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Träume

und, Montag, 25.06.2018, 19:47 vor 2132 Tagen

Ich habe lange überlegt, ob ich das hier veröffentlichen soll. Es ist ohnehin nicht viel, was ich beizutragen habe und normalerweise vertrete ich den Standpunkt "Träume sind Schäume." Jedenfalls halte ich den Großteil der angeblich prophetischen Träume für nichts weiter als unsinniges, bedeutungsloses Geblubber aus wirren Gehirnwindungen - und je inflationärer sie vorkommen, um so unsinniger und bedeutungsloser. Hier also 3 apokalyptische Traumerlebnisse, von denen 2 von mir stammen und der dritte von einer Freundin.

1.) Es muss Mitte bis Ende der 2000er Jahre gewesen sein, meine Kinder waren (real und im Traum) noch klein, etwa Kindergartenalter. Da hatte ich 2-3x fast denselben, verstörenden Traum. Er war nur kurz, eigentlich nur eine Situation, aber aufgrund der extrem starken Gefühle sehr einprägsam. Ich war im Traum auf dem Heimweg und sah, dass am östlichen Horizont etwas sehr Bedrohliches in Form von 3 Säulen - mal waren es 3 riesige Atompilze, mal waren 3 riesig fette Tornados - heraufzog. Gigantisch, zerstörerisch, unausweichlich, todbringend. Und immer 3 nebeneinander. Auch wenn diese Atompilze/Tornados/Säulen noch am Horizont waren und mein Wohngebiet noch nicht erreicht hatten, wusste ich sofort mit absoluter Gewissheit und Panik, dass wir alle sterben würden. Woran denkt nun eine Mutter in so einer Situation als erstes? Natürlich an ihre Kinder. Und so war mein erster und einziger Gedanke: "Wenn wir alle sterben müssen, dann will ich bei meinen Kindern sein!!!" Ich schrie diesen Gedanken im Traum mit so unglaublicher Vehemenz, Verzweiflung und innerlicher Lautstärke, als ob ich mir die Seele aus dem Leib brüllen wollte. Als ob ich damit irgendwas an der Situation hätte verbessern können...
Anm.: Ob ich im Traum mein Zuhause und meine Kinder erreicht habe, weiß ich nicht mehr. Ich denke, er endete mit meinem inneren Verzweiflungsgebrüll. Zu der Zeit hatte ich mit Prophezeiungsliteratur, 3. WK usw. überhaupt nichts am Hut. Darauf bin ich erst viel später gestoßen
Naja, inzwischen sind meine Kinder Teenager und die Welt hat sich seit meinem Traum nicht gravierend verändert.

2.) Sommer 2004. Ich träume im wahrsten Sinne des Wortes von einem Traumstrand wie aus dem Reisekatalog, super Wetter, Sonne, Sand und Meer. Nicht sehr überlaufen, nur wenige Leute hier und dort, die Spaß haben und den Urlaub genießen. Unter anderem auch ein (mir unbekannter) Vater mit einem kleinen hellblonden Jungen, etwa 1-2 Jahre alt, auf dem Arm. (Keines meiner eigenen Kinder ist so hellblond). So halb erlebe ich das Geschehen aus der Sicht eines unbeteiligten Zuschauers, so halb aus der Sicht des kleinen Jungen. Der Vater steht mit dem Rücken zum Meer und unterhält sich lustig mit irgendjemandem, während das Kind über seine Schulter hinweg aufs Meer schaut. Mit dem Blick aufs Meer schlägt die Stimmung plötzlich um, denn das Kind sieht eine riesige, furchterregende Welle mit rasender Geschwindigkeit auf sich zukommen. Es fängt an zu weinen und zu schreien und ich bin jetzt ganz in seiner Perspektive drin, sehe und erlebe alles aus seinen Augen. Alles ist nur noch brüllende Angst. Angst. Angst. Angst. Todesangst.
Anm.: Im Dezember 2004, nach dem furchtbaren Tsunami in Asien, erkannte ich in dem Jungen aus meinem Traum das schwedische Kleinkind Hannes wieder, das nach der Katastrophe verwaist aufgefunden worden war und dessen Bild um die Welt ging. Der echte Tsunami hingegen sah ganz anders aus als die Welle in meinem Traum. Natürlich hab ich mir wieder und wieder Videos von dem Tsunami angeschaut - er war aber ganz anders als ich mir einen Tsunami immer vorgestellt hatte, nämlich viel unspektakulärer, niedriger und langsamer, mehr wie eine schmutzige Walze, die strömt, aber keineswegs rast.

3.) Eine Freundin von mir, die in Nordbayern lebt, hatte 2015 diesen Traum:
Sie schaut aus dem Fenster ihres Wohnhauses (4. Stock) und sieht eine Welle über die Stadt kommen. Dann sieht sie überall nur noch Wasser. Alles ist unter Wasser, bis auf einige höhere Gebäude. Der Himmel ist blutrot gefärbt und sie weiß, dies steht für all die Menschen, die ihr Leben lassen mussten. Auch sie selbst und ihr Baby sind in Gefahr, denn das Wasser steigt immer noch an. Das Schlimmste für sie ist, dass sie nicht weiß, wie sie ihr Kind retten soll, denn es gibt keinen Ausweg mehr. Sie weiß ganz genau, sie und ihr Kind sind hoffnungslos verloren.
Anm.: Der Traum hat sie sehr verängstigt, daher fragte ich sie, woher denn in Nordbayern so viel Wasser herkommen soll, also aus welcher Himmelsrichtung sie im Traum die Welle herkommen sah. Sie sagte aus Süden - aber das ergibt doch geographisch überhaupt keinen Sinn.