Akita (Schauungen & Prophezeiungen)

Down Under, Samstag, 08.10.2011, 15:58 vor 4584 Tagen (4417 Aufrufe)

Hallo Forumsmitglieder,

was haltet Ihr von der Marienerscheinung von Akita (Japan) von vor etwa 30 Jahren (menschliche Traenen weinende Marienstatur, wohl wissenschaftlich geprueft und von der Kirche fuer glaubwuerdig befunden)? Hier die mit dieser Marienerscheinung einhergehende Prophezeiung Marias:

"As I told you, if men do not repent and better themselves, the Heavenly Father will inflict a great punishment on all humanity. It will definitely be a punishment greater than the Deluge, such as has never been seen before.

Fire will plunge from the sky and a large part of humanity will perish... The good as well as the bad will perish, sparing neither priests nor the faithful. The survivors will find themselves plunged into such terrible hardships that they will envy the dead. The only arms which will remain for you will be the Rosary and the sign left by My Son (Eucharist).

Each day recite the prayers of the Rosary. With the Rosary pray for the bishops and priests. The work of the devil will infiltrate even into the Church. One will see cardinals opposing other cardinals... and bishops confronting other bishops.

The priests who venerate me will be scorned and condemned by their confreres; churches and altars will be sacked; the Church will be full of those who accept compromises and the demon will tempt many priests and religious to leave the service of the Lord.

The demon is trying hard to influence souls consecrated to God. The thought of the perdition of so many souls is the cause of My sadness. If sins continue to be committed further, there will no longer be pardon for them.

With courage, convey these messages to your superior. He will tell each one of you to continue prayers and acts of reparations for sins steadfastly, while ordering all of you to pray fervently. Pray very much the prayers of the Rosary. I alone am able still to help you from the calamities which approach. Those who place their total confidence in Me will be given necessary help."

Vielen Dank fuer Beitraege vom

Kiwi

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barbarische Strafen durch den "Vater"

BBouvier @, Samstag, 08.10.2011, 19:05 vor 4584 Tagen @ Down Under (3872 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 08.10.2011, 19:27

<"if men do not repent and better themselves,
the Heavenly Father will inflict a great punishment
">

<"Falls die Menschheit nicht bereut und sich bessert
dann wird der Himmlische Vater eine grosse Strafe auferlegen.">

1)
Handelt es sich dabei doch überhaupt nicht um eine Prophezeiung,
sondern um eine konditionale Möglichkeit.

2)
Ist das die archaische Weltsicht einer infantilen Persönlichkeit,
die darüberhinaus auch noch katholischen Narzissmus seiert:
- der katholische (!) Gott straft Ungehorsam (!)
nach alttestamentarisch-jüdischer Art und Weise
- diese Strafen (=> Tod!) treffen willkürlich Schuldige und Unschuldige gleichermaßen
- es werden weite Teile der Menschheit ausgerottet,
falls die römischen Katholiken nicht brav den Rosenkranz beten

3)
Liessen sich die den physikalischen Gesetzen
unterworfenen, nahenden Himmelskörper und deren Auswirkungen
nur "abwenden", indem besagter "Vater" seine eigenen
Gesetze - die dann mangelhaft wären - selber bricht.

=> :tonne:

:::::::::::::::::::::::::::::

<"was haltet Ihr von der Marienerscheinung von Akita?">

Mein lieber Down Under!
Mittlerweile verstärkt sich bei mir massiv der Eindruck,
bei Deinen "Beiträgen" handele es sich durchgängig
rein um die eines Forentrolles, der allein darauf aus ist,
mittels schräger Hypothesen Unruhe zu stiften.

Pass bloß auf! :hungry:

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Marienerscheinungen sind allesamt Schwindel

Tannenbaum, Sonntag, 09.10.2011, 20:46 vor 4583 Tagen @ Down Under (4404 Aufrufe)

Hallo!

Marienerscheinungen sind für mich allesamt Schwindel. Egal ob es weinende Madonnen sind, egal ob es "Maria hat geholfen!"-Brettln sind und egal ob es Fatima, Lourdes, Garabandal o.ä. ist. Ich nehme ganz stark an, daß diese Erscheinungen stattgefunden haben (von Schwindeln abgesehen), nur ist der Verursacher nicht Gott sondern immer Satan. Satan möchte die Schäflein von Jesus wegführen und hin in seine Hölle. Also macht er alle an Maria glauben, die als "Mittlerin" nötig sei, um mit Jesus zu sprechen. Wer aber zu Maria betet, der geht verloren! Wenige kennen und lesen leider das Wort Gottes ("Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat." 1.Timotheus 2,5-6). Das heißt, Du brauchst diese Schwindel gar nicht, die man Dir vorsetzen will. Du kannst und mußt als Christ sogar direkt mit Gott und mit Christus sprechen (beten). Alles andere ist Humbug. Also wirf die Marienerscheinungen alle in die Tonne. Manche kurzfristige Zukunftsaussage kennt auch Satan, aber den Zeitpunkt wirklich wichtiger Ereignisse kennt nur Gott.

Tanni

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Satan möchte...

BBouvier @, Sonntag, 09.10.2011, 21:09 vor 4583 Tagen @ Tannenbaum (3692 Aufrufe)

<"Satan möchte...Wer aber zu Maria betet, der geht verloren!
...Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld
für alle gegeben hat...
Du...mußt als Christ... ">

Hallo, Tannebaum!

Derlei sind lauter unbelegbare Glaubensbekenntnisse
und werden daher hier überhaupt nicht geschätzt.

Gruss,
BB

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Miß "Marienerscheinungen" einfach am Buch der Christen!

Tannenbaum, Sonntag, 09.10.2011, 22:03 vor 4583 Tagen @ BBouvier (3638 Aufrufe)

Derlei sind lauter unbelegbare Glaubensbekenntnisse
und werden daher hier überhaupt nicht geschätzt.

Hallo BB!

Wer anscheinend Christliches als Beweise vorbringt ("Marienerscheinungen"), der muß sich dann auch am Buch der Christen (der Bibel) messen lassen. Und dieses Buch spricht genau das, was ich geschrieben habe. Es sind Satanserscheinungen ("Satan erscheint als Engel des Lichts"). Das hat überhaupt nichts mit "Glauben" zu tun, es steht so im Buch der Christen. Wenn Du physikalische Phänomene studierst, nimmst Du doch auch physikalisches Fachbuch dazu und nicht die "geglaubte" Meinung von Laien.

Tanni

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Marienerscheinungen

BBouvier @, Montag, 10.10.2011, 01:55 vor 4582 Tagen @ Tannenbaum (3722 Aufrufe)

Hallo, Tanni!

Ganz so schlicht wie ich aussehe,
bin ich nicht.

Das Prinzip "Himmelskönigin" mit ihren
Erscheinungen und deren Verehrung bereits in alten Kulten
ist doch bedeutend älter als die spätere Vereinnahmung
durch die Römische Kirche und deren Umdeutung
als: "Maria! - die Mutter Jesu!!".

Insofern ist das zu trennen von dogmatischen
Glaubenspostulaten der Nachfolger
dieses Herrn Paulus.<= !!

Und nur letzteres - weil eben nicht diskutierbar -
kann nicht Forumsthema sein.

Ebensowenig wie die Leibspeise des Fliegenden Spaghettimonsters.

Grüsse,
BB

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Komisch

Tannenbaum, Sonntag, 09.10.2011, 22:07 vor 4583 Tagen @ Rico (3578 Aufrufe)

Hallo Rico!

Komisch, daß die Leute zwar an "Marienerscheinungen" glauben, aber nicht an Gott, Satan oder an die Hölle oder daß diese "Erscheinungen" von Satan gemacht werden. Trotz dessen, dass dies im Buch der Christen unwiderlegbar beschrieben steht: "Marienerscheinungen" aber nur als die von Gottlosen verehrte "Himmelskönigin" und als "Satan, der Engel des Lichts", der Menschen erscheint und sie narrt. Sei konsistent! Hast Du ein christliches Thema, mußt Du es auch am Glaubensbuch der Christen messen!

Tanni

Quelle?

DerBerliner, Sonntag, 09.10.2011, 22:23 vor 4583 Tagen @ Tannenbaum (3481 Aufrufe)

Was ist die Quelle dafür:

dass dies im Buch der Christen unwiderlegbar beschrieben steht: "Marienerscheinungen" aber nur als die von Gottlosen verehrte "Himmelskönigin" und als "Satan, der Engel des Lichts", der Menschen erscheint und sie narrt

Würde mich brennend interessieren!

Danke und Bitte

Down Under, Sonntag, 09.10.2011, 23:33 vor 4583 Tagen @ Tannenbaum (3434 Aufrufe)

Danke Tanni,
Deine Beitraege werden von mir sehr geschaetzt! Ich haette allerdings bitte auch gerne eine Quellenangabe fuer das von Dir bezeichnete Zitat, zumal ich naemlich beispielsweise auch die aegyptischen 'Lichterscheinungen' von Zeitoun (ca. 60er Jahre) und Assiut (Anfang dieses Jahrtausends) sehr interessant finde. Nebenbei bemerkt: Ich denke, dass sich reformierte Christen nicht unbedingt in erster Linie an ihren katholischen / koptischen Bruedern abarbeiten sollten, sondern vielleicht zunaechst an den wirklich 'Gottlosen'. Aber nichts fuer ungut, ich schaetze Deine Meinung in der Sache, gerade weil sie von meiner abweicht.
God bless,
Kiwi

Zeitoun und Assiut

Down Under, Sonntag, 09.10.2011, 23:43 vor 4583 Tagen @ Down Under (3571 Aufrufe)

Hallo liebe Forumsmitglieder,
in meinem letzten Beitrag hatte ich vergessen zu erwaehnen, dass es von den Lichterscheinungen von Zeitoun und Assiut neben Augenzeugenberichten auch Fotos im Internet zu sehen gibt, die auch in Zeitungen veroeffentlicht worden waren. Dies nur als Anmerkung; mein Ausgangsbeitrag bezog sich ja auf etwas Anderes: Akita...
Beste Gruesse vom
Kiwi

Mißverständnis?

Korf, Montag, 10.10.2011, 00:20 vor 4583 Tagen @ Tannenbaum (3438 Aufrufe)

Bei keiner der klassischen Marienerscheinungen wird meines Wissens versucht,
die Gläubigen von Jesus weg zu führen.
Ganz im Gegenteil.
Die Hauptaussagen sind immer auf Jesus hin gerichtet.
Außerdem ist nirgends die Rede davon, daß Maria als Mittlerin nötig sei.
Und daß Mareinerscheinungen vom "Widersacher" herrühren, steht ganz gewiss
in keiner mir bekannten Bibel.
Ich weiß nicht, wo Du solche Aussagen herhast...

Grüße

Maria und Bibel

attempto, Montag, 10.10.2011, 08:35 vor 4582 Tagen @ Korf (3511 Aufrufe)

Ein Quellennachweis für Marienerscheinungen zu führen ist nicht ganz einfach. Nirgends in der Bibel wird erwähnt, daß die 'Mutter Gottes' (nicht meine Sichtweise) als Schutzpatronin fungiert, in Erscheinung treten kann, oder als Prophetin tätig wäre. Es wird aber auch nirgends ausgeschlossen. Sie ist in dem, wie BB sagen würde, 'dicken Buch' (ebenfalls nicht meine Sichtweise) eine Randfigur, deren wesentliche Aufgabe die Geburt Christi ist.

Die Frage, ob die Marienerscheinungen von Gott wegführen sollen, oder zu Gott hin, kann nicht der Erscheinung selbst, sondern muß dem Inhalt entnommen werden, und mit den Vorgaben der Bibel verglichen werden. Dabei ergeben sich immer erhebliche Differenzen. Bei allen mir bekannten Erscheinungen wird z.B. das Herunterleiern des Rosenkranzes gefordert, obwohl es in der Bibel eindeutig heißt :
Matthäus 6,7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen
Genau so, wie es zu Bundespost-Zeiten an den Telefonhäuschen stand : "Fasse dich kurz!"

Es gibt noch mehr Differenzen zwischen sogenannten Marienerscheinungen und Bibeltext, aber ich bin weder Missionar, noch Bibelwiki...

@BB und Andere:
Warum soll man bei religiösen Prophezeiungen eine Ausnahme machen?
Liegt eine Aussage zu Zukünftigem vor, so machen sich die Foristen Gedanken, ob die Aussagen in sich schlüssig sind, ob sie von naturwissenschaftlichem Standpunkt möglich sind... Dies erreicht man u.a., indem man auftauchende Texte mit den Grundlagen vergleicht. Bei religiösen Schauungen sind die Grundlagen Bibel/Torah/Koran/Veden... Warum soll dieser Vergleich nicht statthaft sein?

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zur Verdeutlichung

BBouvier @, Montag, 10.10.2011, 13:05 vor 4582 Tagen @ attempto (3548 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 10.10.2011, 13:19

@BB und Andere:
Warum soll man bei religiösen Prophezeiungen eine Ausnahme machen?
Liegt eine Aussage zu Zukünftigem vor, so machen sich die
Foristen Gedanken,
ob die Aussagen in sich schlüssig sind...

Nur, weil Du mich ansprichst, attempo!

Ich bin nämlich rundweg einverstanden
mit dem, was Du schreibst.

Zur Verdeutlichung:
- diese Person bzw. Erscheinung, die die Römische Kirche unter dem Namen "Maria"
im Laufe der Jahrhunderte unter umgetauftem obigen Namen
aus älteren Kulten in ihr Inventar übernommen hat,
ebenso wie das Weihnachtsfest, diesen "Messias",
die Masse der "Wunder" Jesu, die "Jungfrauengeburt"
Jesus = blutiges Sündenlamm Gottes und so weiter und so weiter,
so dass - striche man all das aus der Römischen Kirche -
doch rein gar nichts originäres verbliebe,
ist identisch mit Isis, Artemis, Diana etc. und seit Urzeiten
den Völkern als "Himmelskönigin" bekannt
- Sachaussagen dieser Erscheinung
mögen durchaus forumsrelevant sein,
ein etwaiger religiös-dogmatischer Kontext, der reine
Glaubensangelegenheit und damit nicht verifizierbar ist,
jedoch nicht

Bei:
"Falls die Priester nicht fleissig den Rosenkranz beten,
dann wird Gott die Menschheit vernichten!"
...handelt es sich jedenfalls nicht um eine Aussage,
die zu irgendeiner Erkenntnis führte.
Und zu meinem Bedauern ähneln die mir bekannten Aussagen
obiger Formulierung meist ganz ungemein.

Beste Grüsse,
BB

--
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Tannenbaum & Down Under

detlef, Montag, 10.10.2011, 12:59 vor 4582 Tagen @ Tannenbaum (3573 Aufrufe)

leute, das bringt nix!

religion und wissenschaft haben nun mal unterschiedliche grundlagen.
wo die wissenschaft "verbietet" zu glauben, und nachvollziehbare logik fordert,
lebt religion gerade davon, dass die logik untergeordnet wird unter zu glaubende grundaussagen.

das ist wie aepfel und birnen. man kann sie nur bedingt vergleichen, wenn man einen masstab anlegt, der die unterschiede vernachlaessigt.
oder man kann sie vermischen. dann hat man kompott.

es gibt/gab genug foren, die versuchen, bei der zukunftsvorhersage mit kompott zu arbeiten.
mit dem jaemmerlichen ergebniss, dass weder aepfel, noch birnen ausreichend gewuerdigt werden.

aus der sicht der "wissenschaftlichen" zukunftsforscher bleibt bei "religioesen prophezeiungen" immer der bittere nachgeschmack, dass sie zielgerichtet sind. nicht neutral, sondern nur fuer die jeweilige empfaengergruppe passend.

aus der sicht religioes suchender gibt es aber nichts wichtigeres, als eben diese ziele, dem sich alles andere unter zu ordnen hat. auch die (menschliche) logik.

zwei so grundverschiedene ansaetze koennen nie zu einem konsens fuehren, sondern nur zur unterdrueckung einer der ansichten.

hier in diesem forum wird deshalb der religioese ansatz weitgehend ausgeklammert (unterdrueckt).

also sollten sich die religioes motivierten zukunfts-neugierigen ihre eigenen plattformen schaffen (oder bestehenden religioesen foren beitreten).

und nun noch einen kleinen, fiesen nachtritt:
die bibel ist doch eigentlich recht deutlich, dass man als glaeubiger sich von zukunftsdeutern aller arten fernhalten soll.
was wollt ihr bibelfritzen da eigentlich hier?
ihr gefaehrdet euer seelenheil!
die zukunft haelt gott verborgen. und dafuer wird er schon seine gruende haben.
ab mit euch in die kirche! betet, dass euch eure sucht nach verbotenen fruechten verziehen werden moege!

gruss,detlef

Apokalypse

lissi, Montag, 10.10.2011, 18:24 vor 4582 Tagen @ detlef (3492 Aufrufe)

die bibel ist doch eigentlich recht deutlich, dass man als glaeubiger sich von zukunftsdeutern aller arten fernhalten soll....
die zukunft haelt gott verborgen...

Und die Apokalypse? Ist das nicht ein prophetischer Teil der Bibel? Und man soll sich doch nur vor falschen (!) Propheten hüten, also doch nicht vor "aller arten". Und in der Bibel wimmelt es doch so von Propheten (AT).

Gruß

lissi

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Da mag herumwimmeln, wer nur mag.

BBouvier @, Montag, 10.10.2011, 19:32 vor 4582 Tagen @ lissi (3492 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 10.10.2011, 19:48

<"Und in der Bibel wimmelt es doch so von Propheten.">

Allerdings.
Jedoch täuscht die Bezeichnung wohl:
Diese Herrn mahnen, warnen vor "Bestrafung"
=>
- falls...dann! -
und als reale Personen sind sie geschichtlich
doch überhaupt nicht verifizierbar.

Jesaja:
"Seit dem 19. Jahrhundert wird das Jesaja-Buch verschiedenen,
teilweise unbekannten Autoren zugeschrieben,
deren Verkündigung später in einem Entwicklungsprozess
zu einem Buch Jesaja zusammengefasst wurden."

Exemlarisch sei der gegen 167 "vor" frei erfundene
"Daniel" genannt sowie der berühmte Hesekiel,
der ganz genau weiss, was der hebräische Stammesgott will:
=>
"„So spricht Gott der Herr:
Wehe den Hirten Israels,
die sich selbst geweidet haben!
Sollten die Hirten nicht die Schafe weiden? (...)
Das Schwache habt ihr nicht gestärkt,
das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene nicht verbunden;
ihr habt das Versprengte nicht heim geholt
und das Verirrte nicht gesucht, und das Kräftige
habt ihr gewalttätig niedergetreten.
So zerstreuen sich denn meine Schafe, weil kein Hirte da war."

Er weist die Juden an, wie sich sich zu verhalten haben:
=>
"„Dieses Land sollt ihr nach den Stämmen Israels
unter euch verteilen.
Ihr sollt es als Erbbesitz verlosen unter euch
und unter die Fremden, die unter euch weilen
und unter euch Söhne gezeugt haben.
Sie sollen euch gelten wie eingeborne Israeliten;
mit euch sollen sie inmitten der Stämme Israels
ihren Erbbesitz durchs Los erhalten.
In dem Stamme, bei dem der Fremdling weilt,
dort sollt ihr ihm seinen Erbbesitz geben,
spricht Gott der Herr."

(denn sonst setzt es was!)

Und dann behauptet er,
er habe den Stammesgott (nebst Engeln?) selbst gesehen:
=>
"Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke
mit flackerndem Feuer, umgeben von einem hellen Schein.
Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes Gold.
Mitten darin erschien etwas wie vier Lebewesen.
Und das war ihre Gestalt: Sie sahen aus wie Menschen. […]
Ich schaute auf die Lebewesen:
Neben jedem der vier sah ich ein Rad auf dem Boden.
Die Räder sahen aus, als seien sie aus Chrysolith gemacht.
Alle vier Räder hatten die gleiche Gestalt.
Sie waren so gemacht, dass es aussah, als laufe ein Rad
mitten im andern.
Sie konnten nach allen vier Seiten laufen
und änderten beim Laufen ihre Richtung nicht.
Ihre Felgen waren so hoch, dass ich erschrak;
sie waren voll Augen, ringsum bei allen vier Rädern. […]
Über den Köpfen der Lebewesen war etwas
wie eine gehämmerte Platte befestigt, furchtbar anzusehen,
wie ein strahlender Kristall, oben über ihren Köpfen. […]
Oberhalb der Platte über ihren Köpfen war etwas,
das wie Saphir aussah und einem Thron glich.
Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt,
die wie ein Mensch aussah
."

Jona:
"Jona wird von einem großen Fisch verschlungen.
In dessen Bauch betet er
und wird nach drei Tagen und drei Nächten
wieder an Land ausgespien."

Der "Prophet" Nahum soll angeblich aus "Elkosch" stammen:
=>
"Nahum bedeutet „Tröster“, bzw. „Jahwe tröstet“.
Weiter ist nichts bekannt.
Elkosch wurde bisher auch nicht gefunden.
Möglicherweise ist die Ortsangabe genauso wie der Name
rein symbolisch zu verstehen."

Und so weiter und so weiter => =>

Worauf ich hinauswill:
Da mag herumwimmeln, wer nur mag:
Das ganze Gewimmel bringt uns doch keinen Millimeter weiter!

Gruss,
BB

--
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Hesekiel

lissi, Montag, 10.10.2011, 22:57 vor 4582 Tagen @ BBouvier (3384 Aufrufe)

sowie der berühmte Hesekiel,


Und dann behauptet er,
er habe den Stammesgott (nebst Engeln?) selbst gesehen:
=>
"Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke
mit flackerndem Feuer, umgeben von einem hellen Schein.
Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes Gold.
Mitten darin erschien etwas wie vier Lebewesen.
Und das war ihre Gestalt: Sie sahen aus wie Menschen. […]
Ich schaute auf die Lebewesen:
Neben jedem der vier sah ich ein Rad auf dem Boden.
Die Räder sahen aus, als seien sie aus Chrysolith gemacht.
Alle vier Räder hatten die gleiche Gestalt.
Sie waren so gemacht, dass es aussah, als laufe ein Rad
mitten im andern.
Sie konnten nach allen vier Seiten laufen
und änderten beim Laufen ihre Richtung nicht.
Ihre Felgen waren so hoch, dass ich erschrak;
sie waren voll Augen, ringsum bei allen vier Rädern. […]
Über den Köpfen der Lebewesen war etwas
wie eine gehämmerte Platte befestigt, furchtbar anzusehen,
wie ein strahlender Kristall, oben über ihren Köpfen. […]
Oberhalb der Platte über ihren Köpfen war etwas,
das wie Saphir aussah und einem Thron glich.
Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt,
die wie ein Mensch aussah
."


Ist das aus der Bibel? Ich dachte, ich hätte das bei Däniken gelesen mit den entsprechenden Erläuterungen ...;-)

Gruß

lissi

Zu Daniel

attempto, Dienstag, 11.10.2011, 12:40 vor 4581 Tagen @ BBouvier (3371 Aufrufe)

Leider bin ich zu neu in diesem Forum, daß ich die Debatte um das Buch Daniel mitverfolgen konnte. Eine Suche in den Archiven brachte ebenfalls keine in sich stimmige und neutrale Untersuchung (kann es die bei theologischen Texten geben?) zum Vorschein. Daher möge man es mir nachsehen, daß ich einige meiner Fundstücke im Netz hier einstelle, da ich viel Falsches hier lesen mußte:

Das Buch Daniel wurde nach theologischer Lehrmeinung um das Jahr 600 v.Chr. geschrieben. Daniel wird oft falsch interpretiert, da kaum jemand die (geheime) Abhandlung Sir Isaac Newtons (Ja! Genau der) kennt, welche die im Buch vorhandenen Zeitangaben entschlüsselt. So werden die vorhergesagten Ereignisse auf die falschen Zeiträume angewendet, und können somit nicht mit der tatsächlichen Geschichte völlig übereinstimmen. Bei Anwendung von Newtons Zeitmaßstab ist Daniel jedoch absolut korrekt! Auch die Zeitangaben stimmen auf das Jahr genau!

Nachzulesen unter: Observations upon the Prophecies of Daniel (Englisch)

Auch interessant. Leider wird in diesem Film nicht die Vorhersagen Daniels über moderne Geschehnisse, wie die Beendigung der weltlichen Macht des Papstes im Jahre 1798 durch Napoleon berichtet. Auch wenn der Zweck dieses Films zweifelhaft und ziemlich durchsichtig ist, sollte man ihn bis zum Schluß ansehen.
Daniel - Erfüllte Prophezeiungen

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bitte nicht schon (!) wieder!

BBouvier @, Dienstag, 11.10.2011, 13:09 vor 4581 Tagen @ attempto (3916 Aufrufe)

Leider bin ich zu neu in diesem Forum, daß ich die Debatte um das Buch Daniel mitverfolgen konnte.

Hallo, attempo!

Dir sei verziehen, jedoch nervt mich
dieser frei erfundene Rübezahl mittlerweile
nicht wenig.

... Bei Anwendung von Newtons Zeitmaßstab ist Daniel
jedoch absolut korrekt!
Auch die Zeitangaben stimmen auf das Jahr genau!

Ja.
Kein Wunder, da es sich um erfundene "Prophezeiungen"
handelt, die viele Jahrhunderte später
einem fiktiven "Daniel" ex eventu angedichtet wurden.

Zu „Daniel“ ist folgendes zu sagen:
=>
Von diesem "Daniel", der angeblich fast ein halbes
Jahrtausend vor dem griechischen Diadochenkönig
(Jener über Palästina und Umgebung),
als Antiochos IV. Epiphanes
dort von 215 bis 164 v. Chr. herrschte und
(angeblich) die Juden mächtig quälte,
hatte vorher noch je Einer etwas je gehört!
Im Tempel liess Antiochus angeblich ein Schwein (!)
aufstellen:
=>
"Ein Greuel der Verwüstung"
Und kurz vor desen Ende (gegen 163 "vor")
haben sich Welche diesen "Daniel" mal fix
aus den Fingern gesogen.
Zum Trost.
Und ihm dann allerlei "Prohezeiungen" angedichtet,
die sich bis 163 "vor" sehr schön auch
(logisch, nicht wahr?) als "völlig richtig" erwiesen haben.
Bis hin zu präzisen Angaben, wie:
"...und ...das tägliche Opfer abgetan...sind 1290 Tage...
...Greuel der Verwüstung aufgerichtet...etc..."
Und das wars auch schon!
Aber die damaligen Bildzeitungsleser waren nun echt baff:
"Ein geradezu grandioser Seher, dieser Daniel!!!
Hat er doch vor einem halben Jahrtausend ganz genau
das prophezeiht, was letzte Woche in der Zeitung stand!
Einschliesslich der korrekten Tagesangaben!!!"
Im übrigen ist dieser "Daniel" älter als 120 geworden,
er wurde noch als Hundertjähriger Ministerpräsident
unter Darius, und Darius hat dann befohlen,
alle Untertanen sollten im ganzen Perserreich
nur noch den Judengott Jahwe verehren...etc...etc...
Und diese ganze "Prophezeiung" endet mit
(Kapitelüberschrift 10./11. Kapitel):
"Offenbarung der Weltreiche
bis auf Antiochus Epiphanes." (!!!)
Und das wars auch schon.
Kannste doch echt in der Pfeife rauchen!
Auch hier hilft Selberdenken.

Das Babylonische Reich war Grossmacht unter Nebukadnezar II.
(605-562v.Chr.)
Und es endete unter dem Perserkönig Kyros 539v.Chr.
Das später dem Daniel zugeschriebene Buch ist jedoch erst
165v.Chr. geschrieben worden!
Halten wir fest:
Die Perser vernichten das Babylonische Reich.
Der griechische König Alexander unterwirft ab 334v.Chr.
wiederum das Perserreich, das in mehrere Diadochenreiche
zerfällt:
Ptolemaierreich
Seleukidenreich (der Grieche Antiochus Epihanes regiert Israel, -
die Juden jammern aus vollem Halse)
Partherreich
Makedonien
Das lässt sich im Jahre 163v.Chr. nun recht unschwer
„prophezeien“:
Ist einfach rückdatiert auf Daniel!
Und des weiteren:
Zur Steigerung der Dramatik dieser "Story"
muss nun der arme Daniel auch noch in Ohnmacht fallen:
--Versteht nur Keiner, wieso eigentlich??
(Ein Phänomen, das mir bei aber- und aberhunderten
von Schauungsberichten noch nicht untergekommen ist.)
Und dann erfindet der Erzähler auch noch ein Gespenst,
das den Daniel anfasst und aufrichtet.
Auch so etwas ist unerhört:
Ein materielles Gespenst!
Geht aber noch weiter:
Anschliessend ist Daniel auch noch ein paar Tage krank!:
Nur, wegen dieser Schau.
(Entschuldigung, da fällt mir was von Busch ein:
"3 Tage war das Fröschlein krank, - nun hüpft er wieder, Gott sei Dank!"
Und mehr ist da auch nicht dran.)
Lässt sich aber noch steigern:
"Du sollst das Gesicht geheim halten"
Dass mal Alexander das Perserreich unterwirft,,
wird zur Top-Secret-Sache gemacht.
Im Jahre 163v.Chr, als diese Geschichte erfunden wurde,
hat natürlich jeder Jude verstanden, wovon die Rede da ist.
War ja erst 130 Jahre her!
Etwa so, als wenn heute Einer was von Kaiser Wilhelm liest.
Im übrigen hält sich der Daniel in dieser erfundenen Geschichte
nicht an das Gebot
- logisch, dann wäre ja der ganze Witz der Erfindung weg,
und Niemand hätte was zu staunen -,
aber auch, um sie recht "wichtig" zu machen,
und so wird das "Geheimnis, von dem niemand was wissen darf"
in die Thora übernommen und am Sabbat öffentlich vor Publikum verlesen:
SO! "Geheim"!
Die Erfinder haben aber immer noch ein flaues Gefühl
bei ihrer Schandtat. Vielleicht fliegt ihr Machwerk doch auf??
Und als "Gütesiegel", und um mit Patina auf: "echt alt, das!"
zu schönen, setzen sie noch fix ans Ende:
"ist noch eine lange Zeit bis dahin"
Richtig:
Von der Vernichtung des Babylonischen Reiches
bis zum Verfassung dieser gefälschten Schau
vergingen 430 Jahre. = "eine lange Zeit".
Der historisch unbedarfte Leser dieser Klamotte heute
staunt jedoch nicht mehr, der Effekt ist dahin.
Weil niemand mehr die Diadochenreiche kennt.
Der damalige Hörer war jedoch baß ergriffen:
"Toller Typ, dieser Daniel!"
Und das war ja auch der Sinn und Zweck.
Hab schon mal ne US-Auslegung gelesen:
Das war der Ziegenbock die USA!!
Liegt am mangelhaften Schulunterricht dort:
Bei Denen fängt die Welt-Geschichte ja mit der Mayflower erst an.
Dass der Bock Grieche (Alexander) ist, das hat dort der Autor der besseren
Passung wegen wiederum SEINEN Lesern unterschlagen.
(Fälscher unter sich...)
Was den „Tempel“ betrifft, so ist auch
hier Geschichtswissen hilfreich:
Der (erste, und DER ist gemeint!)
Tempel wurde 586 v. Chr.
durch Nebukadnezar II. zerstört.
Und der Neubau wurde 169 v. Chr. entweiht und dann
von Judas Makkabäus wiederhergestellt.
Und genau
DAS
wurde als "Prophezeiung"
einem frei erfundenen "Daniel"
(der ein halbes Jahrtausend vorher angeblich
gelebt haben soll)
dann zeitgleich zuerfunden:
=>
"Ein Wunder!"
Im ganzen "Daniel" ist nichts zu lesen, was
nicht zwischen Nebukadnezar II. und der
Gegenwart zur Zeit der Niederschrift
dieser Prophetiefälschung (um 163 v.Chr)
bereits Geschichte gewesen wäre.
Wikipedia lässt sich dazu folgendermassen aus:
=>
"In der historisch-kritischen Bibelforschung
werden diese Angaben meist nicht als historisch,
sondern als legendarisch beurteilt.
Sie sollten Daniels später berichtete (!) Visionen
als vorausgegangene Prophezeiungen darstellen
(vaticinia ex eventu).
Im Buch beschriebene Details beziehen sich
auf Vorgänge aus der Makkabäerzeit,
als die Fremdherrschaft der Seleukiden
das jüdische Volk bedrohte.
Deshalb wird angenommen,
dass das Buch in dieser Zeit entstand
und bald nach den siegreichen ersten Aufständen
gegen Antiochos IV. fertig gestellt und
- eventuell mehrfach - überarbeitet wurde.
Für diese Spätdatierung spricht auch,
dass das Buch im Judentum lange umstritten blieb
und nicht zu den „Propheten" (Neviim),
sondern zu den späteren und theologisch weniger bedeutenden „Schriften"
(Ketubim) gezählt wurde."
Um den Sachverhalt zu verdeutlichen, verlege ich diese ganze Geschichte
von 163 v .Chr. mal in die Gegenwart:
Da käme jetzt Jemand mit einer Geschichte und behauptete,
während der Regierung Königs Ludwig XIV. sei in Frankreich
ein Farbiger namens Adullah Djihad Ministerpräsident gewesen.
Vorher war er Sklave am Hofe und stamme aus Mauritius.
Und in das Amt des frz. Ministerpräsidenten berufen als gut Hundterjähriger.
Und nach einer gescheiterten Intrige gegen ihn habe der französische König
die Franzosen dazu aufgerufen, Allah zu verehren.
Und dieser Abdullah habe im Jahre 1695 u.a. folgendes vorhergesagt:
=>
die französische Revolution von 1789
das Scheitern Napoleons vor Moskau 1813
die Einigung Italiens unter Garibaldi ab 1849
den russischer Verkauf Alaskas an die USA 1867
die Eröffnung des Suez-Kanals 1869
die eutsche Reichsgründung von 1871 unter Kaiser Wilhelm
die Neugründung Polens durch Deutschland 1917
denVerlust Indochinas durch die Franzosen 1954
die Ermordung Kennedys 1963
das Challenger-Unglück 1986
das Dosenpfand Trittins 2002
Frau Merkel deutsche Kanzlerin der Grossen Koalition 2005
den 2. Platz Frankreich bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2006
die Debatten wegen umstrittener Papstäusserungen zu Williamson 2008
den Rechtsruck bei den Wahlen in Israel im Frühjahr 2009
der US-Präsident stockt Besatzungstruppen in Afghanistan auf
das kalte Schmuddelwetter in Bayern bis Ende März
Und darüber hinaus rein gar nichts!!
Wem, - meint ihr – könnte man diese „Prophezeiungen“
wohl als „echt“ verkaufen?

<"Offensichtlich beabsichtigte Napoleon das Papsttum zu vernichten...Interpretation...durch einen Adventisten.

...und dergleichen findet man im Netz!...:-D

Sicherlich findet man - man muss nur ein wenig suchen
und dann leicht zurechtbiegen - in der weltweiten Geschichte
- Atzteken
- Mayas
- Mongolen
- Avaren
- der hunderjährige Krieg
- Aufstieg Preussens
- Chinesen
- Battenberger
- Frankreich unter den "Ludwigs"
- Habsburger
- Spanisches Weltreich
- die Rosenkriege Englands
- Islam
- Kommunistische Internationale
- Lebenslauf Wallensteins
- Goethes Lehr- und Wanderjahre
und so weiter und so weiter..........noch viel bessere
Versatzstücke als obigen "Napoleon", die man
dann dieser Danielfälschung von 164 "vor" unterjubeln kann.

Jedoch - so deucht mich - tun sich narzistische
Bauchnabelbetrachter aus der frömmelned-christlichen Ecke
besonders hevor:
"Damit können doch wohl nur wir gemeint sein!!"

Noch einmal - und ganz langsam:
=>
"Daniel" ist keine Prophezeiung, sondern die Geschichte
des Nahen Ostens von Nebukadnezar bis zu den Diadochenkönigen
um 164 "vor" !

Und jedes Détail lässt sich der um 164 "vor" bereits vergangenen Geschichte
sauber zuordnen!
Nur sind damit - mangels historischen Wissens -
alle möglichen Narren eben massiv überfordert.

Und dann fangen die das Spinnen an - da graust´s die Sau!
Zitat:
=>
"Wenn man nun 1260 Jahre zu 538 n. Chr. hinzurechnet,
gelangt man in das Jahr 1798.
Zu diesem Zeitpunkt wurde der Papst abgesetzt;
Napoleons General Berthier nahm ihn gefangen...usw..
."

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Bitte nur eine kleine Frage dazu haben zu dürfen.

Korf, Mittwoch, 12.10.2011, 16:54 vor 4580 Tagen @ BBouvier (3278 Aufrufe)

Da hast hier und da und dort schon mehrmals davon geschrieben, daß das Buch Daniel
erst "nachher" verfasst wurde.

Ist das "nur" eine (logische) Schlussfolgerung daraus, daß es keine Quellen gibt, aus denen
hervorgeht, daß man ihn "vorher" bereits gekannt habe und die prophezeiten Ereignisse im
Rückblick "gepasst" haben
oder
gibt es noch andere, sagen wir, "Beweise" für diese Rückdatierung?

Grüße!

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Wiederweihe des Tempels!

BBouvier @, Mittwoch, 12.10.2011, 20:13 vor 4580 Tagen @ Korf (3342 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 12.10.2011, 20:43

Hallo, Korf!

"Das Wachstum des Danielbuches hat man sich so vorzustellen,
daß ältere Legenden von dem prototypisch weisen und frommen Daniel (erzählt in der 3. Person)
um die Visionen Daniels (Ich-Bericht, 1. Person) erweitert wurden.

Dabei bleibt die Fiktion erhalten, daß der exilische Daniel
auch Seher der Ereignisse war,
die sich in der Gegenwart der Hörer/ Leser abspielen.
Diese Gegenwart läßt sich anhand der Angaben des Buches
sehr genau datieren, es handelt sich um die Zeit
des makkabäischen Aufstands gegen die Seleukiden, im 2. Jahrhundert.

Da das Danielbuch die Wiederweihung des Tempels
im Jahre 164 v.Chr nicht erwähnt,
ist es offenkundig kurz vor diesem Datum
abgeschlossen worden.

Später wurde es um die Gebete der Männer im Feuerofen
(zu Kap. 3) und die Geschichten von Susanna und Bel et Draco
(Kap. 13+14) erweitert.
Diese Stücke gehören zum Kanon der Septuaginta
und der katholischen Kirche, vgl. unten zu den Apokryphen."


Dieser "Daniel" kennt doch nicht einmal den richtigen Namen
"seines" babylonischen Königs
!
=>
"Kap. 4 berichtet vom Wahnsinn Nebukadnezzars;
hier sind historisch verbürgte Details aus dem Leben
des späteren Königs Nabonid auf Nebukadnezzar als den
Herrscher Babyloniens übertragen worden, der Jerusalem zerstört hatte.
Hierzu gibt es auch außerbiblische Parallelen
(Gebet des Nabonid aus Qumran, Inschrift aus Harran)."

"Kap. 10-12 schließlich sind eine groß angelegte
Geschichtsschau von der Perserzeit bis zur Gegenwart des Verfassers.
Die als zukünftig geschilderten Ereignisse
(vaticinia ex eventu) lassen sich historisch gut zuordnen."

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Aber notfalls und auf besonderen Wunsch geht es
natürlich auch so...gegen derlei bin ich machtlos: :-D
=>
"Die wichtigste Exportware Israels
sind Zitrusfrüchte...
Angesichts der Voraussage in Jesaja 27,6
ist das eine hochinteressante Tatsache:
»In den kommenden Tagen wird Jakob
Wurzeln schlagen, Israel blühen und knospen;
und sie werden mit Früchten
füllen die Fläche des Erdkreises.«"

::::::::::::::::::::::::::::::

Grundsätzlich besteht bei derlei
immer die Schwierigkeit der Falsifizierung:
Beweise mir doch mal, dass die Behauptungen:
=>
- Nibiru nähert sich unsichtbar bereits der Erde
- vor gut 700 Jahren hat in Ostpeußen
ein Seher berichtet, einst regiere in Teilen
Deutschlands eine dicke Frau in bunter Männerkleidung.
Und ein gewisser "Trittin" führe dann das Dosenpfand ein.
- Napoleon hat gelegentlich geschnarcht
- manche Indianerstämme haben Missionare zu Seife verkocht
- vor zwei Monaten habe ich im Walde Rotkäppchen getroffen!
- etc...etc. nicht (!) wahr sind!

Gruss,
BB

--
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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
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widerlegt

detlef, Mittwoch, 12.10.2011, 21:19 vor 4580 Tagen @ BBouvier (3296 Aufrufe)

moin,

- manche Indianerstämme haben Missionare zu Seife verkocht

zumindest diese aussage ist klar zu widerlegen.
die vorkolumbianischen indianer kannten keine seife in unserem sinne.
sie konnten sie auch weder kennen, noch herstellen, weil sie kein soda caustica herstellen konnten.

ergo haben sie sich mit missionaren nicht gewaschen, sondern ernaehrt.

da glaub ich dir das treffen mit rotkaeppchen schon eher.

einen schoenen kolumbustag gehabt zu haben,detlef

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so nicht!!

BBouvier @, Mittwoch, 12.10.2011, 21:24 vor 4580 Tagen @ detlef (3340 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 12.10.2011, 21:30

die vorkolumbianischen indianer kannten keine seife in unserem sinne.

Das beweise mir dann doch mal!! :-D
(und ausserdem meinte ich auch ganz andere Indianer als wie Du)

da glaub ich dir das treffen mit rotkaeppchen schon eher.

Danke:
Das wiederum tröstet mich nicht wenig.
Auch hierbei hat Dir Dein Glaube weitergeholft:
"credo quia absurdum!"
=> "Ich glaube daran, weil es derart hirnrissig ist!"

(Du hast Post)

Gruss,
BB

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beweisfuehrung

detlef, Mittwoch, 12.10.2011, 22:11 vor 4580 Tagen @ BBouvier (3258 Aufrufe)
bearbeitet von detlef, Mittwoch, 12.10.2011, 22:25

die vorkolumbianischen indianer kannten keine seife in unserem sinne.


Das beweise mir dann doch mal!! :-D

komm rueber, ich lass dich an ein paar riechen...
die bekannte olfaktische beweisfuehrung.

(und ausserdem meinte ich auch ganz andere Indianer als wie Du)

sach doch gleich, dass du dem budda seine indianer meinst!

da glaub ich dir das treffen mit rotkaeppchen schon eher.


Danke:
Das wiederum tröstet mich nicht wenig.
Auch hierbei hat Dir Dein Glaube weitergeholft:
"credo quia absurdum!"
=> "Ich glaube daran, weil es derart hirnrissig ist!"

ach, dann bist du also doch ein katholiban?

(Du hast Post)

hast du das jetzt geschaut, oder geschickt?

gruezi,detlef

nachbemerkung: von wegen post...
da war ja nich mal ne briefmarke drauf.

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Missionare verkocht

BBouvier @, Mittwoch, 12.10.2011, 22:30 vor 4580 Tagen @ detlef (3413 Aufrufe)

die vorkolumbianischen indianer kannten keine seife in unserem sinne.


Das beweise mir dann doch mal!! :-D


komm rueber, ich lass dich an ein paar riechen...
die bekannte olfaktische beweisfuehrung.

Ja, jetzt (!) mögen sie keine Seife kennen.
Aber zu der Zeit damals, die ich meine:
Damals schon!

Neee-neee: Meine Behauptung,
manche Indianerstämme hätten Missionare zu Seife verkocht,
die ist nicht zu widerlegen.
Ausserdem haben sie die ganze Seife doch verkauft
und damit ihre Kriege finanziert.

Und die der Bibel, Daniel wäre noch mit 120 Ministerpräsident
Persiens geworden - s. die Danielfälschung -
sowie: Darius hätte dann allen Persern befohlen,
Juden zu werden, ebenfalls nicht.

Gruss,
BB

--
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nix als schaum

detlef, Donnerstag, 13.10.2011, 00:10 vor 4580 Tagen @ BBouvier (3280 Aufrufe)

die vorkolumbianischen indianer kannten keine seife in unserem sinne.


Das beweise mir dann doch mal!! :-D


komm rueber, ich lass dich an ein paar riechen...
die bekannte olfaktische beweisfuehrung.


Ja, jetzt (!) mögen sie keine Seife kennen.
Aber zu der Zeit damals, die ich meine:
Damals schon!

nö, einfach nö. daamals waren die noch gah keine indianer, sondern chineser.


Neee-neee: Meine Behauptung,
manche Indianerstämme hätten Missionare zu Seife verkocht,
die ist nicht zu widerlegen.

doch, denn missionare sind zwar meistens fett, aber selten wohlriechend!

Ausserdem haben sie die ganze Seife doch verkauft
und damit ihre Kriege finanziert.

nu mach mal halblang, kriege mit seife zu finanzieren, wurde ganz anderen braunen nachgesagt.


Und die der Bibel, Daniel wäre noch mit 120 Ministerpräsident
Persiens geworden - s. die Danielfälschung -

das kann schon hinkommen. damals sollen die doch jahre mit 260 tagen gehabt haben.
120 von denen gibt ungefaehr 85 unserer jahre. dann waer der also bloss 85 gewesen. und minister in dem alter gibts doch ueberall.

sowie: Darius hätte dann allen Persern befohlen,
Juden zu werden, ebenfalls nicht.

das stimmt. denn perser werden heute noch beschnitten. an den fransen, nachdem die verknotet sind.

gruss,detlef

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nach theologischer Lehrmeinung

BBouvier @, Dienstag, 11.10.2011, 13:51 vor 4581 Tagen @ attempto (3344 Aufrufe)

Nach theologischer Lehrmeinung...

1854 beschloss die Katholische Kirche beispielsweise,
die Grosseltern (!) Jesu hätten Maria
"unbefleckt" gezeugt:
"Mariae unbefleckte Empfängnis".

Und 1950 fand sie heraus, Maria wäre am 15. August
vor rund 2000 Jahren leibhaftig in den Himmel gefahren.
Wobei ich sehr hoffe, sie wisse das hoffentlich?

Auch verfügt sie, katholische Priester könnten
Menschen erfolgreich deren Sünden vergeben.

Und sie behauptet, der Papst sei ein "Heiliger Vater"
und Stellvertreter GOTTES. :-D

Nur das zu "Lehrmeinung".

Gruss,
BB

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ein paar Details...

Joe, Dienstag, 11.10.2011, 15:41 vor 4581 Tagen @ BBouvier (3425 Aufrufe)

zu Punkt 1,

..Die Unbefleckte Empfängnis (lateinisch: immaculata conceptio) ist ein römisch-katholisches Glaubensdogma, das nicht mit der Jungfrauengeburt verwechselt werden darf. Nach der Lehre von der Unbefleckten Empfängnis wurde die Gottesmutter Maria von jedem Makel der Erbsünde unversehrt (jedoch auf natürliche Weise) von ihrer Mutter empfangen und geboren. Damit errettete Gott Maria vom allerersten Augenblick ihres Lebens an vor der Macht der Sünde.

Papst Pius IX. verkündete das entsprechende Dogma am 8. Dezember 1854 in seinem apostolischen Schreiben Ineffabilis Deus ("Der unbegreifliche Gott"):

Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben...

http://www.marienforum.net/showthread.php?178-Dogma-Unbefleckte-Empf%E4ngnis


und zu Gott Vater:

das kleine Mädchen bzw ihre Mutter wird keinen Grund zum Lügen haben (nicht mit 3 Jahren):

..Vor wenigen Jahren erhielt ich den Anruf einer Mutter. Sie schilderte mir in beeindruckender und überzeugender Weise das Erlebnis ihrer dreijährigen Tochter, die bei einem Badeunfall fast ertrunken wäre.

Die Mutter ist ausgebildete Krankenschwester, der Familienvater und Ehemann ist Arzt in einer Klinik am Niederrhein. Die Familie besuchte ein Schwimmbad. Mit dabei war das jüngste Kind, die dreijährige Mara. Plötzlich verlor die Familie Mara für einige Minuten aus den Augen. Ein Badegast zog das leblos im Schwimmbecken treibende Kind aus dem Wasser. Maragewann das Bewusstsein zurück, als es einen „Kuss“ spürt; es waren die Wiederbelebungsmaßnahmendes Vaters, der als Arzt seine Tochter wieder ins bewusste Leben zurückholte. Gott sei Dank ohne bleibende Schäden. Wenige Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus öffnete sich das Mädchen beim gemeinsamen Puzzle-Spiel unerwartet seinen Eltern: „Mama, warum hatten die Engel im Himmel keine Zeit für mich?“ und auf die erstaunte Rückfrage der Mutter, antwortete Mara: „Als ich im Himmel war, haben die Engel zu mir gesagt, Mara, was machst Du denn hier, wir haben noch gar keine Zeit für dich, geh’ wieder zurück….“ Und sie fährt fort: „Da ich nicht wusste, wie ich zurückkommen sollte, hat der liebe Gott mich an die Hand genommen und hat mich zu euch gebracht, habt ihr Den nicht gesehen?“ Und auf die Frage der Mutter, ob der liebe Gott denn etwas gesagt habe, antwortete Mara: „Zu mir nicht, aber zu Euch: ‚Hier habt ihr eure Mara wieder.’ Habt Ihr das denn nicht gehört?“ ...

http://www.netzwerk-nahtoderfahrung.org/nte-gruppen/nahtoderlebnisse/nteberichte/66-mara.html

Und bleibt mir ja katholisch :rotfl:

Avatar

allmählich ist das nicht mehr forenrelevant...

BBouvier @, Dienstag, 11.10.2011, 18:36 vor 4581 Tagen @ Joe (3457 Aufrufe)

<"...und zu Gott Vater:
das kleine Mädchen
...etc...">

Was diese Nahtoderfahrung mit der Lehrmeinung,
der Papst(!) sei der Heilige Vater
zu tun haben sollte, das erschliesst sich mir allerdings nicht.

Gruss,
BB

--
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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

allmählich??

offtopic, Dienstag, 11.10.2011, 22:05 vor 4581 Tagen @ BBouvier (3323 Aufrufe)

Hallo BB,

ich will ja niemandem seine Religion vermiesen, aber manchmal frage ich mich schon, ob manche Leute das absichtlich als Verarsche zwecks Forumsfüllung veranstalten; weil's echt schwerfällt, dass man diese haarsträubenden Gegensätze einfach so schlucken kann.

Da ich eigentlich keinen nur kritisierenden Beitrag mehr schreiben wollte, ohne eine positive Note zurückzulassen...

Na bitte, hier habt ihr sie:

Buch offtopic 2, 11: "Und es geschah, dass der Herr ein Gerät zur Erde sandte, um alle Leiden zu heilen: den Tiefkühltoaster! Wer diesen regelmässig anwendet, macht was ich sage wird nach seinem Tode in den Himmel kommen." (Natürlich nach dem Tode, wie denn sonst auch nachprüfen)...

Sorry, musste raus.:angry:

PS: Wer sich jetzt ernsthaft fragt, wie das Teil denn funktioniert... der mag ihn probieren, Preis ist ein Schnäppchen - Angebot nur solange Vorrat reicht :-P

Avatar

Theologische Lehrmeinung

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 12.10.2011, 00:17 vor 4581 Tagen @ attempto (3336 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 12.10.2011, 00:23

Hallo!

nach theologischer Lehrmeinung

Klar. Die gehen davon aus, daß man darin ein echtes Stück höherer Offenbarung vor sich hätte, womit die eigentliche Frage, ob es überhaupt ein solches sei, von vornherein ausgeblendet wird.

Was sich daraus ergibt, sind rein selbstreferentielle Zirkelschlüsse innerhalb des Glaubens und für eine (text-)kritische Betrachtung des Ganzen, die in diesem Forum idealerweise vorherrschen sollte, völlig untauglich.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

zum Buch Daniel

Gerhard, Mittwoch, 12.10.2011, 14:36 vor 4580 Tagen @ Taurec (3325 Aufrufe)

für eine (text-)kritische Betrachtung des Ganzen, die in diesem Forum idealerweise > vorherrschen sollte, völlig untauglich.

... falls mit dem "Ganzen" das Buch Daniel gemeint sein sollte, so wüßte ich nicht, wie eine Textkritik hier auf dem Forum geleistet werden könnte, denn für eine solche Art der Anaylse wären nicht nur Kenntnisse in Hebräisch sondern auch in Aramäisch nötig.

Im Übrigen aber ist die Vorstellung von einer „Weltenwende“ geistesgeschichtlich nicht denkbar ohne gerade das Buch DANIEL. Denn dieses Buch wirft die Frage nach einer „Weltgeschichte“ und deren „apokalyptischer“ Endphase erstmals auf. Zuvor gab es in den Erzähltraditionen und Prophezeiungen nur solche Geschichten und Voraussagen, die aus der Perspektive eines einzelnen Volkes, Stammes, einer Stadt oder eines Reiches gesprochen wurden. Ab Daniel kann nun die gesamte „Weltgeschichte“ ins Visier genommen werden. Und der Autor des Buches Daniel liefert gleich eine weitere Idee mit: es könnte sein, dass die Weltgeschichte mathematischen Baugesetzen folgt.

Das Buch Daniel ist ferner hochinteressant, weil mit ihm innerhalb des Judentums zum ersten Mal ganz vorsichtig der Gedanke ausgesprochen wird, dass es eine "Auferstehung von den Toten" geben könnte – zuvor war dieser Gedanke den Juden völlig unbekannt. Auch die eigenartige Vorstellung von einem „Messias“ (chiffriert als „Menschensohn“, auf den sich Jesus vermutlich bezieht) wird zum ersten Mal im Buch Daniel formuliert. ***)

Wer dagegen glaubt, dass das Buch Daniel über den Gang der Geschichte eine Realaussage, eine Prognose oder eine Prophezeiung abgeben wolle (die womöglich auch heute noch eine Gültigkeit habe), der geht an den zentralen Aussagen des Buches völlig vorbei.

***) man muss aber vorsichtig sein, alle diese "neuen Gedanken" der jüdischen Kultur zuschreiben zu wollen; bereits der Hinweis auf das Aramäisch aber auch der Inhalt des Buches zeigt, dass es stark von Einflüssen aus "Neu-Babylonien" und Persien geprägt ist. Wenn ich einen geschichtsmorphologischen Vergleich a la Spengler versuchen wollte, so könnte ich sagen, der Autor des Buches Daniel greift in ähnlicher Weise fremdes Kulturgut auf (und verarbeitet es eigenständig weiter) wie etwa die europäischen Autoren des Spätmittelalters und der frühen Renaissance von den Arabern gewisse (oft antike) Kulturtraditionen übernommen haben.

das wort gottes

detlef, Mittwoch, 12.10.2011, 21:09 vor 4580 Tagen @ Gerhard (3336 Aufrufe)

moin,

... falls mit dem "Ganzen" das Buch Daniel gemeint sein sollte, so wüßte ich nicht, wie eine Textkritik hier auf dem Forum geleistet werden könnte, denn für eine solche Art der Anaylse wären nicht nur Kenntnisse in Hebräisch sondern auch in Aramäisch nötig.

gehe ich recht in der annahme, dass nach wie vor der anspruch besteht, die bibel, und zwar die ganze bibel sei wort fuer wort von gott exakt so gewollt, wie vorhanden?

wenn ja, dann teile ich deine obige aussage, deass kenntnisse im hebraeischen und aramaeischen sehr zu empfehlen sind.
ich selbst habe vor ueber vierzig jahren bei meinen insgesamt rund zweijaehrigen aufenthalten in israel hebraeisch sprechen, lesen und schreiben gelernt.
und genau DAS war der beginn meines zweifels an der bibel.
ich war naemlich in der lage, dort in museen ausgestellte texte mit meiner lutherbibel zu vergleichen.
spaeter hab ich auch die bibeln in verschiedenen anderen sprachen, die ich lernte verglichen.
die unterschiede der christlichen bibeln zu den hebraeischen urtexten sind in vielen faellen zu gross, um nur auf uebersetzungsfehler geschoben zu werden.

was soll der verstand von der vorstellung eines gottes halten, der nicht willens, oder nicht in der lage ist, seine heilige schrift an alle seine glaeubigen in gleicher fassung kommen zu lassen?

Das Buch Daniel ist ferner hochinteressant, weil mit ihm innerhalb des Judentums zum ersten Mal ganz vorsichtig der Gedanke ausgesprochen wird, dass es eine "Auferstehung von den Toten" geben könnte – zuvor war dieser Gedanke den Juden völlig unbekannt. Auch die eigenartige Vorstellung von einem „Messias“ (chiffriert als „Menschensohn“, auf den sich Jesus vermutlich bezieht) wird zum ersten Mal im Buch Daniel formuliert. ***)

auch dies ist verstandesgemaess nicht nachzuvollziehen.
warum sollte der einzig wahre, allmaechtige gott ausgerechnet seinem eigenen volk, zu deren fuehrern er noch persoenlich sprach, die hoffnung auf eine auferstehung vorenthalten, um sie dann spaeter fuer die masse der heiden zur verfuegung zu stellen.

religio mit ratio anzugehen, kann nur zu zweifeln an den dogmen fuehren.
genauso, wie andersherum die dogmen eine freie nutzung der ratio beschneiden.

wer behauptet, gottes willen zu erkennen, der ist genau so groessenwahnsinnig, wie ein zweidimensionales strichmaennchen, dass sich anmasst, die dreidimensionalitaet seines zeichners zu begreifen.

gruss,detlef

Das wäre mal interessant!

Korf, Donnerstag, 13.10.2011, 03:55 vor 4579 Tagen @ detlef (3272 Aufrufe)

spaeter hab ich auch die bibeln in verschiedenen anderen sprachen, die ich lernte verglichen.
die unterschiede der christlichen bibeln zu den hebraeischen urtexten sind in vielen faellen zu gross, um nur auf uebersetzungsfehler geschoben zu werden.

Hallo,

das wäre (jedenfalls für mich) äusserst interessant. Könntest Du, falls es Deine Zeit und
Deine Lust erlauben, hierzu gelegentlich mal kurz ein bis drei Beispiele anführen?

Danke und Viele Grüße!

Korf

koennte

detlef, Donnerstag, 13.10.2011, 11:06 vor 4579 Tagen @ Korf (3308 Aufrufe)

spaeter hab ich auch die bibeln in verschiedenen anderen sprachen, die ich lernte verglichen.
die unterschiede der christlichen bibeln zu den hebraeischen urtexten sind in vielen faellen zu gross, um nur auf uebersetzungsfehler geschoben zu werden.

das wäre (jedenfalls für mich) äusserst interessant. Könntest Du, ...


ich denke, ich koennte wohl.
allerdings werde ich nicht. da dies ein sehr sensibles reizthema ist, muesste ich um der sache gerecht zu werden, praktisch noch mal neu recherchieren.

ich erinnere mich zwar noch recht gut, wie entsetzt ich damals war (ich hatte mich erst drei oder vier jahre vorher taufen lassen), aber fuer sauberes belegen und argumentieren sind vier jahrzehnte erinnerungszeitraum zu viel.
und, ganz ehrlich gesagt, hab ich einfach keinen bock mehr drauf, mich mit den orientalischen maerchen zu beschaeftigen.
nimm es als denkanstoss, und recherchiere selbst.
heutzutage, mit all der information im netz ist das doch kein grosses problem.

gruss,
heute unterschreib ich mal am besten mit "Thomas"
(und nicht wegen der bedeutung des wortes -> "zwilling")

So einfach ist es nicht....

Elfe, Montag, 10.10.2011, 22:07 vor 4582 Tagen @ detlef (3466 Aufrufe)

Hallo Detlef,

und nun noch einen kleinen, fiesen nachtritt:
die bibel ist doch eigentlich recht deutlich, dass man als glaeubiger sich von zukunftsdeutern aller arten fernhalten soll.
was wollt ihr bibelfritzen da eigentlich hier?
ihr gefaehrdet euer seelenheil!

ganz so einfach ist es nicht!

Denn es heißt auch

Den Geist dämpfet nicht, (1. Korinther 14.1) (1. Korinther 14.39) die Weissagung verachtet nicht; prüfet aber alles, und das Gute behaltet. 1. Thessalonicher 5, 19 - 21 http://www.bibel-online.net/text/luther_1912/1_thessalonicher/5/#20

die zukunft haelt gott verborgen. und dafuer wird er schon seine gruende haben.

..und
Denn der Herr, HERR tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis den Propheten, seinen Knechten. Amos 3,7 http://www.bibel-online.net/text/luther_1912/amos/3/#1

Auf die Träume und Gesichte wird ja sogar hingewiesen:

Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen; eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen; (4. Mose 11.29) (Jesaja 44.3) (Hesekiel 39.29) (Apostelgeschichte 2.16-21) (Titus 3.6) 2 auch will ich mich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Joel 3, 1-2 http://www.bibel-online.net/text/luther_1912/joel/3/#1

"Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in denselben Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Apostelgeschichte 2, 17 - 18 http://www.bibel-online.net/text/luther_1912/apostelgeschichte/2/#17

Und dann wäre da noch die Sünde gegen den Heiligen Geist....
Eine Sünde wider den Heiligen Geist ist nach christlichem Verständnis eine Sünde, bei welcher das Wirken des Heiligen Geistes zurückgewiesen und dem Bösen zugerechnet wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCnde_wider_den_Heiligen_Geist

So einfach ist es also nicht!

Wer "sieht" und bleibt unberührt von den existentiellen Fragen?

Schade, dass Äpfel und Birnen beide Angst vor dem Teufelszeug haben. Die Herausforderung wäre doch, beide Sichten zusammenzubringen.
Halt mit Verstand.

Viele Grüße über den großen Teich und natürlich in die Runde von der Elfe

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Ich weiss genau, was der Herr will! :-)

BBouvier @, Montag, 10.10.2011, 23:39 vor 4582 Tagen @ Elfe (3483 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Dienstag, 11.10.2011, 00:09

<"der Herr ... tut nichts, er offenbare denn
sein Geheimnis den Propheten...">

Das kommt den alttestamentarischen Propheten
recht günstig, denn die wissen ja eh´ganz genau,
was ihr Herr alles so will.

Und nun behaupten sie auch noch, dass ihr Herr
ihnen selbst (siehe oben) alle seine Geheimnisse
offenbart.

Weswegen sie genau wissen, was der Herr
will...und so weiter und so weiter...=>

Das nenne ich gekonnt! :-D

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

doch, es ist so einfach

detlef, Dienstag, 11.10.2011, 02:22 vor 4581 Tagen @ Elfe (3507 Aufrufe)

moin elfe,

ganz so einfach ist es nicht!

Denn es heißt auch...

..und...

wo heisst es? - in der bibel.

also argumentiert hier der apfel mit apfelsaft, um die birne zu ueberzeugen.
das ewige problem. christen benutzen (aus ihrer sicht legitim) argumente aus der bibel, um nicht oder anders glaeubige zu ueberzeugen.

die bibel ist ein so weit gespanntes buch, dass man mit wenig muehe argumente fuer oder gegen alles in ihr finden kann.
gerade diese fehlende klare linie ist es, was viele kritiker bemaengeln.
dieser kritik dann ausgerechnet mit auswahlen aus der bibel entgegentreten zu wollen kann nur vergebens sein.

auch moechte ich, da du propheten erwaehnst, in diesem zusammenhang noch einmal an den unterschied zwischen prophetie und schauungen erinnern.

ein seher, der eine schau hat, wird berichten, dass er sah, dass ein sack reis umfallen wird.
ein prophet, dem eine prophezeiung offenbart wird, wird berichten, es sei ihm gezeigt worden, dass ein sack reis umfallen werde, wenn zu wenig gebetet wird.

ich weiss, dass fuer viele glaeubige dieser unterschied schwer zu verstehen ist.
fuer mich, als mensch, der schauungen erdulden muss, ist dieser unterschied aber immens wichtig.
wie er auch wichtig sein sollte fuer alle, die versuchen, die zukunft zu erforschen.
aus dem einfachen, hoffentlich auch fuer glaeubige verstaendlichen grund, dass bei prophezeiungen die "unschaerfe" schon absichtlich eingebaut ist. (da sie ja im allgemeinen eine kondition, eine bedingung mit enthalten. "wenn/wenn nicht... dann/dann nicht...")

Und dann wäre da noch die Sünde gegen den Heiligen Geist....

aber, meine liebe, der "heilige geist" ist doch die suende!
kennst du das erste gebot? was sagt es da? sagt es, "du sollst keine anderen goetter gegen mich haben"?
oder sagt es, "du sollst keine anderen goetter statt mir haben"?
nein. es sagt klar und deutlich, "du sollst keine anderen goetter NEBEN mir haben!"
womit also die anbetung des heiligen geistes und des juniors ganz klar im ersten gebot ausdruecklich verbotene blasphemie sein muss. - aus der bibel selbst heraus argumentiert...

So einfach ist es also nicht!

es wird herrlich einfach, sobald man sich bewusst wird, wie tiefgreifend die dogmatisierung wirkt.


Wer "sieht" und bleibt unberührt von den existentiellen Fragen?

ich.

Schade, dass Äpfel und Birnen beide Angst vor dem Teufelszeug haben. Die Herausforderung wäre doch, beide Sichten zusammenzubringen.

solange die aepfel glauben, dass die birnen des teufels sind, gibt es keine gemeinsamkeiten.

Halt mit Verstand.

verstand ist leider das gegenteil von glaeubigkeit.
wenn man die bibel mit verstand liest, kommt man z. b. zwangslaeufig zu dem logischen schluss, dass jesus entweder nicht existent, oder ein hochstapler gewesen sein muss.
wenn jesus vom "heiligen geist" gezeugt worden ist, dann kann er nicht vaeterlicherseits von david abstammen. oder soll sein stiefvater joseph ein abkoemmling davids sein? und muetterlicherseits? nun, mal abgesehen davon, dass das volk gottes die abstammung und die haeuser nur ueber die vaeterliche seite zaehlt (das alte testament ist voll davon), gibt die bibel fuer die mutter des jesus weder einen namen, noch einen stammbaum. statt einem namen steht da nur "Maria" also frau/weib/maedchen. und statt einem stammbaum gibts fuer die gute gleich zwei verschiedene. die auch noch verschieden lang sind.
diese letzten zeilen muessen jedem glaeubigen christen natuerlich als teufelszeug vorkommen, das ist mir klar.
sie sind aber verstandesgemaess korrekt. wie willst du da eine annaeherung ueber den verstand erhoffen?

und, weil ich ein vom teufel beeinflusster fiesling bin, noch eine stichelei:

nach dem irdischen jammertal, nach dem tode, wird es fuer glaeubige christen doch nur noch besser.
warum also, sollten christen sich darum bemuehen, kuenftige katastrophen zu ueberleben??

gruss,detlef

Gott ist größer ...

Gerhard, Mittwoch, 12.10.2011, 14:19 vor 4580 Tagen @ Elfe (3515 Aufrufe)

Hallo, liebe Elfe, vielen Dank für die schönen Zitate aus dem wundervollen Buch, vor allem aber auch für Deinen Schlußsatz (Glaube, Verstand und das "Sehen" nicht gegeneinander auszuspielen sondern zusammenzubringen), der meinen eigenen Intentionen in Bezug auf dieses Thema voll und ganz entspricht.

Unter den ersten Christengenerationen waren tatsächlich sehr viele „Schauende“. In der Pfingstler-Bewegung (seit 100 Jahren) zeigen sich ähnliche Phänomene wieder, wobei man gleichzeitig auch die kritischen Seiten neu erfährt. Wenn ich es richtig sehe, stammen auch der Grundriss und viele Bausteine der Weltenwende-VORSTELLUNG allesamt von Menschen, die in christlichem Sinne „sehr gläubig“ waren (Eismeerfischer, „Seher von Colmar“, Irlmaier usw.). Die Betonung liegt auf "sehr" - man kann nämlich nicht behaupten, diese Seher wären nur Christen gewesen, weil es zu ihrer Zeit nichts anderes gab - sie waren wohl auch in Glaubensangelegenheiten offenbar "überdurchschnittlich". Also lass Dich bitte nicht durch jene hier im Forum verunsichern, denen es offenbar Spaß macht, die Bibel und deren Leser zu beschädigen. Wie weit gespannt und tiefgründig die Texte der Bibel sind, darf ich mit folgender Kurzgeschichte illustrieren, die sehr an die ganze Problematik dieses Forums rührt und die nach meinem Wissen noch niemals hier diskutiert worden ist – obwohl sie das verdient hätte. Herzliche Grüsse, G.

J. lebte vor vielen, vielen Jahren an der östlichen Küste des Mittelmeeres. Er war von Schauungen geplagt. Ein Geist mit einem unaussprechlichen Namen verlangte Dinge von ihm, die auszuführen J. absolut keine Lust hatte. So zum Beispiel nötigte der Geist ihn in den Schauungen, dass J. in die Stadt N. gehen und dort verkünden solle, dass sie dem Erdboden gleichgemacht würde. Das empfand J. als unanständig, auch wollte er sich nicht lächerlich machen und hatte überdies eigene VORSTELLUNGEN über die Zukunft, die von dem, was der Geist ihm zeigte, völlig verschieden waren - J. unternahm also nichts.

Als der Geist aber nicht locker ließ und ihn weiter mit seinen Schauungen und Aufforderungen nervte, kam J. auf den Gedanken, es handele sich vielleicht um einen bösen Lokalgeist. Er versuchte diverse kleinere Ortswechsel, um weitere Schauungen zu vermeiden. Als das immer noch nicht half, kaufte er sich eines Tages kurz entschlossen ein Schiffsticket, um auszuwandern.

Der Geist hatte sich allerdings schon an seine Fersen geheftet, und ein paar Tage nachdem J. das Schiff bestiegen hatte, fing der Geist an zu poltern, schaukelte das Schiff auf gefährliche Weise und zog es in einen Sturm hinein. Der verzweifelte Kapitän wollte schon Teile der Ladung über Bord werfen lassen, um das Boot zu stabilisieren, da hatte J. die Nase gestrichen voll und fasste J. einen schwierigen, aber klaren Entschluss: er sprang selbst ins Wasser. Und siehe da, der Sturm beruhigte sich, das Schiff war gerettet und segelte weiter. J. aber wurde von einem großen Fisch gefressen.

Was dann geschah, ist immer noch eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Weltgeschichte. Der Fisch nämlich schwamm gemächlich, man sagt in vierzig Tagen, zurück ins Heimatland des J. und spuckte ihn dort quicklebendig an den Strand. Nachdem J. sich von all dem Sabberschleim gereinigt und getrocknet hatte, ging er schnurstracks und ohne etwas zu essen in die Stadt N. und zog dort vom Leder: "Wenn ihr nicht sofort Euch anders benehmt und wie ordentliche Menschen aufführt, dann wird der Geist, der mich geschickt hat, diese Stadt in vierzig Tagen dem Erdboden gleich machen." Sprach’s und verzog sich schleunigst wieder, denn er wollte weder verspottet noch verprügelt werden. Aber da ihn sehr interessierte, wie die Geschichte nun weiter verlaufen würde, ließ er sich in gehörigem Abstand von der Stadt N. auf einem Berg nieder, von dem aus er gute Sicht auf sie hatte. Inzwischen nämlich hatte er die VORSTELLUNG des Geistes übernommen, dass die Stadt tatsächlich vernichtet werden müsse.

Nach vierzig Tagen aber geschah gar nichts. Und als nach achtzig Tagen sich immer noch nichts getan hatte, änderte J. seine Frisur, rasierte seinen Bart, verkleidete sich und drückte sich abends in der Dämmerung als letzter verstohlen durchs Stadttor. Durch Herumhören in den Stadtschenken fand er heraus, dass nach seinem Auftritt zwar einige wenige Leute gefastet und die Priester etliche Opfer dargebracht hätten - der Bürgermeister verstreue auch jetzt noch ab und zu mahnende Worte - aber ansonsten war es die gleiche Stadt wie zuvor. Nach vierzig Wochen prüfte J. es erneut nach: die Bewohner der Stadt waren so liederlich wie in alten Zeiten - aber nichts geschah! J. konnte es einfach nicht glauben und blieb weitere Jahre auf dem Berg vor der Stadt, pflanzte Feigenbäume, saß in der heißen Sonne und blickte hinab, um zu sehen, wie die Stadt vernichtet würde. Er war zutiefst frustriert. Und wenn er nicht gestorben ist, dann sitzt er wohl heute noch dort und isst Feigen.

Die Geschichte von J. hat übriges ein pikantes Nachspiel. Denn der Geist, der ihn zunächst völlig in Ruhe ließ, meldete sich eines Tages wieder - wer möchte, der kann das Ende ja nachlesen in den Propheten der Juden, zwischen Obadja und Micha. Man es kaum fassen, wie viele Interpretations-Bücher über diese winzige Geschichte schon geschrieben wurden, irgendwie scheint sie ziemlich inspirierend zu sein: unter dem Stichwort „Jona“ bekommt man in der deutschen Nationalbibliothek mehr als 500 entsprechende Treffer.

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Jonas Erscheinung

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 12.10.2011, 16:43 vor 4580 Tagen @ Gerhard (3345 Aufrufe)

Hallo!

mit folgender Kurzgeschichte illustrieren, die sehr an die ganze Problematik dieses Forums rührt

"Wenn ihr nicht sofort Euch anders benehmt und wie ordentliche Menschen aufführt, dann wird der Geist, der mich geschickt hat, diese Stadt in vierzig Tagen dem Erdboden gleich machen."

Jona hatte keine "Schauungen", wie zu Beginn des Textes behauptet wird, sondern eine Art der Erscheinung.

Bei Schauungen sieht der Seher selbst in Bildern, was geschehen wird.

Erscheinungen erzählen einem in Worten, was geschehen soll.

Jona hat auch, ganz typisch für Prophezeiungen, die auf Erscheinungen zurückgehen, das Ganze mit einer Wenn-dann-Kondition verbunden.

Die Geschichte berührt also lediglich einen Teilaspekt unseres Themas, nämlich jenen, der Marienerscheinungen, Stimmenhören, Diktieren in die Feder, etc. umfaßt, also alle Wahrnehmungen, die auf die Anwesenheit eines fremden Wesens zurückgeführt werden können.

Über Schauungen läßt sich aus der Geschichte keine Erkenntnis gewinnen, allenfalls über die Existenz von Foppgeistern. (Wie kommt es eigentlich, daß in der Bibel vom Herrn oder Jahwe die Rede ist, bei Dir aber von einem "Geist"?)

Darüber hinaus enthält die Geschichte meines Erachtens eigentlich nichts, auf das man mit Vernunft und genügender Kenntnis des Themas nicht selbst kommen könnte. Deswegen und weil die Bibel bei uns nicht im Zentrum der Betrachtung steht, wurde sie noch nicht behandelt.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

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