Bilokation in zwei Parallelwelten? (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Baldur, Freitag, 19.02.2021, 21:34 vor 1162 Tagen (906 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Freitag, 19.02.2021, 21:48

Hallo,

In diesem Video (mit interessanten Kommentaren zu eigenen übersinnlichen Erlebnissen) hat jemand Berichte von Krankenpflegepersonal betreffend übersinnliche Wahrnehmungen gesammelt.

Zwei Beispiele zu Beginn handeln von der gleichzeitigen Anwesenheit einer lebenden Person an zwei verschiedenen Stellen (Orten), bzw. sogar Räumen? Vielleicht ist ja sogar analog eine Zeitverschiebung möglich (Zukunftsschau).

In meinem Bekanntenkreis gab es auch jemanden, der verschiedenen Leuten erschien, während er komatös im Klinikbett lag.
Bilokation existiert also. Er erschien nicht als durchsichtiger Geist, sondern quasi real und sprach auch mit einer Besuchten. Allerdings war er urplötzlich in den Wohnungen aufgetaucht und nach kurzem genauso wieder verschwunden.

Er war fast erblindet, und erkannte trotzdem plötzlich eine etliche hundert Meter entfernte Person, die gerade ihre Wohnung lüftete und dazu das Fenster öffnete. Einer normalsichtigen Begleiterin fiel das überhaupt nicht auf und sie hätte dazu ein grosses Fernglas gebraucht - eine erweiterte Form visueller Wahrnehmung?

Jetzt stellt sich mir die Frage: wenn eine Person an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig sein kann, kann sie evtl. auch gleichzeitig in zwei verschiedenen Sphären oder Universen sein.

Und würde sich die Person anschliessend an beide Situationen erinnern? Wohl nicht, oder doch? Ist es die selbe Person? Oder ein Doppelgängerklon mit eigener Erinnerung und unabhängiger Wahrnehmung?

Setzt sich eine Erinnerung als dominant durch?
Kommt es zur Schauung, wenn die Erinnerung ausnahmsweise nicht überlagert wird, sondern durchdringt?

Wäre es sinnvoll, in Betracht zu ziehen, dass dieses Phänomen die Erklärung für das vermeintliche Schauen durch fremde Augen liefern könnte?

Ich denke hier an detlefs präzise geschauten Szenarien, die in seiner Realität 1 nicht eintrafen.

Ist es ein Einblick in eine parallele Dimension, eine parallel erlebte Situation, die vom Ablauf her eben nicht gleichermassen in der anderen Welt genauso stattfindet?

Beste Grüsse vom Baldur

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Brillocation

Fenrizwolf, Samstag, 20.02.2021, 06:24 vor 1162 Tagen @ Baldur (678 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Samstag, 20.02.2021, 06:31

Hallo Baldur,

Mitte der Neunzigerjahre wurde ich nach einem Unfall unter Vollnarkose am Arm operiert.
Währenddessen will mich meine damalige Partnerin, die sich 30 km entfernt, in einer anderen Stadt aufhielt, auf der anderen Straßenseite gesehen haben.
Laut ihrer Aussage soll ich ihr zugewinkt und dabei einen Verband am Arm getragen haben.
Vor der OP habe ich damals darum gebeten, daß man doch unbedingt meine Eltern wie auch meine Freundin benachrichtigen möge.
Eigene Erinnerung an eine solche Exkursion hatte ich nicht, dafür aber nebulöse Eindrücke von der Zeit der Narkose, die ein lebhaftes Bad in purem Wohlbefinden war.
Bei meiner zweiten Vollnarkose im Leben, etwa 15 Jahre später, war es eher so, als hatte man das Licht aus und wieder eingeschaltet, so als wäre keine Zeit vergangen.

Meine o. g. Verflossene halte ich für solche Dinge sehr empfänglich, aber im objektiven Sinne für wenig glaubwürdig.
Sie war sehr lebhaft, meist auch im Hier und Jetzt, aber die Sprunghaftigkeit ihrer Aufmerksamkeit ist mir immer noch ein Rätsel.
Wenn ihr Fokus, durch Ablenkung oder innere Erlebnisse abwanderte, war das fast immer derart vollständig, daß man daran verzweifeln konnte.
Ich glaube, daß sie das erlebt hat; glaube aber nicht, daß evtl. Nebenstehende dasselbe gesehen haben.

Falls da psychotische Phasen ursächlich waren, muß es ja nicht zwangsläufig bedeuten, daß ausnahmslos alles dabei Wahrgenommene inexistent ist.
Womöglich kann etwas wahrhaftig sein, ohne die Kriterien der Objektivität zu erfüllen.
Wie ich mal vernahm, soll die Physik so etwas wie spukhafte Fernwirkungen zwischen Teilchen kennen, die räumlich voneinander getrennt, zeitgleich (im Wortsinne) auf denselben Impuls reagieren.

Naiv gedacht, ist dabei die Bedeutung des Raumes im Sinne einer trennenden Distanz aufgehoben.
Es muß eine höherwertige Priorität als den eigentlich unveränderlichen Raum geben; augenscheinlich eine Verbindung.
Neuronal, in unserem „Denkgetriebe“ ist ja auch nicht alles in Reih und Glied numerisch formiert, wie Cluster auf einer Festplatte, sondern eingefahrene Verbindungen intensivieren und optimieren sich, werden schneller.
Raum und Zeit sind zumindest theoretisch wohl nicht die unbeugsamen Konstanten, als die sie uns erscheinen. Vielleicht ist das Bestimmende dabei die allgemeine Übereinkunft über die Gestaltung des Spielfeldes „4 D humanum“.

Der Fußballplatz ist zweidimensional umrissen, trotzdem fliegt der Ball in die Höhe, wird vom Wind getrieben, neu eingeworfen, und überall sind Wächter, Beobachter, Kameras und Richter.
Es gibt feste Regeln, Irrtümer und Tragödien wie Wunder. Die Zuschauer sind normalerweise nicht in das Spiel selbst integriert, aber man kennt es doch aus jedem rührigen Sportfilm…
Ein Blick außerhalb des Ringgevierts, und Rocky wird nach siebzig Niederschlägen plötzlich wieder munter und frequent: „Adrian…..!“

Gesetzt den Fall, daß wir vornehmlich geistige Wesen sind, die eine (…) biologische Erfahrung machen, anstatt eines biologischen Wesens das sich einer geistigen Erfahrung erfreut, sollten unsere Wurzeln dort zu verorten sein, wo auch das Regelwerk seinen Ursprung hat: in einer Ordnung höherer Hierarchie und Wirkmächtigkeit.
Verbindungen, Erfahrungen und Absichten sind dann wertvoller als ein Spielfeld und die Regeln darum, die man ggf. auch mal brechen kann.
Und wenn Zeit kein Knoten mehr ist, der uns, von oben gesehen, an einen einzigen Marterpfahl bindet, ist das ganze erkundbare Universum vielleicht nichts anderes als eine Plantage von Marterpfählen.

Jeder Stern der da strahlt, ist dann womöglich nur verpupptes diesseitiges Zeugnis eines jemanden, der hier schon ausgebrannt ist – damit das ganze Universum ein einziges Grab, oder ein dunkles Archiv vierdimensionaler Taten.

Was ich von Robert Monroe zu halten habe, weiß ich immer noch nicht so ganz. Aber von einem fiktiven höheren Standpunkt aus, von der Metaebene, ist mir das von ihm Verfaßte unprätentiös plausibel und passend zu der Ordnung, die wir vorfinden, und passend zu dem was das Übersinnliche auf Erden insgesamt umfaßt.
Sein Schauplatz 1 ist quasi die diffuse Sicht eines Geistes im Hier und Jetzt, Schauplatz 2 die fluidere Welt geistigen Geschehens hienieden und Schauplatz 3 vermutlich so etwas wie die Ebene der Ideologien.

Auch berichtet er von Situationen, die er so lange wiederholen mußte, bis sie vollendet waren, ähnlich des Films „Und täglich grüßt das Murmeltier“, aber ich gestehe, mich in der Metaordnung der Erzählung verloren zu haben, vermutlich, weil mir Analogien zum Diesseits fehlten.
Insgesamt wirkt es so als gingen ein paar Freunde auf die Kirmes und einer stieg in die Geisterbahn, während die anderen kurz warten resp. zuschauen.
Während der eine sein Erdendasein fristet, warten die anderen, scheinen schließlich aber ebenfalls Abspaltungen, bzw. Bestandteile seines Selbst zu sein.

Um auf die Frage nach möglicher Bilokation zurückzukommen: Ich glaube, daß es mit den persönlichen Verbindungen zusammenhängt, und sehr wohl möglich ist, wobei ich keine Unterscheidung treffen will zwischen Objektivität und Halluzination.
Denn wer weiß, welche Wahrheit hinter scheinbar offensichtlichem Irrsinn steckt, während manche verinnerlichte Weisheit sich im Augenblick als Lüge offenbart.
Ich war kürzlich in einem Bi-Lokal – es waren aber nur Homos dort.

Herzliche Grüße!

Fenrizwolf

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Sehen mit dem geistig Sinn

Taurec ⌂, München, Samstag, 20.02.2021, 08:22 vor 1161 Tagen @ Baldur (833 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 20.02.2021, 08:27

Hallo!

Er erschien nicht als durchsichtiger Geist, sondern quasi real und sprach auch mit einer Besuchten. Allerdings war er urplötzlich in den Wohnungen aufgetaucht und nach kurzem genauso wieder verschwunden.

Solche Erscheinungen wirken wohl optisch ähnlich real wie Marienerscheinungen, die bei Berührung sich angeblich nicht lebendig, sondern kalt wie Stahl anfühlten. Logisch, denn es handelt sich um ein "energetisches" Phänomen, nicht um körperliches Leben mit Stoffwechsel und Körperwärme. Das wäre bei den Bilokationisten vermutlich nicht anders gewesen?
Ich vermute, daß es sich ähnlich den Marienerscheinungen um geistige Projektionen handelt, die aber nicht von einer übergeordneten Wesenheit, sondern einem noch lebenden Menschen hervorgerufen werden.

Er war fast erblindet, und erkannte trotzdem plötzlich eine etliche hundert Meter entfernte Person, die gerade ihre Wohnung lüftete und dazu das Fenster öffnete. Einer normalsichtigen Begleiterin fiel das überhaupt nicht auf und sie hätte dazu ein grosses Fernglas gebraucht - eine erweiterte Form visueller Wahrnehmung?

Das erinnert mich an die Dokumentation von Werner Huemer über "Sehen ohne Augen", die vor ein paar Tagen erschien. Ab Zeitstempel 7:25 kommt ein erblindeter Mann zu Worte, der kraft seines Geistes Zeitungen und Bücher lesen sowie nahestehende Objekte und Menschen wahrnehmen kann. Im Experiment ist er auch in der Lage, Dinge wahrzunehmen, die außerhalb der Perspektive des körperlichen Auges liegen. Später werden weitere Personen mit ähnlichen Fähigkeiten interviewt, u. a. eine Seminarleiterin, die diese Fähigkeit Erblindeten beibringt, und nicht behinderte Kinder, die mit Sichtdeprivationsbrille Tischtennis spielen.
Es handelt sich wohl um eine Fähigkeit des unbeschädigten feinstofflichen Leibes oder des körperunabhängigen menschlichen Geistes, auf die zurückgegriffen werden kann, wenn die körperlichen Sinne ausfallen. In diesem Sinne hat wohl Dein erblindeter Bekannter gesehen, wobei sich sein geistiger Leib dem zu sehenden angenähert hat.

Jetzt stellt sich mir die Frage: wenn eine Person an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig sein kann, kann sie evtl. auch gleichzeitig in zwei verschiedenen Sphären oder Universen sein.

Fraglich, ob er tatsächlich an zwei verschiedenen Orten war, denn es handelte sich vermutlich "nur" um eine Form der überkörperlichen Bewegung des Geistes. Der Körper verbleibt an einem Orte, während der Geist an einem anderen erscheint. Ersterer ist in diesem Augenblicke aber nur eine leere Hülle (womöglich durch das mit dem Geiste verbunden, was in der esoterischen Literatur "Silberschnur" genannt wird). Es handelt sich also nur um eine scheinbare Bilokation.
Im Grunde ist es der selbe Vorgang, der uns allnächtlich vom Körper entfernt, wenn wir träumen. Gibt es eigentlich (neben Fenrizwolfs Narkose) Berichte über Bilokation, in denen jemand erschien, der andernorts nachweislich gerade schlief?

Und würde sich die Person anschliessend an beide Situationen erinnern?

Nein, denn der Körper ist in diesen Augenblicken zwar nicht tot, aber unbehaust. Es ist kein Geist vorhanden, der wahrnehmen und erinnern könnte.
Befände man sich geistig noch im Körper, würde die Wahrnehmung wohl eher als Hellsehen erscheinen, d. h. waches Dasein im Körper mit Wahrnehmung der körperlichen Umgebung, während zugleich vor dem geistigen Auge erscheint, was geistig (andernorts) wahrgenommen wird. Das ist wohl nur ein geistiges Ausgreifen oder passives Erfassen energetischer, informationstragender "Strömungen", aber kein völliges Heraustreten aus dem Körper.

Wäre es sinnvoll, in Betracht zu ziehen, dass dieses Phänomen die Erklärung für das vermeintliche Schauen durch fremde Augen liefern könnte?

Ich glaube eigentlich nicht, daß es "Sehen durch fremde Augen" tatsächlich gibt. Dieses Konzept haben wir entwickelt, als wir noch davon ausgingen, daß die Schauungen, mit denen wir uns hier hauptsächlich beschäftigen, originalgetreue Zukunft zeigten, die sich später genau so ereignen würde. Dies bringt aber das Problem mit sich, daß Seher sich in Szenen gesehen haben, die sie selbst niemals erleben können, entweder weil sie zu alt oder selbst verstorben sind oder sich die realen Umstände so entwickelt haben, daß ein Eintreffen, wie es gesehen wurde, unwahrscheinlich geworden ist. Als Notkrücke haben wir uns überlegt, daß der Seher dann eben nicht sich selbst, sondern durch die Augen eines anderen stellvertretend agieren gesehen hätte. Dadurch sollte unsere Wunschvorstellung gefälligst wie gesehen eintreffender und verlässlicher Schauungen, mit denen gerechnet werden kann, gerettet werden.
Es scheint vielmehr so zu sein, daß Schauungen vom Verstande zusammengesponnene Pseudozukünfte sind, in die sich das Seherbewußtsein wie in eine Traumszene hineinphantasiert. In diese Wahrnehmung werden externe Informationen so eingebaut, daß sie eine angemessene Repräsentation der zu übermittelnden Grundbotschaft darstellen.

Ich denke hier an detlefs präzise geschauten Szenarien, die in seiner Realität 1 nicht eintrafen.

Detlef ist das beste Beispiel des von mir eben skizzierten phantasiereichen Zusammenspinnens von Pseudozukünften. Er wird es selbst nie erleben. Zugleich haben wir aber neben seinen noch eine ganze Reihe anderer Schauungen, die von einer globalen Katastrophe künden, die vielleicht in der Zukunft irgendwann stattfinden wird.

Ist es ein Einblick in eine parallele Dimension, eine parallel erlebte Situation, die vom Ablauf her eben nicht gleichermassen in der anderen Welt genauso stattfindet?

Detlef befand sich während des Sehens wohl stets in seinem Körper, während ihm die Informationen von oben eingetrichtert wurden. Seine unabhängige, praktisch veranlagte Abenteurer- und Anführerpersönlichkeit hat ihn dann in eine Mischung aus Kapitän Nemo und Noah hineingeträumt, die diesem Naturell entspricht.

Gruß
Taurec

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„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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