Bekanntheit des Themas vor hundert Jahren (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Donnerstag, 26.04.2012, 14:32 vor 4384 Tagen (3276 Aufrufe)

Hallo, zusammen,

rückblickend hat es den Anschein, als ob es erst seit Adlmaier eine wirklich breite, öffentlich Beschäftigung mit dem Thema Vorausschau gegeben hätte, also seit 1950.

Das ist falsch.

Bereits um die Jahrhundertwende gab es eine Menge an einschlägigen Veröffentlichungen, die unter den Interessierten kursierten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die grundlegenden Mythen bekannt waren, ist relativ hoch. Auch in Frankreich. Es gab während des 1.WK laufend Zeitungsberichte über übersinnliche Beobachtungen, in allen Ländern.

Beispielsweise gab es auch eine Weltkriegserwartung vor 1914:

Grabinski schreibt im Jahr 1917 a.a.O., der Glaube sei 1913 allgemein verbreitet gewesen, dass einmal ein Weltkrieg ausbrechen müsse, der das drohende Gespenst der Revolution niederringen, die unhaltbar gewordenen Zustände beseitigen und eine bessere zeit anbahnen würde.

Alte Bücher wissen zu melden, dass für Europa erst dann das Morgenrot einer besseren Zukunft heranbrechen würde, wenn im Orient schwere Unruhen anheben werden.

Scharfe Beobachter des Volkslebens auch in den Grosstädten Deutschlands sprechen die Befürchtung aus, dass im Hinblick auf die Teuerung, die Arbeitslosigkeit, die Religionslosigkeit und die Verhetzung des grosstädtischen Proletariats über kurz oder lang eine Katastrophe unabwendbar sei. Die Unruhe der grosstädischen Bevölkerung hätte einen ungewöhnlichen Grad erreicht.

Ende Zitat

Also, das schrieb der Mann vor einhundert Jahren so auf.

Und da wundern wir uns, wieso irgendetwas so komisch erscheint mit unpräzisen Allgemeinaussagen, die in Schauungsforum überliefert sind ?

Auch verdächtige Himmelszeichen wurden damals gesehen - ich kann die Berichte gerne einstellen. Die wurden publiziert.

Vieles weist auf uns noch unbekannte Quellen vor Konzionator, der ist nur zeitgleich mit einigen anderen am Werke gewesen.

Soll ich noch ein paar damalige Themen aufnehmen ?

Beste Grüsse von Baldur

prophezeiende Sage aus Schlesien

Baldur, Freitag, 27.04.2012, 09:55 vor 4383 Tagen @ Baldur (2974 Aufrufe)

Hallo,

in der Schrift *Die Sagen aus Schlesien* von Ludwig Grabinski soll sich eine Prophezeiung aus 1861 befinden, wonach einem Nachtwächter eine Gestalt erschienen sei, die ihn am Friedhof zu drei offenen Gräbern geführt haben soll.

Im ersten Grabe befand sich Blut, im zweiten Getreide, im dritten Menschenknochen.

Die Gestalt habe dann gesagt: Das Blut bedeutet, dass eine Periode eintreten wird, in der grosse, blutige Kriege geführt werden. (Anm. Baldur: das wurde seinerzeit bereits als eingetreten angesehen in 1864, 1866 und 1870/71 - aus heutiger Perspektive sieht das natürlich ganz anders aus).

Das zweite Grab mit dem Getreide repräsentiere eine Periode des Friedens, des Wohlstandes und des Reichtums.

Die Menschenknochen im dritten Grabe deuteten auf eine furchtbare Zeit, welche die Hälfte der Menschheit hinraffen würde.

Nach dieser dritten Periode würde überall Frieden und Eintracht herrschen, die Krankheiten verschonen die Völker und ein allgemeiner Wohlstand werde sich in allen Volksschichten bemerkbar machen....

Dies weist eine Parallele auf zur bekannten Trilogie des Glutjahres, des Flut- und des Blutjahres, die ebenfalls durch Gräber/Särge symbolisiert worden sein sollen(Bruno Grabinski, a.a.O., mit Verweis auf die Beilage Kirche und Welt Nr. 24 in der Zeitschrift Germania, 23.3.1913.)

Aus heutiger Sicht ebenfalls interessant ist die angebliche Prophezeiung (Quelle nicht näher genannt), wonach

ein neuer Papst den Stuhl Petri besteigen solle, Polen befreien,
und eine Rasse, die bisher unterdrückt worden wäre, würde aufstehen und in Strömen von Blut die Schande einer jahrhundertelangen Knechtschaft abwaschen. Ein furchtbarer Krieg solle Europa verheeren, und unsägliches Wehe über die Welt bringen. Aus dem Meere von Blut aber werde die neue Epoche des ewigen Völkerfriedens und der Eintracht aller Nationen entstehen.

(alles jedenfalls 1917 publiziert).

Schlauer sind wir jetzt auch nicht geworden.....ich stochere mal weiter herum...

beste Grüsse vom Baldur

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Glutjahr, Flutjahr, Blutjahr

Taurec ⌂, München, Freitag, 27.04.2012, 10:58 vor 4383 Tagen @ Baldur (3697 Aufrufe)

Hallo!

Dies weist eine Parallele auf zur bekannten Trilogie des Glutjahres, des Flut- und des Blutjahres, die ebenfalls durch Gräber/Särge symbolisiert worden sein sollen(Bruno Grabinski, a.a.O., mit Verweis auf die Beilage Kirche und Welt Nr. 24 in der Zeitschrift Germania, 23.3.1913.)

Glutjahr, Flutjahr, Blutjahr ist eine Erfindung, die kurz vor dem ersten Weltkrieg in Umlauf kam, als der Krieg schon abzusehen war.

Insofern gehört das zu der Eingangs von Dir erwähnten Weltkriegserwartung:

Grabinski schreibt im Jahr 1917 a.a.O., der Glaube sei 1913 allgemein verbreitet gewesen, dass einmal ein Weltkrieg ausbrechen müsse, der das drohende Gespenst der Revolution niederringen, die unhaltbar gewordenen Zustände beseitigen und eine bessere zeit anbahnen würde.

Die Triologie entstand, weil 1911 besonders heiß und 1912 besonders naß war, sodaß man im Volksmund bereits 1913 mit dem Kriegsausbruch rechnete.

Mit den Gräbern von 1861 hat das demnach nichts zu tun.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Erinnert mich an Rasputin

Georg, Sonntag, 29.04.2012, 15:09 vor 4381 Tagen @ Baldur (2609 Aufrufe)

Ich sehe so viele, viele Menschen, ganze Völkermassen und Berge von Leichen. Darunter sind viele Großherzöge und Grafen. Und ihr Blut wird das Wasser der Neva rot färben... Die Lebenden werden keinen Frieden halten und die Toten ebensowenig. Drei Monde nach meinem Tode werde ich das Licht von neuem erblicken, und das Licht wird sich in Feuer verwandeln. Dann wird der Tod frei durch den Himmel fliegen und auch über der Zarenfamilie schweben. 25 Jahre werden vergehen und der Tod wird wieder fliegen... Noch mehr Jahre werden vergehen und wieder wird der Tod fliegen. Der erste Flug wird sein, um das Gold einzusammeln. Der zweite Flug wird sein um das Blei einzusammeln. Der dritte Flug wird sein, um das Korn einzusammeln.

mfG Georg

brennendes Paris

Baldur, Freitag, 27.04.2012, 10:39 vor 4383 Tagen @ Baldur (2810 Aufrufe)

Hallo,

der Autor Zurbronsen soll 1914/15 über eine angeblich aus dem Vatikan stammende Version der Visionen Don Boscos (wohl in 1869, er selbst gest. 1888) berichtet haben wie folgt:

Frankreich......der Fremde kommt in Dein Land, erobert es und nimmt die Hauptstadt. Ich sehe Dich, Frankreich, wie einen Körper ohne Haupt.

Anm. Baldur: das wurde von Grabinski kommentiert als 1870/71 - Gefangennahme und Absetzung Napoleons III. Heute kennen wir auch den Einmarsch der Wehrmacht im 2.WK.

Weiter zu Don Boscos gemäss Zurbronsen:

Ich sehe von weitem Paris in Flammen aufgehen......

Jetzt ist die Frage, ist das bereits eingetreten, oder stützt es die dem Irlmaier zugeschrieben Aussage über den Brand von Paris, der noch kommen soll....nach 140+ Jahren Zeitverzögerung, und sofern man Don Bosco ernst nehmen mag - allerdings war diese Voraussage um 1920 hinreichend bekannt, weil publiziert..

Beste Grüsse vom Baldur

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Paris

Taurec ⌂, München, Freitag, 27.04.2012, 12:45 vor 4383 Tagen @ Baldur (3368 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 15:21

Schlagwörter:

Hallo!

Dank Dir für diese unbekannte Bosoaussage. Sehr interessant.

Jetzt ist die Frage, ist das bereits eingetreten, oder stützt es die dem Irlmaier zugeschrieben Aussage über den Brand von Paris, der noch kommen soll....nach 140+ Jahren Zeitverzögerung, und sofern man Don Bosco ernst nehmen mag - allerdings war diese Voraussage um 1920 hinreichend bekannt, weil publiziert..

Ich wüßte nicht, daß Paris jemals in Flammen aufgegangen wäre. Also ist es nicht eingetreten.
Und Irlmaier hat vom Untergang Paris' doch überhaupt nie etwas gesehen, denn die anderen Aussagen dazu lassen etwas von oben vermuten. Eine Revolution dort könnte Irlmaier gesehen und dann mit Kenntnis älterer französischer Aussagen vermutet haben, sie wäre die Ursache der Zerstörung.

Das meiste ist auch älter als die Aussage Don Boscos:

Marie Bergadieu (1875):
„Unglückliche Stadt, verfluchte Stadt! Innerhalb eines Tages wirst Du bis auf den letzten Stein verzehrt werden.“

Marianne Galtier (1830):
„Die große Hure wird durch das Feuer vernichtet werden. Die Engel des Herrn werden die Rechtschaffenen in Paris warnen. Niemand wird wissen, woher das Feuer gekommen ist. Alle Schlechten werden umkommen.“

Nonne aus Lyelbe (1826):
„Paris wird vernichtet werden, man wird nur sagen: Paris wurde durch Gänge unterhöhlt und dort wurde das Feuer angezündet. Und sie werden größer werden. Die zweite Stadt des Königreiches wird getroffen und man wird es noch immer nicht glauben. Eine dritte wird getroffen und man wird um Gnade flehen.“

Pater Mattay (1810):
„Vor dem Kommen des Kaisers werden drei große und viele kleine Städte ganz und gar vergehen, was allerdings erst nach einiger Zeit bekannt wird.“

=> Auf diese französischen Aussagen gehen wahrscheinlich Irlmaiers drei Städte zurück.

Pater Nectou (1760):
„Während dieser Umwälzung, die, wie es scheint, allgemein sein und sich nicht nur auf Frankreich erstrecken wird, wird Paris gänzlich zerstört werden. Die Zerstörung wird dermaßen vollständig sein, daß zwanzig Jahre später Väter mit ihren Kindern auf den Ruinen spazierengehen; um ihre Neugier zufriedenzustellen, werden sie ihnen sagen: ‚Mein Sohn, hier hat einst eine große Stadt gestanden. Gott hat sie zerstört wegen ihrer Verbrechen.’“

Ekstatische aus Tours (1873):
„Die Revolution wird sich über alle Städte Frankreichs ausbreiten; wo allerdings Gott beleidigt wurde, wird das größte Unheil geschehen. Paris ist die schuldhafteste aller französischen Städte. Jesus hat mir gezeigt, daß es Jerusalem ähneln soll, wo kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Paris soll fast vollständig verwüstet werden. Nur ein paar religiöse Monumente werden bewahrt werden, da den Schlechten nicht genug Zeit bleiben wird, sie zu vernichten. Paris und seine Einwohner werden vernichtet. Nur jene, die rechtzeitig die Stadt verlassen können, werden gerettet werden.“

Pastor Souffrand (1817):
„Paris wird dergestalt verwüstet werden, daß man den Pflug darüberziehen muß.“

Marie-Anne Lenormand (1814):
„Besonders Paris würde das fürchterliche Los treffen. Denn es steht geschrieben: ‚Die Flamme des Himmels wird die Wut der Feinde unterstützen. Krieger, Weiber, Kinder, Greise, Alles ohne Unterschied wird der Schneide des Schwertes überliefert. Der Pariser wird selbst mit der Wut und der Verzweiflung im Herzen und erfüllt von der Lehre, welche der Moskowiter uns gab, mit wütender Hand die Anstrengungen unterstützen, womit die Barbaren die Königin der Städte vernichten wollen. Brennende Fackeln werden an den Dächern der Häuser haften. Ganz Paris wird nur mehr eine ungeheure Brandstätte sein. Die Brücken werden auf ihren zerstörten Bögen einstürzen; Selbst der Palast unserer Könige wird die Erde mit Ruinen bedecken. Der Tempel der erhabenen Beschützerin der Hauptstadt wird in Staub erfallen. Vorstädte werden von den Flammen verzehrt zusammenstürzen und unter ihren noch rauchenden Ruinen alle ihre Bewohner begraben. Das Geschrei der unglücklichen Sterbenden in der Todesangst wird aus dem Schutte hervordringen und diejenigen entsetzen, welche diesem furchtbaren Brande entgangen sind und nach dem selben Lose seufzen. Endlich wird Paris, all' seiner Größe, Pracht und Herrlichkeit beraubt zum zweiten Male in die engen Grenzen der Zeiten der Barbarei zurücktreten.’“

Watrin (1904):
„Paris wird das traurige Schicksal Sodom und Gomorrhas erleiden. Paris ist dazu verdammt, unterzugehen. Paris ist verflucht. Urplötzlich, mit einem schrecklichen Donnern, wird sich ein Sturzbach von Feuerflammen in Richtung auf das Stadtzentrum herabstürzen. Ich schwöre bei Gott und auf das Heilige Evangelium, daß ein ungeheurer Feuerorkan sich wie ein Blitz hinabstürzt, um die Viertel des Stadtzentrums zu vertilgen.“

Alexander von Hohenlohe (1828):
„Paris wird vernichtet werden; das Feuer, das auf Sodom und Gomorrha fiel, wird auf sie fallen und um sie zu vertilgen, wird sich der Himmel mit der Erde verbünden; Paris wird drei Tage lang unter einem Schwefelregen begraben, und man wird von ihr dort nur noch Abgründe sehen.“

Trappistin aus Angers (19. Jahrhundert):
„Ich hörte ein entsetzliches Krachen. Die große Wolke teilte sich in vier Teile, die gleichzeitig auf die große Stadt fielen – und urplötzlich stand sie lichterloh in Flammen! Die Flammen, die sie verschlungen, schlugen sogleich himmelhoch auf, und ich sah nichts mehr, als ausgedehnte, schwarz-verkohlte Erde, ganz wie Kohle.“

Mélanie Calvat, eine Seherin von La Salette, erzählte 1896 während eines Spazierganges an der Seine in Paris:
„Sehen Sie die Seine? Wenn Sie nur wüßten, wie viele Menschen dort zusammeneilen und dort hineingeschleudert werden! Und es sind gar nicht mal so sehr die, die man dort hineinstößt – dergleichen geschieht sicherlich ebenfalls – sondern die Mehrzahl wirft sich in Panik selbst hinein, um vor dem Feuer zu flüchten, das über der Stadt hängt. Sie springen dort hinein, wie die Wahnsinnigen, weil sie glauben, so dem Schrecken des Feuers zu entkommen. In manchen Stadtteilen sieht es so aus, als hinge das Feuer oberhalb der Häuser, jedoch wird da nichts zerstört, während in anderen Vierteln selbst der Stein zu Staub zerfällt.“

Eine gegenseitige Beeinflussung mancher Quellen ist schon aufgrund ähnlicher Stellen (Pflugschar, Väter gehen mit ihren Kindern darüber, etc.) anzunehmen. Allerdings wissen wir viel zu wenig über die Quellengeschichten der einzelnen Seher, als daß wir rekonstruieren könnten, wer von wem abgeschrieben hat, wer echt ist.

Es gibt mehr Aussagen zum Untergang von Paris als zu jeder anderen Stadt. Wäre es ein reines Wandermotiv, hätten wir auch etwas über London, Berlin und anderen Sündenpfuhle, die durch göttlichen Zorn getilgt werden müssen. Unterm Strich ist wahrscheinlich etwas dran.

Es gibt auch neuere Aussagen dazu.

Paco Rabanne (Modeschöpfer):
„Ich war damals siebzehn und wohnte in der Gegend des Bahnhofs Saint-Lazare. Um den Preis des Metrofahrscheins zu sparen, ging ich zu Fuß nach Hause, bis nach Jacques-Caillot, Haus Nr.1 grad’ hinter der Münze, wo sich das Atelier meines berühmten Professors Auguste Perret befand, dem ersten, der mit armierten Beton baute und dem Architekten der Kirche Notre Dame du Raincy. Eines Tages ging ich entlang der Kaimauer der Seine, als ich plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, etwas ganz grauenhaftes sah: Dutzende, Hunderte Menschen, die bei lebendigem Leibe brannten und schreiend auf den Strassen von Paris rannten. Ihre Schreie waren so deutlich und grauenhaft, daß ich mir die Ohren zuhalten mußte, um sie nicht mehr wahrzunehmen. Manche warfen sich in die Seine, wo sie weiter brannten. Wie kann man denn im Wasser weiterbrennen? Mir war das ein völliges Rätsel. Ich sah das absolute Grauen. Ich mußte die Augen schließen, aber ich sah es trotzdem... Als diese albtraumartige Vision endete, blickte ich mich um; alles war völlig friedlich.“

Bariona (2005):
„Damals, als nach den mehr als undiplomatischen Äußerungen Sarkozys die Bilder der brennenden Autos von Paris durch die Nachrichten gingen, verfolgte ich das Geschehen mit wachem Interesse. Irgendwann schob sich, während ich diese Filmausschnitte im Fernsehen sah, ein anderes Bild/Film darüber. Diese darüber geschobenen Bilder traten dann regelmäßig beim Sehen der Krawallszenen auf, aber auch sonst in dieser Zeit.
Es war immer das gleiche Szenario: Es ist Nacht. Ich befinde mich an einem erhöhten Ort, irgendwo über den Dächern von Paris. Ich sehe den Eiffelturm in einiger Entfernung. Alles brennt – wirklich alles! Überhaushohe Flammen – Feuer wohin man sehen kann! Man sieht keine Gebäude mehr, keine Bäume, nur noch der Eiffelturm ragt aus dem Flammenmeer. Der Eiffelturm, vom Feuer gut erleuchtet, ist bis über die Hälfte, ja fast bis zu zwei Drittel, völlig schwarz – vom Ruß.“

Bei Maud Kristen (1992) ist die Stadt zwar ordentlich demoliert (Wolkenkratzer umgefallen - das wäre eine intressante Revolution), aber offenbar noch bewohnbar:
„Die Tour Montparnasse (ein markanter Wolkenkratzer in Paris, Anm. d. Verf.) ist umgestürzt. Jugendliche mit zerrissenen Kleidern, kahlen Köpfen oder seltsamen Frisuren, riesigen Ringen und Tätowierungen wärmen sich an Feuern.Vermummte Gestalten schlagen mit Eisenstangen die Scheibe eines Bistros in der Nähe der Bastille ein, darauf folgt ein Massaker. Es ist sehr heiß. Ein verwüsteter Vorort mit verwilderten Gärten. Die Fenster sind scheibenlos. Die Fassaden der Häuser sind allesamt gelb verfärbt. Schmerzhaftes Stechen in Augen und Nase wie von Tränengas. Wäsche trocknet im Freien. Kein Mensch ist zu sehen. Der bewölkte Himmel ist von braun-violetter Farbe. In La Défense (hochmoderner Randbezirk von Paris, Anm. d. Verf.) ist alles verwahrlost. Ausländer mit verhüllten Gesichtern und Maschinenpistolen lungern herum. Alles ist von einem Staub bedeckt, es ist furchtbar heiß. Am Flughafen von Orly singen und beten sehr viele Menschen inbrünstig. Sie tragen dunkle Gewänder, sind aber keine Orientalen. Der Himmel ist braun-violett. Schmerzen in Nase und Hals. Ein gigantisches Feuer in New York, Bomben oder Blei vom Himmel, eine schreckliche Hitzewelle, Leichen, Explosionen. Eine andere Stadt wird von Wasser begaben. Nach den Katastrophen folgt ein glücklicher Neuanfang.“

Das heißt, der Untergang ist offenbar noch "gültig".

Gruß
Taurec

--
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zum Brand von Paris und der bolsch. Revolution

Baldur, Freitag, 27.04.2012, 11:52 vor 4383 Tagen @ Baldur (2772 Aufrufe)

Hallo,

gemäss Grabinski stünde im Buch *Prophezeiungen über alle Länder und Regierungen Europas. Mitgeteilt von Dr.Johannes* folgendes (1849):

Prophezeiung des ehrwürdige Bruders L.R. aus dem Orden des hl.Franziskus:

Frankreich wird in einen auswärtigen Krieg verflochten werden, sobald aber dieser zu Ende ist, wird das Volk aufstehen und den Präsidenten ermorden, wobei ein entsetzliches Blutbad entstehen wird. Mehr als die Hälfte der Stadt Paris wird in Asche verwandelt werden.

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Der Ausdruck Präsident wäre demnach 1849 niedergelegt, und für die damalige Zeit echt bemerkenswert.

Grabinski nennt als weitere Quelle für die Verwüstung von Paris eine Prophezeiung einer Negerin von Massachusetts, allerdings ohne Details.

Der o.a. Bruder LR wird ferner wie folgt zitiert (Quelle gedruckt 1849 !):

Russland wird der Schauplatz der grössten Greueltaten werden, hier wird es den mächtigsten Kampf kosten. Viele Städte, Dörfer und Schlösser werden verwüstet werden, eine grausame Revolution wir die Hälfte der Menschheit (Einwohner) hinopfern. Die kaiserliche Familie, der ganze Adel und ein Teil der Geistlichkeit wird ermordet werden. In Petersburg und Moskau werden die Leichen wochenlang auf der Strasse liegen bleiben, ohne begraben zu werden. Polen aber wird selbständig und eine der ersten Grossmächte Europas werden.

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Das plötzliche, überraschende Losbrechen kommt auch vor, allerdings wird diese Vorhersage einem *Wahnsinnigen* zugeschrieben, der in Dömitz in Mecklenburg interniert gewesen sei:

Vergebens sind die kriegerischen Friedensbemühungen. Nichts hemmt den Lauf der Zeiten. Wenn man den Frieden fest begründet wähnt, bricht plötzlich hell des Krieges Flamme aus, und zwar auf einer Seite, wo Menschenweisheit es sich nicht träumen liess....

(Anmerkung Baldur: Parallele zu *übernacht wirds kommen, keiner wirds glauben*, aber auch interessant betreffend des Einmarsches der Wehrmacht an der Maginotlinie vorbei)

Allerdings sagte der Wahnsinnige dann noch den völligen Fall Englands voraus, man werde in hundert Jahren kaum noch davon hören, allerdings blühe dann Deutschland herrlicher als je (Lindenlied-Analogie ?)

Auch die Papstflucht soll dort thematisiert sein ehe noch ein Jahrhundert seinen Lauf vollendet, wird kein Papst in Rom zu finden sein....durch vier weltlicheherrscher Macht wird Se. heiligkeit Sitz verlegt, und der Verstand herrscht statt des Glaubens auf diesem neuen heiligen Stuhle....

naja.

Beste Grüsse vom Baldur

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L. R. = Ludovico Rocco (+ Nachtrag)

Taurec ⌂, München, Freitag, 27.04.2012, 12:06 vor 4383 Tagen @ Baldur (2783 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 27.04.2012, 12:16

Hallo!

Das ist ja uralte Sekundärliteratur zu Uraltklamotten, die Du hier auftischst. ;-)

=> Hier schon lange bekannt.

Rocco ist ein nichtexistenter Franziskanermönch, der im Kloster am Sinai auf dem Totenbett liegend Prophezeiungen gemacht haben soll.

Äußerst dünne Quellenlage (eigentlich gar keine, die auf einen echten Seher hinweist). Vermutlich ist der Text eine Verarbeitung älterer Prophezeiungen mit bekannten Motiven (Konstantinopel christlich, etc.).

Ähnlich aufgezogen (Mönch in Kloster auf Berg) ist die Prophezeiung von Hilarius von Jasna Gora.
Die beiden Texte ähneln sich und der eine scheint die Vorlage des anderen gewesen zu sein.

Hilarius geht auf ein Buch von 1831 zurück namens "Der Prophet im Narrenhause zu Dömitz". Das ist der von dir genannte Wahnsinnige! Offensichtlich besteht zwischen Hilarius und diesem auch eine Verbindung.
Stammt vielleicht alles vom selben Autor?

Gruß
Taurec

--
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blinder Aktionismus

Baldur, Freitag, 27.04.2012, 13:03 vor 4383 Tagen @ Taurec (2639 Aufrufe)

Hallo, Taurec,

ich bitte um Entschuldigung, für mich hatte das den Anschein, für Vergleichszwecke interessant und keineswegs allgemein bekannt zu sein.

Und ich hab mich gefreut, was ich da wohl ausgegraben hätte.

Was sich feststellen musste, ist, dass vieles mit Hilfe von Erzählungen überliefert wurde und damit natürlich jeglicher Originalgehalt (was wurde genau gesehen) verwässert, die Nachprüfungsmöglichkeit verloren ist.

Was ich zudem herausfischte, ist die offenbar bereits alte Erkenntnis, dass sich spontane (aber eben seltene) Schauungen mit grösserer Wahrscheinlichkeit bewahrheiten, als herbeigezogene Eindrücke auf Nachfragen hin - wie BB bereits zum Thema Remote Viewing / Fernwahrnehmung anmerkte.

Übersinnliches muss sich über Jahrhunderte grosser Beliebtheit erfreut und gut verkauft haben.

Beste Grüsse vom Baldur

Übersinnliches machte das Leben spannend...

Rita, Freitag, 27.04.2012, 15:41 vor 4383 Tagen @ Baldur (2674 Aufrufe)
bearbeitet von Rita, Freitag, 27.04.2012, 16:07

Hallo Baldur,

an langen Winterabenden, in der Vorfernsehzeit, erzählte man sich grundsätzlich Geschichten von unerklärlichen Begebenheiten. Jedes Dorf hatte mindestens einen Propheten. Von manchen munkelte man, sie könnten mehr, als nur Brot essen, was bedeutete, sie könnten zaubern und hexen.

Von Geister- und Gruselgeschichten konnte ich nie genug kriegen.

Zum Dorfpropheten zu gehen, hatte mir meine Mutter strengstens untersagt, weil sie meinte, es wäre Gotteslästerung. Schade eigentlich, denn sonst könnte ich mehr zum Forum beitragen.

Wann starb "Dr." Horn aus Thun? Meiner Rechnung nach in den Sechzigerjahren. Diejenigen, welche ihn verehrten und ihm dankbar waren, nannten ihn Doktor. Die anderen sprachen abfällig vom "Hornmännlein". In Bern müssten noch etliche Gerichtsakten liegen, weil er mehrfach wegen Quacksalberei verurteilt wurde. Auch er hatte prophezeit, dass der Thunersee wieder die die ursprüngliche Größe annehmen und das umliegende Flachland überschwemmen würde.

Eine Nachbarsfamilie von uns war gar nicht fromm, weil sie Kommunisten waren. Diese suchten bei Lebensfragen, oder auch bei Krankheit, stets diesen Doktor auf. Ich ließ mir immer alles haarklein erzählen. So stellte ich mir bildlich vor, wie es wäre, wenn die ganze Ebene im Wasser versunken wäre.

Viele Grüße Rita

Zensurproblem

Baldur, Freitag, 27.04.2012, 17:48 vor 4383 Tagen @ Baldur (2657 Aufrufe)

Hallo,

was mir erst heute aufgefallen ist:

beweiskräftig wären nur Schauungen, die vor Eintritt nachweislich veröffentlicht wurden - durch die herrschende Zensur sind aber Voraussagen, wonach Deutschland in den anstehenden Kriegen verlieren wird, nicht publiziert worden. Man muss vielmehr davon ausgehen, dass *positive* Prophezeiungen als Propagandamittel erfunden wurden.

Insofern haben wir einen dokumentarischen Totalausfall konkreter Schauungen mindestens für die Jahre bis 1918 und dann wieder bis 1945.

Wodurch meine Hoffnung, etwas Brauchbares sei noch immer in alten Texten zu finden, zunichte gemacht ist.

Die Hoffnung auf den grossen Helden, der endlich aufräumt, zieht sich durch alle Jahrzehnte gleichermassen, und wurde doch nie wahr.
Eines weiss ich gaaaanz gewiss: das dumpfbackige Murksel aus der Uckermark wird es jedenfalls NICHT sein.

Beste Grüsse vom Baldur

Hetztiraden

Mirans, Baden-Württemberg, Freitag, 27.04.2012, 18:06 vor 4383 Tagen @ Baldur (2681 Aufrufe)

Hallo,

Eines weiss ich gaaaanz gewiss: das dumpfbackige Murksel aus der Uckermark wird es jedenfalls NICHT sein.

Du meinst wohl die deutsche Bundeskanzlerin?!
Was sollen deine ständigen beleidigenden Hetztiraden?

Gruß
Mirans

--
"Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genau wie unsere." - Albert Einstein
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Hetztiraden gegen die Ex-Sekretärin f. Agitation ?

Baldur, Freitag, 27.04.2012, 18:55 vor 4382 Tagen @ Mirans (2755 Aufrufe)

Hallo, Mirans,

es braucht wirklich keine visionäre Gabe, um die Folgen der Merkelschen Politik (samt aller anderen Blockparteien und deren Abgeordneten, die für die aktuellen ESM-Gesetze abstimm(t)en) vorauszusehen......

Hetze ist was anderes, etwas ganz anders - etwa das, was die derzeit amtierende Bundeskanzlerin der *BRD*, geborene Kasner, geschiedene Merkel, verheiratete Sauer, noch vor nicht allzu langer Zeit als Sekretärin für AGITATION UND PROPAGANDA der kommunistischen FDJ veranstaltete....

Gruss
Baldur

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