Adolf Schwär

Aus Schauungen, Visionen & Prophezeiungen
Adolf Schwär (1891–1968)

Im Jahre 1942 war der Oberstudienrat Dr. Richard Harlacher auf dem Hanissenhof bei St. Märgen, dem Geburtsort von Adolf Schwär, als Erntehelfer abkommandiert. Dort lernte er den Seher kennen, der zu jener Zeit bereits Visionen hatte. Harlacher, der sich in seiner Freizeit mit Prophezeiungen befaßte, wurde sofort aufmerksam. Es entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zum Tode Schwärs 1968 währte und danach mit dem Sohn des Bauern fortbestand. Dieser erbte den Steinbachhof, auf dem Schwär lebte und von dem der Spitzname „Steinbacher“ herrührt. Diesen Freundschaften ist es zu verdanken, daß die 116 Einzelvisionen in einer Vielzahl von Gesprächsprotokollen und schriftlichen Mitteilungen des Sehers erhalten geblieben sind. Eine Auswahl wurde 1978 in der Zeitschrift „Esotera“ durch Wolfgang M. Harlacher veröffentlicht.

Die Visionen des Steinbachers fanden ausschließlich in Träumen morgens kurz vor dem Aufwachen statt. Daher ist anzunehmen, daß die Gesichte denselben Verzerrungen unterliegen wie normale Träume, nämlich Verschiebung, Zusammenfassung der Bedeutungen der Traum-/Visionselemente und Symbolik.

Zeitschrift „Esotera“ von 1978[1]

Vision vom 6. 4. 1947

„Ich sah eine Menge Leute beieinanderstehen, Deutsche und Franzosen, nachher in Gliedern zu Kompanien. Ich fuhr mit dem Mistkarren an ihnen vorbei. Nachher mußten die jungen Leute einrücken bei etwas Hochwasser. Auch sah ich Polen darunter. Die Ähren standen hoch, so Ende Juni.“

„Ich sah einen Haufen Männer, die gemustert wurden. Auch ich war dabei, also im Alter von bis zu 60 Jahren. Ich erhielt ein Schreiben, das ich aber nicht lesen konnte. Es wurde scharf und in voller Ordnung gemustert.“

Vision vom 10. 10. 1947

„Ich sah russische Bunker oder Stellungen, daraus starkes Geschützfeuer und Fliegertätigkeit. Ein Flieger kam auf mich zu und fuhr über mich weg.“

Vision vom 11. 11. 1947

„Ich war in der Kirche zu St. Märgen in der Josefskapelle, mit zwei oder drei Buben. Es war Gottesdienst. Da kam der Vikar Müller (gestorben 1950) in die Kapelle und sagte, es hätte keinen Zweck mehr, Gottesdienst zu halten, es sei ja niemand mehr in der Kirche. Ich schaute auf und sah, daß die Männerseite leer war, und auf der Frauenseite sah ich etwa zwei Frauen. Nun ging ich zur Haupttüre hinaus. Hinter derselben standen im Kreis ein Haufen Männer, in der Mitte ein russischer Soldat, der einen Vortrag hielt. Ich ging etwas weiter und sah in der gleichen Weise einen Haufen Frauen, in der Mitte ein russischer Soldat.“

Vision vom 20. 2. 1948

„Ich stand im Felde, vor mir Schafe und Rinder. Dann rufte es laut: ‚Die Tiere müssen geschlachtet werden, sie sind vergast.‘“ (Womöglich verstrahlt.)

Vision vom 1. 4. 1948

„Rings um sich sieht der Schwarzwälder Hellseher große Brände, vor allem im Osten.“

Vision vom 30. 8. 1948

„Ich sah, wie ganze Häuserfronten und Dörfer zusammengeschossen wurden. Die Geschütze befanden sich im Westen. Dann rufte es laut: ‚Die Dörfer werden von den eigenen zusammengeschossen.‘ Ich lief in den Ruinen herum, auch meine Frau und Söhne, wir nahmen volle Sektflaschen mit. An den Geschützen standen Zivilisten.“

Vision vom 15. 9. 1948

„Wir waren am Jauche verschlauchen (Anm.: Düngen; geschieht im März, Ende Juli und Oktober). Zu gleicher Zeit sah ich eine große Menge Militär der Westmächte. Beide Gruppen hatten das Gewehr im Anschlag und den Zeigefinger am Abzug. Dann sprangen wie der Blitz die russischen Truppen auf mich zu. Ich rufte laut meinen Leuten, sie möchten in den Keller flüchten, um vor den Kugeln sicher zu sein.“

Vision vom September 1948

„Ich sah den Russen etwas aus dem Flugzeug abwerfen. Dann sah ich auf der Karte eine große, grünweiße Fläche, aber leblos.“

Vision vom 8. 9. 1949

„Ich sah nach einer schweren Wasserflut eine Menge Menschen auf der Flucht auf mein Haus zulaufen und einkehren. Zu gleicher Zeit Bomber über mir, die Bomben warfen. Ich hatte keinen Schaden. Dann sah ich, wie schwer um Panzer gekämpft und gerungen wurde von fünfzig bis hundert Soldaten. Die Panzer waren in Rauch und Nebel eingehüllt. Zur gleichen Zeit war ich im Jenseits und sah, wie eine große Menge Verstorbener von dieser Welt kamen, Kinder Mädchen und viele Soldaten. Viele der Kinder und Mädchen erkannte ich, auch Soldaten von hier waren dabei. Ich frug meine Frau, die neben mir stand, ob denn diese Verstorbenen nicht sehe. Sie sagte nein. Nachher sah ich große Massen Soldaten vor Freude Musik machen, und an ihren freudig erregte Mienen sah ich, daß sie gesiegt hatten. Ich erkannte, es waren westliche.“

Vision vom 15. 9. 1949

„Sehe alles voll von Militär und Kasernen und Generälen.“

Vision vom 23. 1. 1950

„Zunächst stürzte eine schwere Bombe vor meine Füße. Ich war furchtbar erschrocken und glaubte nicht, daß ich davonkommen würde. Dann war ich in einer Kaserne. Es wurde mobil gemacht, aber es waren wenig Mannschaften da. – Dann sah ich große Massen von feindlichem Militär auf uns zukommen. Auf die feindlichen Truppen wurde nicht geschossen. Nachher waren wir mitten unter ihnen. Männer mit langen Säbeln, in russischer Kleidung. Sie hatten nichts mit uns. Sie kamen von Osten in drei bis vier Kolonnen. Ich reiße ein MG hoch, aber es fällt niemand um. Dann ruft es noch laut: ‚Somit besteht jetzt eine unabhängige Volksrepublik!‘“

Vision vom 6. 3. 1950

„Ich lag auf einer Wiese tief am Boden, denn große Schwärme von Flugzeugen flogen von Westen her auf uns zu und ließen Bomben fallen. Splitter flogen um mich herum.“

Vision vom 8. 5. 1950

„Die Franzosen schossen sehr stark mit Geschützen von Westen her und rückten etwas vor. Dann hörte es wieder auf.“

Vision vom 20. 6. 1950

„Ich sah eine große eiserne Brücke, die unendlich lang war, über ein großes Wasser liegen. Plötzlich senkte sich die Brücke, fiel etwas nach unten, und das Wasser klatschte über dieselbe.“

Vision vom 14. 12. 1950

„Ich stand vor einem großen Riesenpalast. Es war Rußland. Dasselbe stand in vollen Flammen. Die Glut war weiß vor Hitze, das Gebäude war am Zusammenbrechen. Nachher stand ich in einem Gebäude in Deutschland. Es war stark beschädigt. Die landwirtschaftlichen Maschinen am Kussenhof und am Hanissenhof lagen zerstreut umher, wurden nicht mehr benutzt, waren auf einem Haufen gefahren du es wuchsen Brennesseln daraus. Zwei, drei Leute gingen zur Haustür des Hanissenhofs hinaus mit Sense zum Mähen.“

Vision vom 30. 1. 1951

„Ich befand mich im Kriege im Westen. Als ich weiter zurückkam ins Dreisamtal, sah ich nach St. Peter hinauf, sah aber keine Häuser mehr, sondern Ruinen. Nachher gab es noch schwere Kämpfe in hiesiger Gegend, auch viele Frauen befanden sich im Kampf.“

Vision vom 20. 6. 1951

„Ich sah, wie sich im Osten, und zwar in der Nähe, ein Schlacht austobte. Die Gegend war taghell und schwere Geschützfeuer waren zu hören . . . Dann ging der Rückzug los. Einige kamen mit Motorrädern, auch waren einige französische Soldaten dabei, aber ohne Waffen und ohne Kleider. Dieser Anblick gefiel mir nicht. – Ich mußte zum Wählen gehen. Man gab mir einen roten Schein in die Hand.“

Vision vom 2. 2. 1952

„Ich sah, daß die Gerstenernte gut war. Roggen sah ich fast keinen, Hafer war gut. Nach der Ernte kamen wie toll Flüchtlinge vom Osten mit Wagen dahergefahren.“

Vision vom 3. 4. 1953

„Ich wurde von vielen fremden Leuten angebettelt. Auch beim Nachbar sah ich einen Mann mit einem Laib Brot daherkommen.“

Vision vom 5. 9. 1953

„Ich sah, wie große Luftgeschwader aus dem Nebel herauskamen. Darunter befanden sich riesige Flugzeuge. Landetruppen kamen auf uns zugesprungen.“

Vision vom 17. 11. 1953

„Wir fuhren zu dritt auf einem leichten Motorrad nach Hinterzarten. Als wir auf der Bundesstraße fuhren, war kein Verkehr. Dann rufte es laut: ‚Sie zerstören Baden Baden!‘ Wir fuhren zu einem Sägewerk. Die zwei anderen fingen an zu arbeiten. Als ich etwas weiterging kam mit ein Eisenbahnbeamter entgegen und rufte laut: ‚Baden Baden wird total zerstört.‘“

Vision vom 14. 1. 1954

„Ein Mann kam auf mich zu und rufte laut, eine Stadt am Rhein werde mit Bomben zerstört werden, er sagte den Namen, ist mir aber entfallen.“

Vision vom 25. 3. 1954

„Ich legte eine Zwanzigdollarnote über den Ladentisch, erhielt aber dafür ein Stück Kuchen und einige kleinere Sachen. Ich dachte, noch Geld zurückzuerhalten.“

Vision vom 2. 4. 1954

„Ein Mann frage bei mir an, ob seine Tochter zu mir in Stellung kommen könnte. Ein Bauer im Wagensteigtal in Buchenbach sagte mir, es hätten etwa 18 Mann bei ihm um Stellung gefragt.“

Vision vom 13. 4. 1955

„Ich stand vor Ruinen, die dauernd am Zusammenstürzen waren. Der Anblick war grausig.“

Vision vom 24. 7. 1955

„Ich stand auf dem Feld, da wurden wir von Granatfeuer und Fliegerbomben furchtbar überschüttet. Dann rufte es mir zu, der Engländer hätte und den Angriff gemacht. Das feindliche Feuer und die Flieger kamen aus Westen.“

Vision vom 5. 12. 1955

„Wenn der Langbauer den reichen Winterroggen, der am Weg nach dem Zwerisberg unten ans Hummels Wald ist, mäht (August), wird der russische Düsenjäger über uns hinwegbrausen.“

Vision vom 28. 6. 1956

„Von hier aus wurde nach Westen und Osten geschossen.“

Vision vom 28. 8. 1956

„In einer Stadt stand ich vor einem großen Gebäude, das an der Westseite furchtbar zusammengeschossen war. Alles eilte daher, um Tote und Verwundete zu retten. Die Zerstörung mußte von Westen her erfolgt sein.“

Vision vom 9. 10. 1956

„Ich sah am Himmel viele Wölkchen von Flakfeuer.“

Vision vom 11. 10. 1956

„Ich befand mich in einem Dorfe. In großer Höhe waren Flieger, die Bomben warfen. Viele Häuser stürzten zusammen, so auch ganz nahe bei mir.“

Vision vom 3. 2. 1957

„Es wurde Musterung abgehalten, bis zu 35 Jahren sah ich welche. Es wurde in einer Kirche gemustert.“

Vision vom 5. 7. 1957

„Ich befand ich mit vielen Menschen auf der Flucht nach dem Westen, es waren Frauen und Kinder darunter. Ich war der Meinung, daß wir uns in Frankreich befanden. Als wir in Baracken untergekommen waren, um auszuruhen, rufte es laut: ‚Auf marsch, marsch!‘ Dann kam alles wieder in Bewegung und wir liefen weiter.“

Vision vom 2. 8. 1957

„Anschließend wurde ein furchtbarer Kampf durch Flieger im Westen ausgefochten. Wie der Blitz griffen sie einander an Schüsse hörte ich keine, oben am Haus ließen sich zwei Flugzeuge nieder. Ein Flieger stieg aus und rief mich beim Namen.“

Vision vom 11. 3. 1957

„Die Russen waren hier. Zuerst standen sie auf der Einfahrt Reih und Glied. Dann mußte ich die Wagen zum Schuppen schnell hinauslassen. Die Soldaten halfen mir. Ich ging zum Kommandanten und meldete es. Dieser sagte: ‚Darüber werden wir künftig verfügen.‘“

Vision vom 18. 1. 1958

„Ich hörte Schüsse fallen. Dann schaute ich nach Westen. Dort fiel ein Flugzeug zerschmettert zu Boden. Leute standen drum rum und ich glaubte, Pulverdampf zu sehen. Die zwei Flieger wurden auf Roste gelegt. Der eine war ziemlich ruhig, während der andere vor Schmerzen furchtbar tobte. Derselbe mußte schwer mitgenommen sein. Das Kampfflugzeug war aus dem Westen.“

Vision vom 12. 2. 1959

„Ich schaute zum Fenster hinaus. Da drängte sich ein Haufen junger Mädchen (12 – 16) zur Haustür herein. Flüchtlinge. Dann begab ich mich in einen Saal. Hier saßen ein Haufen Frauen auf dem Boden, neben sich einen Rucksack.“

Vision vom 17. 10. 1959

„Ich sah, wie schwere, lange Geschosse von Osten nach Westen geschossen wurden, danach sah ich im Westen große, mächtige Rauchwolken tiefschwarz aufsteigen und zwar himmelhoch.“

Vision vom 14. 3. 1960

„Ich stand vor dem Haus, da sah ich in großer Höhe eine große Menge Flugzeuge dahinfliegen und zwar von Osten nach Westen.“

Vision vom 13. 6. 1961

„Der Schwarzwälder sieht Kühe unterm Joch, die wieder für Zugarbeiten verwendet werden. Er sah auch große Bestände an Kühen, deren Hörner für diese Arbeit zugeschnitten wurden, so daß sie das Joch tragen konnten. ‚In St. Peter auf dem Steingrubenhof gingen zwei Mann mit den Pritschen auf der Achsel und zwei Frauen hinterdrein zum Fruchtmähen. Die Frauen mußten so wie früher Getreide aufnehmen. Es war bei großer Hitze im Juli oder August.‘“

Ohne Datum

„Ich befand mich in der Kirche zu St. Peter. Dort war alles verwüstet, und Schweine liefen herum. Dann rufte es laut, in St. Märgen wäre eine Frau zum Bürgermeister gewählt worden.“

Ohne Datum

„Der Hellseher sieht sich selbst in einem Schulraum, der eine starke Klasse faßt, es sitzen aber nur fünf bis sechs Kinder drin. Er wischt aus dem fingerdicken Staub einer Bank eine Ecke heraus. Seine Frau legt einen zerschlissenen Katechismus hin und will daraus unterrichten. Da erscheint der längst verstorbene Pfarrer von Buchenbach und sagt: ‚Es wird Zeit, daß wir nach vier Jahren wieder anfangen.‘“

Quelle