Re: Da WIRD auch der deutsche Weg hinführen!

Geschrieben von werner am 07. März 2005 20:17:

Als Antwort auf: Re: Da WIRD auch der deutsche Weg hinführen! geschrieben von detlef am 07. März 2005 13:06:11:

Ich warte schon lange drauf, daß die Obdachlosen endlich so zahlreich vor den dicht umzäunten Abfallcontainern der Supermärkte erscheinen, daß es sinnlos wird, abzusperren und der Sicherheitsdienst sich auch nicht mehr traut, anzuhalten.

Ist doch eine Unverschämtheit, erst die Obdachlosen von den Tonnen auszusperren, um dann mit viel Verwaltungsaufwand über Tafelvereine dasselbe Zeug von oben herab wieder an sie zu verteilen.

Es macht mich immer wieder wütend, daß sich Deutschland immer noch Strukturen leistet, die Randgruppen gezielt demütig und passiv hält - Almosenempfänger eben - statt deren Eigeninitiativen zuzulassen.....von Unterstützen rede ich garnicht, nur zulassen.
Stattdesen gibt's bei Eigeninitiative von sozial schwachen Randgruppen regelmäßig niederhaltende Ordnungsmaßnahmen der Regierenden.

In diesem Zusammenhang halte ich Hartz 4 für eine Verbesserung. Es ist ein zaghafter Ansatz, in die richtige Richtung zu denken, nach 40 Jahren konsequenter "Passiv-(Käfig)-haltung" von sozial Bedürftigen.

In dem Zusammenhang ist es auch sehr schade um Moshammer. Der war doch der erste und einzige der Münchner Schickeria, der sein auch immer weniger werdendes Geld und seine Prominenz dazu verwendet hat, die Lage der Obdachlosen zu verbessern und sie überhaupt mal ins Bewußtsein zu heben.

Der Rest der Münchner vom Studenten bis zum Oberbürgermeister übt sich doch im Schönreden und sieht schon in jedem bewohnten Bauwagen eine Verslummungstendenz, die dringend beseitigt werden muß.


Darauf, daß sich trotz aller Passivierungsmaßnahmen die Macht derer formiert, die auf der Straße und von der Straße leben, warte ich schon lange.

Je eher, desto besser, denn umso höher ist m.E. die Chance, daß daraus kein raubender und plündernder Mob wird, sondern eine die Gesellschaft von unten erneuernde positive Gegenbewegung zum gegenwärtigen Haifischkapitalismus.

In der Kreativität und Solidarität derer auf der Straße liegt ein Potential für die Zukunft, denke ich.
Klar, meistens schwimmt's in Alkohol.....
aber es ist noch sehr viel Engagement abrufbar, wenn nicht ständig , bildlich gesprochen, gleich ein Stiefel draufteten würde.

Gruß
werner



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