Nur ein Traum, der (Schauungen & Prophezeiungen)

trace, Dienstag, 12.01.2010, 10:15 vor 5219 Tagen (3264 Aufrufe)

nicht den Anspruch einer Schauung erhebt:

Dienstag, 12. Januar 2010, 8:10 Uhr:

Ich erwache aus einem soeben beendeten Traum, der im Halbschlaf stattfand, bei dem ich die (kleinen) Geräusche meiner normalen, gewohnten Umgebung durchaus noch wahrnahm. Diesem Traum ist ein relativ ereignisloser Tag vorausgegangen, dessen Geschehnisse in keinen Zusammenhang mit dem Traumerlebnis zu bringen sind. Bis auf die Nachrichten (die sich wie üblich um Weltpolitisches, wie langweilige Politikerreden und den aktuellen Wetter- und Schneeverhältnissen in D drehten), hat kein Einfluss durch Fremdbilder des TV auf mich stattgefunden.

Der Traum selbst:

Ich gehe einen Weg durch ein flaches Flusstal, ohne den Fluss selbst zu sehen. Die Geographie der Landschaft lässt mich vermuten, dass es sich um ein langgestrecktes, etwas breiteres Flusstal handelt. Es ist kurz vor der Dämmerung und ich gehe talaufwärts, wie ich vermute, denn eine Steigung ist nicht direkt bemerkbar. Der Weg begrenzt auf der linken Seite eine einigermaßen steile Böschung von ungefähr 20 bis 30m Höhe. Obendrauf stehen sehr dicht neue und noch zum größten Teil unbewohnte Häuser. Auf der rechten Seite befinden sich entlang des Tals - soweit ich sehen kann - Getreidefelder, in denen einzelne schon abgeerntet sind, erkennbar an größeren Flächen mit Stoppeln. Ich passiere eine kleine Gruppe von von 3 Personen (2 Frauen, 1 Mann - geschätztes Studentenalter), die am Wegrand sitzt und diskutiert. Kurz darauf - die Dämmerung ist fortgeschritten, es ist fast dunkel - kommt von hinten ein sehr großes Flugzeugzeug (keine übliche Verkehrsmaschine und ohne üblicherweise blinkende Positionslichter) in nicht allzu großer Höhe und fliegt ebenfalls talaufwärts. Ich sehe die Maschine nun vor mir bereits kleiner werden, als sie etwas zu "verlieren" scheint: in der Form des Umrisses eines liegenden Halbmondes (der Umriss ist keine geschlossene Linie, sondern wird von vielen leuchtenden Pünktchen gebildet) löst sich etwas feurig Leuchtendes, das relativ langsam zu Boden sinkt - der Vorgang wiederholt sich noch einige Male in jeweils weiterer Entfernung. In mir macht sich die Befürchtung breit, dass durch dieses Feurige die Felder in Brand geraten könnten. Ich gehe noch einige Schritte in die eingeschlagene Richtung und sehe tatsächlich Feuerschein, der sich schnell auf mich zu bewegt. Ich mache kehrt und laufe nun, wieder an den Personen vorbei, die ich auf die nahende Feuerwalze hinweise; sie bleiben unbesorgt und zeigen keine Eile, setzen sich aber nun auch in Bewegung, mit dem Hinweis, im Notfall schnell die Böschung zu den Häusern hinauf zu klettern, weil sie vermuten, dass sich das Feuer auf die Felder begrenzen würde. Als die Feuerwand sichtbar wird, rennen wir gemeinsam den Weg zurück, den wir gekommen sind und erreichen eine Kleinstadt, die tatsächlich an einem Fluss liegt, der sich in der Stadt selbst zu einem See mit Promenade erweitert. Die Stadt ist mir völlig unbekannt, hat viele ältere Häuser und auf einer Anhöhe (aber direkt zur Stadt gehörend) ein burgartiges Gebäude. Die Promenade und die Innenstadtstraßen mit vielen kleineren Läden sind sehr belebt, quasi voller Touristen. Ich bitte eine Passantin mit Handy, dringend die Feuerwehr anzurufen, da ich die Nummer selbst nicht kenne (ich bin sicher, in einer Deutschen Stadt zu sein, lebe aber selbst nicht in D). Die Passantin lacht mich aus, bis sie plötzlich in einiger Entfernung Häuser brennen sieht. Zahllose Menschen kommen aus den Seitenstraßen gerannt und streben dem See zu in der Hoffnung, dort Boote finden zu können. Einige können sich auch auf solche retten, die Masse jedoch stürzt sich einfach in den See und versucht, kleine Inseln, die sich dort befinden, schwimmend zu erreichen. Ich werde mit ins Wasser gerissen, kann mit meiner Kleidung und den Schuhen nur sehr schlecht schwimmen, werde aber von einer Strömung bis zum Stadtausgang getrieben, glücklicherweise immer in Ufernähe. Ich schaffe es, die kleine Uferböschung hoch zu kommen und sehe zurück auf die nun fast gänzlich brennende Stadt. Von der Seeseite her sieht man große Wasserfontänen (Feuerwehr) in Richtung Häuser und Burg. Mein Blick geht von hier aus auf eine andere Seite der Burg. Von meinem Standpunkt aus führt ein breiter, gepflasterter Weg hoch zu einem großen Torbogen. Während ich noch überlege, zur Burg hinauf zu gehen oder weiter am Flussufer in der Nähe des Wasser zu bleiben, rinnt zuerst wie ein Bach Wasser aus dem Torbogen den Weg hinab, der sich aber innerhalb von Sekunden zu einem gigantischen Schwall ausdehnt, den ganzen Torbogen ausfüllend wie eine riesige geöffnete Schleuse. Die Wassermassen brechen über mir zusammen. - Ende.

Ich habe versucht, den Traum, der eine ganz unüblich (!) realistische Direktheit hatte, sofort, detailliert und ohne jegliche Interpretation festzuhalten. Da hier einige sind, die mit solchen umzugehen gewohnt sind, möchte ich ihn Euch überlassen.


Es grüßt
trace

verspäteter Dank

Gerhard, Mittwoch, 03.02.2010, 20:34 vor 5196 Tagen @ trace (2344 Aufrufe)

Verehrte(r) Trace -

Träume wie Deiner sind mir zehnmal lieber als angebliche Prophezeiungen, die durch die Jahrhunderte geschleppt wurden und in der Regel dann auch ensprechend "alt" aussehen ...

Weil sich niemand sonst aus dem Forum gemeldet hat, halt nun von mir ein Andenken, einen Dank (für den Beitrag und den Mut dazu) sowie ein paar Fragen/Gedanken.

Du schreibst:

"ich gehe talaufwärts, wie ich vermute, denn eine Steigung ist nicht direkt bemerkbar."

Könnte es sein, daß Du "talabwärts" meintest? Denn das würde doch viel eher zu der fehlenden(!) Steigung passen. Auch schreibst Du, dass Du später (nachdem Du wegen dem Feuer in der Stadt Dich in den Fluss geworfen hattest) von der Strömung wieder stadtauswärts getrieben wirst. Das könnte dann in die Richtung gewesen sein, aus der Du in die Stadt gerannt kamst - und dann wäre es passenderweise wieder flussabwärts. Andernfalls hättest Du ja die ganze Stadt durchqueren müssen. Könntest Du angeben, unter der Annahme, Du wärst auf der Burg und blickst zum Fluß, in welche Richtung der Fluss von dort aus gesehen fließt? Ach ja, und BB würde noch gerne die Jahreszeit wissen ...:-P

Eine auffällige Sache ist die Panik der Menschen. Meines Erachtens muss man wegen ein paar brennenden Häusern nicht gleich Baden gehen. Eher schaut man, ob man ggfs. was helfen kann. Es sei denn, das Feuer erscheint extrem gefährlich (sog. Feuer"walze"). Doch dann passt die Sache mit der Feuerwehr vielleicht (?) nicht ganz. Auch dass die Frau, die Du ansprichst (wg. Handy) ahnunglos ist, während doch in der Ferne schon die Feuerwehr sichtbar Bögen spritzt. Solche Zeitraffungen sind aber im Grunde akzeptabel für eine Schauung (das einsaugende Bewußtsein muss die Informationen in der Regel selektieren und schneidet aus dem Gesamtmaterial dann ein komprimiertes, aber doch einigermassen stimmiges "Video" zusammen).

Am merkwürdigsten ist der Schluß Deines Traumes. Während vorher das Feuer dominiert hat - und das Wasser eher rettend empfunden wurde -, wird nun das Wasser selbst zu einer Gefahr. Und das auch noch vom Schlossberg her, von wo man es am wenigsten erwartet. Du wolltest ja eben noch in diese Richtung gehen. Aber warum? Weil Dir das Flusswasser nicht mehr geheuer war? Und nun kommst Du offenbar vom Regen (Feuer ... Fluß) in die Traufe. Letztendlich sagt der Traum: von beiden, Feuer und Wasser, geht extreme Bedrohung aus.

Der Traum ist wohl nur für Dich persönlich gedacht. Er reflektiert eine Angst. Es kann durchaus ein Vorgriff in die Zeit sein. Dafür spricht das überwiegend realistische Szenario. Auf dieser Basis (es ist aber eine Annahme) könnte für das Forum der Ertrag darin liegen, dass wir eine weitere Bestätigung für Luftangriffe sowie (vielleicht *) für eine Flut haben. Solltest Du mal zufällig herausfinden, um welche deutsche Kleinstadt es sich handelt **), und/oder solltest Du dereinst mal eine Reise nach Deutschland (in eine Touristenregion ...) planen, dann lass es uns bitte vorher wissen! Ansonsten würde ich aber eher empfehlen, nicht entsprechend zu reisen: denn dann rettest Du vielleicht Dich selbst, und die Stadt, und ganz Deutschland mit dazu ...

Herzlich grüßend,
Gerhard

* etwas unplausibel ist ein "Napalm"-Angriffsflug, wenn gerade Flutwellen unterwegs sind. Aber nach der "Zeitraffertheorie" könnte das Unterbewußtsein kurz vor Ende des "Traumes" noch schnell die Flutgeschichte mit hineingenommen haben, weil beide Themen in denselben ungefähren Orts- und Zeitrahmen hineingehören und vor allem auch von vergleichbarer existentieller Bedeutung sind.

** Ich erinnere mich hier an die Vision von IT-Oma zu einem "Funkenregen", zu der sie auch erst nach einiger Zeit den Ort der Handlung korrelieren konnte, nämlich nachdem sie dort hingezogen war.

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