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Re: Ein Mönch in einem Kloster auf einem Berge (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 09.06.2009, 12:49 (vor 5449 Tagen) @ randomizer (4935 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 09.06.2009, 13:05

Hallo!

Bei Rocco haben wir einen Mönch, der in dem Kloster am Fuße des Berges Sinai eine Vision gehabt haben soll.

Bei Hilarius haben wir einen Mönch, der in dem Kloster auf dem Berge Jasna Gora eine Vision gehabt haben soll.

Zwischen beiden Texten bestehen auch sonst Ähnlichkeiten, die ein wortwörtliches Abschreiben nahe legen.

Rocco soll allerdings erst 1840 entstanden sein, während Hilarius wohl schon 1831 gedruckt wurde.

Damit muß der Roccotext zwangsläufig älter sein als 1831 und die Person Roccos kann so nicht existiert haben, denn er soll die Vision im Angesichte des Todes 1840 gehabt haben.

Der kleinste gemeinsame Nenner beider Sehergeschichten ist, daß ein Mönch in einem Kloster auf einem Berge eine Vision gehabt haben soll. Das ist ein Element, das beiden Quellen zugrunde liegt und verschieden ausgestaltet wurde.

Darüber hinaus scheint der Roccotext - obwohl jüngeren Datums - allgemein näher am Original zu sein, bzw. diesem ganz zu entsprechen, weil er viel genauer ist und kaum oder nicht falsches enthält. Hilarius indes ist viel verwaschener und enthält falsche Aussagen sowie Elemente, die offenbar aus anderen Quellen stammen.

Meine Vermutung geht also dahin, daß es einen Text gibt, der jüngstens 1831 entstanden sein kann, in dem ein Mönch aus einem Kloster auf einem Berge eine Vision wiedergibt.
Dieser Text liegt sowohl Rocco zugrunde, als auch Hilarius.
Bei Hilarius scheint es mir darüber hinaus der Fall zu sein, daß jemand aus verschiedenen richtigen und falschen Quellen - unter anderem der Rocco-Urquelle - Elemente entnommen und "stieglitzmäßig" zusammengeschrieben hat, so daß wir tatsächlich, obwohl Hilarius älter ist als Rocco, in ihm eine falschere Quelle vor uns sehen.

Voneinander abgeschrieben haben wohl beide nicht. Sie gehen vielmehr auf eine gemeinsame ältere Quelle zurück.

(Obiges setzt natürlich den Fall voraus, daß Hilarius 1831 tatsächlich dem uns bekannten Text entspricht.)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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