kleines problem am rande... (Freie Themen)

detlef, Mittwoch, 04.01.2023, 01:24 (vor 479 Tagen) @ Leseratte (672 Aufrufe)

moin,
.

... über einzelne Überlebende ihr Wissen weitergegeben habe. ...

die idee einzelner ueberlebender, welche ihr wissen weitergaben ist ja nicht neu.
die wird ja immer wieder bemueht, wenn es um "aus dem Nichts" aufgetauchte kulturen geht, wo der eindruck besteht, dass die aeltesten zeiten hoeher entwickelt waren, als spaetere.

dafuer sprechen ja auch einige mehr oder weniger glaubhafte hinweise.
das astronomische "uhrwerk" aus dem mittelmeer und sein moderner nachbau; die gefundenen "hausmacher-batterien"; die, selbst unserer heutigen ueberlegenen, steinbearbeitungsmethoden; "flugzeug beschreibungen" in wort und kunstgegenstaenden; das astronomische wissen der praecolumbianer und auch anderer; die erwartung der rueckehr der goetter, bzw gottaehnlicher weiser, in vielen kulturen. usw.

ich frag mich bloss immer wieder, wie das funktioniert haben koennte. die weitergabe von wissen haengt ja von einer ganzen reihe von begrenzenden faktoren ab.

der niveau unterschied zwischen lehrer und schuelern. (was koennte ein atomphysiker einer gruppe von jaegern und sammlern beibringen?) (man schaue bloss auf die probleme, immigrantenkindern "modernes" standardwissen beizubringen)

die art des wissens der jeweiligen lehrer.
ein astronom koennte zwar die sternbilder lehren, und einigen wenigen hochintelligenten schuelern die berechnungen der "bewegungen" beibringen. oder die ausrichtung und maße der piramiden mitteilen.
aber, um stonehenge, die pyramiden oder die mayatempel zu bauen, haette der astronom wohl noch einen kumpel gebraucht, der steinmetz/ingeneur war. und nen logistiker, sowie nen agraroekonomen wegen der arbeiter.

bevor ich das jetzt noch breiter auswalze, nur noch eines: den individuellen zeitfaktor.

bei den schuelern wird der wohl in jedem falle gleich sein. je juenger, um so leichter werden neue ideen aufgenommen. mit zunehmendem alter werden die dann , im positivsten fall, auch begriffen und vielleicht sogar verfeinert.

was aber ist mit den lehrern? also den ueberlebenden einer vorherigen hochkultur? (mal abgesehen von den oben angesprochenen problemen durch gesellschaftliche arbeitsteilung - also wissensluecken beim einzelnen)
ein junger, kraeftiger ueberlebender hat 40 bis 60 jahre zeit, um "seinen" steinzeitlern was beizubringen.
ein fuenfzigjaehriger aber nur 20 bis 30 jahre.
also, die erfahrendsten lehrer haben am wenigsten zeit, ihr wissen weiterzugeben.

irgendwie sagt mir mein lebenslang gehegter und gepflegter pessimismus, dass in der idee einzelner ueberlebender als wissensmultiplikatoren zuviele "wenns" drin stecken.

ob das nicht vielleicht eher "kolonien" der hochzivilisation(en) in rueckstaendigen gegenden waren?
die dann den (heutigen) fehler der europäer vorwegnahmen, zu geringe zahl durch auffuellung mit minderentwickelten auszugleichen?

gruebelgruss,d


Gesamter Strang: