Re: Anne und die Große Weissagung
Geschrieben von Röde Orm am 22. August 2004 13:38:04:
Als Antwort auf: Anne und die Große Weissagung geschrieben von MiWi am 21. August 2004 01:11:20:
Hallo MiWi
>Aussagen wie "Jesus Christus musste für uns Menschen am Kreuz sterben, um uns alle zu erretten" ähneln in ihrer Struktur und Denkweise Aussagen wie "die Endzeit muss kommen, da wir Menschen zu weit gegangen sind - danach wird das goldene Zeitalter kommen".
>Nach meinem Dafürhalten könnte eine historische Hinrichtung, falls man denn die Evangelien wirklich als historische Berichte verstehen *will*, und nicht als Kraft Gottes bzw. Lebenswerk Jesu Christi, keine Errettung der Menschheit bewirken. Aber das gegenwärtige, über die Jahrhunderte gewachsene christliche Glaubenssystem ist derartig stark auf Tod und Auferstehung ausgerichtet, dass dieses Modell auch für die äußere Welt herhalten muss.
>Ich erinnere an die 2000-jährige Naherwartung des Weltuntergangs. Hier sind die Expertisen von Prof. Bender zu den Feldpostbriefen verlinkt. Prof. Bender meint in seinem 2. Artikel (vgl. Einleitung): "Es wird gezeigt, daß Signale einer Endzeit in diesen Prophezeiungen - Naturkatastrophen, die "große Finsternis", Strafgericht Gottes etc. - zum eisernen Bestand der "Großen Weissagung" gehören und zum Teil bis auf die Apokalypse zurückgehen".
>Ja, da könnte man fast glauben, dass das Christentum schon immer auf Untergang programmiert war. Mir gefallen daher Aussagen wie:
>>sie meinte daraufhin, dass wir die Ereignisse „nicht“ mehr abschwächen können, da wir Menschen zu weit gegangen sind, bzw.
>>da nun alles miteinander verflochten und verbunden ist, lässt sich die „Reinigung“ (klingt so schön positiv *gg*) nicht aufhalten und auch nicht abschwächen
>ganz und gar nicht, aber sie scheinen tief in der Volksseele des christlichen Abendlandes verhaftet zu sein, und der Ereignissog ist schon sehr stark geworden.DU sprichst sicher von einer von einer Prophezeiung, die ich erfüllen müsste, weil alle daran glauben bzw. arbeiten. Dieses finden wir aber ja nicht nur im christlichen Glauben. Schau mal auf den Maya-Kalender. Wenn ich nicht irre, läuft der am 21.12.2012 ab. Auch dort wird im Glauben an die Erfüllung der Prophezeiung „hingearbeitet.“ Entgegen halten können wir die sich nicht erfüllten Prophezeiungen in den Jahrhunderten oder Jahrtausenden. Ich las mal irgendwo, dass zum Jahrtausendwechsel 1000 nach Christi die Leute vorher ihre Ernten vernachlässigten, weil es ja keinen Sinn mehr machte weiter zu planen, da dann ja alles vorbei wäre. Das stellte sich natürlich als Irrtum heraus, sonst säßen wir hier ja nicht mehr. Die Folge war ein Hungerjahr.
Andererseits befinden wir uns seit Menschheitsgedenken erstmals in der Lage mit eigener Hand diese Apokalypse herbeizuführen. Wir vernichten unsere Lebensräume und Umwelt wie nie zuvor. Wir haben A-, B- und C-Waffen usw. Hinzu kommen noch gesellschaftliche Dinge, die sicher mitwirken. Gerade gestern hatte ich mal wieder die Muße in den Prophezeiungen zu lesen. Katharina aus dem Ötztal, Simon Maas und ähnliche. Was finden wir da? Die Leute werden irre gemacht, die Kinder kleiden sich wie Affen, Frau und Mann kann man nicht mehr unterscheiden usw. Dann letzte Nacht schaltete ich den Fernseher ein und zippte durch. Zu finden war Pornografie in Softart, wo ich Frauen gegenseitig verwöhnen etc. Nicht dass ich die Bilder nicht als angenehm empfinde *gg*, aber das Wertesystem geht völlig in die Hose. Über harte Pornografie mit Kindern, Tieren oder Folter brauchen wir wohl gar nicht reden. Die Menschen finden keinen Halt mehr, werden nicht mehr in die Gemeinschaft aufgenommen und rennen wie verirrte Schafe zur Schlachtbank. Auf Suche nach Orientierung bleiben einige Menschen alleine und verkümmern, andere schließen sich Organisationen an, die Halt versprechen, z.B. in der rechtsradikalen oder linksradikalen Szene, in Sekten usw. Dann gibt es noch die Flucht nach vorne unter dem Motto „Leben auf der Überholspur.“ Du brauchst nur hineingehen in unsere Gesellschaft und Dich in der Rolle des außen Stehenden begeben. Es ist nicht schön zu sehen, wie viele mit kaltem Herzen durch die Gegend laufen und diese Leute oder deren Lebenseinstellung noch als Vorbild oder zur Orientierung dienen.
Am Anfang steht der Gedanke. Das legt den Schluss nahe, dass wir uns bereits im Geiste in der Apokalypse befinden. Die ersten Wehen im Außen sind zu erkennen, seien es nun die modernen Kriege unserer heutigen Zeit, die Vernichtung von Glauben und Kulturen anderer Völker, die haltlose Vernichtung unseres Lebensraumes oder ganz im Kleinen der Umgang der Menschen untereinander in Gesellschaft und Familie. Die Apokalypse hat begonnen und die Menschen rennen wie die Lemminge Richtung Abgrund.
Meine Worte wirken jetzt recht hoch gestochen, vielleicht sogar theatralisch, aber es stellt sich auch dabei die Frage, was wir als einzelne Person tun können. Wollen wir im Erkennen des Geschilderten verzweifeln oder gar zerbrechen? Dann tun wir das bewusst, was bei anderen mangels Erkenntnis unbewusst geschieht. Nein, weil wir etwas erkennen, tragen wir auch die Verantwortung zum Handeln. Lass uns Vorbild für andere sein. Lass uns nicht ängstlich in die Zukunft blicken, sondern gefestigt in der Liebe zu uns und anderen. Wenn es doch eine beeinflussbare Zukunft gibt und wir entscheiden können welchen Weg wir gehen, so tragen wir, die Erkennenden, eine große Verantwortung und haben eine Aufgabe zu erfüllen.
Ich fragte Anne ja nicht ohne Grund, ob sich das abschwächen oder abwenden lässt. Auch wenn sie es verneinte, lebe ich trotzdem in der Hoffnung, dass es doch geht. Anne meinte darauf, dass das absolut richtig ist, denn ohne Hoffnung funktioniert es nicht. Also, es lohnt aufrecht weiterzugehen, anstatt sich dem „“Schicksal“ zu fügen. Das glaube ich!:-)
Och ja, in Sachen Jesus gehe ich lieber nicht ein. Er sei für uns gestorben zur Befreiung/Vergebung von Sünde. Ne ne, damit wälzen wir doch eigene Verantwortung ab. Das muss anders gemeint sein. Das ist aber nicht mein Themengebiet, weil ich doch manches völlig anders sehe. Das lädt nur zur Polarisierung ein, was uns oder mich kein Stück weiterbringt, im Gegenteil, wir leben dann das was wir eigentlich ja nicht sollen oder wollen.
Viele Grüße
Röde (heute mal mit apokalyptischen Gedanken *gg*)