umstrittene Quelle (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Freitag, 18.03.2011, 19:24 (vor 4794 Tagen) @ DeLol (3435 Aufrufe)
bearbeitet von Ulrich, Freitag, 18.03.2011, 19:36

Hallo DeLol,

Sagt mal, in wie weit deckt sich der Brief von Albert Pike mit den Schauungen für den 3ten Weltkrieg?

...

Ist alles Humbug in diesem Brief oder gibt es Deckungen mit Schauungen?

diesen Brief hat meines Wissens noch niemand gesehen.
Weite Verbreitung erhielt die Behauptung, daß dieser angeblich von Pike verfasste Brief existiere, durch William Guy Carr in dessen Buch "Pawns in the Game", in dem er soweit korrekt Cardinal Caro y Rodriguez, den Autor von "The Mystery of Freemasonry Unveiled" zitierte, der behauptete, der Brief wäre im Britischen Museum einsehbar.

In seinem später veröffentlichten Buch "Satan, Prince of this World" ruderte William Guy Carr zurück und gab in einer Fußnote zu, daß der fragliche Brief sich doch nicht (mehr) im Britischen Museum befände.

Inzwischen gibt es wohl eine schriftliche Stellungnahme des Britischen Museums, die besagt, daß es niemals im Besitz eines derartigen Dokuments war.

Das hindert Carr's Abschreiber aber nicht daran, ohne Prüfung dieser fragwürdigen Quellenlage so zu tun, als wäre bewiesen, daß dieser Brief existiert.

Es gibt Hinweise, daß die ursprüngliche Quelle der Behauptung für die Existenz diesen Briefes auf Edith Starr Miller zurückgeht.

Wenn dies stimmt, wird das Eis noch dünner, weil diese sich in Ihren Büchern nachweislich auf den ursprünglich
anti-katholischen Journalisten Marie Joseph Gabriel Antoine Jogand-Pagès bezog, der unter dem Pseudonym "Leo Taxil" nach seiner (nur vorgeblichen) Konvertierung zum Katholizismus einen legendären Hoax in die Welt setzte, um die Freimaurerei zu verunglimpfen, was er erst Jahre später zugab.

Damit ist Deine Frage nach Übereinstimmung mit den Schauungen für den "3ten Weltkrieg" (wenn diese Bezeichnung dann rückblickend überhaupt angemessen wäre) natürlich nicht beantwortet, sondern nur die Quelle in Frage gestellt.

Der Untergang der Titanic wurde (in verblüffenden Details) in Romanform, die Entwicklung der Raumfahrt in Romanen von Jules Verne, langfristige politische Entwicklungen in den (gefälschten) "Protokollen..." vorausgeahnt, was in den ersten beiden Fällen wohl nicht einmal "beabsichtigt" war.

Dieses Phänomen erscheint mir plausibler, als aus Übereinstimmungen von Inhalten dieses fiktiven Briefes mit den überlieferten Schauungen auf dessen tatsächliche Existenz, und letztlich auf die Existenz der darin beschriebenen Verschwörung zu schliessen.

Gruß
Ulrich


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