Ja, und ?

Geschrieben von NoPasaran am 06. März 2005 16:53:35:

Als Antwort auf: Josef Fischer, Außenminister der BRD - ein Lebenslauf geschrieben von Harri am 05. März 2005 15:23:

Hallo Harri,


dieser Lebenslauf beschreibt exakt einen Typen, der es, frei nach Sinatra, 'my way' did. Dazu brauchst Du immenses Selbstbewußtsein, eine gewisse Portion Eitelkeit, ein Prise Brutalität, und etwas, womit du andere dominieren kannst. Das ist bei Fischer, unter anderem, aber an prominenter Stelle, das Mundwerk.

Heißt: Ich würd' diesen Typen überhaupt nicht gern in meinem Lebensumfeld haben. Aber als Vizekanzler und Außenminister ist er mir allemal noch lieber als das, was die realistische Alternative, a.k.a. Opposition, auf's Spielfeld brächte, wirtschafts- wie innen- wie außenpolitisch.

Diese momentan an den Schalthebeln zumindest eines Teiles der Macht im Zusammenhang mit Deutschland sitzende rot-grüne Regierung hat nämlich etwas getan - aus welchen wahltaktisch (mit)motivierten Gründen auch immer, aber: Sie haben's mit dem Wind des aktuellen Zeitgeistes gemacht, um Wahlen zu gewinnen, und nicht mit Schwarzgeld von Schweizer Konten, angeblich vermacht von "jüdischen Mitbürgern", nicht wahr, Herr Roland "Brutalstmögliche Aufklärung" Koch ? In der Preisklasse läge nämlich die realistische Alternative zu Rot-Grün, und was dann in Sachen Wirtschaftspolitik los wäre, aber aua, Schmerz laß nach - diese rote-grüne Regierung hat etwas getan, dessen Tragweite noch nicht offensichtlich ist: Sie hat Deutschlandd aus dem Irakkrieg herausgehalten.

Diese Entscheidung hat karmisches Gewicht, und das wird sich erst noch weisen, das ist noch nicht offenbar.

Unter einer - damals eben - CDU/FDP-Regierung wären jetzt deutsche Soldaten im Irak, dessen bin ich mir ziemlich sicher.

Siehe auch: Roland Kochs Drohungen gegen den süddänischen Wählerverband in Schleswig-Holstein. Das ist das Staatsverständnis dieser Leute.

Nochmal: Ich glaub', ich könnt' den Fischer realiter keine zehn Minuten ab, aber gleichzeitig: Das ist ganz gut, daß der da ist, wo er ist. Nämlich: Absolut nicht das Gelbe vom Ei, aber: Da wär' noch viel schlimmeres möglich, und der Bundesaußenjoschka steht auf der 'Nicht-so-ganz-das-Gelbe-vom-Ei'-Skala bei weitem nicht so hoch wie die realistische Alternative auf der 'Hopperla-das-kann-aber-noch-sehr-viel-schlimmer-kommen'-Skala.

Und mein Schandmaul widersteht, wie üblich, der Versuchung nicht, die realistische Alternative kurz angeschrägt darzustellen. Also: Liebe Kinder, hier kommt die heutige Gute-Nacht-Geschichte, vorgelesen vom Merkel - ja, Kinder, das Merkel ist wieder da, da freut ihr euch doch sicher, oder ? -, und die Geschichte, ein Märchen aus dem Morgenland südlich des Weißwurstäquators, heißt: Edi Gaga und die vierzig Stoiber.

Ach ja, und dann bleibt noch Bruder Schwesterwelle, und ich merk' grad, daß mir sexuelle Diffamierung nicht liegt, ergo lassen wir' an dem Punkt, aber - ich mein': ehrlich - der Typ scheint mir ganz nett gestört, irgendwie. Der, wenn ich ihn reden hör', kommt mir immer vor wie eine Persiflage auf sich selber, nämlich auf einen fürchterlichen Wichtigmacher, aber gegeben von einem völlig inkompetenten Persiflator. Will sagen: Bruder Westerwelle ist Realsatire pur.

Okay, und sowas dort, wo jetzt Rot-Grün sitzt ?

Bloß nicht, Bruder, bloß nicht.


lg NoPasaran


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