Zusatzfrage mit Antwort an detlef

Geschrieben von Alceste am 17. Januar 2005 11:29:41:

Hallo Detlef,

Deine kleine Zusatzfrage ist bereits ins Archiv gerutscht, weshalb ich sie mal nach vorne hole.

>da gibst du mir aber eine menge zum nachdenken, und informationen suchen.
deshalb werde ich hier noch nicht antworten.

Wenn Du lange nachdenkst, kommst Du gar nicht zum Schreiben! Warum immer Vorbild sein wollen? Das hat so etwas Einschüchterndes. ;-))))

Der Stoff zum Nachdenken ist leider nicht von mir. Ohne die Bücher eines v. Arnim, Bavendamm, v. Bülow, Hankel, Schultze-Rhohnhof etc. wäre ich restlos aufgeschmissen. Ich kann nur versuchen, die jeweils wichtigsten Aussagen herauszuziehen und in eine halbwegs lesbare Form zu bringen.

Was diesem Verfahren an Originalität fehlt, macht es durch Seriosität wieder wett, weil man sich auf im weistesten Sinne wissenschaftliche Quellen stützen kann, wenn man den heiligsten aller heiligen Kühe ans Euter faßt.

>eine zusatzfrage: wie passen die probleme, die den usa durch den euro entstehen, in diene ueberlegungen?

Im Moment, glaube ich, haben die USA mit dem Euro überhaupt kein Problem. Der hohe Außenwert gegenüber dem Dollar paßt ihnen wunderbar ins Konzept, weil dadurch US-Exporte nach Europa erleichtert und Importe nach den Staaten erschwert werden. Die einzigen, denen der Eurotz Bauchweh macht, sind die Europäer selber. Jetzt wird sogar der Stabilitätspakt hochoffiziell auf den Friedhof geschickt.

Zwar wird durch den niedrigen Dollarkurs die Ölrechnung teurer - aber das gilt ja nur für den Fall, daß man das Öl auch bezahlt und nicht etwas stiehlt.

Das Projekt Währungsunion als solches paßt den Amis fabelhaft ins Konzept. Wenn man mal den Gedanken zugelassen hat, daß auf jeden Fall der Zweite Weltkrieg ein Globalisierungskrieg gewesen ist - vermutlich auch der Erste - (Bavendamm, Roosevelts Krieg), bekommt der Irrsinn auf einmal eine bemerkenswerte Logik.

Bevor eine wirkliche Weltregierung ins Amt treten kann, deren Ansätze wir in Gestalt der UNO bereits vorfinden, werden die verschiedenen Kontinente erst wirtschaftlich, danach politisch vereinigt, was ohne eine europäische Währungsunion ja gar nicht vorstellbar ist.

"Der Euro ist eine Frage von Krieg und Frieden."

Vor dem Hintergrund einer US-Politik, die ihren liberaldemokratischen/-kapitalistischen Internationalismus bis auf den heutigen Tag mit einer ununterbrochenen Folge von Angriffskriegen durchsetzt, erhält die kryptische Bemerkung Helmut Kohls eine fast schon apokalyptische Abgründigkeit.

Bis jetzt verläuft alles nach Plan. Sogar eine Weltwährung, der Globo, wird in sehr exklusiven Zirkeln projektiert (s. Hankel, Schachtschneider, Starbatty, Mundell, Süddeutsche Zeitung, Zeit).

Alceste




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