Verwässerung und Vereinnahmung (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Donnerstag, 24.11.2011, 21:22 vor 4543 Tagen (1927 Aufrufe)

Hallo,

ich bin Norbert sehr dankbar für seinen Beitrag, weil man hieran gut verdeutlichen konnte, wie sehr der Kontext von Aussagen ihre Wertigkeit beeinflußt.

Im angegebenen Artikel: http://www.kreuz.net/article.9724.html

wird Irlmaier der Ausspruch der Ötztaler-Katharina angedichtet, die Leute sollen um Himmels Willen katholisch bleiben. Das ist von Irlmaier aber wohl nicht überliefert. Und wiederum sieht man die von mir so verabscheute Instrumentalisierung von bekannten Sehern, DER muß es wissen, und der sagt das gleiche wie wir, also haben wir Recht, das ist einer von uns, ihr könnt uns glauben - wenn A gleich B und B gleich C, muß C gleich A sein.

Je weiter weg vom Original, umso deformierter werden die Aussagen. Wie man an dem verlinkten Beitrag eindrucksvoll sieht. Dies nur als weiterer Beleg für eine begründete Vorsicht und die Suche nach Originalveröffentlichungen.

Beste Grüße vom Baldur

Und natürlich ein Fälscher mittendrin

Wintermond, Donnerstag, 24.11.2011, 23:19 vor 4543 Tagen @ Baldur (1691 Aufrufe)
bearbeitet von Wintermond, Donnerstag, 24.11.2011, 23:44

Wäre schlicht ein Wunder gewesen wenn Katholiken mal ohne Fälscher auskommen.

Die fleissigsten Fälscher der Weltgeschichte waren auch bei Irlmaier ihrem 2000jährigen Kochrezept treu geblieben. Kann man ihn nicht verbieten lassen (was sie viele Jahre lang versuchten), dann fälschen wir ihn einfach. Shalom, shalom. Und ein, zwei flotte Flotten. Schon sind die Schafe wieder ganz ergriffen vor Ehrfurcht.

EDIT - Brave Christen wussten davon sicher nichts. Aber so wird der vom Pfarrer reingemogelte Schrott auch nicht echter.

Mit besten Grüßen
Wintermond

Noch ein Bonbon aus der Fälscher-Tüte

Wintermond, Freitag, 25.11.2011, 03:55 vor 4543 Tagen @ Wintermond (1800 Aufrufe)
bearbeitet von Wintermond, Freitag, 25.11.2011, 04:24

Im Juni 1994 sagte ein türkischer Waffen- und Heroinschmuggler namens Oral Celik vor italienischen Ermittlern aus, dass ein türkischer Auftragskiller namens Mehmet Ali Agca im Winter 1980/81 von einem bizarren Treffen mit katholischen Würdenträgern berichtet hatte.

Die katholischen Würdenträger hätten Agca darauf aufmerksam gemacht, dass die Aktion, für welche er angeheuert werde, gewisse Merkmale erfüllen müsse, da für die Nachwelt hinterher eine passende Weissagung veröffentlicht werde, die den Anschlag in ein verklärendes Licht rücken werde.

Die Aussage ist signifikant weil Celik als türkischer Muslim keinerlei christliche Prophezeiungen kennt und sich grundsätzlich für alles Christliche nicht im Geringsten interessiert. Er rekapitulierte lediglich was er noch im Kopf hatte, als man ihn über seine gemeinsame Zeit mit Agca verhörte.

Der Vatikan hat ab 1982 geduldig daran gearbeitet, das Attentat und das "Dritte Geheimnis von Fatima" zur Deckung zu bringen. Im Jahr 2000 schliesslich wurde von Kardinal Ratzinger das "Geheimnis" offiziell publik gemacht. Zu dieser Zeit wusste längst jeder Gläubige weltweit durch geschickt gestreute Gerüchte, dass der durchlöcherte Pole und "Fatima 3" angeblich ein- und dasselbe waren.

Die angebliche Quelle dieser Schauung befand sich schon damals unter Schweige-Gelübde und sorgsam vor allen Nachforschungen verborgen in einem Kloster. Huiii, sowas von vertrauenswürdig.

Was kaum jemand weiss - es gibt aus dem erwähnten Jahr 2000 eine offizielle Antwort von Mehmet Ali Agca. In dieser beschuldigt der Killer seine Auftraggeber, die Weissagung gefälscht zu haben. Der Entwurf welcher ihm im Winter 1980/81 präsentiert worden war, habe sich ganz anders gelesen.

Agca schriftlich und eidesstattlich: "Der Vatikan hat das Geheimnis von Fatima manipuliert. Liebe Christen, wendet euch vom Vatikan ab, der den Anschlag auf seinen eigenen Papst organisiert hat."
Natürlich wurde Agca eiligst offiziell für unzurechnungsfähig erklärt. Da wird Fatima sicher gleich viel wahrer. :hammer:

Mit entspannten Grüßen
Wintermond

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Unlogisch

Taurec ⌂, München, Freitag, 25.11.2011, 11:03 vor 4542 Tagen @ Wintermond (1636 Aufrufe)

Hallo!

Warum sollte man den Auftragsmörder, den untersten in der Befehlsreihe, erstens unmittelbar mit den Auftraggebern in Kontakt kommen lassen und zweitens in den Grund einweihen, warum der Auftrag auf eine gewisse Weise ausgeführt werden muß?

Warum gerade denjenigen, der am Ende im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und der nichts mehr zu verlieren hat, zum Mitverschwörer machen?

Eine Verschwörung einem solchen Risiko der Aufdeckung auszusetzen, hat keinen Sinn. Das weist darauf hin, daß diese Geschichte nachträglich konstruiert wurde, um eine Verbindung zu Fatima herzustellen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Fast wie in Hollywood (Konstruktion zu Fatima / Ali)

Joe, Freitag, 25.11.2011, 11:35 vor 4542 Tagen @ Taurec (2044 Aufrufe)

der Film Illuminati:

Mittelpunkt ist ein bis ganz zum Schluss der unschuldig, aufgeschlossen und ehrlich auftretende junge Privatsekräter des Papstes.

Um die katholische Kirche dogmatischer gegen moderne, naturwissenschaftliche Entwicklungen zu führen macht er den folgenden, fast ganz umgesetzen Plan:

- aktueller Papst stirbt (Privatsekräter macht ihm eine Medikamentenüberdosis, kommt fast am Schluss des Filmes raus)
- Konzil wird einberufen
- 4 Kardinäle werden entführt, Morddrohung durch die vermeintlichen Entführer, den Nachfolgern der Illuminati vor 400 Jahren (die von der Kirche gemartet wurden) die die Amts-Kirche zerstören wollen. (Der Papst lässt einen Auftragsmörder als Illuminati auftreten)
- ein Kardinal nach dem anderen stirbt in Ritualmorden, streng nach Illuminati Analogien
- der Privatsekräter rettet leichtverletzt die Stadt Rom vor eine Anti-Materie-Bombe (die die angeblichen Illuminati als Rache in der Vatikanstadt deponiert haben, zu Beginn des Filmes wurde die Anti-Materie wenige Minuten nach deren Erzeugung aus dem CERN gestohlen)
- das Konzil will darufhin den Privat-Sekräter zum neuen Papst erklären

- gerade rechtzeitig findet man heraus dass alles vom Privat-sekräter initiert wurde. Er tötete den aktuellen Papst, er lässt die Kardinäle entführen, er lässt die Kardinäle in Ritualmorden töten so wie die Kirche mit den Illuminatie Freimaurern umgegangen ist. Er lässt die (nicht existierenden) Illuminati als äusseren Feind der Kirche aufteten. Er kalkuliert ein dass das Konzil ihn zum jungen, versöhnenden Papst ernennt, damit er dann seine geheime Absicht, dogmatisch gegen Gesellschaft/Naturwissenschaft vorzugehen, umsetzen kann

- der Privatsekräter bringt sich dann um

Mal vorsichtigt gefragt....

Wintermond, Freitag, 25.11.2011, 14:47 vor 4542 Tagen @ Joe (1542 Aufrufe)

Erzählst Du mir auch die neueste Folge von Twilight? Meine kleine Nichte sagt, da gibt es diesmal eine Prophezeiung. Sie war ganz begeistert.

Flüchtend
Wintermond

Richtig

Wintermond, Freitag, 25.11.2011, 14:32 vor 4542 Tagen @ Taurec (1549 Aufrufe)
bearbeitet von Wintermond, Freitag, 25.11.2011, 15:00

Richtig, warum sollte man ohne Notwendigkeit das Fallobst einweihen? Widerspricht der Logik.

Aber der Logik widerspricht rund um Agca so viel, dass einige gute Bücher darüber entstanden sind. Nach deren Studium drängt sich der Verdacht auf, dass Agca zuvor einen etwas höheren Rang hatte als nur Fallobst. Auch wenn er ohne Zweifel als ein solches endete.

Warum sollte man den Auftragsmörder, den untersten in der Befehlsreihe, erstens unmittelbar mit den Auftraggebern in Kontakt kommen lassen

Hast Du in Deiner Sammlung das Foto aus San Tommaso di Aquino? Wo Agca mit einem Haufen glückseliger tiefgläubiger Pensionisten um den Papst herumsteht? Die Kontakte waren vorher offenbar bestens, denn ohne Background Check und Sondergenehmigung wäre dieser angeblich Unterste niemals in die Sperrzone reingekommen.

Mit entspannten Grüßen
Wintermond

ali wikipedia

Joe, Freitag, 25.11.2011, 20:54 vor 4542 Tagen @ Wintermond (1503 Aufrufe)

..Reaktion des Papstes Johannes Paul II. [Bearbeiten]

Aufsehen erregte der Papst, als er dem Attentäter schon auf dem Krankenbett in der Gemelli-Klinik vergab und ihn zwei Jahre nach der Genesung im Gefängnis besuchte. Da das Attentat auf den 64. Jahrestag der ersten Marienerscheinung von Fátima fiel, schrieb Johannes Paul II. seine Rettung Maria, der Mutter Jesu, zu und bedankte sich später mit einer Wallfahrt nach Fátima. Ağca brachte bei einer Gerichtsverhandlung 1985 das Attentat mit Fátima in Verbindung und bezeichnete sich selbst als „wiedergeborenen Christus“....

http://de.wikipedia.org/wiki/Mehmet_Ali_A%C4%9Fca


Der Ali ist ein Spinner.

ist der Papst kein Spinner ?

Baldur, Freitag, 25.11.2011, 21:42 vor 4542 Tagen @ Joe (1616 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Freitag, 25.11.2011, 22:00

Hallo, Joe,

ich muß jetzt diesen ketzerischen Einwurf machen: aus nichtchristlicher Sicht ist doch wirklich der sogenannte Papst, selbsternannter STELLVERTRETER GOTTES AUF ERDEN (wo ist seine Entsendungsurkunde ?), unfehlbar und diplomatisch *immun*, der größte Spinner auf der ganzen Welt schlechthin.

Inmitten von seinem scheinheiligen Popanz, dem Panoptikum alter Säcke, pardon: Greise, umgeben von kopfeinziehenden Demutsbekundenden in Purpur und Sonstwas, heilig, oberheilig, megaheilig, turboheilig und scheinheilig, mit seinen umgehängten Tischdecken und seinen roten Schuhen, seinem Panzerglas-Spielmobil und den Zutaten des Voodoo-Kultes. Der meint, die zuvor frei fabulierte Vorhölle per Dekret wieder abzuschaffen und Leute postwurmzerfressen zu Seligen oder Heiligen zu erheben...Und seiner Schweizer Leibgarde mit Sturmgewehren - gehen wen sind die gerichtet ? Gegen immaterielle Teufel etwa ?
Die eint doch alle nur, daß sie im Leben noch nie einen Eimer getragen haben.

Hör mir auf....:-), Herr, schmeiß Hirn rah.....am meisten nach Rom, vielleicht findet sich ein versprengter Spritzer am richtigen Ort ein und die Welt hat endlich Ruh.....vor solchen....

Beste Grüße vom Baldur

Peinlich

Mirans, Baden-Württemberg, Freitag, 25.11.2011, 22:39 vor 4542 Tagen @ Baldur (1622 Aufrufe)

Hallo Baldur,

Dein impertinenter Hass gegen alles Kirchliche sowie deine sprachliche Formulierung
ist mindestens genauso unerträglich und peinlich wie die Missionierungsversuche
religiöser Radikalinskis. Nur mit umgekehrtem Vorzeichen.
Z. B. „Panoptikum alter Säcke“ ist einfach menschenverachtend!

Vielleicht suchst du dir ein anderes Forum für deine Pöbeleien!
Das Weltenwende-Forum ist dafür nicht geeignet!

Gruß
Mirans

--
"Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genau wie unsere." - Albert Einstein
http://psiram.com/index.php?lang=de

mach ich glatt

Baldur, Freitag, 25.11.2011, 23:04 vor 4542 Tagen @ Mirans (1589 Aufrufe)

Hallo, Mirans,

gute Idee.

Das werde ich machen. Ich gehe wieder an die frische Luft.

Viel Spaß in der von Deinesgleichen besetzten und beanspruchten (sic !) klerikal-engstirnigen Selbstbeweihräucherungsrunde. (keine Kritik an Taurec !)

Ich bin dann mal wech......

und, bitte nicht vergessen: bleib um Himmels Willen kathoholisch !!!! Falls mal Brocken vom Himmel fallen, werde ich es ja in der Zeitung erfahren, im *Wachturm*....

(ich ertrags nicht mehr). Und, tschüss...

ein letzter Nachtrag @Mirans

Baldur, Freitag, 25.11.2011, 23:14 vor 4542 Tagen @ Baldur (1558 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Freitag, 25.11.2011, 23:26

Hallo,

bitte nicht vergessen : jemand, der etwas behauptet, ist den Beweis dafür schuldig, denn es ist unmöglich, zu beweisen, daß es den Pumuckl NICHT gibt. Auch der Mond ist bekanntlich aus Käse.

Es scheint ein unhinterfragter Winkelzug zu sein, diese Beweislast umkehren zu wollen.

Nicht ich muß beweisen, daß ein grauhaariger Herr Ratziger ein ganz durchschnittlicher Überachtziger mit Anmaßungstendenz ist, sondern die gläubige Unterwürfigenfraktion oder er selbt muß wohl beweisen, daß er der Stellvertreter Gottes ist - für den er sich ausgibt. Daß er diplomatisch als Staatsoberhaupt gilt, zählt dabei nicht, das ist auch ein x-beliebiger Eingeborener in den Wäldern Afrikas. Aber es erpart ihm vermutlich (leider) die stattsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen Nichtabstellung fortgesetzten Kindesmißbrauchs seiner mißratenen Gottesdiener durch ihn als damit befaßten Vorgesetzten.

So lange das mit den ganz normalen Beweisregeln nicht gilt, habt viel Spaß in Eurem Kindersandkasten.........und phantasiert weiter......und macht Euch Gedanken, was Euch jemand über Eure Zukunft sagen will, der/die aus **Sühne** nackt am Fußboden schläft, der zuvor volluriniert wurde, von unflätigen Ausbrüchen akustisch untermalt....die Wirklichkeit holt Euch sicher ein. Das steht wiederum für mich fest. In Eurer parallelen Traumwelt. Und frei nach Wowereit, das ist gut so.

Und bleibt ja katholisch......ich bin dann mal weg. Rote Karte selbst erteilt.

Gute Idee

Mirans, Baden-Württemberg, Freitag, 25.11.2011, 23:24 vor 4542 Tagen @ Baldur (1513 Aufrufe)

"gute Idee.
Das werde ich machen. Ich gehe wieder an die frische Luft..."

Hallo Baldur,
mir hat die "frische Luft" schon oft über Widrigkeiten des Lebens hinweg geholfen,
insbesondere die Bewegung in derselben.

Nachahmung empfohlen. Fördert die Ausdauer und macht den Kopf frei.

Gruß
Mirans

--
"Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genau wie unsere." - Albert Einstein
http://psiram.com/index.php?lang=de

Haßerfüllte Gesinnung

DerBerliner, Samstag, 26.11.2011, 04:55 vor 4542 Tagen @ Baldur (1535 Aufrufe)

Baldur,

Danke für dieses hervorragende Offenlegen Deiner spirituellen Gesinnung! Ein Eingeständnis erster Güte! Es ist immer gut zu wissen, mit wem man es zu tun hat.

Und wie @Mirans richtig feststellt, ist Dein Niveau auch meiner Meinung nach meilenweit unter dem dieses Forums.

Mir fällt dazu nur ein Attribut ein: Primitivst!

Man könnte annehmen, Du bist der Baldur von den Ketzern, denn der war/ist in diesem Punkt ähnlich erfüllt von Haß.

Habe die Ehre!

Klartext statt Geschwurbel

Baldur, Samstag, 26.11.2011, 17:11 vor 4541 Tagen @ DerBerliner (1570 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Samstag, 26.11.2011, 17:18

Hallo, Berliner,

primitivst ist es tatsächlich, unter Vortäuschung intellektueller Redlichkeit Missionsarbeit zu betreiben, und dabei alle gutgläubigen Lesenden vorsätzlich generationenlang zu betrügen und hinters Licht zu führen.

Wenn jemand jemals Hass auf Andersdenkende säte und diesem Hass auf sich nicht Unterwerfende unmenschlichste Greueltaten folgen liess, dann waren es die, die Du so sehr verteidigst, durch die Jahrhunderte ist katholisch gleichbedeutend mit Blutvergiessen, Qual und Seelennot.

Etwas unter den Begriffen Inquisition und Co. zu suchen, bildet ungemein. Oder unter Kreuzzügen. Oder Missionierung, in Südamerika etwa. Oder über Missbräuche in kirchlichen Kinderheimen.

Genauso primitivst ist es, Menschen, denen man in der Kindheit Angst, Schrecken, Unterwürfigkeit und Denkverbote eingezwungen hat, mit irgendwelchen Massenveranstaltungen oder Ritualen etwas vorzugaukeln, was noch nie durch irgendwelche Belege für einen zutreffenden Hintergrund legitimiert wurde, ausser durch die Vielzahl an untergebenen Anhängern.

Solche Misstände klar zu benennen, und Licht auf die Schandtaten der angeblichen, selbsternannten Saubermänner zu werfen, werde ich nicht müde werden. Ich bilde mir lieber eine eigene Meinung, als für bare Münze zu nehmen, was irgendwo geschrieben steht. Denn vieles steht geschrieben - auch bei Mao oder Stalin.

In diesem Sinne....

Versuch einer Analyse

DerBerliner, Samstag, 26.11.2011, 18:56 vor 4541 Tagen @ Baldur (1760 Aufrufe)

Hallo Baldur,

Zuerst sei mal unterstellt, daß Du der Baldur von den Ketzern bist. Wäre es anders, würde ich einen Schreiber mit derart haßerfüllten Auswürfen einfach ignorieren, aber wir beide hatten in dieser Sache ja schon öfter die verbalen Degen gekreuzt und waren zum Ergebnis gekommen "we agree to disagree".

Sodann bitte ich um Entschuldigung, wenn es hier wohl ziemlich OT wird, aber nachdem sich die Diskussion in diese Ecke entwickelt hat, möchte ich einem ansonsten wohl von den meisten hier durchaus geschätzten Schreiber denn doch detailliert antworten.

Da Du Baldur ganz eindeutig ein massives, persönliches Problem mit Religion und Spiritualität zu haben scheinst, erlaube ich mir, mich zu wiederholen und auf die Notwendigkeit der Trennung verschiedener Aspekte hinzuweisen.

Vielleicht gelingt es Dir mal für ein paar Minuten Deine offensichtlich vorhandene, sehr persönliche und negative Prägung zu diesem Thema zu verdrängen und Deinen ansonsten wohltuend kritischen Intellekt allein und ungefiltert über dieses Thema nachdenken zu lassen:

Wie ich zufälligerweise vor ein paar Tagen hier bereits schrieb: https://schauungen.de/forum/index.php?id=14211
gibt es in jeder Religion kaum bestreitbar mindestens diese drei voneinander eigenständigen Aspekte:

1) Der Gottesglaube
2) Das Ethik-System (= Theorie)
3) Was Menschen aus der Lehre machen, vulgo Amtskirchen (= Praxis)
wozu auch das "Drumherum" gehört, das für viele Menschen nun mal wichtig ist.
Insbesondere hier gilt der Satz: "Der Herr sucht sich sein Bodenpersonal nicht aus".

Über den ersten Aspekt kann man nach meiner Überzeugung nicht diskutieren, weil hier die Betonung ganz einfach auf dem Wort "Glauben" liegt. Ich sehe dies als privates Thema und diskutiere darüber im allgemeinen überhaupt nicht. Wenn Menschen meinen, daß ein derart geniales System wie unser Universum sich einfach so aus dem Nichts quasi durch Zufall entwickeln könne ohne einen gigantisch großen Geist dahinter als Initialzündung, dann mögen sie dies glauben. Sie können weder dies beweisen, noch kann ich beweisen, daß es dafür einer gigantischen Intelligenz bedarf, daß also dahinter ein gegenüber uns kleinen Menschen gigantisch höheres Geistwesen als Schöpfer steht. Beides ist reiner Glaube und weder beweisbar, noch widerlegbar. Lassen wir das also!

Kommen wir zum Ethik-System!

Wie Du Dich sicher erinnerst und wie in Deinem Forum leicht nachzulesen ist, liegt der Schwerpunkt meiner Argumentation fast ausschließlich auf dem Ethik-System, das ich jedoch immer strikt von dem trenne, was Menschen in der Praxis daraus machen.

Genau dies hast Du - meinem Empfinden nach höchst unsachlich und im Ton böswillig - miteinander vermengt, wie es polemische Kritiker liebend gerne tun, meist weil ihnen die Argumente fehlen.

Ich halte eine solche Vermengung jedoch nicht für legitim und für sachlich in keiner Weise gerechtfertigt, denn kein zu logischem Denken fähiger Mensch wird ernsthaft behaupten wollen, daß die mißbräuchliche und gegen die Regeln verstoßende Praktizierung eines Ethik-Systems (z.B: Kreuzzüge) in irgendeiner Weise die Qualität des Ethik-Systems selbst beeinträchtigt.

Wenn das Ethik-System pauschal sagt "Du sollst nicht töten" und es die Menschen trotzdem tun, dann liegen 100% der Schuld bei den Menschen. Solltest Du anderer Meinung sein, dann lege doch mal bitte detailliert dar, was in dieser Situation der Autor des Ethik-Systems falsch gemacht hat und was du anders oder besser machen würdest. Ich bin gespannt!

Anders ausgedrückt: Wer als einziges Argument behauptet, eine Regel sei allein und per se deshalb schlecht, weil früher mal oder auch heute noch gegen sie verstoßen wurde/wird, den kann ich nicht ernstnehmen!

Es ist völlig normal und wurde und wird immer und überall geschehen, daß Menschen gegen Regeln verstoßen, die ihnen gegeben wurden, egal ob von anderen Menschen oder von höheren Entitäten, an die man natürlich nicht glauben muß.

Ganz abgesehen davon, ist Deine Darstellung der Verfehlungen von Menschen, die sich als Christen empfanden, maßlos übertrieben ("katholisch gleichbedeutend mit Blutvergiessen, Qual und Seelennot"). Das ist billigste Polemik und in keiner Weise belegbar.

Wäre es denn Deinerseits der Versuch einer redlichen Argumentation gewesen, dann hättest du mindestens berücksichtigt, daß in den von Dir kritisierten Fällen die betreffenden Menschen gegen die eigenen Regeln verstoßen haben, während im Vergleich dazu in anderen Ethik-Systemen genau diese von Dir kritisierten Verfehlungen wesentliche Teile des anderen Ethik-Systems sind wie z.B. im Islam ("Tötet die Ungläubigen wo Ihr sie trefft!" oder die totale Unterdrückung der Frau und der weiblichen Sexualität) oder wenn anderswo wichtige Regeln nur extrem rassistisch gegenüber Menschen anderer Herkünfte bzw Völker gelten, nicht aber gegenüber den eigenen "Volksgenossen".

Kein Wort von Dir dazu!

Sondern lediglich völlig einseitige und maßlos übertriebene Polemik mit pauschaler Schuldzuweisung an das System, gegen dessen ausdrückliche Regeln in Einzelfällen verstoßen wurde. Das ist - pardon - billig, dumm und Deiner nicht würdig!

Nach meinem Empfinden wäre das menschlich entschuldbar, wenn eine solche Differenzierung den Intellekt des Betreffenden übersteigt. Das würde ich in Deinem Falle jedoch niemals zu behaupten wagen! Einen solchen Anspruch auf Verständnis wegen mangelnder Intelligenz kann ein Baldur wohl kaum erheben!

Soweit mein - ich fürchte im Ergebnis sinnloser - Versuch, Dir Deine gelinde gesagt unsachliche und mehr noch unlogische Argumentation vor Augen zu führen.

Mit den besten Wünschen dafür, daß Du die Gründe für Deinen tiefen Haß und Deine daraus resultierende Polemik erkennen und zumindest in Teilen beheben und lindern kannst. Noch eine gutgemeinte und persönliche Anmerkung: vielleicht sind die Gründe für diese Deine Einstellung dieselben, die auch für Deinen höchst ausgeprägten, generellen Defätismus verantwortlich sind, der aus vielen Deiner Beiträge besonders in Deinem Forum klar erkennbar ist und den ich dort früher schon öfters kritisiert hatte. Ich vermute es mal.

Eine solche negative Lebenseinstellung kann schnell und leicht ebensolche negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben, denn der Geist kontrolliert den Körper.

Mit den besten Wünschen
DerBerliner


P.S. Wie Du weißt oder in vielen meiner früheren Beiträge nachlesen kannst, habe ich auf mehreren katholischen Schulen, die ich besuchen durfte, in keinem Falle "Angst, Schrecken, Unterwürfigkeit und Denkverbote" (Zitat Baldur) auch nur ansatzweise erlebt und noch weniger in meiner eigenen, ausnahmslos katholischen Familie, sondern ich wurde vor allem von den Jesuiten zu einem gegenüber allem und jedem und vor allem sich selbst kritischen Geist erzogen. Niemand sollte deshalb das eigene Erleben zur Regel erheben und das impliziert, daß ich durchaus unterstelle, daß Dir das widerfahren ist, was Du nun leider als systemimmanent zu Regel erklärst. Weder das ist legitim, noch wäre es dies, wenn ich mein Erleben zur Regel erklärte. Ich weiß aus eigenem Erleben, daß z. B. die katholische Kirche im liberalen Berlin völlig anders ist als irgendwo im tiefsten Bayern und auch die katholische Praxis zum Beispiel aus Frankreich kenne ich aus eigener Erfahrung, und die ist wieder anders.

ich möchte mich entschuldigen

Baldur, Samstag, 26.11.2011, 20:15 vor 4541 Tagen @ DerBerliner (1597 Aufrufe)

Hallo in die Runde,

wie bekannt, beschäftige ich mich mit Fragen des Bewußtseins, der Wahrnehmung, der Medialität und Spiritualität durchaus und nicht wenig.

Ein Bekannter erzählte glaubhaft, er hätte einmal nächtens Besuch vom *Teufel* höchstpersönlich bekommen. Nie habe ich ihn oder würde ich ihn verspotten oder verhöhnen. Denn ich kann mir ohne weiteres vorstellen, daß es für ihn zu diesem Zeitpunkt genau diese Wahrnehmung gab. (Wer es genau war, Luzifer, Beelzebub, Satanus, wie er aussah, sagte er nicht, er hielt sich immer sehr bedeckt. Die näheren Umstände sind mir daher unbekannt, nur, daß es nachts in seinem Schlafzimmer in einem bayerischen Ort vor rund 20 Jahren gewesen sein soll.)

So, wie ein Amputierter ohne Zweifel einen realen (Phantom-) Schmerz fühlt in seinem virtuellen Exkörperteil. Der objektiv aber nicht existent ist. Für ihn ist er es, für alle Nichtamputierten ist er es nicht.
Es ging und geht mir nie darum, ein Opfer von Wahnvorstellungen zu verhöhnen. Oder von echten Wahrnehmungen, weil sich die Tür nach drüben nicht mehr schließt, und alles mögliche durchkommt wie die Fliegen zum Licht. Buchstäblich.

Nur muß man wissen, daß o.a. bekannter Mitglied einer christlichen, sehr aktiven Sekte ist, ebenso seine Frau, und daß es für diese beiden *normal* ist, sich tagsüber ins Bett zu legen und stundenweise zu beten. Unabhängig davon ist das ein angenehmer Zeitgenosse und braver Bürger, aber seine Vorstellungswelt als aussagefähig für die Allgemeinheit zu übernehmen, halte ich für völlig daneben, und unsinnig. Für methodisch absolut unhaltbar.

Wenn er sich einen maßgeblichen Anteil seines Lebens mit Fragen des Teufels beschäftigt, so ist es doch nur anzunehmen, daß irgendwann die Bilder buchstäblich das Laufen lernen. Aber für Leute, die durchschnittlich sind, wird das nie passieren, und aus derartigen Extrema allgemeingültige Tatsachenbehauptungen (sic !) abzuleiten, wäre verantwortungslos.

Daß die betreffende, am Exorzismus Verstorbene litt, ist doch keine Frage, und die Gründe mögen mannigfaltig sein. Ich halte so etwas wie Besessenheit absolut für möglich.

Aber wenn durch sie jemand sich als Adolf Hitler vorstellt und dumme Reden schwingt, kann ich DAS doch nicht als Quelle für allgemeingültige Forschungen verwenden - welchen Grund sollte AH haben, in eine psychotische Studentin zu fahren ? Wäre es Angela Merkel oder Netanjahu gewesen, könnte man wenigstens darüber diskutieren...

Soviel dazu. Es kann nicht egal sein, wer etwas sagt. Und unter welchen Umständen.

Sonst wären alle Foltergeständnisse echt, und alle Aussagen von Betrunkenen und Bekifften. Und von Wahnkranken.

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Hallo, Berliner,

ich habe aktuell nur wenig Zeit zur Verfügung und kann Dir nicht in der gebotenen Tiefe jetzt antworten, ich muß das verschieben.

Es macht halt mal einen Unterschied, ob ich als Unbeteiligter über Vorgänge in der fernen Südsee mir theoretische Gedanken mache, oder ob ich als mittelbar Beteiligter die Auswirkungen schändlichen Tuns miterlebe. Familiär.

Sei gewiß, es gibt für jede meiner Gefühlsregungen einen Grund, der einen Namen hat und *geweiht* war.

Beste Grüße vom Baldur

Danke und angenommen

DerBerliner, Samstag, 26.11.2011, 20:21 vor 4541 Tagen @ Baldur (1527 Aufrufe)

Baldur,

mein Dank und Respekt!

Herzliche Grüße
DerBerlienr

Versuch einer Antwort

Baldur, Samstag, 26.11.2011, 21:10 vor 4541 Tagen @ DerBerliner (1722 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Samstag, 26.11.2011, 21:17

Hallo Baldur,

Zuerst sei mal unterstellt, daß Du der Baldur von den Ketzern bist.

Hallo, Berliner,

ja, der bin ich.

Da Du Baldur ganz eindeutig ein massives, persönliches Problem mit Religion und Spiritualität zu haben scheinst, erlaube ich mir, mich zu wiederholen und auf die Notwendigkeit der Trennung verschiedener Aspekte hinzuweisen.

Nein, mit Spiritualität habe ich überhaupt gar kein Problem. Ich kenne Leute, die an Naturgeister glauben, an Engel oder Feen oder andere Wesenheiten ferner Galaxien, weil sie sagen, sie würden sie sehen bzw. gesehen haben. Das respektiere ich, halte deren Existenz für möglich, aber ich habe diese noch nicht gesehen, und daher sind das für mich unbewiesene Aussagen ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Wer den Anspruch auf Wahrheit erhebt, muß mehr liefern, als Behauptungen, das sei halt so.


1) Der Gottesglaube
2) Das Ethik-System (= Theorie)
3) Was Menschen aus der Lehre machen, vulgo Amtskirchen (= Praxis)
wozu auch das "Drumherum" gehört, das für viele Menschen nun mal wichtig ist.
Insbesondere hier gilt der Satz: "Der Herr sucht sich sein Bodenpersonal nicht aus".

Das setzt aber bereits voraus, daß es diesen personalisierten Herrn denn gibt. Für mich ist das eine unbewiesene Behautpung, sie ist möglich, ich kann es nicht widerlegen, aber sie ist durch nichts verifiziert. Diverse Bibelstellen als Beweis zu verwenden, führen nicht weiter.


Beides ist reiner Glaube und weder beweisbar, noch widerlegbar. Lassen wir das also!

Gut, völlig einverstanden.

Kommen wir zum Ethik-System!

Wie Du Dich sicher erinnerst und wie in Deinem Forum leicht nachzulesen ist, liegt der Schwerpunkt meiner Argumentation fast ausschließlich auf dem Ethik-System, das ich jedoch immer strikt von dem trenne, was Menschen in der Praxis daraus machen.

Darin liegt ein eklatanter Fehler. Der Nationalsozialismus, der Kommunismus, der Maoismus, der Stalinismus, die Demokratie, die Atombombe, PolPot, alle waren gut (gemeint gewesen) - so sagten jedenfalls die Initiatoren. Bewertet wird aber grundsätzlich das Ergebnis, man kann das nicht trennen, es zählt ausschließlich, was real umgesetzt wurde und wird. Die Ergebnisse sind bekannt und wenig schmeichelhaft, alles Elend müssen sich die Erfinder unmittelbar zurechnen lassen !


Genau dies hast Du - meinem Empfinden nach höchst unsachlich und im Ton böswillig - miteinander vermengt, wie es polemische Kritiker liebend gerne tun, meist weil ihnen die Argumente fehlen.

Ich sehe dies genau andersherum, weil ich nicht verstehen kann, daß jemand sich für eine Organisation einesetzen kann, oder eine Glaubensvorstellung, die derart versagt hat. Und für deren Legitimation nicht ein belastbarer Beweis existiert.


Ich halte eine solche Vermengung jedoch nicht für legitim und für sachlich in keiner Weise gerechtfertigt, denn kein zu logischem Denken fähiger Mensch wird ernsthaft behaupten wollen, daß die mißbräuchliche und gegen die Regeln verstoßende Praktizierung eines Ethik-Systems (z.B: Kreuzzüge) in irgendeiner Weise die Qualität des Ethik-Systems selbst beeinträchtigt.

Na, na, na, ich sehe dies völlig anders - eine billige, plumpe Instrumentalisierung ist das. Packe willig-unbedarfte Leute an ihrer Gutheit und nutze sie als Erfüllungsgehilfen des verborgenen, schändlichen Hintergedankens.


Wenn das Ethik-System pauschal sagt "Du sollst nicht töten" und es die Menschen trotzdem tun, dann liegen 100% der Schuld bei den Menschen. Solltest Du anderer Meinung sein, dann lege doch mal bitte detailliert dar, was in dieser Situation der Autor des Ethik-Systems falsch gemacht hat und was du anders oder besser machen würdest. Ich bin gespannt!

Das Ethiksystem sagt eben nicht, Du sollst nicht töten, sondern es sagte explizit, tötet die Ketzer, die Teufel, die Abtrünnigen, die Ungläubigen.

Für ein Ethiksystem *Du sollst nicht töten* brauche ich keine Steintafeln vom Sinai, oder Gottes Gebote, für das brauche ich nur einen Funken Verstand und Erziehung sowie minimal Charakter.



Anders ausgedrückt: Wer als einziges Argument behauptet, eine Regel sei allein und per se deshalb schlecht, weil früher mal oder auch heute noch gegen sie verstoßen wurde/wird, den kann ich nicht ernstnehmen!

Das katholische Ethiksystem verunglimpft und diskriminiert explizit Andersdenkende, Schwule und Lesben, legal Abtreibende, Geschiedene, und Frauen generell, bedient sich aber an deren Steueraufkommen. Wie möchtest Du das rechtfertigen ?


Es ist völlig normal und wurde und wird immer und überall geschehen, daß Menschen gegen Regeln verstoßen, die ihnen gegeben wurden, egal ob von anderen Menschen oder von höheren Entitäten, an die man natürlich nicht glauben muß.

Es macht einen elementaren Unterschied, ob ich als bekennender Krimineller verfehle, oder als wenig nachdenkender Durchschnittsmensch, oder als angeblicher Saubermann, der sich anmaßt, kraft seiner Bezeichnung als hochwürdig (! - wodurch eigentlich legitimiert ?) angesehen werden zu wollen.


Ganz abgesehen davon, ist Deine Darstellung der Verfehlungen von Menschen, die sich als Christen empfanden, maßlos übertrieben ("katholisch gleichbedeutend mit Blutvergiessen, Qual und Seelennot"). Das ist billigste Polemik und in keiner Weise belegbar.

Das sagst Du. Ich sehe es genau andersherum. Da kommen wir nicht weiter, aber zigtausend historisch gesicherte Scheiterhaufen-Verbrannte und Gemartete kannst Du nicht wegdefinieren.


Wäre es denn Deinerseits der Versuch einer redlichen Argumentation gewesen, dann hättest du mindestens berücksichtigt, daß in den von Dir kritisierten Fällen die betreffenden Menschen gegen die eigenen Regeln verstoßen haben, während im Vergleich dazu in anderen Ethik-Systemen genau diese von Dir kritisierten Verfehlungen wesentliche Teile des anderen Ethik-Systems sind wie z.B. im Islam ("Tötet die Ungläubigen wo Ihr sie trefft!" oder die totale Unterdrückung der Frau und der weiblichen Sexualität) oder wenn anderswo wichtige Regeln nur extrem rassistisch gegenüber Menschen anderer Herkünfte bzw Völker gelten, nicht aber gegenüber den eigenen "Volksgenossen".

Kein Wort von Dir dazu!


Ich finde beides letztlich gleichwertig und abzulehnen. Ich erkenne im Christentum nichts, das soviel besser wäre als die Konkurrenz, daß ich es deswegen loben müßte. Nicht umsonst gehört in katholischen Gegenden das Kopftuch zur Tracht der Frau.


Sondern lediglich völlig einseitige und maßlos übertriebene Polemik mit pauschaler Schuldzuweisung an das System, gegen dessen ausdrückliche Regeln in Einzelfällen verstoßen wurde. Das ist - pardon - billig, dumm und Deiner nicht würdig!

Das muß ich absolut zurückweisen, das ist ein subjektiver Ausdruck Deiner Befindlichkeit, weil ich an Deinen Grundfesten gerüttelt habe.


Mit den besten Wünschen dafür, daß Du die Gründe für Deinen tiefen Haß und Deine daraus resultierende Polemik erkennen und zumindest in Teilen beheben und lindern kannst. Noch eine gutgemeinte und persönliche Anmerkung: vielleicht sind die Gründe für diese Deine Einstellung dieselben, die auch für Deinen höchst ausgeprägten, generellen Defätismus verantwortlich sind, der aus vielen Deiner Beiträge besonders in Deinem Forum klar erkennbar ist und den ich dort früher schon öfters kritisiert hatte. Ich vermute es mal.

Wenn Du durch die Natur gehst mit offenen Augen, siehst Du nicht nur Schönheit, sondern auch viel unbegreifliches Leid und Elend. Jede Glaubensrichtung, die sich anmaßt, den Begriff Barmherzigkeit im Schild ihrer Gottesvorstellung zu führen, scheitert und versagt bereits im Ansatz an dieser erbarmungslosen Realität. Wenn Du Dich davon überzeugen möchtest, besuche die nächstgelegene Krebsstation. Oder Tierheim. Welche Wahrnehmung triffts eher ? Die idealistische Wunschvorstellung, oder die schonungslose Bestandsaufnahme ?

P.S. Wie Du weißt oder in vielen meiner früheren Beiträge nachlesen kannst, habe ich auf mehreren katholischen Schulen, die ich besuchen durfte, in keinem Falle "Angst, Schrecken, Unterwürfigkeit und Denkverbote" (Zitat Baldur) auch nur ansatzweise erlebt und noch weniger in meiner eigenen, ausnahmslos katholischen Familie, sondern ich wurde vor allem von den Jesuiten zu einem gegenüber allem und jedem und vor allem sich selbst kritischen Geist erzogen.


Kannst Du ohne Gewissensbisse und Schuldgefühle versuchsweise für einen ganzen Tag lang den Gedanken pflegen, daß alles, was in der Bibel steht, samt der Existenz von Jesus, frei erfunden sein mag,und es nichts dergleichen gibt ? wenn Du das kannst, glaube ich Dir, daß Du nicht als kindliche Seele für dein Leben lang in Ketten gelegt wurdest. Aber auch nur dann.

Und wenn ich von katholisch rede, dann über Erfahrungen aus dem tiefsten, schwärzesten Niederbayern, das man sich nur vorstellen kann. Wo nicht hoffnungsgebende, junge Kaplane das Bild prägen - weil sie sofort versetzt werden -, sondern alte, verbissene, verhärmte, verhaßte, weltfremde Greise, die jedoch die Hochwürde jeden Tag entgegengebracht bekommen. weil es so sein muß. Heißt es da.

Beste Grüße vom Baldur

P.S.: du kannst ohne weiteres eine spirituelle Welt erklären ohne Trinität, Unbeflecktheit, und sonstige schräge Vorstellungen. Es ist ein Trugschluß, anzunehmen, daß es nur die katholische Vorstellung gäbe, oder die atheistisch-materielle, in der die Existenz mit dem letzten Schnauf endet. Es ist eine schlimme westliche Anmaßung, zu glauben, nur unser Kulturkreis hätte die Realität zutreffend erkannt und beschrieben. Oder die nahöstliche Gottesvorstellung sei wahr.

Eine ausführliche Replik

DerBerliner, Samstag, 26.11.2011, 22:44 vor 4541 Tagen @ Baldur (1607 Aufrufe)
bearbeitet von DerBerliner, Samstag, 26.11.2011, 22:53

Hallo Baldur,

Das wird etwas länger mit meiner Antwort, denn wir kommen jetzt offensichtlich zum Kern des Problems, bzw. ganz konkret Deiner Probleme mit Religionen. Ich erlaube mir, dazu ganz offen und direkt meine Meinung zu schreiben.

Spiritualität habe ich überhaupt gar kein Problem. Ich kenne Leute, die an Naturgeister glauben, an Engel oder Feen oder andere Wesenheiten ferner Galaxien

Das ist schon eine sehr eigene Art, Spiritualität zu definieren, und sie wird nur verständlich, wenn man die weiteren Hintergründe, die Du in Deinem Beitrag offen legst, in Betracht zieht. Ich behaupte, Du lenkst damit bewußt vom Thema ab, weil Dir das, was sonst wirklich mit Spiritualität gemeint ist, Angst einflößt und Du Dich dagegen in eine Blockade-Haltung begibst.

Ohne diese weiteren Ausführungen zu Deinem eigenen, Dich prägenden Erleben könnte ich über Deine Definition von Spiritualität nur verständnislos den Kopf schütteln, weil Du die eigentlichen, wesentlichen und bedeutenden Ausdrücke von Spiritualität völlig und offensichtlich absichtlich ausklammerst.

Das setzt aber bereits voraus, daß es diesen personalisierten Herrn denn gibt.

Nein, das sehe ich ganz anders! Die Frage Personalisierung halte ich für ziemlich irrelevant, ob es Gott gibt oder nicht fällt nach meiner zuvor gemachten Unterteilung unter die höchstpersönliche Kategorie des Gottes-Glaubens und ist meiner tiefen Überzeugung nach für die Frage des Ethik-Systems völlig irrelevant.

Und: Wie wäre das überhaupt zu definieren in einem monotheistischenen System, denn "Person" setzt für mich voraus, daß es deren mehrere gibt.

Du hast erneut noch nicht den Weg gefunden zu einer gedanklichen und argumentativen Trennung der drei von mir aufgeführten Aspekte von Religion. Ich bin überzeugt, daß es Deiner Analyse und Beurteilung dieses komplexen Themas in höchstem Maße nützlich wäre, wenn Du diese strikte Trennung dieser drei Aspekte bei Deinem Denken berücksichtigen würdest. Ich habe kein Zweifel, daß Du dazu intellektuell in der Lage bist. Du mußt nur die Schatten Deiner geistigen Überblendung durch Deine eigenen, leider wohl überwiegend negativen Erfahrungen überwinden. Das ist nicht leicht, aber sicher möglich.

Der Nationalsozialismus, der Kommunismus, der Maoismus, der Stalinismus, die Demokratie, die Atombombe, PolPot, alle waren gut (gemeint gewesen) - so sagten jedenfalls die Initiatoren.

Daß diese alle samt satanisch indizierten Systeme (nie vergessen: Karl Marx wahr praktizierender Satanist) ihre Unmenschlichkeit mit einem wohlklingenden aber zu 100% erlogenen Etikett zu verkleiden versuchen, das ist immanent eine Eigenschaft der geistigen Quelle.

Bereits JvN bezeichnete in seiner Verurteilung der Pharisäer, der geistigen Führer der Juden, diese als Kinder Satans und diesen als den Vater der Lüge!

Noch nie in der bekannten Menschheitsgeschichte durfte sich dieser Zerstörer so lange und so gründlich ausleben z.B. durch die über 100 Millionen Toten allein des internationalen Sozialismus plus der vielen Toten des nur wegen des Kommunismus überhaupt entstandenen nationalen Sozialismus, wobei letzterer aus offensichtlichen Gründen in den Medien und in der Geschichte in den absoluten Vordergrund gerückt wird, um die noch viel größere Verbrechen des internationalen Sozialismus klein zu reden.

Diesen Systemen ein "gut gemeint" zu bescheinigen, das zeugt von erheblicher Ignoranz und ist meiner Meinung nach meilenweit unter Deinem sonst gewohnten intellektuellen Niveau.

Baldur ist definitiv nicht so dumm, als daß er auf einen solchen billigen Etiketten-Schwindel herein fällt. Was also sind Deine Gründe für diese schlechte Argumentation!? Das solltest Du mehr Dich selbst fragen, als mir eine Antwort geben. Es muß sehr tiefe Gründe haben.

Im übrigen hat all dies nun absolut gar nichts mit der christlichen Religion zu tun denn sowohl die internationalen als auch die nationalen Sozialisten haben vor allem und vorrangig gläubige Menschen verfolgt und vernichtet.

weil ich nicht verstehen kann, daß jemand sich für eine Organisation einesetzen kann, oder eine Glaubensvorstellung, die derart versagt hat.

In der ganz großen Mehrheit hat die soziale Praxis der Kirchen sehr wohl dem Glauben entsprochen. Daß es zu viele Fälle gab, in denen es "menschelte" im negativen Sinne, wo Menschen im Dienste der Kirche ihren Einfluß und ihre Macht falsch gebrauchten oder mißbrauchten, das steht dem nicht entgegen. Aber dies ist nicht die Regel, sondern glücklicherweise die Ausnahme.

Die Anfang dieses Jahres erfolgte Hetze gegen die katholische Kirche wegen einiger weniger (deswegen aber natürlich genauso falscher und zu bedauernder) Mißbrauchsfälle hat völlig unterschlagen, daß an einer einzigen kommunistischen Schule im Odenwald ein mehrfaches der Mißbrauchsfälle über Jahre hinweg die Regel war. Die Verbrechen, dies systematisch, regelmäßig und über Jahre Kinder mißbrauchten, sind von den Medien und den kommunistischen Politikern (besonders bei Rot/Grün) in höchstem Maße hofiert worden.

Diese Hetze gegen die unerwünschte Kirche war beste Gelegenheit, von den eigenen Verbrechen abzulenken.

Nebenbei: Einer der geständigen Priester war einer meiner Lehrer.

Ich würde mir trotz meiner Kenntnis seiner (nach meiner Kenntnis) zweimaligen Verfehlungen (er ist wohl ohne Gewaltanwendung einem zwölfjährigen Mädchen sexuell nahe getreten) niemals erlauben, den ersten Stein zu werfen, denn wir Schüler haben ihn damals alle für sein Engagement bewundert und sehr gemocht und es steht mir nicht zu, dies zu reduzieren oder ihn gar anzuklagen, weil er zwei oder ein paar wenige Male in seinem Leben Verfehlungen begangen hat und Versuchungen erlegen ist. Das eine annulliert oder relativiert nicht das andere.

Wie JvN sagte: "Wer ohne Schuld sei, werfe den ersten Stein!"

eine billige, plumpe Instrumentalisierung ist das. Packe willig-unbedarfte Leute an ihrer Gutheit und nutze sie als Erfüllungsgehilfen des verborgenen, schändlichen Hintergedankens.

Ich bitte Dich doch, solche pauschalen und massiven Anschuldigungen zu substantiieren und für diese zu allgemein ausgebreiteten Anschuldigungen doch bitte eine Liste von Beispielen zu bringen und zwar bitte auch in dem pauschal angedeuteten globalen Umfang, also nicht die üblichen pauschalen Thesen wie Kreuzzüge, Hexenverbrennungen etc..

Auf diese konkrete Liste der Anschuldigungen gehe ich dann gern ein. Bisher ist es nicht mehr als pauschale Polemik. Soweit nichts Neues von Baldur!

Das Ethiksystem sagt eben nicht, Du sollst nicht töten, sondern es sagte explizit, tötet die Ketzer, die Teufel, die Abtrünnigen, die Ungläubigen.

Das ist entweder Unkenntnis oder Lüge!

Niemals, nirgendwo und zu keinem Zeitpunkt erlaubt oder befiehlt gar die christliche Lehre, andere zu töten!

Diese Aussagen sind zwar den Islam betreffend richtig, aber auch nicht ansatzweise oder bruchstückhaft, wenn es um das Christentum geht.

Ich bitte um Belege!

Das katholische Ethiksystem verunglimpft und diskriminiert explizit Andersdenkende, Schwule und Lesben, legal Abtreibende, Geschiedene, und Frauen generell, bedient sich aber an deren Steueraufkommen. Wie möchtest Du das rechtfertigen ?

Auch das ist nicht wahr! Es ist doch für jeden halbwegs denkenden Menschen offensichtlich, daß Du hier erneut die Theorie mit der Praxis vermengst.

Jesus von Nazareth hat mit Zöllnern (damals offiziell fast auf der Stufe von Kriminellen) gegessen und Prostituierte gegen den Mob in Schutz genommen.

Daß Menschen in der Praxis generelle Gebote anders oder nach ihrem Gusto auslegen, das mindert nicht den Wert der Gebote.

Erneut: Ich bitte um Beispiele, aber unter strikter Trennung zwischen Theorie und Praxis!

Es macht einen elementaren Unterschied, ob ich als bekennender Krimineller verfehle, oder als wenig nachdenkender Durchschnittsmensch, oder als angeblicher Saubermann, der sich anmaßt, kraft seiner Bezeichnung als hochwürdig (! - wodurch eigentlich legitimiert ?) angesehen werden zu wollen.

Polemik der billigsten Sorte!

Implizit setzt Du pauschal und verbal recht geschickt formuliert alle Menschen, die sich überwiegend aus Idealismus in den Dienst einer geistig-spirituellen Idee gestellt haben und die zum Nutzen und Vorteil der Mitmenschen tätig sind, auf das Niveau von Kriminellen!

Mit welchem Recht maßt Du Dir ein solches pauschales Urteil an?

Das sagst Du. Ich sehe es genau andersherum.

Dann bitte Beispiele, wenn Du ernstgenommen werden möchtest! Und nicht nur die ollen Kamellen mit Kreuzzügen und Hexenverbrennungen, denn wenn wir dort ins Detail gehen, dann sieht die Realität, so bedauerlich sie war, ganz anders aus als die allgemein durch Polemik verbreiteten Denkschablonen.

Da kommen wir nicht weiter, aber zigtausend historisch gesicherte Scheiterhaufen-Verbrannte und Gemartete kannst Du nicht wegdefinieren.

1) Erneut die absichtliche Vermischung von Theorie und Praxis, die ich bei dir nicht wegen eines Mangels an Intelligenz durchgehen lassen kann.
2) Jeder einzelne war einer zuviel, aber dennoch erneut eine maßlose Übertreibung. Über die Anzahl der wirklich erfolgten Folgerungen und Feuermorde wird es wahrscheinlich nie eine gesicherte Erkenntnis geben, aber genauso sicher ist, daß die von Kirchen-Gegnern (wie hier zum Beispiel von Dir) kolportierten Zahlen regelmäßig um eine oder ein paar Zehnerpotenzen zu hoch gegriffen sind. "Zigtausende" jedenfalls ist in absurden Maße irreal. Aber nochmals: jeder einzelne ist einer zuviel.

Ich erkenne im Christentum nichts, das soviel besser wäre als die Konkurrenz, daß ich es deswegen loben müßte.

Das ist Deine persönliche Bewertung. Ich fürchte, Du hast dich nie wirklich objektiv mit dem Christentum und noch weniger mitvergleichen zum Beispiel zum Islam oder zum Judaismus beschäftigt, denn sonst solltest Du bei Deiner bei anderen Themen offensichtlichen Denkfähigkeit zumindest die Unterschiede erkannt haben.

Wie Du diese dann bewertest, ist nicht eine Frage der Intelligenz, sondern im Kern nur eine Frage der Menge der Liebe in Deinem Herzen. Damit will ich andeuten: Eer eher weniger voll von Liebe ist, der wird die Prinzipien der Unterwerfung und der Gewalt, wie sie z. B. im Islam typisch sind, vorziehen. Wessen Herz relativ voller ist der Liebe, der wird sich den Prinzipien des Jesus von Nazareth zuwenden, selbst dann, wenn der Gottesglaube fehlt. Diese Entscheidung ist nach der Lehre des JvN quasi ein ganz persönliches Recht des Menschen und eine Entscheidung gegen die Lehre des JvN wird nicht, wie im Islam, mit dem Tode bestraft.

Nicht umsonst gehört in katholischen Gegenden das Kopftuch zur Tracht der Frau.

Was für ein riesengroßer Schmarrn!

Du solltest es eigentlich besser wissen, denn Du lebst ja seit geraumer Zeit im südlichen Teil des deutschen Sprachraums. Das übrigens keineswegs generell zur ländlichen Tracht gehörende Kopftuch in bäuerlichen Kreisen, übrigens nicht nur in katholischen, ist in absolut keiner Weise mit den Gründen vergleichbar, die im Islam hierfür ursächlich sind.

Wenn Du durch die Natur gehst mit offenen Augen, siehst Du nicht nur Schönheit, sondern auch viel unbegreifliches Leid und Elend.

Mir scheint, Du hast die Bi-Polarität des Universums nicht wirklich begriffen. Sonst würdest Du verstehen und akzeptieren, daß es zu allem einen Gegenpol geben muß, zumindest hier in diesem Universum, und etwas anderes, etwas absolutes, etwas ohne Gegenpol, ohne relatives, das kann sich ein Mensch sowieso nicht wirklich vorstellen. Ich jedenfalls nicht und ich bezweifle, daß andere um so viel intelligenter sind, daß sie so etwas wirklich verstehen und sich vorstellen können.

Du wirst also, mindestens solange Du in carne in diesem physikalischen Universum existierest und wahrscheinlich noch auf längere Zeit darüberhinaus mit den gegensätzlichen Polen leben müssen. Damit zu hadern bedeutet, die grundlegenden Fundamente des gesamten Universums - völlig losgelöst und unabhängig von allen Religionen und Ethik-Systemen - nicht akzeptieren zu wollen. Es ist die Quadratur des Kreises.

Jede Glaubensrichtung, die sich anmaßt, den Begriff Barmherzigkeit im Schild ihrer Gottesvorstellung zu führen, scheitert und versagt bereits im Ansatz an dieser erbarmungslosen Realität.

Meinem reinen Gefühl nach bezeugt dieser Satz Deine tiefe innere Verzweiflung und läßt stark vermuten, daß Dein Herz in Wirklichkeit gut gefüllt mit Liebe ist, aber Dein Verstand mit der bi-polaren Realität nicht klarkommt.

Ich sende dir meine aufrichtigen und besten Wünsche, daß Du an diesem für dich wohl entscheidenden Punkt erfolgreich arbeiten kannst und daß Du ein tolerantes miteinander zwischen Deinen offensichtlich gegebenen Erwartungen und Ansprüchen und der vorgefundenen Realität in diesem Universum findest. Sollte dir das mißlingen, ist die Gefahr sehr groß, daß Du daran kaput gehst (was ich Dir nicht wünsche), möglicherweise zuerst physisch, noch gefährlicher aber seelisch.

Ich glaube, wir sind bei unserer gesamten Diskussion an dem für Dich entscheidenden Kernpunkt angelangt. Hier dürfte die Ursachen liegen für Deine Aggressionen, Deine pauschalen Verurteilungen und den daraus entstandenen und nur zu offensichtlichen Frust. Arbeite daran! Deine derzeitige Einstellung ist lebensbedrohend! Leben hier nicht nur physisch definiert.

Kannst Du ohne Gewissensbisse und Schuldgefühle versuchsweise für einen ganzen Tag lang den Gedanken pflegen, daß alles, was in der Bibel steht, samt der Existenz von Jesus, frei erfunden sein mag,und es nichts dergleichen gibt ?

Ja! Eine Idee wird weder dadurch im besser oder schlechter, daß sie eine bestimmte Entität (hier verwendet, um einen übergreifenden Ausdruck für menschliche und nicht menschliche Intelligenz zu verwenden) formuliert, geschaffen, verkündet oder sonst was hat.

Nochmals: Ich für mich kann Gott noch nicht mal ansatzweise begreifen. Für mich ist das Ethik-System das wichtigere, denn es sollte zuerst unserer Einstellung (i. S. v. "am Anfang war der Gedanke/Wort") und sodann unsere Taten beeinflussen. Gottesglaube ist dafür erst mal irrelevant, wird es erst, wenn man nach den Wurzeln sucht.

Du nicht als kindliche Seele für Dein Leben lang in Ketten gelegt wurdest. Aber auch nur dann

Das bin ich definitiv nicht! Ich hatte das große Glück - und bin dafür regelmäßig meinen Eltern und meinem "Schicksal" dankbar - in einem höchst liberalen preußisch-katholischen Elternhaus und auf ebenso liberalen und nicht nur preußischen katholischen Schulen erzogen worden zu sein.

Mit diesem Hintergrund ist es relativ leicht gesagt, daß ein anderes Erleben, das ich aus dem engsten Kreis meiner Familie (z. B. meiner Ehefrau und großen Liebe) nur bestens und im Detail kenne, Grund und Berechtigung sind, alles andere zu verwerfen. Wie ich bereits schrieb: man darf das eigene Erleben keinesfalls zur Regel erheben!

Und wenn ich von katholisch rede, dann über Erafhrungen aus dem tiefsten, schwärzesten Bayern, das man sich nur vorstellen kann.

Ich habe lange genug in Bayern gelebt, zwar im "besseren" Teil, in Franken, war aber auch oft genug in Alt-Bayern, um die Verhältnisse dort zu kennen. Und ich weiß verbindlich, daß es auch und gerade dort eine große Zahl an sehr liebevollen und im besten Sinne gut-mütigen Menschen gibt, die nicht nur aber auch unter dem Dach der Institution Kirche ihren Mitmenschen dienen. Daß Intoleranz und kleingeistiges Denken dort verbreiteter ist, das weiß ich als Berliner nur zu gut. Aber dies gestattet es meiner Meinung nach niemandem, die große Zahl der überwiegend liebevollen und gutmütigen Menschen pauschal so abzuurteilen, wie Du ist Dir zueigen gemacht hast.

alte, verbissene, verhärmte, verhaßte, weltfremde Greise

Die gibt es sicher und eine der größten Sünden der katholischen Kirche liegt meiner Meinung nach im widernatürlichen Zölibat, mit dem man in Berlin natürlich ganz anders umgeht (ich könnte Dir aus eigenem erleben anschauliche Beispiele dafür nennen) als im eher kleingeistigen ländlichen Bayern.

Dies gesagt, sei trotzdem behauptet, daß es weitaus mehr Priester guten Willens gibt als die allein von Dir beschriebene Kategorie!

Trinität, Unbeflecktheit,

Das sind doch Marginalien, die in keiner Weise das Fundament des Ethik-Systems umfassen. Im übrigen ist mit Sicherheit der zweite Aspekt eine rein menschliche Erfindung und die Trinität ein Mysterium, von dem ich behaupte, daß die Intelligenz keines Menschen ausreicht, um dieses wirklich zu verstehen.

Es ist ein Trugschluß, anzunehmen, daß es nur die katholische Vorstellung gäbe, oder die atheistisch-materielle, in der die Existenz mit dem letzten Schnauf endet. Es ist eine schlimme westliche Anmaßung, zu glauben, nur unser Kulturkreis hätte die Realität zutreffend erkannt und beschrieben. Oder die nahöstliche Gottesvorstellung sei wahr.

Schon wieder die völlige Vermengung zwischen Gottesglaube und Ethik-System! Im übrigen dazu mein persönliches Empfinden: Bei der mehrfachen Lektüre der Trilogie von Armin Risi habe ich in der Sicht und der Erklärung der Veden bezüglich des Universums eine ganze Reihe von bemerkenswerten Parallelen entdeckt, die - wenn auch mit anderen Worten und in Details anderen Definitionen - aus meiner Sicht im Kern mit dem Christentum kongruent sind. Insbesondere habe ich dort interessante Erläuterungen dessen gefunden, was man als Trinität bezeichnet hat und insbesondere hier habe ich für mich interessante Interpretationen der christlichen Sichtweise gefunden.

Nicht umsonst gibt es ja die Vermutung, daß JvN in seinen jüngeren Jahren in Indien war und daß es dort Spuren von Ihm geben soll. Ich würde dies für mich nicht ausschließen.

Soweit meine leider nicht kürzer möglichen Kommentare mit der herzlichen Bitte, über meine Versuche der Erklärungen und Erläuterungen ein wenig nachzudenken. Ansonsten stehe ich dir auch gern für ein ausführliches Telefonat als Diskussion zur Verfügung. Vielleicht gelingt es mir ja doch, bei Dir den einen oder anderen verdeckten Aspekt in einer solchen Diskussion zu reaktivieren. Und ansonsten gibt es noch ein paar andere interessante Themen, über die wir mal reden sollten (mehr demnächst per PN).

Herzliche Grüße
DerBerliner

Freimaurer im Vatikan

DerBerliner, Samstag, 26.11.2011, 05:08 vor 4542 Tagen @ Wintermond (2345 Aufrufe)

Es darf als gesichert unterstellt werden, daß kaum eine Institution so dicht mit Freimaurern (also Satanisten) durchsetzt ist wie der Vatikan. Dafür gibt es im Netz massenweis ernstzunehmende Belege.

Nur halte ich diese Leute für viel zu intelligent, als daß sie einen Auftragskiller auch nur ansatzweise über sich als Auftraggeber und deren Gründe in Kenntnis setzen.

Das ist Hollywood-Niveau. Damit's auch der blöde Joe Sixpack versteht.

Ebenso wie der charismatische und in seinen Absichten offensichtlich revolutionäre JPI mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ermordet wurde, würde ich es keinesfalls ausschließen, daß auch hinter dem Attentat auf JPII Mitglieder des Vatikans stehen können. (Ich sehe JPII sehr zwiespältig und kritisch.) Aber nicht derart primitiv nach Hollywood-Drehbuch.

Wäre ich Satan - und ich habe nur einen winzigen Bruchteil dessen Intelligenz - wäre die Institution Vatikan auf meiner Liste der zu infiltrierenden Organisationen an allererster Stelle.

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