Re: Revolution! Aber woher, von oben oder unten?

Geschrieben von Alceste am 15. Januar 2005 18:41:11:

Als Antwort auf: Re: Glückliches Glück für die Rosa Hasis geschrieben von Bonnie am 15. Januar 2005 09:24:15:

Hallo Bonnie,

>Aber es ist das Perfide an der Demokratie, daß wir glauben, wir sind es ja selbst. Motto: Wir sind alle rosa Hasis und geben uns das Geld quasi selbst.

Du beschreibst den Eindruck, den uns eine in weiten Teilen hochkriminelle Politikerkaste vermitteln möchte, um ihre eigenen Machenschaften als Vollzug des Mehrheitswillens und Verwirklichung der Volkssouveränität auszugeben.

Nach dem Motto, "wir bestehlen Euch, bereichern uns und krönen unser Werk damit, indem wir das Land an seine Feinde ausliefern - aber Ihr habt das ja so gewollt".

Da sich nirgendwo energischer Widerspruch regt, der, nebenbeibemerkt, die Demokratie-Lüge offenkundig werden ließe, hat die politische Klasse den Anschein der Rechtmäßigkeit auf Ihrer Seite.

Ich sehe nirgendwo eine Bewegung, die die Aufforderung des Staatsrechtlers Hans-Herbert von Arnim verwirklichen möchte, der zur nachhaltigen Heilung unserer chronischen Verfassungsbeschwerden ein drastisches Mittel empfiehlt: Volksaufstand und Revolution (Fetter Bauch regiert nicht gern).

Doch wo soll die Revolution herkommen, wenn sich diejenigen, in deren elementarstem Interesse eine durchgreifende Veränderung der Machtverhältnisse liegen sollte, gegenseitig ans Leder gehen anstatt ihren Unterdrückern endlich den Laufpaß zu geben?

Damit bleibt lediglich die Hoffnung auf die Neuauflage einer "Revolution von oben". Aber Revolution, so Otto von Bismarck, einer der Vorfahren Hans-Herbert von Arnims, machen in Preußen/Deutschland nur die Könige.

Ich bin nun wirklich ein geschworener Feind aller autoritären Staatsformen, weil ich nichts so sehr hasse als fremdbestimmt zu werden, aber wenn ich mir die parlamentarische Demokratie anschaue, frage ich mich, ob wir tatsächlich in der besten aller möglichen Staatsformen leben.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir wird inzwischen schlecht, wenn ich das Wort "Demokratie" auch nur höre.

Angesichts dessen, was allmählich durchsickert, wie "unsere" Volksvertreter ihre vom Steuerzahler finanzierte Unabhängigkeit meistbietend verkaufen (H.H. v. Arnim), möchte ich vorschlagen, die momentane Staatsform anders zu bezeichnen:

Als Pornokratie, die Herrschaft von Huren und Strichern!

Allabendlich sehen wir beim Abklappern der Fernsehkanäle wie richtig diese Definition doch ist.

Sollte jemand auf den Gedanken kommen, die Übertragungen aus dem Reichstag durch Peep-Show-Gymnastik zu ersetzen, meine Zustimmung hätte er. Ich hätte auch nichts dagegen, den Geschmack der Herren Westerwelle, Wissmann, Wowereit etc. bei der Programmgestaltung eigens zu berücksichtigen.

Wenn der deutsche Michel an Revolution denkt, so fragt er nicht mehr, "von oben oder unten", sondern "von vorne oder hinten"!

Alceste




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