Messer, Macheten, Beile und sonstige Klingenwerkzeuge

Geschrieben von Wizard am 08. Februar 2005 13:33:41:

Hallo Leute,

weiter unten war ja eine nette "Schlacht" über des Thema.

Da das Ganze nun ein paar Tage her ist, werden sich die Gemüter wohl wieder abgekühlt haben und ich kann wohl ohne Probleme meinen Senf dazu abgeben ;-))

... den ich übrigens auch schon in anderen Foren kund getan habe.

Zuerst mal, ihr habt alle Recht. Jeder auf seine Weise. Ich selber habe viele Jahre damit zugebracht mir das ideale Fahrtenmesser herauszusuchen und hab am Ende mein Erstes wieder herausgekramt. Das Ding hat nun schon locker 30 Jahre auf dem Buckel und hat die meiste Zeit nicht in irgend einer Schublade herumgelegen. Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Matrosenmesser von Löwe (gibt es auch von anderen Herstellern), mit nicht rostfreier Klinge. Nach meinen Erfahrungen das ideale Fahrtenmesser, wenn es gut gepflegt und geschliffen wird. Es ist relativ leicht, stabil, und für fast alles zu gebrauchen. Für den Nahkampf würde ich aber eine andere Wahl treffen, was hier aber im Moment nicht im Vordergrund steht.

Neben dem Fahrtenmesser (das Modell hat mittlerweile jeder in meiner Gruppe und es kostet etwa um die 10 bis 15 Euro) hat jeder bei uns noch verschiedene Taschenmesser im Gepäck. Ein kleines und flaches mit zwei Klingen (zusammengeklappt etwa 80 x 6 mm) befindet sich im Brustbeutel. Ein etwas größeres hat jeder in den Hosentaschen und es befindet sich noch ein Taschenmesser im Rucksack. Die Taschenmesser sind bei den meisten in unserer Gruppe verschieden, jeder hat halt das genommen, was gefällt oder was zu bekommen war. Einige der Taschenmesser dienen als Notreserve (Brustbeutel / Rucksack) oder zum Gebrauch für feinere Arbeiten, wo man nicht unbedingt das Fahrtenmesser braucht. Wichtig ist halt nur, das die Taschenmesser sich gut handhaben lassen und leicht zu schärfen sind. Ich bevorzuge auch hier nicht rostfreie Klingen.

Axt / Beil gegen Machete
Bei uns ist aus mehreren Gründen beides im Gebrauch / in der Ausrüstung. Wohl gemerkt in der Ausrüstung und nicht am Mann oder der Frau. Dort landet es nämlich nur beim Gebrauch.

Macheten
Wir haben deren mehrere, ganz billige von Westfalia bzw. von irgend einem Campingausrüster. Die Klingen sind nicht rostfrei und auch nicht in irgendeiner Form übermäßig gehärtet. Weniger Härte = weniger Bruchgefahr. Die Klinge verbiegt und kann gerichtet werden. Die billigen Plastikgriffe wurden durch selbstgefertigte aus Holz ersetzt und die Klingen Teilweise mit der Flex vorsichtig umgearbeitet. Der Vorteil, sie sind leichter als Beile und mit ihnen lassen sich einige Arbeiten leichter und schneller ausführen. Aufbewahrt werden sie in den Zeltbündeln. - Wir haben zwei Igluzelte in der Ausrüstung, die eigentlich für je zwei Personen gedacht sind. Man kann aber auch noch recht bequem mit vier oder fünf Personen drin schlafen. In eben diesen zusammengepackten Zelten befindet sich bei den Zeltstangen je eine Machete. Die übrigen Macheten werden von ihren Besitzern außen am Rucksack getragen oder am Fahrrad befestigt. –

Äxte oder Spalthammer
sind für den Transport zu Fuß einfach auf die Dauer zu unhandlich und zu schwer. Wer plant ausschließlich per Schusters Rappen unterwegens zu sein, sollte sich das nicht antun. Wir haben sowohl Axt, als auch Spalthammer, allerdings auf einem der Fahrradanhänger. Beile haben wir auch und zwar in der normalen Standart Ausführung, ein unbearbeitetes Gipserbeil und ein selbstgefertigtes. Die Beile werden auf den Fahrradanhängern transportiert oder am Rucksack befestigt.
Vorteil eines Beils gegenüber einer Machete.
Man kann damit besser größeres Holz hacken und Pflöcke / Heringe einschlagen.

Beim Handwerkeln habe ich übrigens viel öfter eine Machete in der Hand als ein Beil / Axt / Spalthammer. Ich kann damit viel schneller und sauberer ein Stück holz zum schnitzen oder drechseln entrinden und zurichten. Im vorderen Teil ein Lappen um die klinge gewickelt lässt sie sich beidhändig wie ein Ziehmesser handhaben. Das "Ernten" von Haselnuss und Weide geht damit meistens auch viel schneller. Schilf und Mais beschaffen übrigens auch ;-))

Fazit:
Meine Erfahrungen müssen nicht auch zwangsläufig für andere Gültigkeit haben. Jeder muss da selber herausfinden was ihm gefällt.

Zuckerrohr und / oder Urwald haben wir hier nicht, aber leicht zweckentfremdet ist auch in D. und Europa eine Machete nicht sinnlos. Ein Modell für zig Euronen muss nicht sein, eine für 5 bis 10 Euro tut es auch. Wenn nicht sogar besser wenn man den Griff austauscht. Fahrtenmesser für zig Euro muss auch nicht sein, wenn man was sehr gutes für 10 bis 15 Euro bekommen kann.

Aber wie schon gesagt, meine Erfahrungen. Was der / die Eine oder Andere daraus macht und ob sie überhaupt verwendet werden, ist dann deren Sache.

MfG

Wizard


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