduldig sein, wenn seine Verehrer verfolgt werden, damit sie durch die Kasteiung als Kinder erkannt werden, wie er, der Apostel, uns vorher verkündete: ‚Wenn wir aber ohne Kasteiung sind, sind wir Fremde und nicht Kinder‘. Auch er, unser Erlöser, befahl und sprach zu uns: ‚Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und euch verfolgen und allerlei Übles lügnerisch wider euch sagen um meinetwillen. Freut euch dann und frohlockt, denn euer Lohn wird groß sein im Himmel; denn also haben sie die Propheten vor euch verfolgt‘. Und ‚wer bis ans Ende beharret, der wird leben‘.
Und nach diesen Bedrängnissen und Kasteiungen der Söhne Ismaels, am Ende jener (Jahr)woche, wenn die Menschen sich in der Gefahr der Kasteiung befinden und keine Hoffnung darauf haben, daß sie von jener harten Sklaverei erlöst werden, während sie verfolgt und bedrängt und unterdrückt werden und hungern und dürsten und durch die harte Kasteiung gequält werden, und diese barbarischen Tyrannen sich ergötzen an Speise und Getränk und Genuß und sich ihres Sieges rühmen, (nämlich) daß sie verwüstet und zerstört haben Persien und Armenien und Kilikien und Isaurien und Kappadokien und Afrika und Sizilien und Hellas und die bewohnten Gegenden des Landes der Römer und alle Inseln der Meere, und gekleidet gehen wie Bräutigame und aufgeschmückt sind wie Bräute und lästern, indem sie sagen: ‚Die Christen haben keinen Erlöser‘, dann werden plötzlich die Wehen der Bedrängnis wie die einer Frau in Kindesnöten gegen sie erweckt werden, und es wird gegen sie ausziehen der König der Griechen in großem Zorn, und er wird aufgeweckt werden wie ein Mann, der seinen Wein abgeschüttelt hat, den sie für tot hielten. Er wird gegen sie ausziehen vom Meer der Küšiten, und er wird das Schwert und die Zerstörung in die Wüste von Yatreb und in den Wohnort ihrer Väter werfen und ihre Frauen und ihre Kinder gefangennehmen. Und es werden gegen sie hinabsteigen die Söhne des Königs der Griechen aus den Regionen des Westens, und sie werden mit dem Schwert den Rest, der von ihnen im Land der Verheißung übrigbleibt, ausrotten.
Und es wird sie die Furcht befallen von allen Seiten. Und sie und ihre Frauen und ihre Kinder und ihre Führer und alle ihre Lager in dem Land der Wüste ihrer Väter werden der Macht des Königs der Griechen ausgeliefert werden. Und sie werden dem Schwert und der Gefangenschaft und dem Morden preisgegeben werden.
Und es wird das Joch ihrer Sklaverei sieben Mal schwerer sein als ihr eignes Joch. Und sie werden in harter Bedrängnis sein vor Hunger und vor Durst und vor Erschöpfung. Und sie werden Sklaven sein, sie und ihre Frauen und ihre Kinder. Und sie werden den Sklavendienst leisten für diejenigen, die ihnen gedient haben. Und es wird ihre Sklaverei hundert Mal bitterer sein als ihre eigne.
Und es wird das Land, das seiner Bewohner beraubt war, befriedet werden. Und es wird der Rest, der übrigbleibt, zurückkehren, jeder zu seinem Land und zum Erbteil seiner Väter. Und Kappadokien und Armenien und Kilikien und Isaurien und Afrika und Hellas und Sizilien und der ganze Rest, der übrigblieb von den Gefangenen, und der in der Sklaverei der Gefangenschaft war, jeder wird zu seinem Land und zu dem Haus seines Vaters zurückkehren.
Und es werden die Menschen sich vermehren wie Heuschrecken auf dem Land, das öde war. Und Ägypten wird verwüstet werden, und Arabien wird verbrannt werden durch Feuer, und das Land von Hebron wird verwüstet werden, und der Meerbusen wird befriedet werden Und der ganze Grimm und Zorn des Königs der Griechen wird an denjenigen, die Christus verleugneten, gekühlt werden. Und es wird einen großen Frieden auf Erden geben, wie es ihn nie gegeben hat, weil dieser der letzte Friede der Vollendung der Welt ist.
Und es wird große Freude auf Erden geben. Und es werden die Menschen in Frieden wohnen, und es werden die Kirchen erneuert und die Städte wiederaufgebaut werden, und es werden die Priester befreit werden von den Steuern. Und es werden die Menschen in jener Zeit ausruhen von der Mühe und der Ermüdung und der Erschöpfung, weil dies der Friede ist, von dem unser Herr sprach in seinem Evangelium: ‚Es wird einen großen Frieden geben, wie es ihn nie gegeben hat. Und die Menschen werden in Ruhe wohnen, und sie werden essen und trinken und sich freuen in der Freude des Herzens, und die Männer werden Frauen nehmen, und die Frauen werden den Männern gegeben werden, und sie werden Gebäude bauen und Weinberge pflanzen‘. Und wenn sie ‚essen und trinken‘ und sich freuen und frohlocken und es nichts Böses und keinen Gedanken an Bosheit und keine Furcht und keinen Schrecken in ihren Herzen gibt.
In jenem Frieden werden die Tore des Nordens geöffnet werden und die Heere dieser Völker, die dort eingeschlossen waren, ausziehen; und es wird die ganze Erde vor ihnen beben. Und es werden die Menschen von Panik ergriffen werden und fliehen und sich in den Bergen und in Höhlen und in Gräbern verbergen. Und sie werden sterben vor Furcht und vor Hunger, und es gibt keinen, der sie begraben wird.
Und diese (Völker) werden Kinder vor den Augen ihrer Eltem essen, weil diese Völker, die vom Norden ausziehen werden das Fleisch der Menschen essen und das Blut der Tiere wie Wasser trinken und das Gewürm der Erde und Mäuse und Schlangen und Skorpione und alle unreinen Reptilien, die auf der Erde kriechen, und die toten Körper von unreinen Tieren und die Fehlgeburten des Viehs essen. Und sie werden Kinder schlachten und (sie) ihren Müttern geben und sie dazu zwingen, die Körper ihrer Kinder zu essen. Und sie essen tote Hunde und Katzen und jede Unreinheit. Und sie werden die Erde verheeren, und keiner wird ihnen widerstehen können.
Und nach einer (Jahr)woche der Bedrängnis werden sie alle vernichtet werden in der Ebene von Joppe, weil sie sich alle dort versammeln werden, sie und ihre Frauen und ihre Kinder, und Gott dorthin einen Befehlshaber der Engel senden wird, der herabsteigen und sie in einer Stunde vernichten wird. Und darauf wird der König der Griechen herabsteigen und sich niederlassen in Jerusalem anderthalb (Jahr)wochen lang. Und wenn zehneinhalb Jahre vorüber sind, wird der Sohn des Verderbens offenbart werden.

XIV – Die Zeit des Antichristen, Wiederkehr Christi und Sieg über den Verderber

Dieser wird empfangen und geboren werden in Chorazin und aufwachsen in Bethsaida und herrschen in Kapernaum. Und Chorazin wird mit ihm prahlen, da er in ihr geboren wurde, und Bethsaida, da er in ihr aufwuchs, und Kapernaum, da er in ihm herrschte. Und darum sprach unser Herr über diese drei das ‚wehe‘ aus in seinem Evangelium, indem er sagte: ‚Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Und du, Kapernaum, das bis zum Himmel erhoben wurde, bis in die Scheol wirst du hinuntergestoßen werden‘.
Und sobald der Sohn des Verderbens offenbart wird, wird der König der Griechen hinaufsteigen und sich auf Golgotha stellen. Und er wird das heilige Kreuz bringen und es errichten an jenem Ort, an dem es eingepflanzt war, als es Christus trug.
Und der König der Griechen wird seine Krone auf die Spitze des heiligen Kreuzes setzen und seine beiden Hände zum Himmel ausstrecken und das Königreich Gott, dem Vater, übergeben.
Und das heilige Kreuz wird sich zum Himmel erheben und die königliche Krone zusammen mit ihm, weil das heilige Kreuz, an dem Christus gekreuzigt wurde – für die Erlösung aller Menschen, die an ihn glauben, wurde er gekreuzigt –, das Zeichen ist, das vor der Ankunft des Herrn erscheinen wird, um die Ungläubigen zu beschämen.
Und es wird sich das Wort des seligen David erfüllen, das der über das Ende der Zeiten prophezeite, als er sagte: ‚Küš wird die Macht Gott übergeben‘, weil der Sohn der Küšyat, der Tochter des Pīl, des Königs der Küšiten, derjenige ist, der die Macht Gott übergeben wird.
Und sobald sich das heilige Kreuz zum Himmel erheben wird, wird der König der Griechen seine Seele seinem Schöpfer übergeben. Dann wird jede Herrschaft und jede Macht zu Ende gehen. Und sogleich wird der Sohn des Verderbens offenbart werden, der vom Stamme Dans ist gemäß der Prophezeiung des Jakob, der über ihn prophezeite und sagte: ‚Dan wird ein Basilisk sein, der auf dem Weg liegt‘, der zum Königreich des Himmels führt.
Dies nun: ‚er wird das Pferd beißen, d. h. die Worte, die den Anschein der Gerechtigkeit haben. Dies nun: ‚er wird seinen Reiter hinter sich werfen‘, d. h. die Heiligen, die zu seiner Täuschung neigen werden. Die ‚Ferse‘ nun zeigt uns die Vollendung der Zeiten und das Ende der Jahre. Und jene Heiligen, die in jener Zeit leben werden, die auf dem Wort der Wahrheit reiten, die armselig und schwach sind in den Arbeiten der Gerechtigkeit, sie wird er beißen durch die Zeichen der Trugbilder seiner Täuschung, die er tun wird.
Und sie werden dem Betrüger nachlaufen, wenn sie sehen, wie die Aussätzigen gereinigt werden und die Blinden sehend gemacht werden und die Lahmen gehen und die Dämonen ausziehen und die Sonne sich verfinstert, wenn er nach ihr blickt, und der Mond sich in Blut verwandelt, wenn er ihm (das) befiehlt, und die Bäume Früchte aus ihren Ästen erzeugen und die Erde Schößlinge aufsprießen läßt und die Wasserbrunnen austrocknen. Und durch diese täuschenden Zeichen wird er die Heiligen irreführen. Darum sagte er: ‚er wird das Pferd in seine Ferse beißen‘. Denn jede Verletzung, die dem Körper zugefügt wird durch Eisen oder durch gewisse Bisse, wird als Narbe erkennbar bleiben, solange er am Leben ist, so auch wird jede Sünde, die der Seele zugefügt wird, als Feuer und ewige Folter für sie bewahrt bleiben. Denn ‚hinter‘ weist auf die linke Seite hin.
Und als der selige Jakob mit dem Auge des Geistes schaute und jene Bedrängnis sah, die in jener Zeit entstehen wird, sprach er also: ‚Auf deine Erlösung warte ich, Herr!‘ Und weiter sprach unser Herr: ‚Wenn Satan es könnte, würde er sogar die Auserwählten irreführen‘.
Denn dieser Sohn des Verderbens wird in Jerusalem eintreten und sich in den Tempel Gottes niederlassen und sich selbst wie Gott machen. Denn dieser ist ein Mensch, der mit einem Körper bekleidet wird vom Samen eines Mannes und geboren wird aus einer verheirateten Frau vom dem Stamme Dans.
Dieses Kind des Verbrechens nun wird durch die Bitterkeit seiner Neigung alle irreführen, wenn er kann, weil er zu einem Wohnsitz für alle Dämonen gemacht ist und sich ihre ganze Tätigkeit in ihm vollziehen wird.
Und bei der Ankunft unseres Herrn vom Himmel wird er der Gehenna des Feuers und der äußeren Finsternis ausgeliefert werden, und dort wird er im Heulen und Zähneknirschen sein zusammen mit all denjenigen, die an ihn glaubten. Uns aber wird unser Herr Jesus Christus seines himmlischen Königreiches für würdig befinden zusammen mit allen, die seinen Willen tun. Und wir wollen Preis und Ehre und Anbetung und Lob darbringen, jetzt und allezeit, bis in Ewigkeit. Amen.“

Deutsche Übersetzung der lateinischen Kurzfassung im Mirabilis Liber von 1523/27[2][3]

Der Originaltext ist die gekürzte lateinische Fassung der Apokalypse des Pseudo-Methodius (7. Jahrhundert, Syrien). Der Name „Bemochobus“ könnte eine Verscheribung von „beatii Methodii“ („des gesegneten Methodius“) sein. Der historische Teil, der auf biblischer Geschichtsschreibung basiert, wurde im Folgenden ausgelassen.
Diese Version des Pseudo-Methodius wurde erstmals 1522 im Mirabilis Liber gedruckt. Sie beeinflußte neben anderen Prophezeiungen aus diesem Werk mutmaßlich Nostradamus beim Entwurf seiner Centurien, insbesondere bei jenen Vierzeilern, die von der islamischen Invasion und dem christlichen Weltherrscher Chyren handeln.

„Das Buch des Bemochobus, Bischof und Märtyrer Christi, übersetzt durch seine Bemühungen aus dem Hebräischen und Griechischen in das Lateinische; behandelnd den Beginn der Welt, mit den Königreichen, den Völkern und mit dem Ende der Zeiten, und gerühmt durch den erhabensten und gesegneten Hieronymus in seinen Werken.

[biblische Geschichte ausgelassen]

…So befreite Gott die Söhne Israels von der Sklaverei der Kinder Ismaels. Diese werden jedoch ihr Vorhaben wiederaufnehmen. Sie werden das Land zerstören. Sie werden den Erdkreis vom Osten bis in den Westen, vom Süden bis in den Norden überfallen, bis nach Rom. Ihr Joch wird schwer wiegen auf den Häuptern der Menschen. Es wird kein Volk geben, kein Reich, das ihnen widerstehen könnte, bis sich die Zeiten vollenden. Erst dann werden sie von den Christen besiegt werden; und das Römische Reich wird seinerseits die Kinder Ismaels in Gefangenschaft nehmen.

Das Römische Reich wird stolz über alle Völker herrschen, wenn es einst die Gottlosen besiegt hat. Wurden nicht die Hebräer, nachdem sie für eine Anzahl Jahre herrschten, von den Römern besiegt? Für viertausend Jahre herrschten die Babylonier, und Rom warf sie nieder. Siegreich über die Mazedonier, die Skythen mit Waffengewalt unterwerfend sah Rom Afrikaner, Spaniarden, Franzosen, Germanen, Schweizer und Bretonen alle der Reihe nach auf die Knie fallen.

Dann werden die Söhne Ismaels, die ihre Wüste abermals verlassen, dem Römischen Reich entgegentreten; das ist es, was die Heilige Schrift meint mit den Worten: ‚die Waffen des Südens‘, von welchen Daniel sprach, der diese Ereignisse voraussah.
Dieser erneute Einfall der Ismaeliten wird eine Geißel ohne Maß und ohne Gnade sein. Der Herr wird alle Völker wegen der Verstöße, die sie gegen seine Gesetze begangen, ihrer Gewalt ausliefern. Deswegen hat Gott uns der Waffengewalt der Barbaren ausgesetzt, weil wir seine göttlichen Gebote vergessen haben.

Weil die Christen sich selbst einer Vielzahl unbotmäßiger Taten ergeben und sich selbst mit den unwürdigsten Lastern besudeln werden, hat Gott sie der Gewalt der Sarazenen ausgeliefert. Kappadokien, Lizilien, das Land Syrien, einst der Verheerung unterworfen, wird eine Wüste werden. Seine Bewohner werden in die Gefangenschaft verschleppt werden, während andere durch das Schwert zugrunde gehen.
Massaker und Gefangenschaft erwarten die Griechen. Afrika wird verwüstet werden, die Ägypter, die Orientalen und die Asiaten werden zu Tributen in Gold und Silber gezwungen werden. Die Spanier werden durch das Schwert zugrunde gehen. Frankreich, Deutschland und das Land der Goten, verschlungen durch eintausend Plagen, werden erleben, daß ein Großteil ihrer Bewohner verschleppt wird. Die Römer werden getötet oder vertrieben. Und indem sie ihre Feinde so weit wie die Inseln der Meere verfolgen, werden die Söhne Ismaels zur selben Zeit den Norden und den Osten, den Süden und den Westen überfallen.

Jerusalem wird abermals die Gefangenen aller Völker ausspeien, die unter ihrem Joch und ihrer Abhängigkeit sein werden. Alle Schätze und aller Schmuck der Kirchen, die aus Gold, Silber und wertvollen Steinen gemacht sind, werden in seinen Besitz fallen. Die Verheerung wird übermäßig sein, die Kirchen niedergebrannt und die Leichen der Gläubigen dorthin geworfen werden, wo niemand sie je finden kann, um sie zu begraben.
Die Art der Sarazenen wird sich von Meer zur Meer ausbreiten. Aber für die Völker wird es kein Dasein überhaupt geben. Ihr Weg wird die ‚via dolorosa‘ genannt werden, dem sie mit dem selben Leid folgen werden – stöhnend, Arme und Reiche gleichermaßen. Gesegnet seien jene, die uns Licht gaben, um zu folgen. Der Heilige Paulus hat es vollständig vorausgesehen!

So geschieht es, daß die ganze Erde den Söhnen Ismaels ausgeliefert wird, welche die Auflösung mit sich bringen. Darum hat der Herr Ismael, ihren Vater, das ‚Instrument des Krieges‘ genannt. Und viele Städte werden verwüstet werden, wenn die Söhne der Wüste kommen. Und sie sind keine Menschen, sondern für Menschen verabscheuenswerte Wesen. Man wird sogar sehen, daß sie Schwangere mit der Schwertspitze aufspießen und die Priester in den Heiligtümern opfern. Sie werden ihre Kirchen entweihen, dort Weibern beiwohnen, sich selbst und ihre Gespielinnen mit den heiligen Ornamenten schmücken. Sie werden ihre Pferde an die Grabmäler der Heiligen anbinden als wären es Büsche. Es wird eine allgemeine Drangsal unter den Christen sein, welche die Erde bewohnen.

Dann wird es so sein, daß jene, die unverrückbar an den Herrn glauben, deutlich unterscheidbar sein werden. Der Herr wird diese Drangsale über die Christenheit nicht kommen lassen, um die Gerechten und Glaubenden zu vernichten, sondern um mit Gewißheit zu erkennen, welche die treusten Gläubigen sind, wie der Wahrhaftige es selbst verkündete: ‚Gesegnet seiest du, wenn du um meines Namen wegen verfolgt wirst.‘ Und gewiß wurden die Propheten, die vor uns lebten, auf ähnliche Weise verfolgt, jetzt natürlich wird gerettet werden, wer bis zum Ende standhaft bleibt.

Aber nach diesen Tagen der Drangsal, wenn die Söhne Ismaels, eingehüllt in glänzenden Gewändern aus Purpur und Gold wie Bräutigame, mit ihren Siegen, die sie überall über die Christen errungen haben, die sich ihrer Umklammerung nicht entziehen konnten, prahlen und sagen werden: ‚Seht, wie wir aus eigener Macht die Erde und alle, die auf ihr leben, erobert haben!‘ Dann wird der Herr in seiner Gnade sich des Versprechens erinnern, das er denen gab, die ihn anbeten, denen, die an Christus glauben. Und er wird sie vom Joche der Sarazenen befreien.

In Gallien [Zusatz des französischen Herausgebers aus dem 16. Jh.!] wird ein Volk von Christen entstehen, die sie bekriegen und mit dem Schwert durchbohren werden. Sie werden ihre gefangenen Weiber wegnehmen und ihre Sprößlinge abschlachten. Umgekehrt werden die Söhne Ismaels nun sowohl Schwert als auch Drangsal erfahren. Und der Herr wird zu ihnen siebenfach das Böse zurückgeben, das sie getan haben. Der Herr wird sie dem Zugriff der Christen ausliefern, deren Reich über alle Reiche erhoben werden wird. Das Joch, das die Christen ihnen auferlegen, wird hart sein, und jene, die übrigbleiben, werden Sklaven sein. Das Land, das zuvor von ihnen verwüstet wurde, wird dann befrieden werden. Die Gefangenen, die sie genommen haben, werden wieder ihre Heimatländer sehen und die Bevölkerung wird wachsen und sich vervielfachen.

Der König der Römer wird großen Mißmut gegenüber jenen zeigen, die Christus in Ägypten oder Arabien verleugnet haben. Ruhe und Frieden werden auf Erden wiedererstehen, eine Friede wie er nie zuvor gewesen war, und nie wieder sein wird: Glückseligkeit und Frohlocken überall. Die Welt wird sich von ihren Drangsalen erholen. Dies wird der Friede sein, von dem der Apostel sagte: ‚Wenn Ruhe eingekehrt ist, wird es eine unerwartete Sterbezeit geben: Die Menschen werden sein, wie sie zur Zeit Noahs waren, essen und trinken und sich verloben. Angst wird aus ihren Herzen verbannt sein.‘

Inmitten dieser Ruhe wird sich plötzlich von Norden mit Gog und Magog ein Volk erheben, das die ganze Erde erzittern läßt. Entsetzt werden sich alle Menschen in den Bergen und zwischen Felsen verstecken, um ihrer Gegenwart zu entfliehen. Sie sind nicht vom Stamme des Japheth. Als Plage des Nordens werden sie menschliches Fleisch verzehren, Schlangen, Weiber und kleine Kinder. Niemand wird ihnen Widerstand leisten können. Sieben Jahre später, wenn sie die Stadt Josephs genommen haben, wird der Herr einen seiner Fürsten gegen sie aussenden und sie in einem Augenblick mit dem Feuer des Blitzstrahls schlagen: Der Kaiser der Griechen wird kommen und für sieben Jahre über Jerusalem herrschen.

Dann geschieht es, daß der Sohn des Verderbens erscheint, der Antichrist. Er wird in Chorazin geboren werden, in Bethsaida aufwachsen und in Kapernaum herrschen, wie es der Herr im Evangelium sagte: ‚Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Und du, Kapernaum, wie du bis zum Himmel erhoben wurdest, wirst du bis in die Hölle hinuntergestoßen werden.‘

Als nächstes wird der König der Römer und der Griechen nach Golgatha hinaufgehen, wo der Herr herabkam, um die Leiden des Kreuzes für uns zu ertragen. Der König der Römer wird seine Krone abnehmen und sie auf das Haupt Christi setzen, seine Hände nach dem Himmel erheben und seine Seele dem Herrn anvertrauen, dem König der Christen. Dann wird das Zeichen des Kreuzes am Himmel erscheinen.
Das Kind des Verderbens wird seinerseits erscheinen, denkend er sei Gott. Er wird auf Erden eintausend Wunder wirken. Durch ihn werden die Blinden sehend, die Lahmen gehend, die Tauben werden hören, die Toten werden sich erheben, so daß, sofern es möglich ist, die Auserwählten selbst getäuscht werden. Er wird in Jerusalem einziehen und sich selbst im Tempel niederlassen, als wäre er der Sohn Gottes. Und sein von Hochmut trunkenes Herz wird vergessen, daß er der Sohn eines Mannes und eines Weibes aus dem Stamme des Dan ist, der Täuscher und Betrüger. Durch seine Wunder wird er viel leichtgläubiges Volk verführen.

Dann wird Gott zwei seiner treuesten Diener entsenden, Henoch und Elias, die er bereitgehalten hat, auf daß sie Zeugnis für ihn gegen seinen Feind ablegen. Dann wird der erste, der an Judah glaubt, der letzte sein. Elias und Henoch werden ihm im Beisein aller Leute entgegentreten und ihn des Betruges und der Falschheit überführen. Die Juden aller Stämme Israels werden sich dann bekehren und für Christus sterben. Der Antichrist, in Wut entbrannt, wird den Tod der Heiligen Gottes und jener, die ihren Worten Glauben schenkten, befehlen. Dann wird der Sohn Gottes persönlich erscheinen, unser Herr Christus, auf einer Wolke im Himmel, umgeben von den Legionen der Engel und von himmlischem Glanz. Unverzüglich werden sie dem Antichristen den Tod bereiten, dem Tier, dem Feind, dem Verführer und jenen, die ihm ihre Unterstützung zuteil werden ließen.

Dies wird die Vollendung der Zeiten sein und das Gericht wird beginnen vor tausenden Engeln und hunderten Erzengeln und Seraphim. Die Heiligen, die Patriarchen, die Propheten, die Märtyrer, die Bekenner, die Jungfrauen und alle Heiligen werden sich zusammen um Christus scharen. Dann wird im Angesichte des Herrn den Gerechten wie den Sündern gleichermaßen ein Urteil über ihre Taten gefällt.

Die Gerechten werden von den Bösen getrennt werden. Die Gerechten, die strahlen wie die Sonne, werden dem Lamm des Lebens und dem König des Himmels folgen, dessen Glanz ihnen stets sichtbar sein wird und in dessen Gesellschaft sie auf ewig bleiben werden. Die Bösen werden mit dem Tier in die Hölle hinabgestoßen. Die Gerechten werden in Ewigkeit leben und mit dem König des Himmels ohne Ende verherrlicht werden, während die Bösen ohne Ende leiden werden. Möge der Herr uns vor einem solchen Schicksal bewahren! Der ewig und allezeit lebendige Herr. Amen.

[Anmerkung des Herausgebers aus dem 16. Jh.] Ihr findet diese Prophezeiung unter den den Lettern 0, 0, 0 in der Bibliothek des heiligen Viktor, Akademie zu Paris, im überaus edlen Königreich Frankreich.“

Quellen