Re: Bin ich/sind wir genügend vorbereitet?

Geschrieben von MiWi am 22. August 2004 16:41:01:

Als Antwort auf: Bin ich/sind wir genügend vorbereitet? geschrieben von Beobachter am 22. August 2004 13:47:47:

Hallo Beoachter,

wenn wir hier schon so ESO sind, möchte ich noch einen Ausschnitt aus einer Seite bringen, die ich einmal gefunden habe, von der ich aber leider nicht mehr weiß, wo sie stand:

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Nichts im Weltall bleibt in einem unveränderlichen Zustand. Nicht fürs ruhige Leben wird das Kosmische Bewusstsein auf der Erde inkarniert, sondern für Erwerbung der Erfahrung und Erschliessung des noch nicht Erkannten. In einem unablässigen Strom von Existenz der Menschenseele gibt es nichts und kann nichts vorhanden sein, womit sich die Seele identifizieren könnte.

Ein Dsen-Meister wurde danach gefragt, ob das Glück in dieser stets verändernden, mit Gefahr und Überraschung erfüllten Welt möglich ist?

Einen Schluck Wasser aus einem einfachen Tontasse getrunken, antwortete der Meister: "Diese Tasse ist für mich schon zerbrochen, obwohl sie mir ausgezeichnet auch weiter dient: darin wird Milch und Wasser sehr gut aufbewahrt, und ich liebaugle nicht selten mit Vergnügen mit einer alten Bemalung darauf. Aber sie kann jeden Augenblick vom Regal fallen und sich
zerbrechen. Dann sage ich nur: "Nun, also, dies ist geschehen…"

Aber solange die Tasse nicht zerbrochen ist, ist jeder Augenblick, wenn ich mit deren Hilfe Frische und Wohlgeschmack von Getränken geniessen kann, für mich sehr wertvoll. Genauso wie mein Körper, - für mich ist er tatsächlich schon zerbrochen, schon tot, und dazu kommt zu einer gewissen Zeit, bisher aber ich ihn habe, kann ich mit dessen Hilfe jeden Augenblick, den mir das Leben schenkt, geniessen, und wenn einmal die Zeit meiner Abtrennung vom Körper kommt, sage ich nur: "Nun, also…"

Jeder Augenblick unseres Lebens ist gerade dadurch wunderbar und wertvoll, dass er so ist, wie er ist, dazu kann man nichts zugeben und es wäre dumm, an die Rose, die an und für sich schön ist, noch die Blütenblätter der Tulpe anzuhängen. Seid ihr nicht fähig, die Schönheit der Rose wahrzunehmen, so werdet ihr sie nie wahrnehmen, wie ihr sie auch schmücken möget. Das Leben ist nur dann gut, wenn wir jeden Augenblick des Lebens vollständig und bedingungslos annehmen, ohne zu überlegen, ob er gut oder schlecht ist, ob er für uns vorteilhaft oder nachteilig ist.

Wir alle sind seit langem tot. Das ist einfach Glück, dass ihr bisher das Leben geniesst, mit euren Verwandten, Freunden und sogar Feinden, die, beiläufig gesagt, auch seit langem tot sind, verkehren könnt. Wir alle sind gleichzeitig und Augenzeuge, und Beobachter, und Zuschauer, und Druchführende. Können denn dabei Angst, Zweifeln oder negative Emotionen aufkommen?

Von welchen Prioritäten, Anhänglichkeit und Bevorzugung kann dann die Rede sein? Jeder Augenblick ist Ewigkeit, verstärkt durch seine Einzigartigkeit.

Jeder Mensch ist Ewigkeit, verstärkt durch seine Individualität. Alles in diesem Leben soll in seiner ursprünglichen Form angenommen und betrachtet werden, sondern nicht danach, wenn unser verzerrter und seit langem gestorbener Verstand dies mit dem Gewand aus eigenen Illusionen bekleiden wird. Wir sind keine Opfer des Lebens, sondern glückliche Besitzer eines einzigartigen und wertvollen Preises, dessen Name "das Leben" ist. Das Leben ist die Möglichkeit für die Seele für neue Erwerbungen, Ansammlungen, zuletzt, für Aufwachen.

Können denn da irgendwelche Verluste sein? Im Leben kann Platz nur für Liebe und Wahrheit sein. Das übrige wird von uns selber erdacht. Hier, auf der Erde erleben wir das, was das objektive Leben zu nennen ist, und je nachdem wie unser
Bewusstsein der Feinen Welt immer näher gebracht wird, werden wir immer subjektiver; die Bewohner vom Jenseits werden, umgekehrt, immer objektiver, soweit für die Seele ihre Zeit für ihre Verkörperung in einem neuen Leben auf der Erde kommt.

Es lohnt sich nicht, mit Aneignung des ganzen Obengesagten zu eilen und den Verlauf des Lebens sofort heftig zu ändern, - dies muss man sich nur gut einprägen. Dass euch nicht gelingen wird, in diesem Jahr zu schaffen, könnt ihr im nächsten schaffen. Werdet ihr aber eilen und verwirrt sein, so werdet ihr fast nichts erreichen.

Die Ewigkeit ist ein recht langwieriger Zeitraum für vollständige Entwicklung des Menschengeistes. Sie ist, sozusagen, für diesen Zweck vorherbestimmt. Eigentlich verschwendet der Mensch NIE seine Zeit, er sammelt aus allem seine Erfahrung. Sogar unsere sämtlichen Fehler sind ein wertvoller Teil unserer Erfahrung.

Die einzige traurige Seite des Todes besteht darin, dass der Durchschnittsmensch für sich als solchen und für künftige Existenz seiner Seele daraus sehr wenig Nutzen zieht, indem er über den Sinn seiner irdischen Existenz nicht nachdenklich wird und auch im weiteren so lebt, wie er früher zu leben pflegte, auf dem seinem schwachentwickelten Bewusstsein entsprechenden Niveau.

Nur durch die Überzeugung davon, dass die Kette der Leben in der Existenz der Seele praktisch unendlich ist, kann man getröstet werden. Wir alle sind Glieder einer grossen und unzerreissbaren Kette eines Einheitlichen Lebens. Alle Glieder dieser Kette ohne Ausnahme – wie sie auch klein seien und wie unwesentlich sie uns auch nicht scheinen würden – haben ihren eigenen, in diesem Zeitpunkt unvermeidlichen Platz, und diese ganze, stets sich bewegende Kette ist eine Kreisbewegung, d.h. Symbol von Ewigkeit.

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Dies ist meines Erachtens eine beachtliche Geisteshaltung.

Schönen Sonntag noch
MiWi


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