Re: konfessionell gebunden hast Du gesagt
Geschrieben von Starfire am 21. März 2005 08:20:24:
Als Antwort auf: Re: konfessionell gebunden hast Du gesagt geschrieben von FranzLiszt am 20. März 2005 23:20:08:
meine Vorstellung ist halt, dass irgendein Unterricht besser ist als gar keiner. Wer etwas nicht kennt, kann es weder er-kennen noch beurteilen, also nicht wählen.
Was ist an einem Ethikunterricht in dem alle Religionen gleichermaßen behandelt werden dann schlecht?
Als Spezialist für geistige Kurzschlüsse sehe ich auch, dass hier Religionsunterricht automatisch mit konfessionell gebundenem Religionsunterricht gleichgesetzt wird. Selbst denke ich aber geradeaus. Reli ist Reli.
Der Ausdruck "Reli ist Reli" ist semantisch gleich null. Der Religionsunterricht unterscheidet sich von Schule zu Schule, von Lehrer zu Lehrer, von Bundesland zu Bundesland. Ich habe in meiner Schulzeit mehrere "Religionspädagogen" und Pfarrer genießen dürfen. Bis auf einen, waren alle konfessionell gebunden und haben ausschließlich die christliche Lehre behandelt. Selten ein Blick über den Tellerrand und der war mit Ablehnung und Unwissen verbunden. Eine einzige Lehrkraft hat in ein paar Aushilfsstunden, weil der Reli-Lehrer krank war, versucht uns die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen aufzuzeigen und einen "religionsideologisch" unverstellten Unterricht zu machen. Alle anderen "Religionspädagogen" machten einen mehr oder weniger streng konfessionell gebundenen Unterricht. Nachträglich betrachtet, manipulativ und einseitig. Daran hat sich, wenn ich die Berichte der Kinder meiner Freunde höre, nicht viel geändert.
Die Frage ist noch, was ist alles Religion? Aus den "Werten", die von der Regierung als Unterrichtsthema angeboten werden, kann man auch eine Religion machen, genauso wie aus dem, was die Naturwissenschaft liefert bzw. treibt.
Das ist überall so, wo ein Glauben vermittelt wird. Manipulation, Lügen, Falschheit, wirst Du überall finden. Du kannst nicht den üblichen "Reli-Unterricht" gut finden und gegen Ethik sein. Beide vermitteln abstrakte Werte und zwar unterschiedliche. Beide Fächer sind von Bundesland, Lehrplan und Lehrer abhängig. In 6 Stunden Ethik habe ich mehr über Religionen erfahren und gelernt als in 6 Jahren "Reli-Unterricht".
Daher ist jegliche Beschäftigung mit Religion in der Schule besser als gar keine. Das auf den Knien rutschen und so weiter kann man ja auch z.B. in Mathe treiben - "oh Du allmächtige Null". Sollen das wirklich die Argumente gegen Lernen sein?
Umgekehrt kann ich Rechnen auch weglassen, weils die Eltern schon vorleben u.s.w.Also lassen wir das Thema Religion in der Schule weg. Wen interessiert denn schon, warum da so Kirchen rumstehen, oder warum der Papst im Ersten kommt? Was brauchen wir auch Kultur und Gesellschaft? Es gibt doch PCs und Google.
Das ist Polemik. Ich habe mehrmals geschrieben, daß ich Unterricht "über" Religionen befürworte. Aber über alle - nicht einseitig ein christliches oder islamisches oder jüdisches Weltbild, wie es meist der Fall ist. Das sollte eigentlich aus meinen Beiträgen eigentlich klar hervorgegangen sein.
StarFire
- Re: bin FÜR Ethikunterricht, bin gegen Verbote (n/t) FranzLiszt 21.3.2005 09:04 (1)
- Also, wo sind dann unsere Differenzen? (n/t) Starfire 21.3.2005 20:07 (0)