Cristina Perincioli
Zur Methode
„Man führt die Probanden in einen Zustand tiefer Entspannung, ein in der Medizin/Psychologie gängiges Verfahren. In diesem Zustand stellte ich ihnen Fragen und nahm den Dialog auf Tonband auf. Über 100 Personen beteiligten sich an dieser Art Erforschung der Zukunft. Die Bilder, die sie sahen wurden schriftlich, später per Tonband protokolliert. Diese Bilder hielt ich erst für Projektionen unserer damaligen Ängste, bis ich begann, sie mit der 1980 beginnenden Forschung zu den Folgen von Asteroiden-Einschlägen in Zusammenhang zu bringen. […] Die hier ausgewerteten ‚Reisen in die Zukunft‘ fanden 1981-1983 statt. Bis 1985 schrieb ich an dem Manuskript und wandte mich anderen Projekten zu.“[1]
„Es waren unzweifelhaft Bilder einer weltweiten Katastrophe, und, als deren Folge, einer höchst eigentümlichen Veränderung der Erdoberfläche, der Vegetation und auch der Menschen. Ich hielt dies erst für Phantasieprodukte, symbolische Bilder, vergleichbar mit jenen aus Träumen oder Trips, bis ich entdeckte, dass dieselben Bilder auch bei anderen Versuchspersonen auftauchten; sollten sie alle aus einem kollektiven Unbewussten geschöpft haben? Ich begann die Bilder zusammenzustellen, zu vergleichen und ihre Häufigkeit statistisch auszuwerten.“[2]
„Als wir 1981 mit dem Experiment begannen, wollten wir folgende Fragen klären:
1. wie würde die sich abzeichnende ökologische und militärische Katastrophe aussehen,
2. wohin müssten wir gehen, wie uns vorbereiten, um uns davor zu schützen,
3. und wie würde die Welt danach aussehen, wie die Menschen, Tiere, Pflanzen?“[3]
„Die TeilnehmerInnen des Experiments legen sich auf den Boden oder ein Bett, decken sich warm zu und beginnen sich körperlich zu entspannen in der Art, wie man es auch vom autogenen Training kennt, nur dass sie dies nicht selbst erlernt haben müssen, sondern von mir suggeriert bekommen. Angefangen bei den Zehen: ‚Deine Zehen werden ganz warm, entspannt und locker‘ – bis hinauf zum Scheitel werden alle Muskeln angesprochen und entspannt. Dann folgen einfache Atemübungen und schließlich wird der Geist entspannt. Indem die TeilnehmerInnen aufgefordert werden, sich Bilder mit Zahlen vorzustellen, – leuchtende Zahlen, die lautlos durch eine samtene Schwärze gleiten. […] Bevor ich dann die erste Frage stelle, erinnere ich noch einmal daran, nicht über die Fragen nachzudenken, sondern einfach zu warten, welche Bilder bei diesen Fragen auftauchen und diese zu beobachten. […] Therapeuten wenden diese Methode an, um Konflikte aus der Vergangenheit des Patienten in dessen Bewusstsein zu holen. Wir hingegen benutzten die Methode, um in die ‚Zukunft‘ zu schauen, uns klar zu machen, welche Situationen und Konflikte uns dort erwarten mögen.“[4]
„Mit demselben Tonband experimentieren wir 1981 in Berlin und fünf Städten der Bundesrepublik. Die Ergebnisse werden protokolliert, geordnet. […] Die Aktion wurde jeweils im örtlichen Frauenzentrum oder Frauengesundheitszentrum angekündigt und fand auch dort statt. Die Teilnehmerinnen kamen alle aus dem Umfeld der Frauenbewegung und sind damit auch engagiert oder zumindest informiert in ökologischen und friedenspolitischen Fragen, einige hatten auch Erfahrungen mit Meditation und autogenem Training. Um die Frage zu klären, ob nur Frauen diese ‚Zukunft‘ sehen, oder ob dies gar Abbilder feministischer Wünsche seien, habe ich später dasselbe Experiment auch mit Männern durchgeführt. Bisher habe ich noch keinen Mann gefunden, der Bilder sah, die sich von denen der Frauen unterschieden hätten.
Nach einem einführenden Gespräch legten sich die Frauen – es waren Gruppen zwischen 10 und 40 Teilnehmerinnen – auf den Boden, schlossen die Augen und lauschten dem Tonband. Zuerst hörten sie die Entspannungshilfen, später die einzelnen Fragen, nach Bilder, jeweils im Abstand von einer Minute. Nach dem Ende des Bandes ließ ich die Frauen ihre Erlebnisse und Erkenntnisse notieren, dann erst setzten wir uns in einen Kreis zusammen und tauschten uns darüber aus. […]
Während eines Aufenthalts von [Stanislav] Grof in der Bundesrepublik legte ich ihm mein Material vor. Wie würde er es einordnen? – Als symbolische Bilder aus dem Unbewussten, Symbole von Durchgangsriten? Oder sollte man sie ansehen als Bilder, die tatsächliche Ereignisse widerspiegeln?
Ich hatte erwartet, dass jedenfalls ein Psychoanalytiker kaum eine andere Erklärung gelten lassen würde, als eben eine psychoanalytische. Stattdessen erzählte mir Grof, dass er in seiner Arbeit ebenfalls erlebt hatte, dass Patienten Ereignisse beschrieben, die sich später tatsächlich so ereigneten. Und er meinte, dass es realistisch sei, anzunehmen, dass bei meinen Experimenten tatsächlich Zeitreisen stattfänden.“[5]
„Die Versuche mit Gruppen hatten mir gezeigt, dass die Bildern so vieler verschiedener Personen in einem Maße übereinstimmten, dass sich diese nicht mit Wunschträumen oder Phantasie erklären lassen. Die Protokolle der Gruppensitzungen beschrieben lauter konkrete Momentaufnahmen.
Gab es dafür einen kausalen Zusammenhang oder eine zeitliche Reihenfolge? Um das herauszufinden, änderte ich meine Technik; jetzt führte ich jeweils immer nur eine Person in die Tiefenentspannung und dann „auf eine Reise in die Zukunft“, die ich mit der Frage begann: „siehst du in der Zukunft einen Umbruch, der uns alle betrifft? Kannst du dazu Bilder sehen?“ Dabei saß ich mit einem Mikrofon neben meiner Versuchsperson. Ich konnte sehen, wie sie sich auf die gestellte Frage konzentrierten, ganz ruhig wurden. Dann konnte ich beobachten, wie sich ihre Augen unter den Augenlider bewegten, als würden sie mit geschlossenen Augen eine Szene verfolgen. An diesen „rapid eye movements (REM) erkennt man, wenn eine schlafende Person träumt. Jetzt wusste ich, dass meine Versuchsperson etwas sah und ich forderte sie auf, mir dies zu beschreiben. In diesem tief entspannten Zustand sprechen zu müssen, erschien ihnen schwierig und ließ sie einen Augenblick zögern. Nach den ersten Sätzen aber, hatten sie sich damit zurechtgefunden und konnten nun gleichzeitig „sehen“ und sprechen. In den Gruppenexperimenten erfuhr ich immer erst hinterher, was die Zeitreisenden erlebt hatten, hier nun wusste ich immer, wo sie sich gerade befanden, konnte also Fragen zur Situation sogleich stellen und beantwortet bekommen. Sie halfen den Zeitreisenden auch, tiefer in ein Bild einzusteigen, eine Situation aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Und um Phantasieren auszuschließen, zwang ich sie immer wieder auch nebensächliche Details genau zu beschreiben, zum Beispiel welche Kleider sie selbst tragen. Vor allem legte ich Wert auf Beschreibungen der chemischen und physikalischen Beschaffenheit einzelner Phänomene, die ich dann mit Beschreibungen in anderen Protokollen vergleichen konnte.
So wollte ich, wann immer in einer solchen Zeitreise ein Komet auftauchte, genau wissen, wie dieser beschaffen ist, fragte nach seiner Distanz zur Erde, seiner Flugrichtung und seiner Wirkung auf die Erde. Diese Beschreibungen konnte ich dann untereinander vergleichen. Hätten sich alle Versuchspersonen, diesen Kometen lediglich ausgedacht, so würden solche Detailangaben wohl recht unterschiedlich ausfallen.“[6]
Cristina Perincioli, Anita Heiliger, Theresa
„Dann hörte ich die Fragen und Bilder erschienen – so deutlich, als säße ich im Kino und sähe einen Film von einer unbekannten Landschaft und von rätselhaften Situationen. Nachdem das Band zu Ende war und wir zu unserem Wachbewusstsein zurückgekehrt und die Augen geöffnet hatten, sprang ich auf, holte ein Stück Papier, bedeutete Anita nicht zu sprechen und notierte alles, was ich eben gesehen hatte.
Auf die erste Frage: ‚Siehst du in der Zukunft eine große Bedrohung wie eine Naturkatastrophe oder einen Krieg auf uns zukommen? (Später fragte ich weniger suggestiv nach einem ‚großen Umbruch, der uns alle betrifft‘. Doch das beeinflusste die Antworten offensichtlich nicht). Auf diese Frage hin sah ich ein orange glühendes Objekt in geringer Höhe über die Erde fliegen und alles darunter zerstören.
Anita [Heiliger] und einige Tage später Theresa, die mit demselben Band experimentierte, erhielten Antworten, die ebenfalls auf eine kosmische Ursache der Katastrophe hinwiesen.“
„Bei der Frage: ‚Welche Fähigkeiten sollte ich erlernen, um mich besser schützen zu können?‘ folgte die nächste Überraschung. […] die Antwort aber lautete […]: ‚Lernen auf einem Bein zu stehen!‘ Es war wie eine Verhöhnung meines Sicherheitsbedürfnisses. Dann dämmerte mir die Bedeutung: Bisher hatte ich mir etwas darauf eingebildet, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen – das würde nun wohl nicht mehr ausreichen! Jetzt ginge es darum, ein besseres inneres Gleichgewicht zu entwickeln, denn nur so kann man auf einem Bein stehen.
Sehr konkret und detailliert wurden die Bilder bei der Frage, wie die Erde nach der Katastrophe aussieht, wie die Pflanzen, Tiere und Menschen. Ich schrieb: ‚Eine einfarbige, sienabraune, riesige Ebene; ratze putze kahl, kein Baum, kein Grün‘. Später sehe ich ‚dicke Pflanzen mit Blüten an den Blattspitzen. Verschlungen wie Urwald.‘
Anita notierte ‚Pflanzen dicht wuchernd, fest. Eher wie Urwald, aber niedrige Vegetation‘. Sie scheint dasselbe Bild gesehen zu haben: ‚Pflanzen mit Blättern wie Rotkohl‘ berichtet Theresa einige Tage später.
Und die Menschen?
Theresa: ‚Die Frauen haben einen athletischen Körper‘. Auch mir fällt bei den Frauen deren muskulöser Körper auf; ‚ich weiß nicht, ob es Männer oder Frauen sind‘ notiere ich erstaunt.
Auch die Kommununikationsformen dieser Menschen sehen wir ähnlich; Theresa: ‚Sie reden nicht viel, teilen sich mehr durch ihren Körper mit, eine andere Sprache.‘ Und ich: ‚Sie gehen nicht groß miteinander um; ich sehe zwei ruhig Rücken an Rücken zusammen sitzen. Alle sind sehr friedlich, respektvoll, verhalten.‘ Auch Anita berichtet von dieser ‚Ruhe, Gemäßigtheit, Entspanntheit‘.“[7]
Ergebnisse der Gruppenbefragungen
„Nicht alle Frauen hatten etwas ‚gesehen‘; einige waren eingeschlafen, weil sie Angst hatten, möglicherweise schreckliche Bilder zu sehen, wie sie selbst sagten. Und andere meinten, sie wären nicht tief genug entspannt gewesen. Die Erzählungen der übrigen 85 Frauen habe ich protokolliert, sortiert, und ich unternahm einen Versuch, sie zu vergleichen und auszuwerten.
Die meisten Übereinstimmungen fanden sich bei der Beschreibung der Katastrophe selbst. Von 59 Berichten einer Katastrophe beschrieben 25 sie als Vulkanausbruch und Erdbeben, 18 erlebten eine alles verschlingende Flutwelle und 15 berichteten von merkwürdigen Phänomenen am Himmel, wie ‚Lichtkreise‘, ‚glühende Kreise‘, ‚rote Kugeln am Himmel‘, ‚Sonnenball stürzt in die Fluten‘ ‚Kometen fallen vom Himmel‘ ‚riesiger, glühender Stein fällt vom Himmel‘.
Die Berichte von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Flut erfasste ich lediglich statistisch – schenkte ihnen aber keine weitere Beachtung. Zu offensichtlich schien mir, dass dies Bilder waren, die einem automatisch einfallen, wenn man sich eine Katastrophe vorstellen soll.
Zu Denken gab mir allerdings, dass keiner der 59 Berichte über die Katastrophe Bilder zeigte, die eindeutig als Kriegsszenen identifiziert werden konnten. Es gab darin zwar Brände, Explosionen und Pilzwolken, doch all das entsteht genauso bei Vulkanausbrüchen. Dabei hatten wir doch zuallererst Angst vor einem Atomkrieg. Jemand, der z.B. in Berlin wohnt, fühlt sich dagegen schwerlich von einem Vulkanausbruch bedroht, so wie jemand in Stuttgart sich auch nicht vor einer Flutwelle fürchtet. Trotzdem sahen sie dies und nicht den uns viel naheliegender erscheinenden Krieg.“[5]
„Wo solltest du dann sein? Diese Frage beschäftigte uns 1980 und 1981 am meisten: die leidige Frage nach dem Wohin-Auswandern. Doch darauf erhielten wir in den Zeitreisen nie eine brauchbare Antwort. Stattdessen sahen sich sieben Frauen in Erdhöhlen, zwei in Steinhäusern und drei im Himalaja, eine in einem U-Bahnschacht. Und nur wenige Frauen aus den hier zitierten Gruppenexperimenten hatten eine geographische Vorstellung davon, wo sich dieses Erdloch oder Steinhaus befand. Manche der Orte, die die Frauen angeben konnten, erschien keineswegs sicher, sondern eher besonders gefährdet zu sein, z.B. die Mittelmeer- oder Nordseeküste. […] Eine Möglichkeit, die Katastrophe zu verhindern, wurde ausnahmslos verneint und was da kommen sollte mit Nachdruck als notwendig, sinnvoll und von uns unabhängig und nicht kontrollierbar dargestellt.“[6]
Aussagen einzelner Probandinnen
Probandin 2
„Panik, Rumschreien, ich selbst bin gelassen, fühle mich geschützt.“[6]
Probandin 9
„Einige liefen kopflos auf die Strasse, andere versuchten sie in Gruppen zu organisieren. Ich selbst hatte Schwindelgefühle und Magenkrämpfe, musste aber auch ins Getümmel. Ich sah mich als jemand, die die Katastrophe vorhergesehen hatte und nicht so kopflos war.“[6]
Probandin 10
„Sehe reinste Panik unter den Leuten. Sie stieben auseinander, es ist schrecklich.“
„Ursache scheint ein kosmisches Ungleichgewicht zu sein. Verhindern? Erst müsse man den kosmischen Aspekt begreifen, einen Zugang dazu herstellen.“[6]
Probandin 26
„Die Katastrophe ist total sinnvoll, ein Reinigungsprozess. Die wirkliche Katastrophe ist das, was jetzt ist! Als die Häuser einkrachten, war das wie eine Befreiung. Ja! Endlich!“
„Pluto rast als Feuerball um die Erde, als ob er wütend wäre. Nicht das ökologische Ungleichgewicht ist die Ursache, sondern etwas von außen.“[6]
Probandin 27
„Leute rennen hektisch durcheinander. Ich selbst war ruhig; ich war eben nicht überrascht.“[6]
Probandin 48
„Man darf nichts dagegen tun, muss sich wie von einer Welle mittragen lassen. Die Welle nimmt mich auf und setzt mich irgendwo ab. Ich hatte auch die ganze Zeit keine Angst.“[6]
Probandin 49
„Handwerkliches kann man vergessen. Ich müsste fliegen lernen.“[6]
Probandin 51
„Alles müsste man besser können; nicht irgendein Beruf, sondern mit sich, seiner Seele und Körper… seine Ganzheit noch Mal erfahren.“[6]
Probandin 61
„Die Bäume sehnen sich alle nach Befreiung, dass sie endlich atmen können; alles sehnt sich nach Höherentwicklung. Streifen am Himmel, Gefahr, Grollen. Jetzt kommt’s also!“[6]
Probandin 66
„Ich bin in der Gebärmutter, die warm und feucht ist. Von außen/oben schaue ich mir das Durcheinander an. In der Großstadt habe ich die Kämpfe der Leute gesehen. Leute im Zug, sie kämpfen.“ [8]
Probandin 69
„Gegen eine planetarische Katastrophe kann man nichts machen.“[6]
Probandin 72
„Ich hatte nicht das Gefühl abhauen zu müssen, diese Katastrophe muss kommen, soll sein, da müssen wir durch. Es kommt was neues.“[6]
Ergebnisse der Einzelbefragungen
„Gerade was den Kometen betrifft, so ist es bezeichnend, dass die meisten ihn nicht als solchen erkannten und stattdessen von einer ‚leuchtenden Kugel‘ sprachen. Allerdings trafen die beobachteten physikalischen Eigenschaften dieser ‚leuchtenden Kugel‘ auf Kometen zu.“[6]
Anne M.
Die Katastrophe[9]
„Siehst du in der Zukunft einen Umbruch, der uns alle betrifft, welche Bilder tauchen dazu auf?
‚Da ist aufgebrochene Erde, rot-braune Farben. Auch der Himmel ist rotbraun überzogen. Es ist etwas Rostrotes, was den Himmel und die Erde färbt.‘
Woher kommt dieses Rostrote, kommt das von oben oder von unten?
‚Mehr von unten. Es ist ein Rostrot wie es diese Farbe auch im Grand Cañon gibt; sie leuchtet und der Himmel hat die gleiche Farbe – alles ist damit überzogen, so wie blutig, so ein Rostrot. Ich hab noch ein Bild gesehen, wo es noch mehr Grün gibt. Aber das ist grau geworden, ein milchiges Grau, wie ein Belag darüber; eine ganz normale, grüne Landschaft, die grau geworden ist.‘
Als die Landschaft noch grün war, wo hätte das sein können? Ist das ein anderer Erdteil?
‚Das ist wie hier.‘
Kannst du dort noch andere Dinge sehen, wie sie hier auch sind, Strassen, Häuser?
‚Ja. Da gibt’s auch Strassen, da gibt’s auch Häuser.‘
Kannst du mal nah rangehen und eins beschreiben?
‚Jetzt stehe ich vor einem Haus, da gibt es nur noch grauweiße Wände, das Dach scheint zu fehlen. Es sieht aus wie ein verwahrlostes Haus, unbewohnt. Ich sehe keine Menschen.‘
Ist es denn schon lange unbewohnt oder ist da was passiert, dass es gebrannt hat oder so was?
‚Ne. Gebrannt hat es nicht.‘
Kannst du auch hinein gehen?
‚Da ist alles durcheinander gestürzt, drinnen.‘
Also sind die Möbel noch da?
‚Ja, da gibt es Möbel. Aber unter den Trümmern.‘
Kannst du vielleicht doch Menschen entdecken, wenn du versuchst den Menschen zu folgen, die da gewohnt haben?
(lange Pause)
‚Es sieht so aus, als ob die ein paar Sachen mitgenommen haben, Möbel haben stehen lassen, so weggelaufen sind. Weil so Kleinigkeiten gibt’s nicht, so Kleinkram wie Handtücher.‘
Es ist also niemand mehr in der Nähe?
‚Nein.‘
Steht das Haus allein, oder gibt’s noch mehr drum herum?
‚Es steht am Rande, da sind noch mehr Häuser‘
Es ist eine Ortschaft?
‚Ja.‘
Jetzt siehst du auch die Strasse, die durch die Ortschaft führt?
‚Ja. Da ist eine Strasse und da ist auch Geröll drauf.‘
Geh doch mal bis an den Ortsrand; dort steht immer ein gelbes Schild, wo drauf steht, wie das Dorf selber heißt, oder die Richtung zum nächsten Ort.
‚Aalhaus, Aahaus, mit zwei A.‘
Und auf der Rückseite?
‚Da ist nichts, grau. Nein dieses gelbe ist ein Hinweisschild nach Aahaus, so ein gelber Pfeil.‘
Dann musst du jetzt noch Mal an den Ortsrand rausgehen, dorthin wo die Häuser beginnen, dort müsste dann ein viereckiges Schild stehen.
(lange Pause)
Kannst du einen Pfosten sehen? Vielleicht liegt er auch am Boden, ist umgerissen?
‚Mir kommt immer so was in den Sinn, aber sehen kann ich das nicht. Irgendwas mit 'Derndorf' oder 'Dernbach' – ich sehe nichts richtiges, weil ich hab immer ein Schild vor mir, was verbeult auf der Erde liegt, ein gelbes Schild.‘
Kannst du dieses umdrehen und auf der Rückseite gucken?
‚Porkhausen, Borkhausen oder Born… Bork.. oder so ähnlich.‘
Stehen da auch Kilometerzahlen drauf?
‚8 Km‘
Du schwebst jetzt über der Erde und betrachtest sie in derselben Zeit wie vorhin, wirst jetzt nach oben schauen, durch das Rot hindurch sehen, wirst sehen, ob sich etwas außerhalb der Erde verändert hat, was auf die Erde eingewirkt haben könnte. Du wirst ein Bild sehen von der Ursache für dieses Aufbrechen und diese rote Farbe.
‚Ich bin jetzt in der Luft. Ich sehe nicht viel, ich spüre mehr. Es sind schon sehr viele Kräfte, die durcheinander wirbeln. Mich rupft es und es zerrt an mir. Ich weiß noch nicht, was es ist, aber da kommt was.‘
Kannst du die Erde sehen? Ist sie weit weg?
‚Ja, so wie der Mond etwa. Ich muss mal ein bisschen näher ran. Ich seh‘ an einer Seite was Schwarzes um die Erde rum, wie eine Wolke, eine Hülle, dunkel.‘
Du wirst jetzt diese dunkle Wolke untersuchen, sehen, an welcher Stelle der Erde sie ist, oder ob sie drum herum geht.
‚Sie ist mehr über England, Europa und nördlich vom Äquator. Und sie kommt mir vor wie Teer, richtig schwarz. Sie bleibt stehen, zerfranst so.‘
Kannst du zurück verfolgen wie sie sich gebildet hat?
‚Da muss was von draußen dazugekommen sein. Das ist nicht nur Erdchemie, da muss was vom Weltall dazugekommen sein.‘
Wenn du das nun zurückverfolgst, auf was stößt du dann?
‚Das muss irgend ein großer Gesteins… oder eine gasartige Masse, ich glaub, dass das eine große Masse war und die ist irgendwie verbrannt in so unheilvoller Weise mit der Erde. Ich habe mehr das Bild, dass das noch kein fester Körper war, sondern einer, der glühte, sehr viel Gas enthielt.‘
Kannst du ihn glühen sehen?
‚Ja, jetzt seh‘ ich ihn glühen.‘
Jetzt verfolge doch mal seinen Weg, wie er durchs Weltall fliegt.
Kannst du sehen, ob er sich und wie weit er sich der Erde nähert? ‚Der kommt schon ziemlich nah, aber fällt nicht direkt auf die Erde, warum eigentlich nicht? In der Berührung gibt es eine ganz heftige Schaukelei für die Erde und auch für den Körper und da kommt es zu Bränden, da entsteht auch diese schwarze Wolken der Teer. Das sind Gasreaktionen. Die Lufthülle ist ja auch ein Gas. Ich hab noch immer das Bild, dass sich der Körper nicht ganz aufgelöst hatte, als ob irgendwas davon weiterfliegt.‘
Ist er gleich groß wie die Erde oder kleiner?
‚Ja, er ist etwas kleiner. Mit der Gashülle sind sie ziemlich gleich.‘
Wenn du den Mond siehst, kannst du anhand dieses Abstandes sagen, wie nah sie sich kommen?
‚Die Gashüllen berühren sich, die inneren festen Körper nicht und das würde etwa der Abstand sein zwischen Mond und Erde.‘
Siehst du den Mond in dem Bild?
‚Nein.‘
Du hast jetzt diese Szene vor dir, wo er kommt. Guck jetzt noch bevor er da ist, die Erde an, wie dreht sie sich?
‚Von links nach rechts.‘
Verfolg nun genau, was die Erde für eine Schaukelbewegung macht.
‚Sie dreht sich paar Mal hin und her, als ob sie ausweicht und gleichzeitig auch wieder angezogen wird. Aber das pendelt sich danach anders ein. Im Moment, wo er vorbeikommt, dreht sich die Erde einmal um sich selbst.‘
Von wo nach wo?
‚Ich seh den jetzt von links ankommen und hab vor mir Europa. Dann dreht sie sich von links nach rechts einmal rum.‘
Und wenn er vorbei ist?
‚Dann kippt sie noch mal zurück. Wo er vorbeifliegt, entstehen die Brände. Ich seh‘ ungeheure Explosionen, das ist so dramatisch, mir macht das Angst.‘
Du gehst jetzt wieder zu dem Haus zurück, und wenn du dort bist, wirst du versuchen, von diesem Haus aus in Gedanken den Menschen zu folgen, die von dort weggegangen sind, zu dem Ort, wo sie hingegangen sind, wo sie zu dieser Zeit sind.
‚Sie leben in einer Höhle. Da gibt es einen Ausgang und unterirdisch einen Raum, da leben sie. Es ist ein natürliches Erdloch. Das haben sie wohl gewusst; es sieht nicht extra errichtet aus, sondern gefunden. In einer gebirgigen Gegend, es gibt auch Laubbäume.‘
Was haben sie an?
‚Da ist ein Opa, eine Familie – da gibt es mehrere. Er fällt mir auf, weil er langsamer geht und gebeugt. Die Kleidung ist nicht bunt, eher grau. Für mich ist das alles grau. Er hat Hosen an, eine Strickjacke. An den Füssen, das sieht mehr nach selbstgebastelter Sandale aus. Unter der Strickjacke ein grauer Stoff, wie die Hose. Das muss selbst genäht sein. Der Gesichtsausdruck ist ernst, gelassen, ruhig. Sie laufen immerzu hin und her, ich weiß gar nicht, was die machen. Der Opa setzt sich zwischendurch immer wieder hin. Sie tragen was, als ob sie was nach Hause bringen, was Kleines, was Braunes, es könnten Kerne sein. Als ob sie was Gesammeltes ins Haus bringen, Nüsse. Da gibt es noch eine Frau, ein Mann und ein Kind und noch eine Frau. Die läuft am schnellsten. Die hat auch so was an, sie sehen alle ziemlich ähnlich aus.‘
Hat sie Hosen an?
‚Es ist alles ziemlich weit, kann eine Hose sein, aber auch so grau, so einen Nicht-Farbe.‘
Kleider aus einem Laden?
‚Nein, hat sie auch selbst gemacht. Die Haare sind lang, bis auf die Schultern, rotbraun.‘
Wie alt?
‚34‘
Kannst du dich mal in sie hinein fühlen, wie sie sich dort fühlt? Oder kannst du sie fragen?
‚Die mag das. Sie fühlt sich nicht unwohl. Sie lacht jetzt, weil ich frag, warum sie sich denn so beeilt. Von den Menschen, von ihr, wie auch vom Opa geht irgendwas aus , so was Bedächtiges. Beim Opa kam es mir noch selbstverständlich vor, aber an der Frau überrascht es mich.‘
Bedächtig wäre aber langsam?
‚Nicht bedächtig, das wäre auch verkehrt. Das ist eher so eine innere Festigkeit, so was Unerschütterliches, das hat die Frau und auch der Opa, so als ob sie ihrer Sache ganz sicher sind.‘
Spricht sie mit dir in Worten? z.B. könntest du sie fragen, wo sie herkommen, wo das ist, wo sie gewohnt haben? Kann sie mit dieser Frage etwas anfangen?
‚Erst will sie davon nicht sprechen, das lehnt sie ab, Vielleicht gibt es da ein Tabu, dass man darüber nicht spricht.‘
Wie gibt sie dir das zu verstehen? Sagt sie das in einem Satz?
‚Ich glaub nicht. Ich spreche mit ihr anders, aber ich bestehe darauf, dass sie mir das sagt, aber das sag ich nicht in Worten. Da schüttelt sie den Kopf und sie kriegt ein Grauen ins Gesicht. Sie will den
Namen nicht aussprechen. Das ist, als ob sie dann das Grauen noch mal fühlen muss.‘
Mag sie dir die Gegend nennen, wo sie jetzt lebt?
‚Sie hat 'Eifel' gesagt.‘
Hat sie das in einem Wort gesagt, oder war das Gedankenübertragung? Hat sie den Mund aufgemacht dabei?
‚Nein.‘
Ich hätte dich gern gebeten, aus dieser Höhle rauszugucken, dir einen Überblick über die Landschaft zu verschaffen. Ist es dort grün oder grau oder auch rot?
‚Das ist so: im Schatten der Berge ist es grün da wachsen Bäume. Dann gibt es aber andere Seiten und Landschaften, da ist die rote Erde.‘
Also jeder Berg ist zweigeteilt in der Farbe?
‚Ja.‘
Würdest du sagen, das ist die Eifel, wie du sie kennst?
‚Es erinnert mich an die Eifel, ja. Es kann auch ein anderes Gebirge sein, es sind nicht zu hohe, abgerundete Berge. Bäume sind nicht obendrauf, nur an den Seiten.‘“
Stefan
Die Katastrophe[10]
„Siehst du auf der Erde einen Umbruch, wie eine Naturkatastrophe oder einen Krieg? Was siehst du auf der Erde und welche Bilder siehst du dazu am Himmel?
‚Da ist eine große rote, oder knallorange Kugel im schwarzen Himmel. Ich weiß nicht, ob’s die Sonne ist. Die Kugel ist orange und wird dann gelblich, weißlich und wird nach hinten dünner und heller! Es sieht aus, als ob sie über uns hinweggezogen ist und sich jetzt entfernt mit einem Kometenschweif hinten dran. Ganz langsam zieht sie, wird dabei kleiner und irgendwie drehen wir uns mit ihr. Die Erde dreht sich so mit, dass die Richtung des Kometen Äquator wird. (Mit geschlossenen Augen deutet er mit seinen Händen eine Kippbewegung an.) Ich sehe, dass der Komet, wenn er an der Erde vorbeikommt, durch die Anziehungskraft eine Schleife macht und sich dann wieder entfernt.
Am Himmel sehe ich parallele, schwarze Streifen von oben nach unten zum Horizont. Da sind weiße Häuser, rechtwinklig, wie arabische Häuser. Ich stehe ein paar Kilometer vor dieser Ortschaft.‘
Was löst der Anblick dieses Kometen aus? Ist es Furcht?
‚Es ist Staunen, Ehrfurcht. Die Begegnung mit etwas Überirdischem, Größerem. Eher Ehrfurcht, Vertrauen.‘
Nun wollte ich wissen, ob Stefan in diesem Bild selbst physisch anwesend ist, ob er zu dieser Zeit noch lebt und wie alt er dann etwa sein würde.
Stehst du auf dem Boden?
‚Ja.‘
Was hast du an? Zum Beispiel an den Füssen?
‚Ich bin barfuss. Eine weite Hose, die zu kurz ist. Sieht etwas abgerissen aus.‘
Kannst du deine Haare sehen, ob die lang oder kurz sind?
‚Ziemlich wirr, zottelig, ungepflegt, lang.‘
Und den Bart, hast du ihn rasiert?
‚Nein.‘
Hast du graue Haare im Bart?
‚Ist möglich, ja. Ich bin eher älter, aber kein alter Mann.‘
Und wie fühlst du dich?
‚Stark.‘“
Hella
Die Katastrophe[11]
„Als ich Hella nach Bildern frage von einem Umbruch in der Zukunft, beschreibt auch sie als erstes Streifen am Himmel wie Stefan, nur sind sie bei ihr bunt, die Farben fließen ineinander über. Als ich mich später mit Polarlicht befasste, erschien mir ihr Bild wie eine Beschreibung dieses Phänomens. Es entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen in die Atmosphäre eindringen und diese zum Leuchten bringen. Als ich Hella nach frage, was diese Streifen verursacht, taucht auch bei ihr als Antwort das Bild eines Kometen auf.
‚Es geht nicht von der Erde aus; es ist ein gleißendes Licht, es bewegt sich an der Erde vorbei, in einem Abstand, der dem des Mondes entspricht, es ist größer als der Mond. In der Mitte ist eine Konzentration von weißem bis rötlichem Licht; nach außen verläuft es wie in Schlieren‘.
Ich frage sie, wie dieses Licht auf sie wirkt, auf welche Körperstellen:
‚Irrsinnig warm, über warm hinausgehend, unangenehm. Es spricht vor allem den Solarplexus an, den Nacken und zwischen Schläfen und Augen. Es gibt Schwierigkeiten beim Atmen, ein Reißen in den Bronchien, Atemnot. Ich spüre eine Kraft, die geht in zwei Richtungen. Einerseits bleiern werden, lähmend, gedrückt und andererseits weggerissen werden. Als würde es zwei Kräfte geben. Die Schwerkraft ist da, aber auch etwas, was mich wegreißt. Und es fühlt sich wieder so komisch an im Zwerchfell‘.
Hella hat sich dabei mit dem Bauch auf die Erde gelegt, so hält sie diese widerstrebenden Kräfte am ehesten aus, und setzt ihre Bemühungen, dieses unbekannte Gefühl zu beschreiben fort. Nach einer Weile sagt sie: ‚Da fällt mir was ein: es ist wie eine Zentrifugalkraft; da wird man ja auch an eine Wand gedrückt und der Boden verschwindet und man bleibt trotzdem kleben. Dies hier ist ähnlich, nur dreht sich nichts.‘
Diese widerstreitenden Kräfte fühlt sie während ‚das Licht da vorbeigeht‘. Was danach folgt, ist nicht minder unangenehm: ‚Das erste ist, dass ich leicht hinfalle. Ich stehe auf und hüpfe und bin durcheinander, komme nicht klar. Ich kriege meine Schritte nicht hin. Ich fühle mich leichter an, flieg aber nicht hoch, ich krieg wieder Bodenkontakt. Aber ich fühl mich auch anders, nicht nur leichter. Wenn ich mich betaste – das mach’ ich nämlich gerade, ich drücke meine Oberschenkel – ist das irgendwie anders, nicht so wie mein Körper, weicher. Nicht aus Gummi, aber… meine Muskeln, das fühlt sich so unwichtig an.
Aber das sind deine physischen Muskeln und Beine? Kannst du sie sehen?
‚Ja. Noch kann ich sie sehen. Es löst sich langsam alles auf.
Löst sich das Bild auf, oder geschieht etwas mit dir?
‚Ja, mit mir. Kein Bildverlust.‘
Was geschieht mit dir?
‚Nichts was mir weh tut – oder ist man jetzt gut geschützt? Ein Auflösen. Meine Atmung geht nicht mehr…. also in dem Sinne bin ich nicht mehr richtig lebendig.‘
Was ist mit deiner Atmung?
‚Die ist verkrampft gewesen, immer flacher geworden. Dann hörte es immer mehr auf… war immer weniger möglich durch die Luftröhre tiefer…, wenn ich mit meinem Atem durchgehe. Und gleichzeitig, ja, löse ich mich aus mir raus. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll.
Ich bin jetzt über dem drüber, wenn du so willst, bin nur noch Geist. Mit dem, was vorhin vorbeigegangen ist an Licht, kann ich nicht mehr in meinem Körper bleiben, das geht nicht mehr, mit diesen Kräften, da musste ich raus. Ich will sehen, was jetzt passiert Ich kann überall herum blicken. Der Erde fehlt auch was. Also, da kann ich mich nicht mehr aufhalten. Ich bin ruhig. Mir tut nichts weh, nicht mehr. Das vorher war nicht schön, aber es ist vorbei. Ich weiß aber noch alles.‘
Wie ist es den anderen Menschen ergangen?
‚Die haben sich auch festgehalten an der Brust, an der Erde. Ich hatte den Eindruck, dass die meisten in ihrem Körper bleiben und sterben. Sie sehen aus wie in Krämpfen. Sie sind alle krank – oder sind sie verrückt? Weil sie halten ihre Arme vor die Augen, vor ihr Gesicht, Augen, Nase, Mund, und lassen es wieder los, wie in Horror.‘
Siehst du etwas in der Luft, was ihnen Probleme macht?
‚Kein Orkan, es fliegt nichts durch die Luft, keine Partikel. Sie laufen auch nicht wie wild, eher ganz schwach.‘
Schon bei mehreren Zeitreisen war ein solches Licht aufgetaucht; ich wollte nun wissen, wo es herkommt, in welcher Nähe und in welcher Richtung es an der Erde vorbeifliegt. Falls die Beschreibungen solcher Details bei den verschiedenen Zeitreisen übereinstimmten, könnte man davon ausgehen, dass es sich bei dieser Vision nicht um ein Phantasieprodukt handelt. Zu diesem Zweck bat ich Hella, ihren Blickpunkt von der Erde hinaus ins Weltall zu verlagern, um den Vorgang von außerhalb zu beobachten. Was sie berichtete, gebe ich im Kapitel ‚Komet‘ wörtlich wieder. Zusammengefasst beschrieb sie folgendes Bild:
Der Komet kommt von weit außerhalb unseres Planetensystems her: sein Licht ist etwa doppelt so groß, wie die Erde. Er fliegt an dieser vorbei, so nah, wie die Hälfte des Abstandes zwischen Mond und Erde. Er kommt aus der Richtung des nördlichen Firmaments und kehrt auch dorthin zurück, nachdem er die Erde in einem leichten Boden umflogen hat. Er kommt von Westen und überfliegt sie im Bereich südlich des nördlichen Wendekreises. Diese Begegnung dauert etwa einen halben Tag. Dabei kommt die Erde ins Torkeln; der Südpol wird vom Kometen angezogen, danach schwingt die Erde wieder zurück. Danach fliegt er weiter in Richtung Sonne, wird offenbar auf ein Umlaufbahn um diese gezwungen, denn er verschwindet nicht, sondern bleibt sichtbar als sehr großer, nun blauweißer Stern. Wieder zurück auf der Erde beschreibt Hella eine Szene, die als eine Folge dieser Begegnung angesehen werden kann:
‚Ich sehe große Spalten in der Erde. Es ist flach, hügelig und total aufgespalten. Es gibt einige vulkanische Erhebungen, die auch lebendig sind. Da sind auch Reste von gebautem Material; das sieht erschreckend aus: ausgelaufene Lava und daneben zerbröckelnder Beton. Da war wohl mal eine große Stadt. Das ist ja komisch, aber ich bilde mir ein, dass ich das kenne, als ob es Italien sei. Das passt aber nicht, weil da Berge sind. Wogegen ich hier jetzt keine Berge sehe. Das ist der tiefe Süden von Catanzzaro, dort sind heute Berge. Die Stadt ist furchtbar hässlich gewesen und das ist sie noch, d.h. ich kann sie nicht richtig erkennen.‘
Kann man von dort den Ätna sehen?
‚Sizilien kann man sehen… aber es ist nicht zu erkennen, ob da Funken sind, schwarze Wolken, rote… jetzt ist es weg. Aber da waren keine Menschen.‘
Und du selbst?
‚Ich war kein Mensch mehr, gerade. Ich war jetzt wie ein Geist.‘
Wie hast du dich gefühlt bei dieser Betrachtung?
‚Wie ein Geist, der ein Auge hat oder nur daraus besteht.‘
Hast du Angst gehabt?
‚Kein bisschen Angst, nichts.‘
Trauer?
‚Nein, keine Trauer. Schrecken ohne Angst. Ich war nicht Mal verwundert.‘“
Die Erde danach[12]
„‚Es gibt Inseln, sehr große Inseln, fast wie Kontinente. Es gibt Steine, Berge, Wasser. Sandwürmer sehe ich und im Wasser sind Bläschen. Das Wasser ist nicht durchsichtig, da ist was, winzig. Das Wasser ist grau. Auf den Steinen kein Moos.‘
Wenn du den Himmel betrachtest, ist der blau?
‚Ja. Ich sehe jetzt keine Wolken. Die Sonne, die Strahlen sind so kräftig. Es ist eine andere Erde und die Sonne ist stärker.‘
Bist du selbst dort vorhanden, oder beobachtest du das von oben?
‚Ich bin gekommen, aber ich bin nicht von dieser Erde.‘
Findest du irgendwo Menschen?
‚Ich sehe keine Häuser, Wohnungen, keine Zelte. Ich seh‘ Eingänge in die Erde.‘
Nähere dich doch mal einem solchen Eingang und horch und guck in ihn hinein.
‚Das sieht aus wie Höhlen.‘
Wie weit hinein gehen denn diese Gänge?
‚Das sind schon 100 Meter‘
Kannst du versuchen, dich bis dorthin hinzubewegen?
‚Das ist nicht schwer. Es gibt sogar Wasser da, Moos und auch Erde.‘
Und Menschen?
‚Ich bin noch nicht soweit. Ich guck erst die Wände und den Boden an. Es gibt Ratten. Menschen seh‘ ich nicht. Es ist nicht sehr hell, aber da ist noch Licht, was von woanders kommt. Es kommt nicht von oben. Ich geh jetzt dahin. Ja, da ist eine Feuerstelle, richtig groß. Aber keine Menschen.
Ich komm jetzt an Wasser, an einen See, unterirdisch. Dort liegen Flösse, zwei. Das ganze verliert sich nach hinten in der Dunkelheit. Ich habe Stimmen gehört, menschliche Laute. Ja, da sind Menschen, keine sehr großen. Viele Frauen und einige Männer. Sie sprechen keine Sprache, die ich kenne. Sie sehen aus fast wie Eskimos, tragen Häute, kein Fell. Scheinen nicht zu frieren, es ist nicht kalt.‘
Und die Haare?
‚Im Gesicht haben sie keine Haare. Aber auf den Armen.‘
Und auf dem Kopf?
‚Merkwürdig. Ich sagte, sie sehen aus wie Eskimos. Eskimos haben keine Locken und kein komisches Zeug… weiß nicht, was das ist, sieht aus wie Kohl.‘
Sind das vielleicht Mützen?
‚Ne, das sind keine Mützen. Es sieht aus wie… wie Blumenkohl.‘
Ist das abstoßend?
‚Ich find’s nicht sehr angenehm.‘
Ist das vielleicht eine Krankheit?
‚Ja, das stimmt, das könnte es sein. Sie sitzen da und reden grade. Sie sind sehr zugänglich zueinander, sind nicht brutal, hart oder laut, sondern ganz weich. Die Sprache hat auch ein System. Es wirkt nicht sehr kompliziert, kurze Hin- und Hersachen. Da gibt’s wohl sprachlich keinen Zusammenhang, aber es geht vielleicht ins Koreanische.‘
Kannst du sehen , wovon die leben, oder essen die nichts?
‚Zum Essen holen sie sich Sachen aus dem Wasser und von den Wänden und machen sich auch was warm. Es sind keine Tiere, es gibt welche, aber sie essen sie nicht. Es sieht nicht sehr schön aus, braunes und grünes Gemantsche. Könnten Algen sein, wie Schwamm-Zeug.‘
Sehen die Frauen anders aus, als Männer und gibt es einen Unterschied in ihrem Verhalten?
‚Es gibt sowieso mehr Frauen, 75-80% Frauen, und sie sehen aus wie Frauen. Sie sind schön proportioniert, nicht sehr dünn, sehnig, aber auch mit Muskeln. Die Männer sind nicht größer als die Frauen.‘
Aber kräftiger?
‚Von hinten seh’ ich keinen Unterschied.‘
Leben sie mit den Frauen zusammen?
‚Dort an dem Ort machen sie was zusammen. Scheinbar dürfen die Männer nichts Besonderes tun. Aber die Männer sind mehr für sich und die Frauen mehr für sich; bei den Frauen gibt’s auch ein paar Männer. Sie sind sich nicht feindlich, aber irgendwas ist da abgegrenzt. Ich weiß nicht, was es ist.‘
Kinder?
‚Ja. Und die haben auch Haare. Sie liegen auf der Erde, spielen, zeigen sich was. Ich hab noch kein Kind gesehen, was ein anderes prügelt. Sie sind nicht ohne Lautstärke, – sehr aktive Kinder – aber sie rempeln sich nicht an.‘
Geht es den Leuten dort subjektiv gut, oder wie ist die Stimmung?
‚Ich könnte mich sogar in sie hineinversetzen. Es ist kein schlechtes, unglückliches Leben, die Kommunikation ist friedlich und nicht aggressiv.‘
Kannst du mal versuchen, sie zu fragen, warum sie ausgerechnet in Höhlen leben?
‚Ich hab Angst hinzugehen, weil ich so anders aussehe!‘
Bist du denn in einem Körper?
‚Ich fühl mich immer noch anders als die. Mir scheint es wie ein Leben, das schon lange vorbei ist.‘
Vergangenheit?
Es ist nicht die Vergangenheit. Es ist in einer Zukunft, die weit weg ist‘
Kannst du gefühlsmäßig unterscheiden, was Zukunft und Vergangenheit ist?
‚Ja. Es kommt mir vor, wie eine Wiederholung, und doch ist es anders.‘
Was ist der Unterschied zwischen diesen Höhlenbewohnern und früheren Höhlenbewohnern?
‚Es sind andere Gesichter. Es sind unheimlich schlaue Gesichter. Sie sehen hochintelligent aus, und das Miteinander ist sehr harmonisch.‘
Wie waren denn die alten Höhlenbewohner im Vergleich?
‚Sie waren sehr kämpferisch, sie haben sich genommen, was ihnen über den Weg kam. Und sie waren von der Statur her ganz anders.‘“
Karin
Die Katastrophe[13]
„Weil das Tonband wahrend dem Experiment nicht aufgenommen hatte, erzählte Karin was sie gesehen hatte unmittelbar danach:
‚Als ich durch die Wolkendecke hindurch in den Himmel hinaufstieg, sah ich den Feuerball. Von der Erde aus gesehen, hatte er die gleiche Größe wie die Sonne und war ihr ähnlich, aber er kam von weither. Er war rot-gelb, mit kleinen Flammen rundum, nach hinten weggehend. Er kam von außerhalb des Sonnensystems, von weit her. Von Nord-Osten. Er flog an der Erde vorbei, wohin konnte ich nicht sehen.
Auf die Frage, wie sich die Erdachse verhält, sah ich, wie sie sich aufrichtet, gerade wird. Später war sie wieder schief, aber nach hinten und nicht zur Seite, wie zuvor.
Auf die Frage nach der Wirkung des Feuerballs auf die Erde, abgesehen von der Hitze und den Verbrennungen, ob es noch eine nichtsichtbare Wirkung gäbe, sagte ich: ‚wir haben was gelernt. Eine Bewusstseinsänderung.‘
Am Himmel Rauch und Pilze, die aussahen wie Windhosen aus Feuer und Qualm, ein trichterförmiger Stamm aus Feuer und schwarz und oben Qualm. Es können Atompilze gewesen sein.
Die Erde war braun mit vielen Spalten und Rissen drin, unheimlich heiß. Merkwürdig fand ich auch, dass alles ganz flach war, ganz eben. Mit „flach“ verband ich eine unendliche Leere.
Darin war ein Zug von Menschen zu sehen. die Angst hatten. Sie hatten braune Kapuzen an, die Sachen mit Stricken zusammen gehalten. Sie zogen etwas hinter sich her, was ich aber nicht erkennen konnte. Sie hatten Angst und wussten nicht wohin.‘“
Die ferne Zukunft[14]
„Karin unmittelbar nach der Sitzung (das Tonband hatte nicht aufgenommen):
‚Bei der Frage nach einer ferneren Zukunft sah ich ein Agrargebiet. Es war dieselbe Weite, nur eben grün, mit einem überdimensionalen Weizen mit 30 cm langen Ähren. Kein Nahrungsproblem, habe ich damit assoziiert – die Halme waren höher als ich. Es gab hohe, schnell wachsende Bäume, wie Pappeln, waren aber keine solchen. Ich sah ein Pferd, mit dem ich sofort eine Verbindung hatte, über die ich lachen musste, ich konnte mich sofort mit ihm verständigen– nicht sprechen.
Bei den Menschen hatte ich den Eindruck, dass sie eine neue Sprache haben, wobei die neue Sprache auch ein neues Denken bedeutete. Sie hatten was gelernt – ich hab das nicht gesehen, sondern gefühlt – die haben was begriffen.
Es gab dort Männer und Frauen, sie lebten aber nicht miteinander, sondern nebeneinander.
Sie hatten Häuser aus gehobelten und ungehobelten Baumstämmen. Das Haus der Priesterinnen war aus beidem und größer als die anderen. Es hatte mehrere Etagen, die mit Treppen verbunden waren. Die anderen Häuser hatten einen durchgehenden Raum und schräge Dächer drauf. Die Häuser waren rechteckig.
Im Priesterinnenhaus fand ein Fest statt, bei dem Neue aufgenommen wurden; jene, denen von den weisen Frauen das Wissen gelehrt werden würde, das durch die Katastrophe erworben worden war.
Die Priesterinnen waren groß und schlank, hatten fast indianische Gesichtszüge, nicht wie Indios, sehr edel, dunkel, aber nicht schlitzäugig. Die Gewänder waren glatt, die der Priesterinnen weiß und mit einem Gürtel, aber nicht aus Leder.
Auf die Frage, ob dies nicht eine Gesellschaft der Vergangenheit und nicht der Zukunft sein könnte – eine Erinnerung – meinte ich, dass dies eben nicht genau auszumachen sei. Diese dort hatten aber was gelernt, was wir noch nicht kennen.‘“
Christiane
Die Katastrophe[15]
„Siehst du in der Zukunft einen großen Umbruch auf der Erde, etwas, was unsere Lebensbedingungen radikal verändern wird? Welche Bilder siehst du dazu am Himmel und welche Bilder siehst du auf der Erde?
‚Ich sehe am Himmel Blitze und graue Wolken. Die Blitze kommen aus der Wolke und die Wolke kommt von weit her, von ganz, ganz weit her. Sie kommt aus dem Unendlichen. Sie ist wie eine Kugel und ganz weich, wie mit einem Schleier aus Nebel.
Es ist aber kein Wasserdampf. Das sind feste, weiche Teilchen, etwa so groß wie Nebeltropfen und braun-grau. Es riecht wie beim Zahnarzt, wenn geschliffen wird.
Wenn ich mit einer Abbildung vergleiche von Erde und Mond, dann ist die Wolke so groß wie der Mond, aber näher als dieser. Wenn die Blitze kommen, ist sie so nah wie unsere Wolken, ganz nah. Wenn die Blitze kommen, sehe ich auf der Erde, dass die Berge arbeiten und sich bewegen und grauen Dampf und Wolken ausspucken, die den Himmel verdüstern. Die Erde zittert, das Gras zittert und die Tiere, die auf den Grashalmen herumlaufen, fallen herunter und verkriechen sich.‘“
Die Erde danach[16]
„Jetzt wirst du einen Sprung machen nach Berlin, in die Strasse, in der du wohnst, und sehen, was dort in Zukunft vor sich gehen wird… in einer fernen Zukunft. Lass dich einfach in diese Zeit hinein plumpsen.
‚Ich sehe nur Ruinen, alles zertrümmert und menschenleer und auch ohne Autos, nur ein paar total verbeulte.‘
Hat es gebrannt?
‚Nein, es ist wie ein Einschlag von oben oder eine Erschütterung von unten, als ob das alles gewackelt hätte, wie ein Erdbeben.‘
Wenn du dich jetzt Hundert Meter über der die Stadt hinaushebst und dann in die Umgebung blickst, wie sieht dort die Landschaft aus?
‚Es ist als ob da ein Erdbeben gewesen wäre. Selbst der Teufelsberg ist gespalten, wie wenn man eine Apfelsine aufmacht. Wahrscheinlich ist das, was da oben war reingefallen.‘
Kannst du in diese Spalte hineingucken und sehen, ob da was liegt?
‚Da sehe ich nur Wasser und nicht was darin liegt.‘
Wenn du jetzt vom Teufelsberg weiter in Richtung außerhalb der Stadt guckst, wie sieht es da aus?
‚Ich sehe Bäume und Wiesen und zwischendurch kleine Wassertümpel, keine Häuser mehr.‘
Was für Arten Bäume?
‚Laubbäume mit kräftigem Grün. Die Luft ist unheimlich klar und sauber, ganz klar und ein ganz blauer Himmel.‘“
Theresa
Die Katastrophe[17]
„Theresa sah keinen Kometen, doch sie berichtet von etwas, das aussieht wie die Spur des Kometen, zumal diese sich nördlich des Äquators von West nach Ost über die Erde zieht, in einer Richtung also, wie von Hella und Stefan beschrieben.
‚Ich bin nicht dort! Ich höre es nur: Gebäude einstürzen, Menschen schreien, etwas fällt vom Himmel, kann aber nicht sehen, was es ist, nur wo es ist. Südlich vom Mittelmeer zieht sich das wie ein Streifen nach Osten durch. Also von Nordafrika bis über Indien hinaus, immer auf dem gleichen Breitengrad. Der Streifen glüht. Auf der Erde sehe ich gelben Staub, einen starken Wind und einen Geruch von Brand.‘
Was kannst du von Europa sehen?
‚Ach, das ist so klein, da dampft’s ein bisschen. Aber da ist noch was in Asien, der nördliche Teil von China, an der Grenze zur Sowjetunion, da qualmt es viel mehr als in Europa. Weißer Dampf. Wieder so was wie ein Streifen.‘
Du kannst dir jetzt einen Überblick verschaffen, wie es im Weltall aussieht, um herauszufinden, welche Kräfte um die Erde herum diesen Umbruch bewirkt haben.
‚Im Weltall ist so viel los, da ist so ein Krach!
Die haben alle miteinander zu tun, es entstehen dauernd neue Sterne und Planeten – jedenfalls ist es wie in einer großen Küche, so kommt es mir vor.
Und ich merke, dass es keine direkte Einwirkung vom All auf die Erde gibt, sondern höchstens mittelbar durch die Veränderungen im All die ganz normal sind, die da immer passieren: dass was entsteht, sich was zusammensetzt. Diese Veränderungen haben Einfluss auf die Erde. Das passiert einfach so, organisch, natürlich.‘“
Gabriele M.
Die Katastrophe[18]
„‚Es ist ja so dunkel geworden!‘
Was war passiert davor?
‚Jetzt seh’ ich Folgendes, … aber das kann ja gar nicht sein!
Wie eine Sonne, nur, die ist bunter, und zieht eine Kreisbahn über mir. Sie geht nicht auf und unter, sondern wie ein Ring über mir. Jetzt ist sie nah, und dann ist es wie wenn die Erde darunter wegrutscht. Es ist nicht die Sonne, die ist auf der anderen Seite, ich seh‘ sie nicht gleichzeitig. Es ist wie ein sphärisches Geräusch, wie eine Zentrifuge.‘
Ist es dir angenehm?
‚Es ist neu, spannend.
Ein Gefühl, wie wenn in meinem Körper das Blut nach außen geht, sich alles danach ausrichtet, wie ein Schwerefeld in meinem Körper, wie die Beschleunigung auf einem Motorrad, eine Anziehungskraft, Gravitation, die ich in meinem Körper direkt spüre. Dann rutscht die Erde weg und es hört auf.
Das Gestirn könnte eine Mischung sein zwischen Erde und Venus, aber wo das herkommt? Es leuchtet selbst, Kometenschweif hat es nicht. Es ist ein bisschen blau und auch rot, leuchtet bunt.
Ich glaub, das ist das Ende der Erde, was ich gesehen hab. Weil ich danach nix mehr sehe. Weil die Erde wegrutscht, als ob sie ins Nichts stürzt.‘
Vielleicht bist du ohnmächtig geworden. Und eine Zeit später, wenn sich das alles geordnet hat, wachst du wieder auf?
‚Wenn ich wieder aufwache, bin ich doch noch dort in derselben Landschaft wie vorhin.
Vielleicht kreist es immer noch da oben. Es ist, wie wenn das ganz schwach durch den grauen Himmel glimmt, nicht mehr so nah, mehr im Zenit. Die Erde richtet sich danach. Vielleicht ist es die einzige Sonne dann. Es ist größer als der Mond.
Da ist auch nicht mehr Tag und Nacht! Den Mond seh‘ ich auch nicht mehr.‘“
Die Erde danach[19]
„Wo befindest du dich?
‚In Europa. Vielleicht, weil der Himmel ähnlich ist wie hier. Es ist eine Landschaft, wo vorher Wald war, wie hier auch.
Es gibt so wenige Tiere und nur kleine, so wie Mäuse und Frösche, aber auch wenig Menschen. Die Pflanzen sind niedriger, nur Gräser und Moose, keine Bäume. Es riecht ganz gut nach Moos. Der Boden federt, gibt nach wie Moos; schön zum Laufen drauf.‘
Ist es kalt da?
‚15°C, immer dasselbe Wetter.‘
Sommer und Winter gibt es nicht?
‚Nein. Der Himmel ist dunkler, wie wenn die Sonne nicht so viel scheint. Grau, aber ohne Wolken, eine große graue Fläche ohne Form. Kein Stück blauer Himmel.‘
‚Meine Stimmung ist nachdenklich, aber ganz zufrieden. Ich gucke nach Tieren, ob ich kleine Tiere sehe, so wie eine Gesellschaft. Ich glaube, ich sammle was.
Es gibt andere Frauen, die wie ich herumlaufen. Wenn ich jetzt weiterlaufe, könnte ich eine treffen, die auch etwas sucht, vielleicht Wurzeln – das ist wie ein Wurzelgeflecht, Luftwurzeln auf dem Boden. Denn Humus gibt es nicht viel, darunter zerbrochene Steine.
Wir essen die Wurzeln, die kann man kauen. Ich bin ja noch nicht lange da; das ist so neu. Kann sein, dass man die Algen – sind lauter kriechende Pflanzen da – auch essen kann. Aber ich koche nichts. Wir begegnen uns manchmal, denn jede läuft für sich und sucht. Jede ist ganz nachdenklich und will für sich allein sein.‘
Wie unterhaltet ihr euch?
‚Sie sind mir vertraut, als ob wir uns gekannt hätten. So wie nach ganz schweren Zeiten: Jede muss sich erst wieder sammeln. Jede muss neu begreifen, was ist. Aber es ist gut zwischen den Frauen.‘
In welcher Sprache sprichst du mit ihnen?
‚Wir lächeln uns an und wir zeigen uns viel. Ich glaube, dass wir uns an die Sprache erinnern, aber wir verwenden sie nicht mehr. Wir wissen die Worte alle noch, aber die sind nicht mehr anzuwenden auf diese Welt dort. Wenn wir uns sehen, betrachten wir uns lange, Wir nehmen eine beim Arm, damit sie mitkommt und wir ihr was zeigen, vielleicht wo Tiere sind, um die zu begrüßen, dass kleine Tiere wieder da sind.‘
Sind da auch Kinder?
‚Seh‘ ich nicht. Meine Mutter ist nicht da, meine Schwester auch nicht. Die wollen keine Kinder. Vielleicht gibt es die später. Ich sehe jetzt nur, wie sich jede orientiert.‘
Gibt es Orte, wo auch Männer sind?
‚Vielleicht, aber es gibt keine Begegnungen.‘
Du meintest, da sei eine Stadt in der Nähe gewesen. Wie sieht die jetzt aus?
‚Die ist begraben unter dem Wurzelgeflecht. Wie eine Schutthalde. Was eine Stadt war, ist jetzt eine Halde.‘
Siehst du älter aus?
‚Nicht viel. Ich hab Lumpen an, Kleider sind ganz rar. Etwas grob Gewebtes und das Einzige, was ich habe.‘
Hast du dich in deinem Wesen geändert?
‚Ich bin zufriedener, ruhiger. Ich freue mich, wenn ich eine sehe. Wir sind so wissend und so genügsam, aber erst mal auch scheu. Das Leben in der Gemeinschaft, das war vielleicht schwer gewesen vorher. Es ist, wie wenn wir überlebt haben. Aber ich sehe keine Katastrophe… es ist etwas ganz langsam gegangen und hat etwas gereinigt. Es ist, wie wenn wir überleben durften und wieder anfangen mit den anderen.‘
Habt ihr eine Gemeinschaft?
‚Einige haben vielleicht diese Geflechte, diese Hütten, etwas näher zusammengerückt, aber wir reden nicht mehr so viel. Wir beobachten mehr. Jede läuft sehr viel tagsüber durch diese Landschaft und beobachtet die Pflanzen und sammelt die Wurzeln. Jede hat eben eine schwere Last von der Vergangenheit. Als ob du was Schweres erlebt hast, das dich noch lange beschwert.‘
Ihr sprecht nicht darüber?
‚Wir wissen es alle.‘“
Vera
Die Katastrophe[20]
„Gleich zu Beginn ihrer Zeitreise fand sich Vera in einer zerstörten Landschaft voller Leichen – siehe folgender Teil – um sie nicht weiter in dieser deprimierenden Vision zu belassen, veranlasste ich sie, etwas in der Zeit zurückzugehen und tatsächlich fand sie sich im folgenden Bild an ihrem damaligen Wohnort, ‚wo alles noch so ist wie heute‘. In dieser Situation beobachtet sie folgendes:
‚Da ist ein Ton, der immer näher kommt, eine Schwingung im Äther, weil da eine so große Spannung ist. Ich weiß nicht, ob das alle spüren. Es ist wie ein Ton aus dem All, bedrohlich, ein monotoner Ton. Dahinter kommt aber noch was, da rollt was heran. Dann gibt es so was wie eine Explosion. Da wird was von oben ausgelöst. Ich pflege nicht im Haus zu sein, ich muss mit dem Ton in Verbindung sein. Ich muss in mir eine ähnliche Schwingung erzeugen, die Luft ganz durch mich durch lassen, dann trägt sie mich voran.‘
Ist das schwer?
‚Nein.‘“
Die Erde danach[21]
„‚Die Sonne kann ich nicht sehen, der Himmel ist diesig, grau, Keine Wolken. Kein Rauch, da steigt nichts auf. Aber da oben hängt was, was mal aufgestiegen ist… eine Schicht.
Da sind Fabrikanlagen, Schornsteine. Die qualmen vor sich hin. Ich würde da nicht mehr hingehen. Sie sind verlassen, aber qualmen vor sich hin. Es ist so, wie wenn Grenzen aufgehoben sind da unten in der Ebene. Da war vielleicht mal eine Stadt, doch es gibt keine Strassen mehr, nur diese qualmenden Schornsteine. Und der Fluss, er ist über die Ufer getreten. Die Brücke hängt in der Luft, man kann nicht mehr drauf fahren.
Ich hab das Gefühl, das ist wie die Pest, dass die Toten überall liegen und ich mich anstecken würde. Ich sehe sie nicht, ich hab nur ein Gefühl. Wie eine verlassene Stadt nach der Pest.‘
Möchtest du wissen, was dann passiert?
(Tiefer Seufzer) ‚Ich glaub, ich komm da nicht hin. Da war erst Geröll und Feuer, rote Steine. Steine, die durchs Feuer gegangen sind. Jetzt ist es karg, ganz, ganz reduziert. Alles Überflüssige ist weg. Es gibt Flechten und Moose, wenige, urtümliche Pflanzen. Nur noch Substanz. Nur was aus Steinen wachsen kann, hat überlebt. Da ist auch eine Wiese, aber die ist noch nicht erholt.
Ich bin mit Frauen; wir wandern über dieses Geröll. Viel Wind, das Meer kann nicht weit sein, Salz ist in der Luft.‘
Kennst du die Frauen?
‚Das sind Gestalten, einfach Gestalten – keine Personen.
Sie haben auch alle dasselbe an, einen Umhang oder wie ein langes Tuch.‘
Ist es ein nettes Tuch oder ein Fetzen?
‚Kein Fetzen. Ne, die sind alle schön. Die Frauen sind auch gesund und kräftig.
Das Leben ist einfach, denn es ist hell und angenehm warm. Wir sind ganz am Anfang, sammeln Algen und die Flechten. Essen brauchen wir ganz wenig, wir konzentrieren uns auf die Substanz.‘
Ihr esst die Algen und Flechten?
‚Ja, wir saugen sie aus‘
Und wo wohnt ihr?
‚Ich hab ein Gefühl, wir wandern, wir wohnen nicht.‘
Ist es denn nicht irgendwann mal kalt?
‚Dann lehnen wir uns aneinander.‘
Wie sehen die anderen aus? So wie heute oder haben sie sich verändert?
‚Sie sind alle ganz sehnig, reduziert auf eine strenge Form.‘
Sprecht ihr zusammen? Wie verständigt ihr euch?
‚Wir summen viel und singen viel und lachen auch, – – aber reden?
Wir werden dann wohl wieder anfangen zu reden.
Aber jetzt ist eh alles klar, da muss man ja nicht drüber reden.‘
Macht ihr euch denn nicht Sorgen?
‚Nein, das kommt vielleicht noch.
Es tut so gut, dass nichts mehr da ist. Wir brauchen uns um nichts sorgen, weil ja nichts mehr da ist.‘
Seid ihr denn eine Gruppe?
‚Nein. Wir kennen uns alle, aber wir sind keine Gruppe.
Jede weiß dasselbe und jede ist mit sich beschäftigt. Keine muss sich von der anderen was holen oder einer was geben, das macht jede selber.
Und psychisch?
‚Psychisch ist eine Verbindung, Verwandtschaft. Jede fühlt, dass die andere das auch so macht.‘
Wie ist denn das veränderte Körpergefühl?
‚Jede Zelle funkelt, jede Pore vibriert. Alles ist lebendig. Es gibt nichts Überflüssiges mehr am oder im Körper und nichts Totes und es steht nie still.‘
Haben die Frauen auch Kinder?
‚Nein.‘
Wieso?
‚Es sind keine da.‘“
Felix
Die Erde danach[22]
„‚Da ist ein Haus aus ziemlich groben Steinen gebaut, roten, runden Steinen, ein bisschen erdig sieht das aus. Auch das Dach ist aus Erde, darunter Ziegel, dadrüber Gras. Ich muss mal drum herum gehen… das ist eher eine Erdhöhle, das ist gar kein Haus. Ich guck jetzt rein, aber ich kann noch gar nichts sehen. Das ist ganz schön niedrig! meine Augen sind direkt unter der Decke es ist eine Halbkuppel, ein Gewölbe, sieht aus, als guckten von oben Wurzeln durch, wie Moorrüben! Sonst ist es ganz glatt.
Jetzt geh ich rein. Da sind Borde, Küchenborde, ganz viele Schubladen übereinander, Töpfe, Schüsseln; Gemüse liegt da noch drin, Zwiebeln, Moorrüben, Paprika. Knoblauch und Rettich, Kartoffeln.‘
Sind die in Tüten?
‚Nein, die liegen da, die Schüsseln sind etwas verstaubt, übereinander gestapelt.‘
Gibt es einen Herd?
Ja, aber der ist offensichtlich nicht benutzbar. Ganz viele Blumen ranken alle runter: Ein alter Gasherd, da kann seit Ewigkeiten keiner mehr gekocht haben.‘
Wohnst du da?
‚Weiß ich nicht, kenne das nicht, kann ich mir nicht vorstellen.‘
Wo ist denn der Gasanschluss?
‚Kann man gar nicht sehen, ist alles so dreckig hier, eine alte Pfanne steht da, ganz fettig, schwarz. Eine Gasleitung sehe ich unter der Decke, mit einem Knoten drin, einer Acht. Sie kommt aus der Wand. Da ist ein Loch, da kommen Vögel rein, ganz viele, Tausende kleiner Vögel. Jetzt fliegen sie wieder raus, draußen ist es hell.‘
Kannst du die Sonne sehen?
‚Ich seh‘ nur, dass es hell ist.
Wenn du ein paar Schritte raus gehst, kannst du dann in die Sonne hochblicken?
‚Ich seh’ immer nach unten, irgendwie geht das nicht nach oben. Jetzt ist gar keine Sonne mehr da, wie Abend. Ein riesiges Tal ist da, ungeheurer grün, Berge, moosgrün, moosbewachsen.‘
Guck doch mal in die Richtung, aus der das Licht kommt.
‚Komisch, es geht irgendwie schwer, nach oben zu gucken. Jetzt geht es. Jetzt hab ich einen Baum davor, der blendet das etwas ab, irgendwie mag ich nicht in die Sonne reingucken.‘
Wie hoch steht sie denn?
‚Wie 10 Uhr morgens.‘
Kannst du sehen in welche Richtung sie läuft?
‚Nach rechts, sie geht noch höher in den Himmel, da ist ein Weidengewächs davor. Jetzt kann ich schon den Rand der Sonne sehen, in der Mitte ist noch etwas davor, wie eine Sonnenfinsternis, nein…. doch!
Ich sehe die Sonne nie komplett, nur den Rand. Dann strahlt sie so, wie Kinder Strahlen malen, in der Mitte dieses Dunkle, als wenn eine Mark dran geklebt ist. Das ist die ganze Zeit so. Der Himmel ist nicht blau, sondern ein bisschen fahler, dreckig, etwas grün, gelb.‘“
Gabi
Die Erde danach[23]
„‚Ich sehe Felsen aus grauem Schiefer, in die ein großes rundes Loch geschlagen worden ist, nach oben offen. Eine Art Kral. Innen drin sitzen Menschen in einem Kreis, sie haben Angst. Sie haben alle was auf dem Kopf, wie ein Turban aus Stoff, wie lauter kleine, bunte Flicken, mit Grün drin, vielleicht Blätter. Um den Bauch haben sie Tücher geschlungen, wie in Asien. Sie sehen eher germanisch aus und haben auch mehr unsere Größe. Aber die Nasen sind eher platt, nicht so wie unsere. Ausgeprägte Wangenknochen und Augenbrauen und helle Augen; ich glaube, sie haben blaue Augen. Es sind schöne Menschen. Ihre Hautfarbe ist schöner als unsere, ein bisschen bräunlich. Die Haarfarbe ist unterschiedlich, so wie bei uns. Dle Haare sind lang und strubbelig: hellere Haare und dunklere Haut.‘
Meinst du nicht, dass sie einfach ungewaschen sind?
‚Ach so? Also viel gewaschen haben sie sich nicht in der letzten Zeit.
Sie sind alle friedlich. Sie sind zwar nicht gut dran, aber sie machen sich nicht gegenseitig an. Sie sitzen da und denken, es müsste jetzt bald vorbei sein. Auch die Kinder sind nett, verstehen, was los ist. Sie wissen, dass sie jetzt zusammenhalten müssen.
Ich sehe hier nur Frauen. Sie sind schlank, vielleicht zu dünn, aber kräftig und sonst geht es ihnen gut. Wenn da Männer sind, dann unterschieden sie sich nicht wesentlich von den Frauen.
Mit dem Essen ist nicht viel los. Sie essen so was wie Blätter, kein Fleisch. Es sieht nicht doll aus, bestenfalls Spinat. Längliche Blätter, vielleicht von Lianen. Es sieht nicht aus, als ob’s die Leute mit viel Appetit essen.‘
Könntest du mal raus gehen und dich umsehen?
‚Hab ich keine große Lust zu.‘
Ich würde nur gerne wissen, was da für Pflanzen wachsen.
‚Die sind in einem ziemlich tiefen Loch, da kann man nicht einfach so ‚schwups‘ übern Rand oder so! Da muss man richtig klettern. Es gibt schon Treppen.
Magst du dich mal unten umsehen, ob es da irgendwo hineingeht?
‚Ich könnt mir schon vorstellen. dass es da reingeht.‘
Du sollst dir ja nichts vorstellen, nur gucken.
‚Doch, da geht was rein. Ich glaub, dass das der eigentliche Zugang ist.
Wenn man durchgeht, ist Licht am anderen Ende und ein felsiges Tal mit Wasser… da haben die ihre Blätter her.‘
Gibt es da Pflanzen, die du kennst? Buchen? Tannen?
‚Es sieht ganz ähnlich aus, wie bei uns. Laubbäume, keine Tannen; groß mit ganz glatter Rinde.
So wie es aussieht, muss es da Tiere geben, aber keine großen Tiere, nichts, was einen Angst macht – eher so kleine, runde Tiere: Biber, Dachse, mit Pelz, runden Ohren, spitzer Schnauze. Ein Reh kann ich mir hier nicht vorstellen.
Es sieht hier zwar ein bisschen aus, wie in Deutschland, aber es ist eindeutig nicht hier‘.
Könnte das alles in Neuseeland sein?
‚Ja, so was! Wie in Neuseeland! Bin ja noch nie da gewesen, aber könnt ich mir denken. Für Australien ist es zu feucht.‘
Könntest du mal den Himmel beschreiben, ob dir was auffällt?
‚Keine Wolken, ein schönes Blau, aber nicht so, wie in manchen südlichen Ländern, mehr blau-grau. Komischerweise sind auch die Nebel weg‘ (die sie in dem Bild zuvor gesehen hatte)
Siehst du die Sonne?
‚Nein, aber Licht und Schatten. Sie steht hoch, es ist wenig Schatten.‘
Kannst du jetzt mal ein Stück gehen, so dass du ihren Winkel sehen kannst?
‚Wo ist denn die Sonne…? Die muss es ja geben…
Na gut. Da ist die Sonne. Und was soll da nun sein?‘
Ist sie anders, oder so wie heute?
‚Sie ist gelb und hell, viel gelber als heute. Nicht sehr kräftig, vielleicht auch wegen dem Nebel. Gedämpft, so sieht sie sonst da nicht aus, es ist was dazwischen.
Könntest du zu den Frauen zurückgehen und ihnen zuhören, wie sie sich miteinander verständigen?
‚Sie reden nicht viel. Sie verständigen sich viel mit Blicken und Gestik. Ganz praktische Gesten. Sie lächeln sich auch an, wirken aber alle ein bisschen abgeschlafft aus, gedämpft, zurückgenommen.
Die Sprache kann ich nicht verstehen, jedenfalls ist es nicht Englisch, So was mit Aa. Oo , Oa, und Uu, eine ziemlich kehlige Sprache. Vielleicht so wie sie auf Hawaii reden?
Sie laufen jetzt durcheinander und machen was; es ist jetzt nicht mehr so gespenstisch ruhig wie vorhin. Und ich glaube, die sehen mich auch, und sie sind überhaupt nicht ängstlich, z.B. darüber, dass jetzt noch ein Fresser mehr kommt – gucken mich freundlich und nicht misstrauisch an und fragen mich nicht, woher ich komme.‘
Versuch sie doch mal zu fragen, seit wie lange sie dort leben?
‚Ich versuch grade eine Frau zu fragen, aber die winkt nur ab, als wollte sie darüber nicht so gerne reden, als ob sie sich nicht daran erinnern möchte, dass es schon so lange ist.‘
Ob du mal eine Frau fragen könntest, ob sie vielleicht Buschmenschen sind?
‚Nein, nein, das sind keine Buschmenschen! Sie leben nicht immer so. Hinter dem grünen Tal gibt es eine weite Ebene, da haben sie gelebt.
Wo sie jetzt sind, ist ein Zufluchtsort, da sind sie nur wochenweise. Aber woran merken sie, wenn sie da hin müssen?‘
Gibt es Warnsignale?
‚Die Erde zittert, es ist ein Vibrieren in der Luft. Als ob sich woanders ein künstlicher Schlund öffnet, das überträgt sich dann, die Erde ächzt. Als ob die Erde benutzt wird, sich künstlich auftut und da was rauskommt und das überträgt sich, obwohl es sehr weit weg liegt, wo die Gefahr herkommt, es liegt Wasser dazwischen. Es ist erstaunlich, dass die Frauen das merken, aber sie merken es.‘
Kannst du die Frauen mal fragen, wie es aussieht, wo sie zu Hause sind? Kannst du mal an ihren normalen Wohnort gehen?
‚Holzhäuser mit Veranda und ein Stück Garten hinterm Haus.‘
Ein bisschen englisch?
‚Ja, genau, englisch. Nicht direkt Kolonialstil, Holz und Schieferdächern. Sie haben, glaub ich, keine Autos! (Erstaunen) Müssten sie aber haben, nicht?‘
Siehst du denn Strassen?
‚Ja sicher gibt’s da Strassen!
Geteerte?
‚Eher gelbrote Sandwege.‘
Briefkästen?
‚Ja, die Briefkästen sind am Haus. Auch Stromkabel und Fahrräder sehe ich.
Nur die Autos fehlen.‘
‚Also was ich da wieder nicht sehe, sind die Männer. Obwohl es richtige Familienhäuser sind – allerdings so groß, dass sie da auch als Wohngemeinschaft drin wohnen könnten. Ich weiß nicht, ob die Männer weg sind, weil die Frauen sie nicht haben wollen, oder weil Krieg ist.‘
Kannst du eine Frau fragen, wo die Männer abgeblieben sind?
‚Also die, die ich da erwischt habe, sagt, manche sind gestorben und manche sind auch woanders. Aber es scheint sie nicht besonders zu erschüttern und auch nicht zu interessieren, ob die nun wiederkommen oder nicht.‘“
Sylvia
Die ferne Zukunft[24]
„Silvia findet sich wieder auf einer Lehmstrasse wandernd, bekleidet mit einem naturfarbenen Stoff, ‚so wie in Asien, oder wie Jesus und seine Jünger‘, ein Bild, welches sie sogar in der Tiefenentspannung zum Lachen bringt.
Wohin gehst du denn jetzt auf dieser Strasse?
‚Ich geh da nur rum, ohne Grund. Man braucht keine Rechtfertigung dafür, dass man rum geht.‘
Gibt es einen Ort, wo du abends hingehst, ein Zuhause?
‚Abends gehe ich in den Wald und leg mich da hin.‘
Und was isst du?
‚Ich hab Brot in meinem Beutel.‘
Hast du gesehen, dass es Brot ist?
‚Ja, irgendwas Gebackenes‘
Gibt es so was wie einen Ort, wo du hin zurückkehrst?
‚Weiß ich nicht. Ich hab das Gefühl, wie ich schon als Kind in dem Wald immer alleine war, dass ich in dem Leben da alleine bin, wie ein Einsiedler, ein Wanderer. Und das geht irgendwie. Ich hab immer was zu essen.‘
In diesem zukünftigen Leben, gibt es da etwas, was besonders wichtig für dich ist, etwas, das dich freut? siehst du eine Situation dazu?
‚Ja, ich treffe manchmal andere, die herumwandern. Dann sitzen wir im Kreis.‘
Und was wird da gemacht?
‚Nichts Besonderes; wir versammeln uns und machen nichts, wir öffnen uns nur alle nach außen, der Natur. Da wird nichts Sichtbares gemacht, es ist was Inneres.‘
In dem Kreis, in dem ihr euch trefft, redet ihr da auch und was ist das für eine Sprache?
‚Wir reden ganz wenig. Nur das Notwendigste. Weil wir sind ja nicht gekommen, um zu reden. Und diese Sprache braucht keine langen Sätze. Ein Wort ist wie ein Satz.‘
Wie klingt sie? Kannst du sie hören?
‚Das ist eine Mischung aus ganz kehlig, rau und tief, so wie afrikanische Töne – aber gleichzeitig ein Melodiebogen darin, wie eine Mischung aus Afrikanisch und Italienisch. Nur Wörter, keine Sätze.‘
Wie sehen die andern in dem Kreis aus?
‚Sie sind auch groß und schlank und tragen dasselbe Gewand. Ich glaube, es sind nur Männer. Das darf doch nicht wahr sein!‘
Gibt es welche, die du besonders magst?
‚Nein, wir haben eigentlich nicht viel miteinander zu tun.‘
Wie ist deine Beziehung zu Frauen?
‚Ich glaube, ich hab Angst vor ihnen. Sie sind so laut. So wild und laut.‘
Was passiert denn Unangenehmes, wenn du ihnen begegnest?
‚Nichts, aber sie sind mir fremd. Sie haben eine andere Form der Kommunikation mit der Natur, sie machen mehr Theater.‘
Gibt es Häuser für bestimmte Zwecke?
‚Meistens sind wir draußen. Es gibt Häuser, aber darin wohnt niemand richtig; wer vorbeikommt, kann darin wohnen und geht dann auch wieder weiter. Die Frauen gehen nicht in die Häuser, in die wir reingehen auf der Reise. Ich glaube, sie haben Zelte aus Stoff.‘
Woher kriegt ihr euer Brot?
‚Ich hatte grade ein Bild, als hätte ich eine Trommel oder einen Gong: damit gehe ich in die Nähe, wo die Frauen wohnen und dann wissen sie, dass ich da bin und dann kriege ich von ihnen etwas zu Essen. Ich mache eine Musik, die in einer gewissen Art erfreut. Ich darf aber nicht dorthin, wo sie sind.‘
Glaubst du, dass du in deinem zukünftigen Leben Fähigkeiten hast, die du heute nicht hast?
‚Ja, wir alle und die Frauen sind anders als wir heute. Der Unterschied ist ein anderes Lebensgefühl, keine Fähigkeit. So ganz wach. Wir sind einfach und alles ist einfach.‘
Wie sieht deine Hautfarbe aus?
‚Dunkel, nicht schwarz. Wie in Nordafrika. Die Haare lockig, nicht kraus. Die Augen blau. Die Gesichtsform wie bei den Berbern. Unsere Haare sind dunkel. Hochgewachsen, keine negroiden Typen. Die Wangenknochen sind hoch, die Nase schmal, der Mund ist auch bei mir ganz weiblich, weich. Volle Lippen.‘
Hast du einen Bart, oder würde da was wachsen?
‚Nein. Die Männer haben keine Haare im Gesicht. Ich glaub auch nicht rasiert.‘
Du bist doch ein Mann. Hast du überhaupt einen Penis? Und wenn du nun daran denkst, verspürst du da irgendwelche Bedürfnisse nach einer Frau oder was anderem, was machst du mit diesen Bedürfnissen?
‚Ja, ich hab einen Penis.
Aber wir sind ganz anders high. Irgendwie scheint mir, hat dies in Bezug auf Lust keine große Bedeutung hat. Dieses Sich-Öffnen bei unseren Versammlungen ist schöner, wichtiger, die Gefühle, die ich dann hab. Ich jedenfalls mach glaub ich mit meinem Penis nichts mit Frauen, aber ich weiß nicht, ob andere das machen.‘
Sind es vielleicht andere Teile des Körpers, die jetzt verstärkt solche Lustwahrnehmungsfunktion haben?
‚Ja das ist der ganze Körper, so, wie es toll war als Kind die Bäume zu spüren, oder bei den Versammlungen sich zu öffnen und den Wind zu spüren.‘
Gibt es noch etwas in dieser Szenerie, was du rauskriegen möchtest? Was dich interessiert?
‚Ja, ich möchte wissen, ob ich einen Vater hab. Ich sehe ihn nicht, habe aber grad die Vorstellung, dass er nur einmal in dieses Dorf gekommen ist, – genauso wie ich da vorbeiziehe und Musik mache und die dann kommen und mir was geben – so ist der einmal reingeholt worden. Und dann ist er wieder weggegangen, oder weggeschickt worden. Jedenfalls ist er nicht da.‘
Wieso ist er denn reingeholt worden?
‚Weil er den Frauen gefallen hat.‘
Nicht nur deiner Mutter?
‚Sie durfte den ja nicht einfach so reinholen, die andern mussten ja schon damit einverstanden sein.‘
Hat nur sie mit ihm geschlafen, oder haben sich mehr Frauen dafür interessiert?
‚Ich glaube, sie hat ihn gekriegt, weil sie schon lange keinen mehr gehabt hatte.‘
Hat er sich weiter für dich interessiert, als du geboren warst?
‚Damit hatte er gar nicht zu tun. Er weiß ja von meiner Existenz gar nichts.‘
Sah er aus wie du?
‚Ich hab ihn ja nie gesehen.‘
Gibt es irgendwelche kulturellen Produkte, z. B. Verzierungen oder Bilder, die ihr macht, oder ist das nicht nötig? Siehst du an dir Schmuck, Ringe, Gürtel?
‚Nein. Bilder in den Häusern sind nicht nötig. Draußen ist alles so schön, wir brauchen diese Häuser nicht so wie ein Heim gestalten. Wir drücken nichts aus mit Gegenständen. Wir nehmen auf, wir öffnen uns. Wir kommen gar nicht auf die Idee, irgendwas auszudrücken.‘
Aber ihr macht Musik.
‚Ja, aber nichts in Formen.‘
Ob die Frauen das tun?
‚Weiß ich nicht. Ich merk nur, wenn du nach den Frauen fragst, dass mich das gar nicht interessiert, ich will mit denen auch gar nichts zu tun haben.‘
Im Gespräch danach erzählte Silvia, dass sie in einer Regression in frühere Leben dieselben Menschen, allerdings in einer anderen, nordafrikanischen Landschaft, gesehen hatte. Sie fragt sich, ob sie sich diese aussucht, weil die nun mal so schön sind. Und auch das Wandermönch-Leben entspricht ihren heutigen Wünschen. Auch bei den Fragen nach Männerhaus – Frauenhaus zweifelt sie, ob sie das nicht entsprechend ihrem Geschmack und meinen Erwartungen gesehen hat.
Das Gefühl des Sich-Öffnens wie sie es für jene Leute beschrieb, ist ihr auch heute bekannt und sie praktiziert es in Gruppen in der Meditation oder spontan bei Naturempfindungen. Vieles von dem in der Zukunft, ist auch heute ein Teil von ihr.“
Carsten
Die ferne Zukunft[25]
„‚Abends sind Kerzen an, es wird gestreichelt und gekuschelt, und es sind auch Bücher da zum lesen.‘
Kannst du mal in das Buch reinschauen? Kannst du die Zeilen sehen?
‚Ich kann es nicht lesen, kann die Buchstaben gar nicht erkennen. Weil das sind so kleine Kästchen, die unterschiedlich ausgefüllt sind und sehr eng zusammen, ich glaub da kommt auch eine Melodie mit rein. Noten sind’s nicht. Die Kästchen sind manchmal durchgestrichen, manchmal nicht, wahrscheinlich könnte ich es rauskriegen.‘
Siehst du dort auch Männer?
‚Ich hab zwar keinen gesehen, hab aber das Gefühl, dass es dort auch ein paar Männer gibt, aber es ist keine wichtige Frage für mich, spielt gar keine Rolle.‘
Wohnen die Männer getrennt von den Frauen?
‚Nein.‘
Kannst du einen Mann sehen in der Hütte einer Frau mit Kindern?
‚Ich sehe einen in einer Hütte, der liest; keine Kinder, allein.
Deshalb hab ich den auch erst gar nicht gesehen, weil da kaum ein Unterschied ist.‘
Warum bist du denn so sicher, dass das ein Mann ist?
‚Die Haltung, die verrät das. Der liegt so bisschen wie ein Löwe da, der hat den Kopf so aufgesetzt, daran seh‘ ich das.‘
Kannst du ihn mal genauer untersuchen, nachsehen, ob er auch wirklich ein Mann ist? Ob er einen Penis hat?
‚Ja.‘
Drückt sich das Weiche auch noch in anderen Teilen aus, die da auch anders sind, als du es bei Männern kennst?
‚Er hat längere Haare und ziemlich weich und das Gesicht ist nicht so durchkämpft, nicht so festgezerrt, es scheint, dass es da nicht diesen Kampf gibt.‘
Und du hast auch Kinder gesehen?
‚Ja, die sind frech, lustig, haben nach allen Richtungen weg stehende blonde Haare.‘
Haben die Männer eine Beziehung zu den Kindern?
‚Doch, die Kinder kriechen zu denen ran.‘
Gibt es eine Unterscheidung, wie ‚mein Kind‘…?
‚Nein, das gibst nicht. Das Kind geht halt dahin, für den es jetzt stimmt. Verwandtschaftsbeziehungen sind für mich nicht erkennbar.‘
Gibt es für ein Kind den Begriff ‚mein Vater‘?
‚Nein, überhaupt nicht.‘
Und für den Vater umgekehrt, dass er weiß, mit welcher Frau er welche Kinder hatte?
‚Nein, das kommt da überhaupt nicht mit rein.‘
Sind die Männer biologisch wichtig fürs Kinderkriegen, dass die da sein müssen, damit Frauen Kinder kriegen, oder hat das nichts damit zu tun?
‚Nein. Die Frauen können die Kinder auch so kriegen.‘
Ohne dass ein Mann in der Nähe ist?
‚Ja.‘ (Auf meine Bitte, eine Frau zu fragen, wie wir uns das vorstellen sollen, kommen keine weiteren Informationen.)
Gibt es in diesem Dorf einen Dorfrat, oder einen Häuptling, gibt es dort Strukturen, an die man sich halten muss?
‚Ja, es gibt eine Struktur. Und zwar die Struktur des Nichtstun. Das ist, was das Dorf zusammenhält.‘
Gibt es dort in der Gegend noch mehr solche Gemeinschaften, oder ist dies eine besondere, z.B. wie eine Sekte?
‚Nein, es gibt mehr solche Gemeinschaften, es gibt auch keinen, der das bestimmt, oder zusammenhält, auf den es zurückgeht.‘
Schweb nun über diesem Dorf und verschaff dir einen Überblick über die Umgebung, in der sie wohnen.
‚Da ist ein Bach, einfache Hütten.‘
Ist den die Landschaft europäisch oder ganz anders?
‚Könnte auch in Europa sein, könnte aber auch auf Inseln im Süden sein. Nicht so vertrocknet. Schöne, riesengroße Bäume, die viel Schatten spenden. Fasst afrikanische Bäume, weit verzweigt, kleinfedrig, verästelt. Kratzige Dinger gibt es auch, wie Rentierflechte.‘
Kannst du bitte noch weiter in den Himmel aufsteigen, du wirst dann immer mehr und mehr Land sehen und erkennen, ob es eine Insel ist oder ein Kontinent.
‚Ne, eine Insel ist es nicht, es ist ein riesengroßer Kontinent.‘
Du wirst jetzt weiter hinaufsteigen, bis du die Ränder siehst von diesem Kontinent.
‚Von oben hab ich jetzt die Umrisse von Neuseeland und Australien.‘
Hat sich in den Umrissen von Australien irgendwas verändert?
‚Ich glaube nicht, dass es so ist, wie ich es kenne. Am Westen ist was anders, das Land fällt dort sehr, sehr steil ins Meer ab. Wie Krater so steil geht es da hoch. Wie abgerutscht, als ob ein Stück fehlt.‘
Jetzt gehst du weiter nach rechts an die andere Küste.
‚Ja, da ist das, was ich gesehen hab, hügelig und mit Wasser.‘
Sind sie nahe an der Küste?
‚Nein, nicht so nahe, mindestens 100 km von der Küste entfernt, Wald und auch offene Flächen.‘
Betrachte mal die Küstenlinie, siehst du Städte?
‚An der Küste entlang vom Norden bis zur Mitte sehe ich keine Städte.
Dann kommen zwei, aber furchtbar mit Riesensilhouetten, Türmen.
Der Ort der Frauen ist mehr oben; schon einen halben Tag zu reisen.‘“
Quellen
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/warum-zeitreisen
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/unsere-fragen
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-technik
- ↑ 5,0 5,1 http://www.zeitreise-zukunft.de/experimente-mit-gruppen
- ↑ 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 6,13 http://www.zeitreise-zukunft.de/was-tun
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/erster-versuch
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/der-eigene-tod
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-stefan
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-hella
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-erde-danach-hella
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-karin
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/eine-ferne-zukunft
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-christiane
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-erde-danach-christiane
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-theresa
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-gabriele
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-erde-danach-gabriele
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/bilder-der-katastrophe-vera
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-erde-danach
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-erde-danach-felix
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/die-erde-danach-gabi
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/eine-ferne-zukunft-sylvia
- ↑ http://www.zeitreise-zukunft.de/eine-ferne-zukunft-Carsten