Detlef

Aus Schauungen, Visionen & Prophezeiungen

Detlef S. ist ein deutscher Auswanderer aus Südamerika. Seine seherische Begabung hat sich im persönlichen, kurzfristigen Bereich vielfach bestätigt. Dazu gesellten sich seit den Achtziger Jahren wiederkehrende Schauungen mit wechselnden Szenen, die eine fernere Zukunft zu zeigen scheinen. Darin ist er Kapitän eines selbstgebauten Bootes, das er zu Beginn einer globalen, kataklysmischen Katastrophe mit seiner Familie besteigt. Nach der Erdumwälzung erlebt er unter einem zunächst verdunkelten Himmel verschiedene Abenteuer auf hoher See und an den veränderten Küsten mehrerer Kontinente, bis er sich nach einigen Jahren mit seiner Gruppe am Rande der teilweise eisfrei gewordenen Antarktis eine neue Existenz aufbaut. Von seinen Schauungen angetrieben begann er, obwohl im zentralen Südamerika rund 1500 Kilometer von der Küste entfernt, das Boot nach dem Vorbilde der gesehenen Szenen zu konstruieren und zu bauen. Stets kehrten die Träume mit Nachdruck wieder, wenn er mit den Anstrengungen für den Bootsbau nachzulassen drohte, gleichsam als würde er von höherer Warte zu dessen Fertigstellung gedrängt werden. Anhand des äußeren Alters seiner Töchter in den Schauungen erwartete er das Eintreten der Ereignisse bis spätestens 2014. Nachdem die Schauungen im erwarteten Zeitrahmen nicht eintrafen, hat Detlef das Boot verschrottet, so daß sie de facto auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wie gesehen eintreffen können. Dennoch wurde er 2015 von einer weiteren Schau heimgesucht, die sich inhaltlich an die letzten Sequenzen in der neugegründeten Antarktissiedlung anschloß. Es läßt mutmaßen, daß der Kataklysmus, obwohl die persönlichen Bestandteile der Visionen sich als obsolet erwiesen haben, nach wie vor aktuell ist.[1] Die vorliegenden Texte sind überarbeitete Forenbeiträge und wurden vom Seher abgesegnet.

Hauptsequenz – Riesentsunami in Südamerika[2]

„Ich hatte seit den Achtziger Jahren einen ‚Traum‘. Der Traum fängt auf verschiedene Arten an, entweder so:
Am Mittagstisch, in den 12-Uhr-Nachrichten des lokalen Radiosenders die Meldung, Buenos Aires sei von einer Riesenwelle verschluckt.
Manchmal fängt er damit an, daß ich sehe:
Wie ich auf Menschen schieße. Wie aus dem Augenwinkel gesehen ‚weiß‘ ich, daß neben mir noch jemand schießt. Im Traum ist mir klar, daß die auch in das Boot wollen.
Oder er fängt mit der immer gleich bleibenden Hauptsequenz an:
Ich stehe auf meinem Hof vor einem Gebäude, das es da noch nicht gibt, nur ein Dach auf dem Boden. Ich schaue hoch zur Sonne. Die steht so, daß ich erkenne, daß es zwischen 12 und 13 Uhr im Sommer (Südsommer) sein muß. Ich scheuche meine Familie und noch ein paar Menschen, die ich nicht erkennen kann, da rein. Von Süden ist ein merkwürdiges Geräusch zu hören. Dann folge ich ihnen. Im Gebäude, das vollgestapelt ist mit leeren Fässern, ist ein schmaler Gang, der zu einer Luke im Boden führt. Ich steige als letzter ein, mache über mir die Luke dicht, (eine Schiffsluke) und setze mich an meinen Platz. Rechts und links sind Schiffstüren, die in andere Räume führen. In ‚meinem‘ Abteil stehen Eisenträger und da sind zwei reihen Liegesitze, die sich gegenüber stehen. Über dem Sitz meiner Frau, mir gegenüber ist ein Flachbildschirm. Den schalte ich mit einem von vielen Schaltern neben meiner linken Seite an. Der Bildschirm zeigt den Blick von meinem Hof nach Süden. Während wir uns anschnallen, (Beine, Körper, Arme, Kopf) sehe ich auf dem Bildschirm eine Wasserwand auftauchen, die 50 Meter oder höher sein muß. Die anderen sind alle fertig angeschnallt. Ich nicht. Das bild der Kamera verlöscht. In der Kabine ist nur noch eine winzige Lampe an. Ein großes Getöse und Gekrache sagt mir, daß das Dach weggespült wird. Ich bekomme den Kopfgurt nicht richtig fest. Dann geht ein schwacher Ruck durch das Boot. Es scheint sich aus dem Sand zu lösen. Auf einmal ein starker Ruck nach oben, dann wirbelt das boot in alle Richtungen und dreht sich um seine Achse. Ich schlage mir den kopf an.
– Ende der immer wiederkehrenden Hauptsequenz –

Danach habe ich unterschiedliche Traumszenen, die fast alle mehr oder weniger von einem langen Leben auf dem Boot handeln, auch ab und zu welche, wo wir an Küsten kommen, um zu sehen, ob noch andere leben. (Diese Szenen werde ich aus meinen handschriftlichen Aufzeichnungen übertragen und später hier posten.)

Erklärung: wenn ich das Wort ‚Traum‘ benutze, dann deshalb, weil ich einerseits kein passenderes finde, andererseits diese ‚Träume‘ nur in einem Zustand der Ruhe kommen. Aber sie haben weder die gefühlsmäßige Qualität richtiger Schlafträume, noch die von Tagträumerei.“

Sequenz 1 – Finsternis nach der Katastrophe[3]

„Ich sortiere die einzelnen Sequenzen, welche die Hauptschau begleitet haben, nicht in der Reihenfolge, in der ich sie sah (die wüßte ich auch nicht mehr mit Sicherheit), sondern in der ‚logischen’ Reihenfolge (also z. B. Szenen aus der Ansiedelung ganz hinten, obwohl ich sie nicht als letzte sah).
Es waren recht viele Schauungen. Ich beschränke mich hier vorwiegend auf die Wiedergabe von Relevantem (oder sollte jemand wirklich daran interessiert sein, z. B. im detail darüber zu lesen, wie wir als erstes, nach Öffnen der Schiffsluke die Fäkalien entsorgt haben? – Gesehen hab ich's…).
Es ist auch so noch genug (ich scheine beim ‚Träumen’ genau so weitschweifig zu sein, wie beim Reden und Schreiben).
Ich öffne die Luke und befestige sie. Der Himmel ist dunkel, ungefähr so hell wie eine Vollmondnacht, aber nicht klar, sondern diesig. Die See ist rauh brechende Wellen, Schaumstreifen.
Das Boot bewegt sich einigermaßen stark. Mit einem Sextanten nehme ich die Position eines verschwommenen helleren Fleckes am Himmel (nach der Entsorgung) (Interpretation: die Sonne). Ich löse mit einem Schlüssel eine der Abdeckplatten vor dem Lukenschacht.
Wir stehen zu dritt auf der freigewordenen Stelle an Deck und lösen weitere Platten. Wir tragen silbern reflektierende Anzüge, wie Feuerwehr oder Hochofenarbeiter sie tragen.
Mehrmals sehe ich mich oder einen der anderen mit Sextanten und Kompaß hantieren.
Die abmontierten Platten hängen an Stahlseilen über die Seiten des Bootes im Wasser.
Zusatz: ‚Irgendwie’ wußte ich durch die Schau, daß vom Einstieg bis zur Lukenöffnung sieben Tage vergangen waren. Ich weiß aber nicht, woher ich das ‚wußte’.
Im Boot, unter Deck: Wir sind zu dritt über ein großes Papier gebeugt. Zu sehen sind sternförmige Linien, Zahlen neben den Linien und ein großer Pfeil mit einem ‚N’.
Einer der beiden sagt: ‚Das paßt nicht.‘“

Sequenz 2 – Finsternis und Arbeiten am Boot[3]

„Ich bin im Wasser. Ich habe eine Tauchermaske mit Schnorchel auf. Links strömen Luftblasen aus der Maske. Beim Hochschauen sehe ich, daß der Schnorchel ein Schlauch ist, der nach oben geht. Das Boot ist über mir. Neben mir ist noch ein Taucher. Vor uns ‚hängt’ eine Abdeckplatte im Wasser. An ihr sind Plastikkanister befestigt, die sie nach oben zu ziehen scheinen. An uns nach hinten oben vorbei und von uns weg nach vorne oben sind gespannte Stricke an der Platte. Ich mache dem anderen Zeichen. Scheinbar zeige ich ihm, wie die Platte am Kiel verschraubt werden soll.
Ich stehe an Deck, halte ein Seil straff, das über die Bordkante nach unten geht.
Das Schiff bewegt sich, aber lange nicht so stark wie beim Abbau der Platten.
Ich sehe meine Töchter, jede pumpt mit einer Fußpumpe, von denen je ein Schlauch über Bord hängt.
Ich stehe am Heck, und bewege die Ruderpinne hin und her. Ich blicke nach vorn, da sehe ich vier Leute dabei, aus Platten etwas zusammen zu schrauben, was ungefähr die Form hat, wie ein Seitenschwert von alten Segelkuttern. Das Heck, wo ich stehe, ist schon mit Platten erweitert.
Ich drücke mit einem anderen einen Gangspill aus einer Autofelge am Bug.
Der Bug ist mit Platten verändert, daß er nicht mehr wie ein Zeppelin aussieht, sondern wie ein Schiffsbug. Das Schiff liegt ziemlich ruhig. Steuerbords ist ein langes käfigähnliches Gestell, mit Plastiktonnen darin, wie ein Ausleger mit Stangen und Seilen am Boot befestigt.
Backbords ist an einem ähnlichen Gestell eine Art Langboot befestigt. Es sieht aus, wie aus mehreren Teilen zusammengeschraubt. Ich sehe einen halb aufgerichteten, ca. sechs-metrigen Mast, der mit einer Umlenkstütze aufgerichtet wird.
Zwei helfen mit einer Gabelstange, den Mast zu heben. Mindestens vier weitere halten verschiedene Stricke und Seile.
Bei allen Teilen dieser Sequenz hatten alle an Deck die silbrigen Anzüge an.
Der Himmel war dunkel-diesig, es war recht ruhiges Wetter. Der schwach leuchtende Fleck (Interpretation: die Sonne) war in verschiedenen Höhen über dem Horizont zu sehen.“

Sequenz 3 – Finsternis und Sturm[4]

„Bloß nochmal zum Verständnis:
Der schon beschriebene Haupttraum kam über viele Jahre immer wieder gleich vor (mit den beschriebenen Variationen).
Die danach folgenden Träume (von mir als Sequenzen bezeichnet) wechselten. Ich kann mich nicht erinnern, eine Sequenz zweimal gesehen zu haben.
Recht hoher Seegang. Der Himmel, wie auch in den vorher beschriebenen Sequenzen, diesig, trüb mit der Helligkeit einer Vollmondnacht.
Gesehen, wie wir Stück für Stück die Segel reffen und verzurren, dann einen Treibanker vor dem Bug ausbringen und ohne Segel einen Sturm ausreiten. Alle an Bord in silbriger Schutzkleidung.“

Sequenz 4 – Dämmerung und Treibgut[4]

„Die Sicht ist so, wie in einer trüben Morgendämmerung. Die Sonne ist besser zu erkennen, aber nicht klar, sondern hinter diesiger Luft versteckt (ähnlich wie bei Sandstürmen, aber ohne so ‚trocken‘ zu wirken). Die sichtbare Besatzung trägt Friesennerze (gelbe Öljacken und Hosen). Das Deck ist voll mit ‚Müll‘. Holz, leere Säcke, Fässer, Plastikflaschen, usw. Überall hängen Decken, Planen und Kleidung zum trocknen. Der Ausguck im Mast gibt eine Richtung an und wir fahren dort hin. Zwischen dem Schiffsrumpf und den Auslegern sind Fischnetze gespannt. Mit dem Backbordnetz ‚fangen‘ wir einen Kanister ein.
Der Ausguck ruft und gestikuliert aufgeregt. Wir folgen seinen Richtungsweisungen und nähern uns einem Frachtcontainer, der im Wasser schwimmt. Der Container schwimmt schräg im Wasser, die Seite mit den Türen tiefer.
(Ich kürze hier ab.) Die Schau zeigte richtig ausführlich, wie wir den Container mit der Türseite an einer Rah hochzogen, ihn aufbrachen und Kartons rausholten. Ich sah, wie einer die Kartons öffnete, aber ich sah nicht, was drin war.“

Sequenz 5 – Restbewölkung und ein treibender Tanker[4]

„Die Sonne ist sichtbar. Es ist kein strahlender Sonnentag, sondern diesig, aber nicht dunkel. Wir segeln auf einen treibenden, großen Tanker zu. Der Tanker liegt tief in der See, so als ob er zu mindestens 80% voll ist. Als wir nahe am Schiff sind, winkt eine Person von der Reeling aus aufgeregt zu uns herüber. Auf dem Tanker steht ein Mann vor mir. Ich ‚weiß‘, daß er ein Grieche ist und daß er alleine ist.
Danach folgen verschiedene Szenen, wie wir viel Brauchbares im Tanker zusammensammeln oder aufs Boot bringen. Gesehen habe ich Bücher, Karten, Matratzen, Küchenzeug, Kleidung, Nahrung, Werkzeug, Taue und Rohre. Auch konnten wir ein offenes Rettungsboot (älterer Typ, 5-6 Meter mit Persenning und Hilfsbesegelung) von den Davids abfieren und als ‚Ausleger‘ statt des Fässergestells am Boot anbringen. Als wir von dem Tanker weg segeln, sehe ich den ‚Griechen‘ bei uns an Bord stehen.“

Sequenz 6 – Aktive Vulkane[5]

„Wir segeln entlang einer Küste. Das Flachland nahe dem Ufer wirkt wie ein Wattenmeer bei Ebbe. Weit im Inland sind Berge (10 km oder mehr) einer davon raucht. Auf einmal scheint dieser Berg zu explodieren. Dann sehen wir Lava an ihm herunterlaufen. Wir haben abgedreht und sind mit vollen Segeln vom Land weg gefahren. Wellen und See wirkten irgendwie bedrohlich. Keine Ahnung, wo die Küste sein könnte.“

Sequenz 7 – Havariertes U-Boot[5]

„Havariertes U-Boot, zwei Rettungsboote. Kampf, Übernahme Proviant und Menschen.“

Sequenz 8 – Georgetown[5]

„Georgetown, Guyana, Hafen. Expeditionen, Konserven, Werkzeug, Munition, Medizin, Kampf, andere Menschen – 2 bis 3 Weiße.
Schon bevor wir nach Guayana kamen, hatten wir zwei Rettungsboote gefunden (eines auf dem Tanker), die wir am Schiff befestigt hatten, so daß das ganze wie ein plumper Trimaran aussah.
Georgetown: Diese Schau setzt ein, wo das Schiff bereits vor diesem Stück vom Kai/Ufer liegt. Nach diesem Zeitpunkt sind wir bestimmt nicht flußaufwärts gefahren, vorher weiß ich nicht.
Es war nicht sehr deutlich, aber die Schau hinterließ den Eindruck, die Sonne sei vom Fluß aus über das Boot zum Meer gewandert.
Viele Trümmer, und fehlende oder knitterige Dächer. Das Meerwasser war offensichtlich so um die vier bis fünf Meter niedriger als vorher. Vom Schiff aus waren keine Spuren von menschlichem Leben zu sehen. Weder Autos, noch starke Vegetation sind mir besonders aufgefallen. Container hab ich in der Ansicht des Hafens, die ich vor dem Auge habe, keine. Die Straße hoch war viel gemischter Schutt mit mehr oder weniger beschädigten Gebäuden dazwischen. Türme oder besondere Bauwerke hab ich keine gesehen, oder erinnere keine.
Ich schickte eine gemischte Gruppe aus meiner Originalbesatzung und ‚Aufgefischten’ mit dem Boot an Land, um zu sehen, ob es Sinn machen würde, nach Konserven und Werkzeug zu suchen. Die berichteten über Funk, daß sie einige wenige Spuren gefunden hätten, die auf Menschen deuten.
Nachdem die schon einige Touren mit Beute gemacht hatten, wurden sie angegriffen. Ich ging mit noch einer Gruppe an Land, und wir konnten die Heckenschützen ausschalten, die ihnen den Rückzug verwehrten.
Wir hatten dann noch verschiedene Kontakte mit einigen Einwohnern. Offensichtlich waren da verschiedene Kleingruppen, die sich untereinander bekämpften.

Ich hatte mal mit Google Earth nach dem Hafen gesucht. Da hatte ich zwei mögliche Stellen gefunden, an denen wir das Boot an Land hätten schicken können. Ich bin mittlerweile ziemlich sicher, daß nur diese Stelle in Frage kommt

6° 48' 47" N, 58° 10' 4" W
Die Relation der Gebäude zueinander, die Ecke im Kai und der Durchgang zu einer Straße.

In Georgetown haben wir in den Gebäuden einiges an Konserven, sehr wenig Sachen aus einer Drogerie/Apotheke, recht viel Werkzeug, sowie einige Waffen und Munition gefunden und geborgen, bevor es zu dem Hinterhalt kam.
Ich weiß bloß, daß wir beutelweise verdreckte Glas- und Plastikfläschchen hatten, zum Teil mit beschädigten und fehlenden Etiketten.
Nach dem Kampf haben wir noch einige Waffen erbeutet und drei oder vier Menschen mitgenommen. Das waren Latinos oder Weiße und irgendwie hat sich in mir das Wissen festgesetzt, daß das Gefangene waren. Die ‚Herrschenden’ in Georgetown waren Negerbanden. Ich habe nach der Schau keinen Grund, anzunehmen, daß dort mehr als ein paar hundert Menschen überlebt haben.“

Sequenz 9 – Standgericht[5]

„Meuterei, Kampf, Hinrichtung.“

Sequenz 10 – Sklavenmarkt in Dakar[5]

„Dakar (Afrika), Handel, zwei Sklaven: Soweit ich mich erinnere, haben wir in Dakar einige Rohre für Masten und Sparren, einige Planen und andere Tücher für Segel und zwei Sklavenmädchen eingetauscht. Gegeben haben wir da Konserven und Flaschen, scheinbar Schnaps. Die machten alle einen recht mageren Eindruck.
Dakar war offensichtlich mindestens zehn Meter höher und das Ufer war flach. Wir konnten nicht bis an Land fahren. Es kamen arabisch gekleidete Neger mit Booten zu den Schiffen.
In dieser Sequenz sah ich einen Sonnenuntergang. Die Sonne ging über dem Land, also im jetzigen Osten, unter.

Zwei Städte, die vorher wie nachher die gleiche Höhe über Null haben, während die Küsten nördlich (nach heutigen Richtungen) überflutet sind und südlich weiter aus dem Wasser ragen: Georgetown und Dakar. Diese sind beide ‚nachher’ fast genauso auf Meeresspiegelhöhe wie vorher – bloß mit der Sonne in der ‚falschen’ Richtung.“

Sequenz 11 – Getrennte Wege[5]

„Seenotkreuzer, Trennung: Später fanden wir ein kieloben treibendes Motorboot, so was Ähnliches wie die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat, Diese ‚unsinkbaren’ Dinger. Das konnten wir aufrichten und mit einem Behelfsmast versehen. Mit dem ist ein Teil der U-Bootbesatzung alleine weiter gesegelt.“

Sequenz 12 – England verschwunden[5]

„Ärmelkanal: Dort, wo man am südwestlichen (heute) Ende des Ärmelkanals sowohl England, als auch Frankreich sehen sollte, nur offenes Meer. Ich weiß nicht, was sonst mit Europa ist. Darüber habe ich nichts gesehen. Auf der Karte, die ich in der Sequenz sah, war der letzte, bzw. aktuelle Standort etwas südlich von Plymouth. Der vorher eingezeichnete Kurs berührte Brest. Das Land in der Nähe von Brest war ausschraffiert. Der in der Schau auf den Kartenanblick folgende Anblick war ein rund um das schiff landloser Horizont. Weder in dieser, noch in einer anderen Schauungssequenz gibt es Hinweise darauf, ob wir näher an Deutschland herangekommen sein werden.“

Sequenz 13 – Nordamerika, neue Küstenlinie[5]

„US-Hafen, Reparatur: Eine westamerikanische Ostküste, die ungefähr an der Grenze zwischen dem jetzigen Colorado und dem jetzigen Kansas liegt. Der ‚Hafen’ (zwei Stege, einige Segel und Ruderboote) und das Dorf waren offensichtlich aus Altholz schnell zusammengekloppt. In dem neuen Hafen in Nordamerika lebten scheinbar nur mehr Weiße. Ob und was wir da gehandelt haben, weiß ich nicht. Wir haben da die ‚aufgesammelten’ Nordamerikaner an Land gesetzt (die meisten) und jemand hat uns eine Schweißarbeit am Schiff gemacht. Ich weiß nicht, was die gemacht haben zur Energieversorgung. Licht hatten die mit Fackeln, Kerzen und Öllampen.“

Verschiedene Sequenzen – Antarktis eisfrei, Siedlungsbau[5]

„Hafenbau, Fischfang, Handelsfahrten, Suchfahrten, Beutefahrten. Allgemein kann man sagen, daß wir am meisten Brauchbares aus dem Meer fischen konnten, sowohl einzeln, als auch aus Containern. Da waren welche mit Elektroniksachen, da konnten wir nur Verpackungsmaterial für die Kombüse brauchen. Andere waren mit Nahrung, Getränken und auch Kleidung. Das Schiff und auch die Beiboote lagen immer recht tief im Wasser. Überall war Zeug verzurrt. Hunger hatten wir wohl nie, nur nicht genug Abwechslung im Essen und wenig Warmes. Eine teilweise eisfreie Antarktis, gesehen ab ca. zwei Jahren nach dem Ereignis. In den Schauungen von der Ansiedlung ist es scheinbar kühl, auch kein Wunder, in der Nähe eines Restgletschers. In einer der (in der logischen Abfolge der Ereignisse) letzten Schauungen sah ich neben einer Reihe weiterer, besegelter Rettungsboote auch eine Segelyacht im Hafen liegen. Es schwamm wirklich viel Zeug auf dem Meer rum: Plastikflaschen und Behälter aller Art, Holz, egal, in welcher Verarbeitungsform und sogar Seecontainer. Die letzten geschauten Bilder zeigten mir deutlich, daß wir den Neuaufbau wohl vorwiegend mit Treibgut machten.

Gesehen hab ich vier Landkontakte: Georgetown, Dakar, einen ‚neuen’ Hafen im amerikanischen Mittelwesten und die Antarktis – ich glaube, im Rossmeer, bin aber nicht sicher. Nach den Schauungen siedeln wir uns – von allen Gegenden – auf der Antarktis an. Die scheint größtenteils eisfrei zu sein. Eine schäbige Treibholzsiedlung, aber mit einem Hafen aus Schiffscontainern. Davon schwimmen recht viele herum, die meisten voll mit so nützlichen Dingen wie Fernseher, aber scheinbar auch einige mit Eßbarem. Und ja, wir haben allerhand Saatgut, von Kompost weiß ich nichts. Scheinbar düngen wir mit unseren Fäkalien und Abfall. Aber wenn ich alles verstanden hab, was ich sah, dann dauert das Jahre, bevor das in Schwung kommt. Leben tun wir von Fischfang und Jagd auf Treibgut (sowohl mit dem Schiff, mit gefundenen (Rettungs-)Booten und am Ufer). Es scheint eine harte Welt zu werden, besonders für Weiße. Die meisten Überlebenden sind dunkelhäutig und brutal oder verschlagen. Ich habe gesehen, daß wir in Georgetown angegriffen wurden, in Dakar haben wir zwei weiße Sklaven gekauft, gegen gefundene Ware. Meine Schauungen enden mit der Anlage eines zweiten Dorfes. Da scheint es schon einiges an Grün zu geben.“

Quellen