Re: "Wir sind das Volk", ...
Geschrieben von Alceste am 15. Januar 2005 15:24:55:
Als Antwort auf: Re: Glückliches Glück für die Rosa Hasis geschrieben von Bonnie am 15. Januar 2005 09:24:15:
... haben in der DDR die unterdrückten, schikanierten und kujonierten Menschen den Machthabern entgegengeschrien.
"Wir sind das Volk", bimst im Westen seit den Zeiten des US-Agenten Konrad Adenauer (s. J.G. Burg) eine schmarotzende, von den Siegern gekaufte Politikerkaste dem Volk ein.
Es gibt eben nicht nur das "Eiapopeia von Himmel, womit man einlullt das Volk, wenn es greint, den Lümmel" (H. Heine).
Auch darin sehe ich ein Zeichen der endzeitlichen Dekadenz: wenn ein Volk, anstatt sich seiner Unterdrücker und deren Statthalter und Vizekönige entschlossen zu entledigen, diesen eine Huldigungsadresse nach der anderen darbringt, ihnen obendrein das sauerst erschwitzte Vermögen nachschmeißt sowie sich in Form eines allgegenwärtigen gegenseitigen Mobbings selber seiner wirksamsten Waffe beraubt, der Solidarität.
Ein Volk, dessen Angehörige sich gegenseitig - im übertragenen Sinne - an die Gurgel gehen und jedem, noch dem kriminellsten Fremdinteresse Priorität einräumen, wird über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden.
Wenn wir mal von unserem egoistischen Eigeninteresse einen Moment absehen und das Ganze von einem übergeordneten, Spengler´schen Standpunkt aus betrachten, müssen wir sagen, daß es diesem Volk nur recht geschieht.
Seit einiger Zeit, genauer gesagt, seit Einführung der Eurotz-Währung, bin ich geneigt, darin einen Ausdruck des geschichtlichen Fortschritts zu sehen.
Alceste